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Frisch gepflanzt: Baum anbinden und stützen
Von Apfel bis Zwetschge: Frisch gepflanzte Obstbäume sind noch etwas wackelig auf den Beinen und freuen sich über eine haltgebende Stütze. Gut fixiert, können sie besser anwachsen. Wir zeigen dir, auf welche Weise man einen jungen Baum anbinden kann.
Warum muss man einen Baum anbinden?
Frisch gepflanzte Bäume müssen erst mal in der Erde anwachsen. Das bedeutet, dass sie neue Wurzeln bilden, die mit der Zeit immer kräftiger werden. Zunächst sind die Wurzeln jedoch noch ganz fein. Diese Feinwurzeln sind besonders wichtig bei der Versorgung mit Wasser und Nährstoffen.
Bewegt sich der gepflanzte Baum durch Wind hin und her, dann werden diese Bewegungen auch bis in die Wurzeln übertragen. Leichter Wind reicht schon aus, um die empfindlichen Feinwurzeln zu verletzen. Im schlimmsten Fall reißen sie sogar ab.
Um dem Baum einen richtig guten Start an seinem neuen Standort zu ermöglichen, sollte er also fixiert werden. Sehr gut geeignet sind dafür Holzpfähle, an die du den Baum anbinden kannst.
Wie lange junge Bäume gestützt werden müssen, kann variieren. An eher windigen Standorten müssen sie etwas länger gestützt werden. Auch wurzelnackte Bäume brauchen etwas mehr Zeit, um gut anzuwurzeln. Etwa 2 - 3 Jahre bleiben junge Bäume angebunden.
Einen Baum anbinden: Das Material
Zum Anbinden brauchst du eigentlich nur einen oder mehrere Holzpfähle und eine reißfeste Schnur. Es gibt spezielle Seile, also dickere Schnüre, zum Beispiel aus Jute oder Kokosfasern. Auch dicke Baumwollkordeln sind geeignet.
Bei jungen Bäumen reichen Holzpfähle mit einem Durchmesser von 6 - 8 cm aus. Bei der Länge kommt es auf die Höhe des Baumes an. Kaufe besser einen Pfahl, der zu lang ist, denn absägen kannst du ihn immer noch.
So funktioniert's: Einen Baum richtig anbinden
Es gibt verschiedene Methoden, um Bäume zu stützen und anzubinden. Am einfachsten ist es, einen Baum mit einem einzelnen Pfahl anzubinden. Es gibt aber auch Varianten mit zwei oder drei Pfählen.
Baum anbinden mit einem Pfahl: senkrecht
Bei der ersten Möglichkeit, die wir uns anschauen, wird der Baum an einem geraden Holzpfahl festgebunden. Das ist eine gute Variante bei kleinen bis mittelgroßen Bäumen mit eher kleinen Wurzelballen oder wurzelnackten Bäumen.
Der Pfahl wird direkt bei der Pflanzung in die Erde gesetzt, noch bevor das Pflanzloch mit Erde aufgefüllt wird. So kannst du genau sehen, bis wohin der Wurzelballen reicht. Der Pfahl sollte sich dabei möglichst nah am Wurzelballen befinden, die Wurzeln jedoch nicht verletzen. Maximal 10 - 20 cm Abstand zwischen Pfahl und Stamm sind ok. Müsste es durch die Größe des Wurzelballens mehr sein, ist die Variante mit dem schrägen Pfahl besser geeignet.
Der Holzpfahl muss lang genug sein: Mindestens 30 cm sollten in der Erde verschwinden. Oberirdisch sollte der Pfahl dann noch so lang sein, dass er bis zu der Stelle am Stamm reicht, an der die Krone beginnt, sich der Baum also verzweigt.
Positioniere den Holzpfahl neben dem Baum in der Erde. Wichtig: Er muss grob in westlicher Richtung neben dem Baum stehen, um Winde besser abzufangen. Um den Pflock in die Erde zu treiben, brauchst du einen großen Hammer oder ein Stück Holz, mit dem du oben auf den Pfahl schlägst, damit er tief genug im Erdreich verschwindet.
Fülle nun das Pflanzloch mit Erde auf. Wackelt die Holzstütze? Rund um den Pfahl kannst du die Erde besonders gut festtreten. Du kannst den Pfahl auch einschlämmen, also gießen und die feuchte Erde immer wieder festdrücken.
Schnapp dir nun die Schnur oder das Seil deiner Wahl. Es muss lang genug sein. Wie lang genau, hängt vom Abstand zwischen Pfahl und Baum sowie dem Durchmesser des Pfahls ab.
- Das Seil wird doppelt gelegt. Eine Seite ist nun offen, die andere geschlossen.
- Nimm das doppelte Seil nun ein Stück unterhalb der geschlossenen Seite in eine Hand und lege es von hinten um den Pfahl. Hinter einer Seite des Pfahls schaut nun eine Schlaufe hervor.
- Stecke die offenen Enden des Doppelseils durch die Schlaufe und ziehe alles gut fest. Die Enden sollten in Richtung Baum verlaufen.
- Führe das Doppelseil ungefähr 10 -20 cm unterhalb der Krone einmal um den Stamm herum. Es wandert jetzt wieder zurück zum Holzpfahl, allerdings nicht direkt, sondern in vielen Extrarunden rund um das Stück Seil, das zwischen Pfahl und Baum verläuft. Achtung: Bei der Schlaufe rund um den Stamm musst du etwas Luft lassen, falls der Baum mit der Zeit noch etwas absackt.
- Wieder am Pfahl angekommen, teilst du das Doppelseil und führst beide Enden in verschiedene Richtungen um den Pfahl herum. Die beiden Enden treffen sich auf der Rückseite des Pfahls, wo du sie straff verknotest.
Baum anbinden mit einem Pfahl: schräg
Bei sehr kleinen Bäumen mit niedriger Krone ist das schräge Anbinden eine super Sache. Der Vorteil dabei ist, dass der Pfahl unterirdisch mehr Abstand zum Wurzelballen bekommt. Allerdings ist die Sache etwas friemeliger als ein senkrechter Pfahl.
Der schräge Pfahl muss in einem Winkel von etwa 45 Grad in der Erde stecken. Wenn du dir den Winkel zwischen Erdboden und dem geraden Stamm des Baumes anschaust, muss der schräge Pfahl diesen Winkel also genau halbieren.
Der schräge Pfahl sollte entweder nach Norden oder Süden zeigen. Er wird schon in die Erde geschlagen, bevor das Pflanzloch mit Erde aufgefüllt wird. Er muss lang genug sein, damit er tief genug verankert werden und nicht mehr so stark absacken kann. Der schräge Pfahl muss unterhalb der Krone auf den Baumstamm treffen. Dort werden beide fest verknotet. Der Pfahl sollte dabei nur eine Handbreit über den Stamm hinausragen, also nicht in die Krone ragen.
Baum anbinden mit 2 Pfählen
Diese Variante eignet sich, wenn das Anbinden mit einem Pfahl vom Abstand her zum Stamm zwar möglich wäre, der Standort aber zum Beispiel etwas windiger ist. Du kannst genauso vorgehen wie bei einem Pfahl. Der zweite wird genau auf der anderen Seite des Stammes in der Erde fixiert und der Stamm dann mit beiden Pfählen verknotet.
Baum anbinden mit 3 Pfählen
Drei Holzpfähle zum Anbinden sind nur bei höheren Bäumen mit großen Wurzelballen nötig. Diese Variante wird auch als Dreibock bezeichnet.
Dabei werden nach der Pflanzung rund um den Stamm drei Holzpfähle in die Erde geschlagen. Sie sollten regelmäßig angeordnet sein, also in gleichen Abständen zueinander, mit dem Stamm des Baumes als Mittelpunkt. Um die drei Pfähle zu stabilisieren, werden jeweils zwei benachbarte Pfähle mit einer Holzleiste verbunden. Der Baum an sich wird mit geeigneten Seilen oder Schnüren an allen drei Pfählen festgebunden.
Beim Binden der Seile kannst du genauso vorgehen, wie unter “Baum anbinden mit einem Pfahl: senkrecht” beschrieben, nur, dass du das Ganze drei Mal machst.
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