Schildläuse erkennen und bekämpfen: So schützt du deine Pflanzen effektiv vor den Plagegeistern

Was sind Schildläuse und warum sind sie schädlich?

Schildläuse sind kleine Insekten mit einem harten Panzer, die sich vom Pflanzensaft ernähren und diesen aus der Pflanze saugen. Sie haften meist an Blättern, Stängeln, Knospen oder Zweigen und sind oft auf den ersten Blick schwer zu entdecken. Während sie saugen, schwächen sie die Pflanze, was zu verkümmertem Wachstum, gelben Blättern oder im extremen Fall zum Absterben ganzer Pflanzenteile führen kann. Dabei handelt es sich immer um weibliche Tiere, welche sich unter dem Schild, bzw. Panzer befinden. Sie können sich  zwar nicht bewegen, können die Pflanze jedoch sehr effizient mit ihrem Stechrüssel aussaugen. Die Männchen können fliegen und richten keinen weiteren Schaden an.

Besonders gerne sitzen Schildläuse an Zitronenbäumen oder anderen mediterranen Pflanzen mit dickem, saftigem Laub.

Doch das ist noch nicht alles: Schildläuse hinterlassen eine klebrige Substanz, den sogenannten Honigtau. Dieser zieht Ameisen an und begünstigt die Entstehung von Rußtaupilzen, die die Pflanze zusätzlich belasten.

Schildläuse an Zitronenbaum und Co.

Zitrusbäume und Sukkulenten, wie beispielsweise Zitronen, Feigenkakteen, Aloe Vera und Drachenfrüchte, stehen auf dem Speiseplan der Schildläuse ganz oben. Der Grund: Die genannten Pflanzen stammen aus warmen und trockenen Regionen und speichern dementsprechend viel Flüssigkeit in ihren Blättern und Trieben. Somit finden Schildläuse dort ein richtiges “Wasserdepot” vor, an welchem sie sich über eine lange Zeit gemütlich vollsaugen können.

Besonders im Winter, wenn die Pflanzen ins Winterquartier ziehen und wegen der niedrigeren Temperaturen und des schwächeren Lichts sowieso schon nicht so robust sind, schlagen Schildläuse gerne zu. Achte also besonders im Winter darauf, regelmäßig nach deinen Pflanzen zu sehen und wirf dabei auch einen Blick auf die Blattunterseiten.

Neben Schildläusen sind auch Wollläuse und Spinnmilben häufige, aber ungern gesehene Gäste im Winterquartier. Hast du Wollläuse entdeckt, findest du hier eine ausführliche Anleitung zur Bekämpfung. Haben sich Spinnmilben zwischen deinen Pflanzen ausgebreitet, dann findest du in diesem Artikel alle wichtigen Infos, wie du sie im Handumdrehen wieder los wirst.

Schildläuse erkennen: So findest du die Schädlinge

Die größte Herausforderung bei Schildläusen ist, dass sie auf den ersten Blick wie kleine, braune oder gelbliche Flecken aussehen. Oft verwechselt man sie mit harmlosen Pflanzenteilen. Da sie sich nicht bewegen, sind sie besonders unauffällig und tückisch. Deshalb ist es wichtig, genau hinzuschauen:

• Größe und Form: Schildläuse sind winzig, meist zwischen 1 und 5 Millimeter groß. Sie haben eine harte, schildartige Hülle, die sie umgibt und unter der die Tierchen sitzen. Dieser Schild bildet einen sehr effektiven Schutz.
• Standorte: Kontrolliere die Unterseiten der Blätter, Stängel und Triebe. Dort verstecken sich Schildläuse besonders gerne.
• Honigtau: Ein klebriger Belag auf den Blättern der Pflanze ist ein Hinweis auf Schildläuse.
• Verfärbungen: Gelbe Blätter oder welke Triebe können ebenfalls ein Anzeichen sein

Verwende eine Lupe, um sicherzugehen, dass du es wirklich mit Schildläusen zu tun hast.

Erste Hilfe: Was tun bei einem Schildlaus-Befall?

Wenn du Schildläuse entdeckst, solltest du sofort handeln. Je schneller du eingreifst, desto besser stehen die Chancen, deine Pflanze zu retten.

Befall reduzieren

• Entferne betroffene Blätter oder Triebe mit einer sauberen Schere. Entsorge die Pflanzenteile im Hausmüll, nicht auf dem Kompost, damit sich die Schädlinge nicht weiter verbreiten.
• Wische die Läuse vorsichtig mit einem feuchten Tuch oder einer weichen Bürste ab. Dabei kannst du auch eine Mischung aus Wasser und ein paar Tropfen Spülmittel verwenden. Wenn sie besonders fest sitzen, musst du sie vorsichtig mit einem Löffel oder stumpfen Messer abkratzen.
• Junge Schildläuse sind sehr mobil und können sich schnell ausbreiten. Separiere befallene Pflanzen deshalb sofort, um einen großflächigen Befall zu verhindern.

Schildläuse natürlich oder mit Hausmitteln bekämpfen

Natürliche Methoden sind besonders bei geringem Befall eine tolle Lösung. Sie sind sanft zur Pflanze und vermeiden chemische Rückstände.

• Neemöl: Ein echter Klassiker. Dieses pflanzliche Öl wirkt giftig auf Schildläuse, schont aber die Pflanze. Einfach mit Wasser und einem Tropfen Spülmittel mischen und die Pflanze damit besprühen.
• Spirituslösung/Alkohol: Mische 1 Teil Spiritus mit 9 Teilen Wasser. Diese Lösung kannst du vorsichtig mit einem Wattestäbchen oder Wattepad auf die betroffenen Stellen auftragen.
• Nützlinge einsetzen: Insekten wie Marienkäfer oder Schlupfwespen sind natürliche Feinde der Schildläuse. Sie helfen, den Befall langfristig zu kontrollieren.
• Schildläuse mit Kaffee bekämpfen: Kaffee ist giftig für Läuse (u.a. auch Blattläuse). Du kannst kalten Kaffee mit etwas Wasser verdünnen und die Brühe mit einer Sprühflasche auf die betroffenen Pflanzenteile sprühen. Der Kaffee ist für die Pflanze nicht giftig oder schädlich.

Schildläusen vorbeugen: So bleibt deine Pflanze gesund

Vorbeugung ist der beste Schutz! Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du das Risiko eines Schildlausbefalls deutlich reduzieren:

1. Regelmäßige Kontrolle: Schaue dir deine Pflanzen regelmäßig genau an, besonders im Winterquartier. Je früher du Schildläuse entdeckst, desto einfacher ist die Bekämpfung.
2. Gute Pflege: Eine gesunde Pflanze ist widerstandsfähiger gegen Schädlinge. Gieße und dünge sie bedarfsgerecht und achte auf die richtigen Standortbedingungen.
3. Isolation neuer Pflanzen: Schildläuse kommen oft mit neu gekauften Pflanzen ins Haus. Stelle diese für ein bis zwei Wochen separat, bevor du sie zu anderen Pflanzen stellst.

Schildläuse erkennen und bekämpfen: Vorbeugen ist die beste Hilfe

Schildläuse mögen hartnäckig sein, aber mit etwas Geduld und den richtigen Maßnahmen kannst du sie effektiv bekämpfen. Wichtig ist, dass du sie frühzeitig erkennst und schnell handelst. Ob mit natürlichen Mitteln, einer Kaffee-Dusche oder Nützlingen – du hast viele Möglichkeiten, deine Pflanzen zu schützen.

Noch besser ist es jedoch, es gar nicht erst zu einem Befall kommen zu lassen. Schildläuse und andere Schädlinge nisten sich besonders gerne an geschwächten Pflanzen ein, vor allem im Winterquartier. Ein Befall deutet also oft darauf hin, dass etwas nicht stimmt.

Nehme den Standort genau unter die Lupe: Es sollte ausreichend Licht vorhanden sein und besonders im Winter darf es nicht zu warm und gleichzeitig zu dunkel sein. Auch trockene Heizungsluft oder Zugluft schwächen so ziemlich alle Pflanzen. Hier kannst du nachhelfen, indem du deine Pflanze mit Abstand zum nächsten Heizkörper oder zugigen Fenster platzierst. Eine Wasserschale in der Nähe aufgestellt oder ein Luftbefeuchter können ebenfalls hilfreich sein.

Hier findest du noch weitere hilfreiche Tipps und Tricks zur Überwinterung des Zitronenbaums. Hast du einen Feigenkaktus zuhause stehen und brauchst weitere Infos zur Überwinterung, dann schau doch gerne hier vorbei.