So geht's: Die Melonenbirne überwintern
So bringst du deine Pepino durch den Winter
Wenn du deine Melonenbirne überwintern möchtest, hast du verschiedene Möglichkeiten. Dabei kommt es darauf an, wie viel Platz dir zur Verfügung steht und ob du einen passenden Standort für den Winter hast.
Diese Pflanze ist unter vielen Namen bekannt: Melonenbirne, Birnenmelone oder Pepino. Ihr lateinischer Name ist Solanum muricatum, was schon auf ihre nahe Verwandtschaft mit Auberginen (Solanum melongena) oder Tomaten (Solanum lycopersicum) hinweist. Im Gegensatz zu ihren gemüsigen Verwandten trägt die Melonenbirne aber Früchte, die zum Obst gezählt werden und roh genossen werden können. Auch unsere Melonenbirne Melanie trägt die leckeren Früchte mit den charakteristischen violetten Streifen.
Genau wie Auberginen, Tomaten, Chilis und Paprikas ist die Melonenbirne mehrjährig, wird aber hierzulande meist einjährig kultiviert, da unsere Winter zu kalt für die Pflanzen sind. Auberginen & Co zu überwintern, ist nicht einfach. Die Hauptgründe dafür sind fehlendes Licht sowie Probleme mit Schädlingen wie Spinnmilben.
Die Pepino ist hier zum Glück eine Ausnahme, denn ihre Überwinterung ist einfacher. Wir schauen uns mal an, was man dabei beachten muss und warum es überhaupt Sinn macht, eine Melonenbirne überwintern zu wollen.
Melonenbirne überwintern: Warum das denn?
Es gibt viele gute Gründe, die Melonenbirne überwintern zu lassen. Dabei geht es vor allem um die Ernte der leckeren Früchte, denn diese sind nun mal das Highlight der Pflanze.
Von der Blüte bis zur reifen Frucht braucht die Pflanze etwa 80 - 105 Tage, was etwa gut 2,5 - 3,5 Monaten entspricht. Je nach Witterung zeigen sich die ersten Blüten im Juni.
- Die Saison verlängern
- Eine überwinterte Melonenbirne blüht früher, weil sie einen Wachstumsvorsprung hat. Sie kann also über einen längeren Zeitraum Früchte ausreifen lassen und die Ernte fällt größer aus.
- Die Überwinterung verlängert die Saison auch nach hinten heraus, da noch nicht reife Früchte an der Pflanze hängen bleiben und im Winterquartier weiter ausreifen können.
- Leckere Sorten erhalten
- Überwinterst du deine Pflanze, kannst du sicher sein, im nächsten Jahr wieder die gleichen Früchte ernten zu können.
- Eine Aussaat aus Samen der Pepino gelingt nicht immer und ist das Saatgut nicht samenfest, können sich die Eigenschaften der neuen Pflanze verändern.
Die Überwinterung der Birnenmelone bringt auch einige Nachteile mit sich, die wir natürlich auch nennen wollen:
- Platzbedarf
- Um Pflanzen drinnen zu überwintern, braucht man Platz und einen passenden Standort. Je nach Überwinterungsmethode ist der Platzbedarf unterschiedlich hoch.
- Die Birnenmelone darf in den meisten Regionen erst ab Mitte Mai wieder nach draußen und braucht daher für mehrere Monate einen Platz drinnen.
- schwache Pflanzen
- Die Melonenbirnen können geschwächt aus dem Winterquartier kommen, wenn der Standort nicht gut war oder sich Schädlinge breit gemacht haben.
- Schädlinge gehen dann im schlimmsten Fall im Frühjahr auf andere Pflanzen über, selbst angezogene Jungpflanzen sind da besonders anfällig.
- Kräftige Jungpflanzen aus dem Handel holen den Wachstumsvorsprung der überwinterten, aber schwachen Pflanzen dann schnell auf.
Die Ansprüche der Melonenbirne an ihr Winterquartier
Um herauszufinden, ob du die Melonenbirne überwintern kannst, schauen wir uns mal die Ansprüche an das perfekte Winterquartier an.
Der Standort sollte kühl sein. Die Kälte ist wichtig, damit die Pflanze eine Winterruhe einlegen kann. Eine Kombination aus zu hoher Temperatur, aber fehlendem Licht stresst die Pflanze. Ideal sind Temperaturen um die 10 Grad, also etwa 8 bis 12 Grad sind in Ordnung. Kälter als 5 Grad sollte es nicht sein.
Der Standort sollte außerdem möglichst hell sein. Ein Kellerraum, in dem es zwar kalt, aber dunkel ist, ist ungünstig. Je nach Überwinterungsmethode behält die Birnenmelone ihr Laub. Je mehr Blätter sie noch hat, desto heller muss es sein und desto mehr Wasser braucht sie auch. Die Wassergaben sollten aber den ganzen Winter hindurch stark eingeschränkt werden, die Erde darf nicht dauerhaft feucht sein. Gedüngt wird die Pepino im Winter gar nicht.
Ganz wichtig: Je wärmer der Standort im Winter, desto heller muss es dort sein.
Mögliche Orte, an denen deine Melonenbirne überwintern kann, sind unbeheizte Wintergärten, leicht beheizte Gewächshäuser, sehr helle und kühle Treppenhäuser oder Flure. Kühle Schlafzimmer, Garagen oder Schuppen mit möglichst großen Fenstern Richtung Süden, Süd-Ost oder Süd-West kommen auch in Frage.
Du musst regelmäßig nach Schädlingen Ausschau halten. Besonders Spinnmilben machen sich bei trockener Luft gerne über die Pflanzen her.
Wenn deine Melonenbirne ihr Laub abwirft, musst du dir aber noch keine großen Sorgen machen, denn nicht immer sind Schädlinge Schuld. Es kann sein, dass die Bedingungen im Winterquartier nicht optimal sind, die Pflanze aber trotzdem überlebt und im Frühjahr neu austreibt.
Melonenbirne überwintern: 3 Möglichkeiten
Du kannst deine Pepino auf verschiedene Arten überwintern. Dabei kommt es darauf an, wie viel Platz dir zur Verfügung steht und welchen Standort du ihr im Winter bieten kannst.
Immer gilt: Sobald es nachts dauerhaft unter 10 Grad wird, muss die Pflanze reingeholt werden. Wächst sie im Freiland, bedeutet das, dass sie erst ausgebuddelt und dann in einen Topf gepflanzt wird. Bevor sie nach drinnen zieht, musst du immer vorher nach Schädlingen gucken (Blattläuse, Spinnmilben, Schildläuse). Befallene Pflanzen sollten nicht überwintert werden.
Die Melonenbirne als ganze Pflanze überwintern
Bei dieser Möglichkeit musst du nicht viel machen, außer deine Melonenbirne nach drinnen zu stellen. Das bietet sich an, wenn die Pflanze sehr kräftig und gesund ist und es im Winterquartier schön hell ist.
Hängen noch Früchte an der Pflanze, die fast reif sind, kannst du sie vorher abschneiden und nachreifen lassen. Kleinere Früchte können an der Pflanze erst noch größer werden. Zu kleine Fruchtansätze solltest du jedoch abschneiden, ebenso Blüten und Blütenknospen.
Vorteilhaft ist es außerdem, die Pflanze etwas auszulichten, indem vergilbte Blätter und abgestorbene Triebe entfernt werden. Auch sehr frische, dünne Triebe kannst du abschneiden. In einer sehr dichten Krone haben es Schädlinge leichter, sich auszubreiten.
Die Melonenbirne vor dem Überwintern zurückschneiden
Bei dieser Methode wird ebenfalls die ganze Pflanze überwintert, aber mehr oder weniger stark zurückgeschnitten. Je weniger Licht an deinem Winterquartier zur Verfügung steht, desto stärker solltest du die Pflanze zurückschneiden.
Du kannst sie zum Beispiel um die Hälfte einkürzen, dünne Triebe herausschneiden und einige Blätter entfernen. Bei der Gelegenheit kannst du natürlich auch gleich Stecklinge schneiden und eine weitere Möglichkeit der Überwinterung ausprobieren.
Stecklinge überwintern
Das ist die beste Methode, wenn dir nicht so viel Platz zur Verfügung steht. Dazu werden im Spätsommer bis Herbst Stecklinge geschnitten, bewurzelt und diese kleinen neuen Pflänzchen dann überwintert. Du brauchst ein sauberes, scharfes Messer oder eine Gartenschere, optional ein Glas Wasser zur Bewurzelung und kleine Töpfe und Anzuchterde.
Um sogenannte Kopfstecklinge zu erhalten, schneidest du einfach die oberen 10 cm eines Triebes ab. Der Schnitt erfolgt dabei direkt unterhalb eines Blattknotens. Die Blätter im unteren Bereich des Stecklings entfernst du aber, denn hier sollen ja neue Wurzeln wachsen. Auch im oberen Bereich können ein paar größere Blätter entfernt werden, um die Verdunstung zu reduzieren. Das obere Blattpaar bleibt stehen, denn ein wenig Blattmasse wird für die Photosynthese gebraucht. Auf jeden Fall musst du Blüten und Knospen abschneiden.
Bei Teilstecklingen ist das Vorgehen fast genauso. Dabei werden aber aus einem längeren Triebstück mehrere Stecklinge geschnitten. Die Schnitte erfolgen auch wieder direkt unter einem Blattknoten und die unteren Blätter werden entfernt. Jeder Steckling sollte dann noch mindestens zwei Blattpaare besitzen.
Die Stecklinge können erst in einem Wasserglas bewurzelt werden oder direkt etwa 2 cm tief in nährstoffarme Anzuchterde gesteckt werden. In einem Wasserglas dauert es etwa 2 - 3 Wochen, bis sich die ersten Wurzeln entwickelt haben. In jedem Fall sollten die Stecklinge bei 18 - 20 Grad an einem hellen Ort aufgestellt werden.
Die Stecklinge aus dem Wasserglas werden dann ebenfalls in Anzuchterde umgetopft. Achte bei den Teilstecklingen darauf, dass sie immer richtig herum stehen, nur dann klappt es mit der Bewurzelung.
Die eigentliche Überwinterung erfolgt dann ebenfalls wieder hell und kühl bei rund 10 Grad.
Der Vorteil an Stecklingen neben dem geringeren Platzbedarf ist, dass man ein paar Wachstumsphasen überspringt und schneller größere Jungpflanzen hat, als wenn man diese aus Samen selbst heranziehen würde. Außerdem kannst du an einem Standort im Winterquartier mehrere Stecklinge überwintern, statt einer großen Pflanze, und hast dann in der nächsten Saison deutlich mehr Pflanzen - für eine noch größere Ernte.
Nach dem Frost: Die Melonenbirne darf raus
Da die Melonenbirne keinen Frost verträgt, darf sie erst dauerhaft wieder in den Garten oder auf den Balkon oder die Terrasse umziehen, wenn kein Nachtfrost mehr droht. Wann das ist, schwankt von Region zu Region und auch von Jahr zu Jahr. Grob gesagt, ist es in milden Regionen ab Anfang Mai soweit, aber auch hier sollten zur Sicherheit die Eisheiligen Mitte Mai abgewartet werden. In kühleren Regionen kann es hingegen bis Ende Mai dauern, bis es nachts wirklich nicht mehr friert.
Es ist also gut, die Wettervorhersagen im Auge zu behalten, im Zweifel flexibel reagieren zu können. Sollen deine Pepinos im Freiland wachsen, musst du natürlich besonders aufmerksam sein, da du sie nicht schnell wieder für eine Nacht nach drinnen holen kannst.
Wenn es ab April tagsüber schön ist, kannst du die Melonenbirne zur Abhärtung ein paar Stunden am Nachmittag nach draußen stellen, jedoch nicht in die Sonne. Nachts kommt sie dann wieder rein.
Auch, wenn die Melonenbirne dauerhaft nach draußen zieht, darfst du sie nicht direkt in die Sonne stellen. Es können Schäden durch Sonnenbrand entstehen. Stelle sie erst ein paar Tage geschützt und schattig auf, dann ein paar Tage halbschattig.
Der Umzug nach draußen wird idealerweise mit Umtopfen und Düngen verbunden. Die Pflanze kann in einen größeren Topf umziehen und frische, nährstoffreiche Erde erhalten. Abgestorbene Äste und welke Blätter kannst du entfernen. So kann die Pepino nach dem Winter wieder mit voller Kraft austreiben und schon bald die ersten Blüten entwickeln.
Wir hoffen, dir alle nötigen Tipps gegeben zu haben, damit du deine Melonenbirne überwintern kannst. Brauchst noch mehr Infos rund um die Pflanze, schau doch mal in unserem Wissenstext vorbei.
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