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Haben deine Erdbeeren Krankheiten oder Schädlinge? So wirst du sie im Handumdrehen wieder los

Hast du an deinen Erdbeeren Krankheiten und Schädlinge entdeckt, ist das natürlich super ärgerlich. Wir erklären dir, woran du die ungebetenen Gäste erkennst, wie du sie im Handumdrehen wieder los wirst und einem zukünftigen Befall gezielt vorbeugen kannst.

Eine Person zupft braune Blätter von einer Erdbeerpflanze.

Verrückt nach Erdbeeren: Krankheiten und Schädlinge lieben sie

Leider sind Erdbeeren nicht nur bei uns, sondern auch bei vielen Krankheitserregern und Schädlingen sehr beliebt. Die beste Devise lautet in jedem Fall: Vorbeugen ist  besser als behandeln. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du vielen Krankheiten effektiv vorbeugen und so vermeiden, dass überhaupt erst Probleme mit deinen Erdbeerpflanzen entstehen. Besonders ein falsches Gießverhalten kann dafür sorgen, dass verschiedene Krankheiten deine Erdbeeren heim suchen.

Gesunde Erdbeeren: Krankheiten ein Schnippchen schlagen durch richtiges Gießen

Der größte Risikofaktor, der die Entstehungen von Krankheiten und Schädlingen an Erdbeeren begünstigt, ist das Wasser. Erdbeeren haben den Nachteil, dass sie bei zu viel Feuchtigkeit im Boden und in der Luft sehr schnell von unterschiedlichen Pilzkrankheiten befallen werden. Gleichzeitig brauchen Erdbeerpflanzen viel Wasser und müssen regelmäßig gegossen werden. Trockenstress stecken die Pflanzen leider nicht besonders gut weg, auf Staunässe reagieren sie aber wiederum super sensibel. Hier brauchst du ein wenig Fingerspitzengefühl, um das richtige Maß zu finden. Auch der Standort, ein regelmäßiger Schnitt und die richtige Düngung sind wichtig, damit deine Erdbeeren robust sind und kräftig wachsen.

Mit der richtigen Pflege der Erdbeeren Krankheiten und Schädlinge fern halten

Keine Sorge: Wenn du deine Erdbeeren gewissenhaft pflegst, hast du kaum Ärger mit Krankheiten und kannst entspannt im Liegestuhl frische Erdbeeren naschen. Die wichtigsten Pflegemaßnahmen auf einen Blick:

  • Gieße immer morgens und immer von unten. So bleiben Blätter und Früchte trocken. Falls doch mal etwas Wasser auf dem Laub gelandet ist, trocknet es tagsüber schnell wieder ab. Keine Chance für Grauschimmel und Co.
  • Lockerer Boden und gute Drainage: Egal, ob im Freiland oder im Topf, du solltest immer auf gut durchlässiges Substrat achten. Gebe bei einer Kübelpflanzung auf jeden Fall eine Drainageschicht auf den Topfboden. Lockere schwere Böden mit reichlich Humus und Sand auf. So können Wurzelfäule und Staunässe gar nicht erst entstehen.
  • Lieber etwas weniger als zu viel düngen. Zu viel Dünger schwächt die Pflanze und macht sie anfälliger für Krankheiten.
  • Wähle einen sonnigen, luftigen, aber windgeschützten Standort. Je mehr Sonne, desto besser. Je mehr Schatten, desto anfälliger werden die Erdbeerpflanzen.
  • Der richtige Pflanzabstand: halte unbedingt die empfohlenen Abstände zwischen den Pflanzen und Reihen ein. Stehen die Erdbeeren zu dicht, können sich zwischen den Erdbeeren Krankheiten und Schädlinge schneller einnisten und ausbreiten.
  • Fruchtfolge und Mischkultur beachten: Baue Erdbeeren nicht an Stellen an, auf denen vorher Kartoffeln oder schon einmal Erdbeeren gewachsen sind.
  • Geschickt kombinieren: Gute Nachbarn wie Knoblauch, Ringelblumen oder Tagetes halten den Erdbeeren Krankheiten und Schädlinge vom Leib.  
  • Mulchen, mulchen, mulchen: Stroh oder Schafwolle absorbieren überschüssige Flüssigkeit und sorgen dafür, dass deine Erdbeeren schön trocken bleiben. Das senkt die Gefahr von Schimmel- und Pilzkrankheiten. Außerdem musst du gemulchte Erdbeerbeete seltener gießen und Unkraut hat keine Chance. Gilt auch für Erdbeeren im Topf.
  • Unkraut jäten! Ja, wir mögen es nicht sonderlich gerne, aber Unkräuter können die Ausbreitung von Krankheiten an Erdbeeren begünstigen. Also ordentlich mulchen und eingreifen, falls sich trotzdem Unkräuter breit machen.

Erdbeeren stärken durch Jauche

Pflanzenjauchen aus Ackerschachtelhalm oder Brennessel eignen sich, um viele Pilzkrankheiten zu behandeln. Ackerschachtelhalm hat zudem eine stärkende Wirkung und sorgt dafür, dass deine Erdbeerpflanzen generell widerstandsfähiger werden. Hier findest du alles, was du über Pflanzenjauche und deren Herstellung wissen musst.

Eine Hand hält eine fette Nacktschnecke in die Höhe.
Besonders nach einem Regenschauer sind Schnecken im Beet unterwegs. Absammeln ist die schnellste und effektivste Methode im Kampf gegen die Schleimer.

Erdbeeren: Krankheiten und Schädlinge im Überblick

Auch bei intensiver Pflege kann es passieren, dass sich doch mal ungebetene Gäste zwischen den Erdbeeren breit machen. Haben deine Erdbeeren Krankheiten oder Schädlinge, solltest du möglichst schnell handeln. Besonders in sehr regnerischen und kalten Sommern kann es zu Problemen kommen, da es dann besonders feucht ist und die Erdbeeren durch die geringere Sonneneinstrahlung weniger robust sind. Krankheiten können uns auch darauf hinweisen, dass etwas bei der Pflege oder dem Standort nicht stimmt. Entferne grundsätzlich immer schnellstmöglich betroffene Pflanzenteile und entsorge sie über den Hausmüll!

Schneide befallene Blätter, Blüten und Triebe immer mit einer scharfen und sauberen Schere dicht an der Basis ab. Denke daran, die Schere hinterher unbedingt zu desinfizieren. Ansonsten kann es passieren, dass die Erreger über die Schere auch noch an andere Pflanzen gelangen.

Grauschimmel

Zunächst bilden sich braune Flecken auf den meistens unreifen Früchten, die sich dann ausbreiten und die Erdbeeren gleichzeitig mit einem grau-braunen Flaum überziehen. Befallene Stellen sollten sofort entfernt und entsorgt werden. Eine Behandlung mit Pflanzenjauche kann gegen den Pilz wirken und sollte im Anschluss ausgebracht werden.

Rotfleckenkrankheit

Es handelt sich dabei um einen Pilz, den du an 1 bis 5 mm großen Flecken erkennst. Sie haben eine bräunlich rote Farbe und sind in der Mitte auch oft weiß. Besonders zu viel Feuchtigkeit und Regen begünstigen den Befall, ebenso eine zu stickstoffreiche Düngung. Auch hier solltest du betroffene Pflanzenteile mit einer sauberen Schere abschneiden und entsorgen. Du kannst die Krankheit ebenfalls gut mit Brennesseljauche behandeln.

Wurzelfäule

Färben sich  Blüten und unreife Früchte deiner Erdbeeren braun und bekommen eine runzelige Oberfläche, kann es sich um Wurzel- oder Rhizomfäule handeln. Reife Früchte bleiben blass und werden braun und weich. Hauptursache Nummer 1 für Wurzelfäule ist Staunässe. Zudem kann der Pilz im Boden über längere Zeit im Boden überdauern und tritt vor allem dann auf, wenn vorher bereits Pflanzen wie Kartoffeln oder Erdbeeren auf der Beetfläche gewachsen sind. Eine geschickte Fruchtfolge und die Vermeidung von Staunässe sind die effektivsten Maßnahmen zur Vorbeugung.

Erdbeermehltau

Beim Erdbeermehltau handelt es sich ebenfalls um eine Pilzerkrankung. Die Blätter verfärben sich beim Befall rotbraun und rollen sich nach oben ein, an der Unterseite des Blattes bildet sich ein weißlicher Belag. Sind die Früchte befallen, bildet sich der Belag zuerst an den kleinen Nüsschen und breitet sich dann aus. Zudem sind die Früchte dann verkrüppelt und werden hart. Mehltau deutet darauf hin, dass die Erdbeeren nicht ausreichend durchlüftet sind und/oder zu eng stehen. Auch eine sehr stickstoffbetonte Düngung kann einen Befall begünstigen. Schneide altes, braunes Laub regelmäßig zurück, um die Pflanze auszulichten und Erregern den Nährboden zu entziehen.

Schnecken

Auch vor Erdbeeren machen sie nicht halt: die unliebsamen Schleimer haben unsere Erdbeeren im wahrsten Sinne des Wortes zum Fressen gerne. Fallen dir Fraßlöcher an den Früchten und Blättern auf, ist die nächste Schnecke sicher nicht weit. Befinden sich verräterische, silbrig glänzende Schleimspuren in der Nähe, weißt du ganz sicher, wer sich da an deinen Erdbeeren bedient hat.

Regelmäßiges Absammeln ist die schnellste und sicherste Methode, um Schnecken loszuwerden. Mulch, vor allem Schafwolle, hält Schnecken gut fern. Es gibt auch spezielle Schneckenzäune, die du im Handel findest. Außerdem ist es sinnvoll, hier besonders darauf zu achten, morgens zu gießen. Schnecken kommen gerne abends und nachts raus, wenn es schön kühl und feucht ist. So sorgst du dafür, dass die Erde schnell abtrocknet und sich nachts keine Schnecke in dein Erdbeerbeet verirrt.

Spinnmilben

Spinnmilben treten besonders dann auf, wenn die Erdbeeren zu dicht wachsen oder sich an einem nur schlecht belüfteten und lufttrockenen Ort befinden. Einen Befall erkennst du daran, dass die Blätter vertrocknen, obwohl ansonsten alles mit der Pflanze in Ordnung ist. Die Pflanzen, bzw. die Stellen, an denen sich die Spinnmilben befinden, sind mit einem weißen Gespinst überzogen. Ein Befall lässt sich leicht mit Hausmitteln bekämpfen. Hier findest du ein tolles Mittel auf Basis von Öl, Wasser und Spüli, das du ganz einfach selbst zuhause herstellen kannst.

Erdbeerblütenstecher

Bei den Erdbeerblütenstechern handelt es sich um kleine Käfer, die ihre Eier in die noch geschlossenen Blütenknospen ablegen. Diese werden hinterher am Stiel abgeknabbert und fallen ab. Die jungen Käfer ernähren sich später von den Blättern der Erdbeere. Die ausgewachsenen Käfer sind schwarz, werden 2 bis 4 mm groß und haben vorne eine Art langen Rüssel am Kopf. In der Regel richten die Käfer keine großen Schäden an, sodass sie nicht bekämpft werden müssen. Einen Befall erkennst du daran, dass die Blütenknospen und Blüten abknicken oder abfallen. Entferne bei einem Befall einfach die betroffenen Knospen und Käfer.

Gesunde Erdbeeren: Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen ist kein Hexenwerk

Zugegeben, es sind nicht gerade wenige Schädlinge und Krankheiten, die es auf unsere Erdbeeren abgesehen haben. Mit der richtigen Pflege kannst du jedoch vielen Plagegeistern prima vorbeugen und dich den ganzen Sommer lang über leckere, saftig-süße und knallrote Erdbeeren freuen!

Eine reife Erdbeere hängt an einer Erdbeerpflanze. Die Erde rund herum ist mit Stroh gemulcht.
Erdbeeren mulchen ist eine sehr gute Möglichkeit, um überschüssige Feuchtigkeit zu binden und Krankheiten vorzubeugen.

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