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Kumquat überwintern: Das braucht der Kumquatbaum im Winter

Dein Kumquatbaum muss im Herbst an einen frostfreien Ort gebracht werden, weil er weder Kälte noch Frost verträgt. Wir schauen uns an, was einen geeigneten Standort ausmacht, wenn du die Kumquat überwintern möchtest.

Kumquat, Limette oder Orange: Die Überwinterung aller Zitrusbäume gleicht sich im Wesentlichen. Es gibt aber einige feine Unterschiede, daher schauen wir uns in diesem Text an, wie der Kumquatbaum überwintert wird.

Hier findest du weitere Infos zur Überwinterung des Zitronenbaums und des Orangenbaums.

Ruhepause im Winterquartier

Frost und kalte Temperaturen mag der Kumquatbaum (Citrus fortunella margarita) nicht. Kein Wunder: Ursprünglich kommt das Bäumchen aus Asien, wo es insgesamt deutlich wärmer ist als in unseren Breitengraden. Trotzdem tut eine kühle Überwinterung der Pflanze sehr gut, da sie dann eine Winterruhe einlegt, was die Fruchtbildung fördert. Da die Früchte wie kleine Orangen aussehen, kennt man die Kumquat übrigens auch unter dem Namen Zwergorange.

Sobald im Herbst die Temperaturen sinken, etwa ab Oktober oder November, wird es Zeit für den Umzug ins Winterquartier. Je nach Region und Standort kann der Kumquatbaum aber auch noch etwas länger draußen stehen. Sobald es sich nachts dauerhaft auf 5 Grad abkühlt, solltest du den Umzug in Angriff nehmen.

Kumquat überwintern: Das ist wichtig

Schauen wir uns schon einmal die wichtigsten Punkte zur Überwinterung des Kumquatbaums an:

  • Die Kumquat überwintert bei Temperaturen von 5 bis höchstens 12 Grad.
  • Die Pflanze braucht auch im Winterquartier ganz viel Licht: Je mehr Licht, desto besser.
  • Je wärmer die Kumquat überwintert, desto heller muss der Ort sein: Der Stoffwechsel der Pflanze ist dann noch ein klein wenig aktiv und braucht das Licht für die Photosynthese. Regelmäßiges Gießen ist wichtig.
  • Je kühler es ist, desto weniger Licht und Wasser benötigt die Pflanze: Der Kumquatbaum fährt seinen Stoffwechsel so weit wie möglich herunter. Hell muss es am Ende trotzdem noch sein!

Licht, Temperatur und Wasser müssen also im richtigen Verhältnis zueinander stehen, damit das Kumquatbäumchen heile durch den Winter kommt.

Ein Ungleichgewicht zwischen diesen 3 Punkten führt dazu, dass die Pflanze gestresst ist und dadurch anfälliger für Schädlinge und Krankheiten wird. Abhilfe bei zu wenig Licht können Pflanzenlampen schaffen.

Temperatur, Licht- und Wasserbedarf im Detail

1. Die Temperatur: Frostfrei, aber kühl

Bei der Wahl des geeigneten Standorts ist es sehr wichtig, dass die Temperaturen nicht zu niedrig sind. Das Minimum liegt bei etwa 5 Grad. Der Kumquatbaum verträgt zwar auch kurzzeitig niedrigere Temperaturen, doch das sollte wirklich nur die Ausnahme sein. Im besten Fall ist es im Winterquartier nicht wärmer als 10 Grad, doch bei ausreichend Licht sind auch bis zu 12 - 15 Grad in Ordnung.

Je wärmer es ist, desto mehr Licht braucht dein Kumquatbaum, wobei "warm" in diesem Fall die maximalen 15 Grad sind! Schon bei 10 bis 12 Grad ist der Bedarf an Licht sehr hoch. Hast du also keinen super hellen Platz zur Verfügung, muss es an diesem Standort dann möglichst kalt sein - oder du setzt Pflanzenlampen ein.

 

2. Das Licht: Mehr ist mehr

Dein Kumquatbaum sollte also möglichst hell stehen. Bei uns in Mitteleuropa ist die Sonneneinstrahlung im Winter kurz und schwach, sodass es eher Probleme mit zu wenig als mit zu viel Licht gibt. Normalerweise behalten Kumquatbäume ihre Blätter und fahren den Stoffwechsel so weit herunter, dass sie gerade noch Photosynthese betreiben können.

Hilfe, mein Kumquatbaum verliert Blätter!

Wenn die Kumquat nicht genügend Licht abbekommt, kann es jedoch passieren, dass sie ihre Blätter abwirft.

Ist der Standort zu dunkel und gleichzeitig zu warm, kann die Pflanze nicht in die Winterruhe gehen. Sie hat dabei aber auch nicht genug Licht für ihre Versorgung und das Wachstum zur Verfügung. Dadurch ist der Kumquatbaum gezwungen, die Blätter abzuwerfen, um Energie zu sparen.

Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass du die Pflanze an einen helleren Ort stellen und einen Blick auf das Thermometer werfen solltest. Solange der Ort frostfrei ist, brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen, dass das Kumquatbäumchen erfriert.

An sehr kühlen und hellen Plätzen kann es ab Januar oder Februar passieren, dass die stärker werdende Sonne schon genug Kraft hat, um die Blätter des Kumquatbaums zu erwärmen, wenn diese direkt vor großen Südfenstern stehen. Das verwirrt die Pflanze, weil die Erde und ihre Wurzeln noch kalt sind. Dadurch kann es ebenfalls passieren, dass sie ihre Blätter abwirft. Rücke deinen Baum an sehr sonnigen Wintertagen also etwas vom Fenster ab und schütze sie mit einem dünnen Vlies oder etwas Ähnlichem.

Das klingt jetzt erstmal kompliziert, aber du wirst schnell ein Gespür dafür entwickeln, wo sich dein Bäumchen am wohlsten fühlt.

 

3. Das Wasser: Gießen nur in Maßen

Was das Wasser betrifft, kannst du im Gegensatz zum Licht ruhig sparsam sein. Achte nur darauf, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Sobald die obersten 5 bis 10 cm der Erde getrocknet sind, kann gegossen werden. Das wird an einem helleren und etwas wärmeren Standort häufiger der Fall sein als an sehr kalten Orten. Vermeide auf jeden Fall dauerhaft nasse Füße, denn Staunässe nimmt dir dein Kumquatbaum richtig übel!

Kumquat überwintern: Das perfekte Winterhotel

Ideale Orte, an denen dein Kumquatbaum überwintern kann, sind unbeheizte Wintergärten, leicht beheizte Gewächshäuser, sehr helle und kühle Treppenhäuser oder Flure.

Kühle Schlafzimmer, Garagen oder Schuppen mit möglichst großen Fenstern Richtung Süden, Süd-Ost oder Süd-West kommen auch in Frage. Voraussetzung: Dort kann dein Zitrusbaum genügend Sonne tanken oder du setzt Pflanzenlampen ein.

Sorge für Wohlfühlklima

Deine Kumquat sollte möglichst weit entfernt vom nächsten Heizkörper und geschützt vor starker Zugluft stehen. Die Heizungswärme könnte sie im Wachstum durcheinander bringen und sie mag sowieso generell keine trockene Heizungsluft.

Natürlich sollte es nicht so feucht sein, dass Schimmel im Raum droht. Doch eine oder zwei kleine Schalen gefüllt mit Wasser in ihrer Nähe (oder auf dem Heizkörper) aufgestellt, gefallen ihr außerordentlich gut. Eine Holz- oder Styroporplatte unter dem Topf kann außerdem dabei helfen, starke Temperaturschwankungen im Wurzelbereich zu vermeiden.

Kann meine Kumquat in der Wohnung überwintern?

Rein theoretisch ist es möglich, die Kumquat bei Zimmertemperatur drinnen im Haus oder in der Wohnung zu überwintern. Dies empfehlen wir jedoch nicht, da eine so warme Überwinterung deutlich problematischer und schwieriger ist als eine kühle Überwinterung. Stehen die Wurzeln so warm (über 15 Grad), braucht das Bäumchen entsprechend deutlich stärkere Sonneneinstrahlung, die wir im Winter nur durch zusätzliche Pflanzenlampen erreichen können. Außerdem fehlt dem Kumquatbaum bei einer warmen Überwinterung die Winterpause, welche sehr wichtig ist, damit er im kommenden Jahr wieder viele Blüten bilden kann.

Mehrere Zitrusbäume stehen in einem Raum. Die Bäumchen tragen weiße Blüten und eine gelbe Zitrone. Ein Fitnessgerät steht daneben.

Schädlinge im Winterquartier

Die Kombination aus zu wenig Licht und einer zu hohen Temperatur gefällt deinem Kumquatbaum im Winter überhaupt nicht. Hier wird es mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Schwächung des Bäumchens, Schädlingsbefall und starkem Blattverlust kommen. Schädlinge, die im Winterquartier und bei trockener Luft besonders gerne auftauchen, sind Schildläuse und Wollläuse.

Übrigens: Hat deine Kumquat im Winter viele Blätter verloren, kann sich das Bäumchen trotzdem wieder erholen. Schneide abgestorbene Triebspitzen im Frühjahr zurück und stelle das Bäumchen so bald es geht wieder nach draußen. Es wird sicher neu austreiben. Hier siehst du eins unserer Kumquatbäumchen, das einen Frostschaden erlitten hat:

Nach einigen Wochen hatte sich das Bäumchen super erholt und ist kräftig neu ausgetrieben. Alle Zitrusbäume können sich gut wieder erholen, auch, wenn es im Winter zu Problemen gekommen ist.

Ein Kumquatbaum ist neu ausgetrieben, man sieht aber noch viele braune, abgestorbene Äste zwischen dem frischen Grün.
Die Kumquat ist gut darin, sich zu regenerieren. Alte, abgestorbene Äste können abgeschnitten werden.

Kumquatbaum überwintern: Das Winterquartier kurz zusammengefasst

  • Temperatur: mindestens 3 - 5 Grad, maximal 10 - 15 Grad
  • der hellste Platz wird für deinen Zitrusbaum reserviert
  • je weniger hell, desto kühler sollte er stehen und weniger Wasser bekommen
  • starke Zugluft vermeiden und nicht direkt neben Heizkörpern platzieren
  • eine oder zwei kleine Schälchen Wasser (auf der Heizung oder neben der Pflanze) schaffen ein tolles Raumklima
  • eine Holz- oder Styroporplatte als Unterlage hält die Temperaturen im Wurzelbereich stabil
  • Wintergarten oder leicht beheiztes Gewächshaus sind Luxus-Oasen, die helle Garage, ein Treppenhaus o. ä. sind aber auch okay
  • Besuche deine Kumquat regelmäßig und halte Ausschau nach Krankheiten und Schädlingen!

Nach dem Winter: Die Kumquat wieder rausstellen

Endlich ist es so weit: Die Temperaturen steigen wieder und deine Kumquat kann wieder nach draußen. Etwa im Mai ist die Gefahr von Nachtfrösten endgültig vorüber. Es lohnt sich aber, den Wetterbericht im Auge zu behalten. Oft ist es bereits im März oder April längere Zeit so mild, dass die Kumquat schon wieder nach draußen kann, um Sonne zu tanken. Für einzelne noch kalte Nächte kannst du den Baum dann wieder reinstellen. Das macht zwar etwas Arbeit, aber es lohnt sich sehr, die Kumquat so bald es geht aus dem Winterquartier “zu befreien”.

Fortunella margarita
Kumquat
Kasimir

  • ideal für Balkon & Terrasse
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  • etwa 60 - 90 cm hoch
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