Lavendel überwintern im Topf oder Beet: So bringst du deinen Lavendel erfolgreich durch den Winter
Lavendel bezaubert uns mit seinem herrlichen Duft und den wunderschönen, lila oder weißen Blüten. Zudem ist er ein echter Bienenmagnet und sollte in keinem Garten fehlen. Egal, ob im Topf oder Beet: Wir erklären dir, worauf es beim Lavendel überwintern ankommt und worauf du achten solltest.
Lavendel bezaubert uns mit seinem herrlichen Duft und den wunderschönen, lila oder weißen Blüten. Zudem ist er ein echter Bienenmagnet und sollte in keinem Garten fehlen. Egal, ob im Topf oder Beet: Wir erklären dir, worauf es beim Lavendel überwintern ankommt und worauf du achten solltest.
Ist Lavendel winterhart?
Lavendel stammt ursprünglich aus warmen, sonnigen Gegenden in mediterranen Ländern und mag dementsprechend ein trockenes Klima. Der Echte Lavendel ist zwar winterhart, es gibt jedoch auch viele wunderschöne Züchtungen, die mit der Kälte nicht so gut zurechtkommen. Besonders bei uns in Deutschland, wo die Winter oft nass und kalt sind, benötigt Lavendel in sehr rauen Lagen etwas Schutz. Zu viel Feuchtigkeit kann die Wurzeln faulen lassen, und eisige Temperaturen setzen besonders den empfindlicheren Sorten wie dem Schopflavendel zu.
Echten Lavendel überwintern: 3 Tipps für robuste Sorten
Der echte Lavendel (Lavandula angustifolia) ist die winterhärteste Lavendelart und somit ideal für das deutsche Klima geeignet. Dennoch benötigt auch dieser Lavendel etwas Schutz, besonders in sehr kalten Regionen.
- Standort wählen: Draußen fühlt sich das mediterrane Kraut auch bei Schnee und Eis am wohlsten. Wenn dein Lavendel im Freiland wächst, solltest du bereits bei der Pflanzung darauf achten, ihn an einen möglichst sonnigen, trockenen und geschützten Ort zu pflanzen. Dort wehen im Winter nicht so eisige Winde und du hast weniger Probleme mit zu viel Feuchtigkeit durch Regen. Wenn dein Lavendel im Topf oder Kübel wächst, dann rücke ihn im Herbst an einen geschützten Ort, zum Beispiel vor eine südlich ausgerichtete Hauswand.
Lebst du in sehr rauen Lagen, dann kannst du den Lavendel im Topf auch an einen frostfreien und kühlen, hellen Ort bringen, beispielsweise einen ungeheizten Wintergarten oder ein frostfreies Gewächshaus.
- Boden schützen: Decke die Wurzeln mit Mulch, Reisig oder einer Schicht trockenem Laub ab. So bleibt der Boden warm und gut belüftet. Wächst dein Lavendel im Topf, solltest du diesen mit einem Schutz versehen. Umwickele den Topf dafür mit Jute oder Luftpolsterfolie und fülle die Hohlräume locker mit Laub oder Stroh auf. Zum Schluss noch ein Holzbrett oder eine Styroporplatte für einen warmen Fuß unter das Gefäß legen - fertig!
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- Rückschnitt vermeiden: Schneide den Lavendel erst im Frühjahr zurück, damit er nicht durch den Frost geschwächt wird. Warte damit am besten, bis keine Spätfröste mehr drohen und wähle ein mildes und trockenes Zeitfenster dafür aus. Rückschnitte regen immer einen Neuaustrieb an, weshalb der letzte Schnitt im Juni oder Juli erfolgen sollte. Andernfalls hätte der Neuaustrieb nicht genügend Zeit, vor dem Winter zu verholzen und könnte durch Frost beschädigt werden.
Schopflavendel überwintern: Die frostempfindliche Diva
Der Schopflavendel (Lavandula stoechas) zeichnet sich durch besonders große, leuchtende Blüten aus. Dafür ist er empfindlicher als der echte Lavendel und verträgt Temperaturen unter 5 °C nur schlecht. Wenn du deinen Schopflavendel überwintern möchtest, ist also etwas mehr Vorsicht gefragt.
Umzug ins Winterquartier
Schopflavendel muss vor dem ersten Frost an einen sicheren Ort gebracht werden. Ein heller Standort mit Temperaturen zwischen 5 und 10 °C ist ideal. Dafür kommen helle, kühle Schuppen, Keller, Garagen oder unbeheizte Treppenhäuser in Frage. Verfügst du über einen Ort, an dem die passenden Temperaturen herrschen, es aber zu dunkel ist, kannst du mit einer Pflanzenlampe nachhelfen. Zudem sollte die Pflanze so stehen, dass an ihrem Platz keine Zugluft herrscht und sich auch kein Heizkörper neben ihr befindet.
Mit einer Zeitschaltuhr kannst du die Beleuchtung ganz bequem steuern. Eine Dauer von 10 bis 12 Stunden ist optimal.
Lebst du in den milden Weinbauregionen, kann der Schopflavendel gut geschützt auch draußen bleiben. Behalte die Wettervorhersage trotzdem ins Auge und bringe ihn an einen sicheren Ort, wenn sich strenger Frost ankündigt. Auch andere Lavendelsorten, die nicht oder nur bedingt winterhart sind, können auf diese Weise überwintert werden. Dazu zählen beispielsweise der Provencelavendel oder Zahnlavendel.
Lavendel-Hochstämmchen überwintern: Besonderer Schutz für die Krone
Lavendel-Hochstämmchen sind besonders dekorativ, aber auch empfindlich gegenüber Frost. Das Überwintern dieser Pflanze erfordert Sorgfalt, da das Stämmchen ungeschützt der Witterung ausgesetzt ist. An zugigen Standorten kann die Krone in luftiger Höhe zudem eher einen Kälteschaden erleiden, als dies bei normalen Lavendelsträuchern der Fall ist.
Dabei kommt es auch darauf an, um welche Lavendel-Sorte es sich handelt: Sowohl der Echte Lavendel als auch der Schopflavendel können als Hochstämmchen gezogen werden. Dabei kann der Echte Lavendel als Hochstämmcheh bedenkenlos im Freiland wachsen, sollte dann jedoch einen Winterschutz bekommen.
Wickele den Stamm in strengen Wintern mit Vlies oder einem Jutesack ein, um diesen vor Frost und Wind zu schützen. Lüfte ihn ab und zu bei mildem und trockenem Wetter, damit sich kein Schimmel breit machen kann. Kündigen sich sehr tiefe Temperaturen an, kannst du zusätzlich auch die Krone einwickeln und/oder mit einem Heizkabel nachhelfen. Da das Gewächs immergrün ist, solltest du diesen Schutz jedoch nur temporär an der Pflanze belassen, damit der Lavendel genügend Licht für die Photosynthese bekommt.
Wächst dein Lavendel-Hochstämmchen im Topf, solltest du es am besten in ein frostfreies Winterquartier bringen. Du kannst dabei genauso vorgehen wie beim Schopflavendel beschrieben. In milden Lagen kann der Topf mit einem entsprechenden Schutz auch draußen an einem geschützten Ort stehen.
Lavendel überwintern: Die Pflege während der Winterruhe
Lavendel gießen
Wächst dein Lavendel im Kübel, musst du ihn regelmäßig, aber nur sehr mäßig gießen. Sobald die oberen Zentimeter der Erde trocken sind, kannst du der Pflanze einen kleinen Schluck Wasser geben. Grundsätzlich braucht der Lavendel während der kalten Jahreszeit nur sehr wenig Wasser. Gieße im Zweifel also lieber etwas weniger oder warte 1 bis 2 Tage länger mit dem Wässern. Pflanzen im Freiland brauchst du in der Regel nicht zusätzlich gießen, es sei denn, es ist über mehrere Wochen hinweg trocken und sehr sonnig.
Lavendel düngen
Im Winter geht der Lavendel in eine Ruhephase und sollte in dieser Zeit deswegen nicht gedüngt werden. Die letzte Düngergabe sollte spätestens im Sommer erfolgen, um einen zu später Neuaustrieb zu vermeiden.
Schädlings-Kontrolle
Bei Lavendelpflanzen, die im Freiland stehen, sind Schädlinge die absolute Ausnahme. Im Winterquartier hingegen kann es passieren, dass sich Spinnmilben, Wollläuse oder Schildläuse an deinem Lavendel breit machen.
Lavendel überwintern – mit der richtigen Pflege kein Problem
Ob echter Lavendel, Schopflavendel oder Lavendel-Hochstämmchen – jede Lavendelsorte benötigt im Winter individuelle Pflege. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du sicherstellen, dass deine Pflanze gesund durch die kalte Jahreszeit kommt und im Frühjahr erneut mit herrlichen Blüten und Düften begeistert. Setze auf gute Vorbereitung, den passenden Standort und achte besonders auf den Schutz vor Frost und Feuchtigkeit. So kannst du deinen Lavendel überwintern und langfristig Freude an ihm haben.
Lavendel im Frühling wieder aus dem Winterschlaf wecken
Für alle Lavendel-Sorten gilt: Ab Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr drohen, kann die Pflanze wieder ins Freie gestellt werden. Gewöhne deinen Lavendel langsam an die intensivere Sonne und stelle ihn für die ersten Tage eher halbschattig auf, bevor du ihn in die pralle Sonne rückst.
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