• Wissen
  • Magazin
  • Thripse erkennen und bekämpfen: So wirst du die lästigen Fransenflügler los

Thripse erkennen und bekämpfen: So wirst du die lästigen Fransenflügler los

Thripse bekämpfen mit Hausmitteln oder biologischen Mitteln

Thripse sind hartnäckig und können großen Schaden an deinen Pflanzen anrichten. Es handelt sich um winzig kleine Schadinsekten, die mit bloßem Auge kaum erkennbar sind. Die gute Nachricht: Sie lassen sich sehr gut mit Hausmitteln und Mitteln auf biologischer Basis bekämpfen. Wir erklären dir, was Thripse sind, woher sie kommen und was du gegen die Plagegeister tun kannst.

Was sind Thripse und warum sind sie schädlich?

Bei Thripsen handelt es sich um winzig kleine, gelbliche, dunkelbraune oder schwarze Insekten, die nur 1 bis 3 mm groß sind. Dadurch lassen sie sich nur schwer erkennen und ein Befall wird oft erst dann erkannt, wenn bereits Schäden an der betroffenen Pflanze entstanden sind. Sie werden auch als “Fransenflügler” oder “Blasenfüßer” bezeichnet, da sie ihre Füßchen aufblasen können, um besser auf glatten Blattoberflächen zu haften. Da die meisten Exemplare Flügel haben und fliegen können, breiten sie sich bei guten Bedingungen relativ schnell zwischen den Pflanzen aus, besonders, wenn diese dicht beieinander stehen.

Thripse sind kleine Pflanzensaftsauger, die mit ihren Mundwerkzeugen die Blattoberfläche einer Pflanze durchstechen und den Saft aus den Zellen saugen. Dadurch entstehen silbrige Flecken auf der Oberfläche, die dem Schadbild von Spinnmilben ähneln. Wenn nichts unternommen wird, kann die befallene Pflanze absterben.

Thripse kommen in der Regel hauptsächlich in der warmen Wohnung an Zimmerpflanzen vor, können aber auch in warmen Gewächshäusern und Wintergärten auftreten.

Thripse erkennen: So sieht ein Befall aus

Thripse bleiben häufig längere Zeit unbemerkt. Sie sind sehr klein und hinterlassen auf den Blattoberflächen zunächst nur kleine, silbrige, trockene Flecken, die bei stärkerem Befall porös und immer größer werden. Bei genauerem Hinsehen kannst du kleine, schmale Tierchen auf und zwischen den Blättern krabbeln sehen. Zudem sind frische und junge Austriebe oft verkrüppelt und wachsen nur schlecht weiter. Die Larven der Thripse sind weiß oder hellgrün und noch schwieriger zu erkennen als die adulten Tierchen. Sie sitzen in der Regel eher auf den Blattunterseiten.

Zunächst erscheinen silbrig-weißliche Flecken, bei starkem Befall mit Thripsen sind die Pflanzenteile stark deformiert und vertrocknet.

Thripse oder Spinnmilben?

Du hast solche Stellen auf deiner Pflanze entdeckt, bist dir jedoch nicht sicher, ob es sich dabei um Spinnmilben oder Thripse handelt? Um dies herauszufinden, gibt es mehrere Möglichkeiten. Du kannst die Pflanze unter eine Lampe stellen und leicht drehen oder schütteln. Auf diese Weise lässt sich das hauchfeine Gespinst auf der Oberfläche und in den Blattachseln erkennen. Spinnmilben sitzen bevorzugt unter den Blättern und in den Blattachseln, wo sie nur schwer zu entdecken sind.

Manchmal ist dieses Gespinst jedoch nur sehr schwach ausgebildet und kaum erkennbar. Du kannst auch eine Lupe zur Hilfe nehmen und die Unterseiten der Blätter untersuchen. Befinden sich dort kleine, rötliche  bis braune Punkte, dann handelt es sich um Spinnmilben. Thripse hingegen haben eine schmale und langgestreckte Form und bewegen sich deutlich sichtbar fort.  

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Spinnmilben scheiden im Gegensatz zu Thripsen ein klebriges Sekret, den sogenannten “Honigtau” aus. Dieser ist ebenfalls ein ziemlich sicherer Hinweis. Haben es sich Spinnmilben zwischen den Zweigen deiner Pflanze gemütlich gemacht, dann haben wir hier eine gute Anleitung für dich.

Das Schadbild von Spinnmilben und Thripsen ist relativ ähnlich. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal sind jedoch die feinen Gespinste, die die Pflanze bei einem Befall mit Spinnmilben überziehen.
Pflanzen mit dicken Blättern und Trieben sind besonders beliebt bei Thripsen. Dazu gehören u.a. Zitrusbäume, Kakteen und andere Sukkulenten, wie beispielsweise die Aloe Vera. Auch Orchideen und Alocasien gehören zu beliebten Thripsopfern.

Thripse bekämpfen: Diese Möglichkeiten gibt es

Das Schwierige an der Bekämpfung von Thripsen ist, dass sie ihre Eier in der Blumenerde ablegen. Die jungen Thrips-Larven schlüpfen nach etwa 25 Tagen. Dadurch ist es erforderlich, die Behandlung im Abstand von 3 bis 4 Wochen zu wiederholen. Bei starkem Befall ist das mehrfach nötig. Auch das Austauschen der obersten Erdschicht ist bei starkem Befall empfehlenswert. Die gute Nachricht: Um die Viecher loszuwerden, benötigst du keine Chemiekeule und findest die meisten Mittel bei dir zuhause im Küchenregal.

Erste Hilfe bei einem Thripsbefall

Tummeln sich Thripse auf deiner Pflanze? Dann ist die schnellste und beste Lösung als Erste-Hilfe-Maßnahme eine gründliche Dusche. Nehme die Pflanze aus ihrem Übertopf und stelle sie dazu am besten in die Duschkabine oder Badewanne. Tritt der Befall im Sommer auf, kannst du dieses natürlich auch im Garten mit dem Gartenschlauch durchführen. Wasche die Pflanze mit einem kühlen bis lauwarmen Strahl gründlich ab.

Es ist bei allen Behandlungsmethoden empfehlenswert, die Erde mit einer Tüte o.ä. abzudecken, damit besonders hartnäckige Exemplare dort nicht hängen bleiben und wieder nach oben krabbeln. Lasse die Pflanze abtrocknen und entferne stark betroffene und beschädigte Pflanzenteile.

Thripse sitzen an der Unterseite des Blattes einer Alocasia.
Nicht nur die Thripse selbst, auch ihre Hinterlassenschaften befinden sich meistens an der Blattunterseite, so wie hier an einer Alocasia. Du erkennst sie ganz leicht an den schwarz-braunen Krümeln.

Thripse bekämpfen mit biologischen Mitteln

Ein besonders gut geeignetes Mittel für die Bekämpfung von Thripsen ist der Einsatz von Neemöl. Präparate auf biologischer Neemölbasis bekommst du im Handel. Halte dich an die Dosierungsanleitung und sprühe die Pflanze gründlich damit ein. Wiederhole die Behandlung nach  3 bis 4 Wochen noch einmal.

Tritt der Befall im Gewächshaus beispielsweise an deinen Tomaten oder Gurken auf, kannst du auch einen Sud aus Brennnesseln und Knoblauch oder Zwiebeln ansetzen und die Pflanzen damit einsprühen. Gehe gründlich vor und besprühe auch die Unterseiten der Blätter.

Thripse bekämpfen mit Hausmitteln

Bewährte Hausmittel zur Bekämpfung von Thripsen sind Mischungen aus Raps- oder Olivenöl, Wasser und einem Spritzer Spüli oder Schmier- oder Kernseife und Wasser.

Thripse bekämpfen mit Raps- oder Olivenöl

Ein einfaches und schnelles Rezept, dessen Zutaten du ganz bestimmt bereits in deiner Küche stehen hast. Mische dazu einen Liter Wasser mit 2 bis 4 Esslöffeln Pflanzenöl, vorzugsweise Olivenöl in einer Sprühflasche. Damit sich das Öl  mit dem Wasser verbindet, gebe noch einen Spritzer Spüli als Emulgator hinzu und schüttle das ganze kräftig durch. Sprühe nun die Pflanze gründlich von oben und unten mit der Mischung ein und wiederhole das ganze nach etwa  3 bis 4 Wochen noch einmal oder nach Bedarf.

Thripse bekämpfen mit Kernseife

Nehme ein kleines Stück Kernseife ( etwa 8 bis 10 Gramm reichen) und mische diese gründlich mit Wasser. Sprühe die Lösung wie oben beschrieben auf die betroffenen Pflanzen und wiederhole die Prozedur nach  3 bis 4 Wochen oder nach Bedarf.

Thripse mit Nützlingen bekämpfen

Thripse können sehr hartnäckig sein und mitunter dauert es lange, bis die Pflanze wieder wirklich Thrips-frei ist. Eine gute Lösung sind Nützlinge, die du im Fachhandel bekommst. Dazu gehören beispielsweise Raubmilben oder Florfliegen und deren Larven. Nützlinge brauchen zwar etwas länger, bis die Wirkung sichtbar eintritt, sind aber eine sehr nachhaltige Lösung, da auch die Larven und Eier der Thripse von ihnen verspeist werden. Wenn du dich für Nützlinge entscheidest, solltest du jedoch auf andere Behandlungsmethoden verzichten, da dadurch auch die Nützlinge Schaden nehmen würden. Eine gute Kombi ist das gründliche Abduschen der Pflanze und der Einsatz von Nützlingen danach. So kannst du die Zahl der Thripse direkt etwas reduzieren und die Nützlinge erledigen den Rest.

Damit sie nicht wieder kommen: So beugst du Thripsen vor

Thripse sind super nervig und können hartnäckig sein. Deshalb ist es am besten, dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst zu einem Befall kommt. Sie lieben grundsätzlich ein trockenes und warmes Milieu, weshalb sie gerade im Sommer im Gewächshaus oder im Winter in der Wohnung auftreten. Besonders die warme und trockene Heizungsluft sorgt für beste Thrips-Bedingungen. Sie können aber auch mit neuen Pflanzen eingeschleppt werden.

Mache es ihnen so ungemütlich, wie nur möglich. Thripse mögen keine hohe Luftfeuchtigkeit und brauchen eine gleichmäßig warme Temperatur. Dem kannst du ein Schnippchen schlagen, indem du deine Pflanzen regelmäßig mit kalkarmem Wasser einsprühst und an ihrem Standort lüftest. Der Vorteil: Damit schaffst du Bedingungen, unter denen sich deine Pflanzen besonders wohl fühlen. Zu trockene und warme Luft schwächt viele Pflanzen, weshalb ein starker Befall mit Thripsen ein guter Hinweis darauf ist, dass du etwas ändern solltest. Bei Temperaturen unter 15 Grad gehen Thripse ein, weshalb du deine Pflanzen kurzzeitig auch nach draußen stellen kannst, wenn es nicht zu kalt ist. Bei einem sehr leichten Befall reicht das zusammen mit einer Dusche oftmals sogar schon aus.

Ergänzend kannst du Blautafeln in die Erde stecken. Sie können einen Befall zwar nicht alleine bekämpfen, sind aber eine prima Unterstützung bei der Behandlung und zeigen zudem zuverlässig an, ob sich immer noch Thripse an der Pflanze und in der Erde befinden.

Eine weitere Stellschraube ist das Licht. Zwar kannst du Thripse damit nicht bekämpfen, aber mit ausreichend  Licht dafür sorgen, dass deine Pflanzen robuster wachsen und ihnen ein Befall nicht so sehr zusetzt. Besonders im Winter, wenn die Tage kürzer und die Sonne insgesamt nicht so intensiv sind, solltest du auf einen möglichst hellen Standort für deine Pflanzen achten. Alternativ kannst du auch sehr gut mit einer speziellen Pflanzenlampe nachhelfen, die es günstig im Handel von unterschiedlichen Anbietern gibt.

Aktualisiert am

Zurück