Den Feigenkaktus im Winter pflegen: So fühlt er sich im Winterquartier wohl bei dir
Der Winter ist eine Herausforderung für den Feigenkaktus, denn zu dieser Jahreszeit ist es draußen dunkel und zu kalt für die Pflanze. Wir erklären dir, wie du deinen Feigenkaktus im Winter pflegen solltest, damit er die kalte Jahreszeit gut übersteht.
Feigenkaktus überwintern: Eine kurze Zusammenfassung
Welche Möglichkeiten du für die Überwinterung des Feigenkaktus hast, haben wir hier für dich zusammengefasst. Jetzt wollen wir uns genauer im Detail ansehen, wie der Kaktus im Winterquartier gepflegt werden sollte.
Feigenkaktus überwintern: Eine kurze Zusammenfassung
Da der Feigenkaktus nicht winterhart ist und ursprünglich aus wärmeren Gegenden stammt, braucht er ein frostfreies Winterquartier. Dazu gibt es die Möglichkeiten der kalten oder warmen Überwinterung.
Bei der warmen Überwinterung bleibt er drinnen in der Wohnung, kann jedoch aufgrund der fehlenden kalten Ruheperiode keine Blütenansätze für das nächste Jahr ausbilden. Er wächst ganz normal weiter und betreibt wie gewohnt Photosynthese. Wenn dir die Blüten nicht so wichtig sind, kannst du dich also ruhig für diese Variante entscheiden. Hast du es jedoch auf die Blüten und Früchte abgesehen, dann solltest du dich für die kühle Überwinterung entscheiden. In diesem Fall sollten Temperaturen etwa zwischen 5 und 10 Grad an seinem Standort herrschen sowie ausreichend Licht vorhanden sein. In diesem Fall wird der Stoffwechsel sehr weit heruntergefahren und das Wachstum mehr oder weniger eingestellt.
Egal, ob du deinen Feigenkaktus warm oder kalt überwintern möchtest: Zwischen September und März wird der Kaktus nicht gedüngt!
Feigenkaktus im Winter pflegen: das Licht
Das Licht ist für den Feigenkaktus der wichtigste Punkt. Um das Gewächs im Winter erfolgreich zu pflegen, muss es ausreichend hell sein. Dabei ist es egal, ob es sich um die warme oder die kalte Überwinterung handelt. Merke: Je wärmer es ist, desto heller muss es sein!
Steht er also in der mollig warmen Wohnung, musst du dafür sorgen, dass er maximales Licht bekommt. Da die Tage im Winter nicht nur kürzer sind, sondern die Lichtintensität auch viel niedriger ist, solltest du ihn am besten direkt vor einem Südfenster platzieren.
Hast du kein südlich ausgerichtetes Fenster oder willst es dem Kaktus besonders angenehm machen? Dann solltest du überlegen, in eine Pflanzenlampe zu investieren. Diese bekommst du im Handel mittlerweile bei vielen unterschiedlichen Anbietern für wenig Geld. Über eine Zeitschaltuhr lässt sich diese bequem steuern und der Tag auf diese Weise ganz einfach um ein paar Stunden verlängern.
Auch bei der kalten Überwinterung ist viel Licht wichtig, hier reicht aber bei niedrigen Temperaturen vielleicht schon das Tageslicht aus. Steht dein Feigenkaktus beispielsweise in einem frostfreien Wintergarten oder Gewächshaus, wo die Temperaturen ungefähr 5 Grad betragen, ist kein zusätzliches Licht nötig. In einem beheizten Wintergarten oder einem dunkleren Raum ohne Südfenster sieht es hingegen schon wieder anders aus.
Den Feigenkaktus im Winter pflegen: Richtig gießen
Feigenkakteen gehören zu den Sukkulenten. Das bedeutet, dass sie viel Wasser in ihren dicken, fleischigen Blättern, bzw. Trieben, speichern können. Als Bewohner warmer und trockener Gegenden ist der Feigenkaktus optimal auf längere Durststrecken angepasst. Zu viel Feuchtigkeit und Nässe hingegen verträgt er überhaupt nicht. Deshalb solltest du darauf achten, dass auf keinen Fall Staunässe entstehen kann. Ablauflöcher im Topfboden und eine gute Drainage sind Pflicht!
Gießen während der warmen Überwinterung
Steht dein Feigenkaktus in der warmen Wohnung, benötigt er dennoch ausreichend Wasser, schließlich betreibt er weiterhin Stoffwechsel und wächst. Besonders die trockene Heizungsluft während dieser Zeit sorgt dafür, dass die Erde schnell austrocknet. Gieße ihn etwa alle 7 bis 10 Tage oder dann, wenn die oberen 5 cm der Erde trocken sind. Warte im Zweifel lieber ein bis zwei Tage länger.
Nutze zum Gießen am besten kalkarmes Regenwasser. Hast du keines zur Verfügung, dann kannst du auch gewöhnliches Leitungswasser in eine Gießkanne füllen und einen Tag lang stehen lassen, sodass sich der Kalk am Boden absetzt.
Gießen während der kalten Überwinterung
Wird dein Feigenkaktus kalt überwintert, dann braucht er kaum Wasser und sollte viel weniger gegossen werden. Dabei kann er zwischendurch ruhig austrocknen, im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen schadet ihm das nicht. Ein kleiner Schluck Wasser etwa alle 3 bis 4 Wochen ist ein guter Richtwert. Gieße auch hier im Zweifel lieber zu wenig als zu viel. Bei der kalten Überwinterung passiert es oft, dass der Kaktus mit der Zeit schrumpelig wird oder sogar seine Triebe hängen lässt. Das ist jedoch nicht weiter schlimm: Sobald die Wassergaben im Frühling wieder steigen, werden die Speicher in den Pflanzenzellen aufgefüllt und die Pflanze richtet sich wieder auf. Bald sind die Triebe wieder prall und grün.
Wohlfühlklima für den Feigenkaktus
Egal, ob im kalten oder im warmen Winterquartier: Zugluft bekommt dem Feigenkaktus nicht besonders gut. Platziere ihn also nicht direkt neben Fenstern, die häufig auf- oder zugemacht werden und auch nicht direkt neben oder auf Heizkörpern, die regelmäßig eingeschaltet sind. Die warme und trockene Luft ist wie eine Einladung für allerhand Schädlinge, die sich bei solch einem Klima pudelwohl fühlen.
Um für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen, kannst du eine zwei Schälchen mit Wasser neben dem Kaktus oder auf der Heizungs platzieren.
Den Feigenkaktus im Winter pflegen: Schädlinge und Krankheiten
Besonders im Winter ist es wichtig, die Augen regelmäßig nach ungebetenen Gästen offen zu halten. Besonders warme und trockene Heizungsluft ist perfekt für Ungeziefer wie Thripse, Spinnmilben, Schild- und Wollläuse. Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, regelmäßiges Lüften und gelegentliches Einsprühen mit kalkarmem Wasser können einem Befall gut vorbeugen. Übertreibe es mit dem Einsprühen jedoch vor allem am kalten Standort nicht, damit sich kein Schimmel bilden kann. Zu viel Feuchtigkeit begünstigt gerade dort Fäulnis an der Pflanze.
Wenn der Winter vorbei ist: Den Feigenkaktus wieder an die Sonne gewöhnen
Ab März, wenn die Tage wieder länger werden und die Sonne intensiver wird, kannst du die Wassergaben leicht erhöhen. Auch die erste Düngergabe kann nun erfolgen.
Wurde dein Kaktus kalt überwintert und soll nun in die wärmere Wohnung, solltest du ihn behutsam an die steigenden Temperaturen gewöhnen und ihn zunächst stundenweise dorthin bringen. Nach einigen Tagen kann er dann wieder ganz an seinen neuen Standort umziehen.
Soll dein Feigenkaktus die warme Jahreszeit im Freien verbringen, dann solltest du ihn ebenfalls behutsam an die Wärme und die deutlich intensivere Sonne gewöhnen. Stelle ihn zunächst halbschattig auf, um keinen Sonnenbrand zu riskieren. Nach einigen Tagen kann er dann einen Platz in der vollen Sonne bekommen. Warte mit dem Umzug nach draußen am besten, bis die Temperaturen nachts nicht mehr unter 5 Grad fallen. Behalte das Thermometer im Auge, damit du den Feigenkaktus bei plötzlich auftretenden Nachtfrösten kurzfristig reinholen kannst. Nach den Eisheiligen Mitte Mai besteht keine Frostgefahr mehr.
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