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Der Elstar
Der Apfelbaum ist ein Klassiker, der eigentlich in jeden Garten gehört. Im Mai verwandelt sich der Baum in ein wahres Blütenmeer, das gerne von Bienen und Hummeln besucht wird. Die weiß-rosanen Blütenblätter schneien später romantisch zu Boden und über den Sommer und Herbst reifen die leckeren Äpfel heran. Die knackigen Früchte zählen nicht nur hierzulande zum absoluten Lieblingsobst.
Wir zeigen dir alles, was du wissen musst, wenn du einen eigenen Apfelbaum pflanzen und pflegen möchtest.
Der Apfel (Malus domestica) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Rosengewächse. Der Namenszusatz “domestica” zeigt an, dass es sich um eine gezüchtete Art handelt, die daher auch Kulturapfel genannt wird - im Gegensatz zu wilden Apfelsorten mit kleineren Früchten.
Es gibt viele verschiedene Kulturapfelsorten, eine davon ist der Elstar. Der Elstar ist eine relativ junge Apfelsorte und wird erst seit den 1970er Jahren offiziell gezüchtet. Trotzdem hat die Sorte das Herz vieler Apfelfans im Sturm erobert. Beim Elstar handelt es sich um eine Züchtung aus dem süßen, goldgelben Golden Delicious und der säuerlichen, weinroten Sorte Ingrid Marie.
Die Früchte vom Elstar sind mittelgroß und haben eine gelbe bis rötliche Schale, die eine schöne Marmorierung aufweist. Besonders die sonnenzugewandten Seiten bekommen schnell rote Apfelbäckchen.
Der Elstar zählt zu den mittelspät reifenden Herbstäpfeln, da sich seine Ernteperiode über den September und Oktober erstreckt. Genau wie unser Roter Boskoop lässt sich auch der Elstar gut einlagern. Noch etwas haben diese beiden Apfelsorten gemeinsam: Die Bäume wachsen stark und relativ schnell zu einer stattlichen Größe heran, sie sind robust und pflegeleicht. Der Elstar ist dabei etwas anspruchsvoller im Anbau als der Boskoop, belohnt die Mühe jedoch mit saftigem Fruchtfleisch und einem fein aromatisch-süßem Geschmack.
Die Apfelsorten, die auch für einen Anbau im Kübel geeignet sind, bleiben generell eher klein. Unser Bloomify Elstar wird im Topf etwa 1,50 m und im Freiland 2 m hoch.
Standort und Boden
Standort: sonnig bis halbschattig, geschützt
Boden: locker, humusreich, leicht feucht
Apfelbäume lieben einen sonnigen bis halbschattigen Standort, wobei ausreichend Sonne dringend nötig ist, damit sich die Früchte gut entwickeln können. Unser Elstar kann auch einen vollsonnigen Standort bekommen. Außerdem mögen Apfelbäume keine allzu windigen Standorte, vor allem in kälteren Regionen.
Der Boden sollte nicht zu trocken sein und im Idealfall eher schwer und lehmig, da Regen- und Gießwasser in diesem besser gespeichert werden kann als zum Beispiel in sehr sandigen Böden. Trotzdem darf sich das Wasser nicht stauen. Hast du sehr schweren und harten Gartenboden, hilft Komposterde und Sand oder feiner Kies, um ihn aufzulockern.
Auch sandiger Boden lässt sich mit Kompost oder anderer nährstoffreicher Pflanzerde aufbessern. Du musst also keine Sorgen haben, dass dein Elstar in deinem Garten nicht gut gedeiht.
Damit der Baum viele Früchte trägt, muss es mindestens einen zweiten Apfelbaum als Bestäuber in „Bienenreichweite“ geben, da der Elstar kein Selbstbefruchter ist. Mehr Infos dazu unter “Äpfel ernten, lagern und verarbeiten”.
Kann man einen Apfelbaum im Kübel halten?
Ja, das ist möglich. Bei den Äpfeln gibt es spezielle Züchtungen, die für den Topf besonders gut geeignet sind. Unsere Bloomify Äpfel Elstar und Boskoop zum Beispiel kannst du problemlos in einen Kübel pflanzen. Der Standort sollte dann wie im Freiland sonnig und warm sein.
Apfelbaum pflanzen
Einen Apfelbaum zu pflanzen, ist gar nicht so schwierig. Je nachdem, ob dein Bäumchen im Freiland oder Kübel wachsen soll, unterscheidet sich die Vorgehensweise ein wenig. Am besten pflanzt du den Baum zusammen mit einer anderen Person. So kann eine Person den Baum festhalten und gerade ausrichten und die zweite die Erde auffüllen.
Stelle den Wurzelballen des Apfelbaumes vor dem Einpflanzen für ein paar Stunden in einen Eimer mit Wasser. So können sich die Wurzeln schon mal mit Wasser vollsaugen.
Wann pflanzt man einen Apfelbaum?
Die klassische Pflanzzeit von Obstbäumen ist der Herbst ab September bis in den November hinein sowie der Frühling. Sogenannte Containerware kann aber fast das ganze Jahr über gepflanzt werden. Das Wort klingt nicht so toll, bedeutet aber lediglich, dass der Apfelbaum in einem Topf aufgewachsen und somit schon gut in der Erde verwurzelt ist. Im Gegensatz dazu werden auch wurzelnackte Obstbäume oder Ballenware verkauft, die etwas empfindlicher sind, was den richtigen Pflanzzeitpunkt angeht.
Unser Bloomify Elstar wird idealerweise ab März bis Mai/Juni gepflanzt, je nach Witterung. Wenn es im Sommer zu heiß wird, ist das Pflanzen zwar noch möglich, aber mit sehr viel Gießaufwand verbunden. Wenn es ab Ende August wieder kühler wird, sind die Bedingungen für ein kräftiges Anwachsen wieder besser.
Der Herbst ist generell eine super Zeit, wenn du deinen Apfelbaum pflanzen möchtest. Denn dann kann das Bäumchen schon ein paar Monate anwachsen und kräftige Wurzeln bilden, um dann im Frühjahr frisch auszutreiben.
Im Spätherbst und zeitigen Frühjahr musst du darauf achten, dass kein starker Nachtfrost angesagt ist. Bei einem Apfelbaum im Kübel empfehlen wir daher eine Pflanzung eher im frühen Herbst oder dann wieder ab April.
Aufpassen musst du, wenn die Sonneneinstrahlung sehr hoch ist. Äpfel mögen es zwar warm und sonnig, bei Jungpflanzen besteht aber immer die Gefahr, dass ein Sonnenbrand auftritt, da die jungen Blätter noch nicht an das direkte Sonnenlicht gewöhnt sind. Lasse sie also erstmal ein paar Tage draußen im Schatten stehen und gewöhne sie langsam an die Sonne.
Apfelbaum pflanzen: Das brauchst du
Im Freiland:
- Spaten
- je nach Bodentyp humusreiche Pflanzerde, Sand oder Kies
- je nach Jahreszeit Dünger
- Gießkanne oder Gartenschlauch
- Holzpfahl oder Holzpflock
- Seil/Schnur zum Festbinden, z.B. aus Jute, Kokosfaser, Baumwolle
Für die Pflanzung in einen Kübel:
- Gartenschaufel
- humusreiche Pflanzerde
- Drainagematerial
- ausreichend großer Topf und ggf. Übertopf
- je nach Jahreszeit Dünger
- Gießkanne
Apfelbaum pflanzen: So geht’s im Freiland
Das Pflanzloch ausheben
Wenn du einen passenden Standort für deinen Apfelbaum gefunden hast, kannst du zum Spaten greifen und ein Loch ausheben. Das Pflanzloch sollte dabei mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen, etwa 40 - 50 cm sind perfekt. Mit dem Spaten kannst du ebenfalls ganz einfach den Boden des Pflanzlochs auflockern, indem du ihn etwa zur Hälfte in die Erde stichst und hin und her bewegst.
Die Erde aus dem Pflanzloch kannst du in Eimern zwischenlagern oder einfach einen Haufen neben dem Pflanzloch aufschütten.
Hast du sehr schweren, tonhaltigen Boden, ist es sinnvoll, das Loch etwas tiefer auszuheben und auf dem Boden eine Drainageschicht auszubringen. Das kann eine dicke Schicht Sand sein, noch besser ist Kies oder Schotter. So kann Regen- und Gießwasser besser abfließen.
Den Apfelbaum festbinden und stützen
Damit der Apfelbaum gut anwächst und beim nächsten Sturm nicht umkippt, solltest du ihm für die nächsten zwei bis drei Jahre noch eine Stütze bieten. Dazu wird ein Holzpfahl benötigt, den du im Boden fixierst, noch bevor du das Pflanzloch mit Erde auffüllst. Der Baum wird dann aber erst daran festgebunden, nachdem das Pflanzloch mit Erde aufgefüllt wurde.
Obstbäume können an einem geraden oder schrägen Pflock festgebunden werden. Hier erklären wir dir alles, was du dazu wissen musst.
Das Pflanzloch mit Erde auffüllen
Nun wird das Pflanzloch aufgefüllt. Der Baum sollte genauso hoch eingepflanzt werden, wie er zuvor auch in der Erde stand. Du kannst die ausgehobene Gartenerde dabei direkt beim Pflanzen je nach Bedarf mit Sand, Komposterde oder anderer Pflanzerde vermischen.
Am Baum sollte dabei immer leicht gerüttelt werden, damit die Erde auch in die Wurzelzwischenräume gelangt. Drückt die Erde zwischendurch immer wieder fest, aber nicht zu stark. Zum Schluss kann die Erde rund um den Baum auch etwas festgetreten werden.
Anschließend wird der junge Baum angegossen. Die Erde sollte durchdringend gegossen werden, dabei wird sie noch etwas absacken und du kannst noch etwas Erde nachfüllen.
Mulchen und Düngen
Nun hast du bereits beste Voraussetzungen für einen guten Start des Bäumchens geschaffen.
Eine Mulchschicht rund um den Stamm ist empfehlenswert, wenn es sehr warm ist, da sie so vor Austrocknung schützt. Bei einer Pflanzung im Herbst schützt das Mulchmaterial vor Kälte. Dazu kannst du zum Beispiel Rasenschnitt, gehäckselte Äste oder gekauften Rindenmulch verwenden.
Nur bei einer Pflanzung im Frühjahr solltest du aufs Mulchen verzichten, damit sich die noch kalte Erde durch die Sonne besser erwärmen kann. Die Ausnahme bildet hier das Mulchen mit Komposterde.
Du kannst das Pflanzen des Apfelbaums gleich mit einer Düngergabe verbinden. Das bietet sich vor allem bei eher leichten, sandigen Gartenböden an. Verwende organischen Langzeitdünger, der die Nährstoffe über eine lange Zeit abgibt.
Apfelbaum in einen Kübel pflanzen
Durch seine Wuchsform macht der Bloomify Elstar auch im Kübel auf dem Balkon und der Terrasse eine sehr gute Figur, da er kleiner bleibt als andere Sorten. Dabei ist die passende Größe des Pflanzgefäßes wichtig. In zu kleinen Töpfen hat die Pflanze nicht genug Platz, um viele und kräftige Wurzeln zu entwickeln. Ist der Topf wiederum zu groß, hat sie zu viel Platz und steckt ihre ganze Energie ins Wurzelwachstum. Als Folge bleibt das Wachstum in die Höhe oder die Ausbildung von Früchten auf der Strecke.
Als Start eignen sich Kübel mit mindestens 30 Litern Erdvolumen. Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 40 cm und einer Höhe von 30 cm fassen ca. 30 Liter Erde. Zum Vergleich: ein DIN-A4-Blatt ist an der langen Seite etwa 30 cm lang.
Nach ein- bis zweimal Umtopfen kannst du dich im Laufe der Jahre auf einen Kübel mit einem Fassungsvermögen von mindestens 40 Litern Erde steigern.
Beachte, dass keine Pflanze Staunässe mag. Daher ist eine Schicht aus Kies, Blähton oder ähnlichen Materialien unten im Topf super wichtig, damit das Wasser gut abfließen kann. Wähle also im Zweifel lieber einen etwas größeren Topf und gönne der Pflanze eine etwas dickere Drainageschicht.
Du kannst deinen Apfelbaum direkt in einen Tontopf mit Abflussloch pflanzen. Allerdings haben diese einige Nachteile: Sie sind sehr schwer und damit, einmal bepflanzt, schwierig zu handhaben. Außerdem ist die Erde darin im Winter stark frostgefährdet. Besser ist es, den Baum in einen leichteren Kunststofftopf zu pflanzen und diesen in einen Übertopf deiner Wahl zu stellen. So werden die Wurzeln vor zu starker Hitze im Sommer geschützt und im Winter ist es einfacher, einen Frostschutz anzubringen bzw. die ganze Pflanze an einen geschützten Ort zu stellen.
Ideal ist es, deine Pflanzerde schon vorzubereiten: Mische einen Langzeitdünger oder Komposterde unter die Erde. Fülle dann eine Schicht davon auf die Drainage und setze die Pflanze mittig in den Topf. Halte sie am besten mit einer Hand fest und fülle mit der anderen den Topf etwa zur Hälfte mit Erde auf. Drücke diese leicht an und fülle den Topf dann komplett auf. Jetzt wird der Elstar noch mit Wasser versorgt.
Mulchen klappt im Topf übrigens auch. Hier gilt das gleiche wie im Freiland: Im Frühjahr sollte erst mal nicht gemulcht werden, damit sich die Erde durch die ersten Sonnenstrahlen besser aufwärmen kann.
Apfelbaum: Pflege, gießen und düngen
Allgemeine Pflege
Der Elstar verlangt ein wenig mehr Aufmerksamkeit und möchte umsorgt werden. Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen des Apfelbaums zählen neben dem Gießen und Düngen auch ggf. das Umtopfen sowie Schneiden.
Nach der Pflanzung ist es wichtig, die sogenannte Baumscheibe frei von Rasen und Unkräutern zu halten. Das ist der Bodenbereich rund um den Stamm, in dem die Wurzeln des Baumes verlaufen. Bei größeren Bäumen wird dieser Bereich so sehr beschattet, dass andere Pflanzen eh kaum eine Chance haben, dort zu wachsen. Bei jungen Bäumen ist das aber noch nicht der Fall und Gräser und andere Pflanzen würden mit dem Apfel um Nährstoffe konkurrieren. Achte also darauf, dass der Rasen im Freiland nicht mit der Zeit zu nah an den Stamm heranwächst und entferne Unkräuter. Du kannst die Baumscheibe im Frühjahr mit Komposterde mulchen.
Apfelbaum gießen
Der Elstar braucht relativ viel Wasser und verträgt zu trockene Erde nicht gut. Du solltest ihn daher in den ersten Jahren regelmäßig gießen, denn vor allem der sehr junge Baum ist durstig. Ist der Apfelbaum im Freiland gut angewachsen, musst du nur gießen, wenn es langanhaltend warm und trocken ist.
Wenn das Bäumchen im Topf wächst, ist er auf regelmäßige Wassergaben angewiesen. Vor allem im Sommer verdunstet das Wasser aus dem Kübel recht schnell. Am besten kontrollierst du regelmäßig die Feuchtigkeit in der Erde. Wenn sich diese in ein paar Zentimetern Tiefe trocken anfühlt, kannst du gießen.
Apfelbaum düngen
Der Apfelbaum liebt humushaltige Erde, sodass eine jährliche Gabe von Komposterde eine gute Pflegemaßnahme ist. Komposterde düngt und erhöht den Humusgehalt des Bodens. Die Erde wird rund um den Baum in den Boden eingearbeitet. Dabei musst du darauf achten, keine Wurzeln des Apfelbaums zu verletzen. Du kannst im Sommer auch mit organischen Stoffen wie Rasenschnitt mulchen, um die Humusbildung zu fördern. Du kannst den Apfel zusätzlich im Frühjahr mit einem organischen Langzeitdünger versorgen. Bei nährstoffreicher Gartenerde ist das aber nicht unbedingt notwendig.
Im Topf sind die Nährstoffe hingegen schneller verbraucht. Entferne im Frühjahr vorsichtig die oberste Schicht Erde und fülle den Topf mit Komposterde oder nährstoffreicher Pflanzerde auf. Du kannst auch etwas organischen Langzeitdünger einarbeiten.
Apfelbaum schneiden
Der Schnitt ist beim Apfelbaum und gerade beim Elstar so wichtig, da die Sorte sehr starkwüchsig ist. Es lassen sich auch ältere Bäume beschneiden, wenn die Pflege über einige Jahre vernachlässigt wurde, doch besser ist es, von Anfang an regelmäßig am Ball zu bleiben. Beim jungen Baum geht der Schnitt super schnell und mit den Jahren wächst nicht nur der Baum, sondern auch dein Können und du wirst schnell feststellen, dass das gar nicht so kompliziert ist, wie es zunächst klingen mag.
Warum muss man einen Apfelbaum schneiden?
Das grundsätzliche Ziel ist es, für Licht und Luft zu sorgen. Das bedeutet, dass die Früchte nicht von zu vielen Blättern beschattet werden sollten. Ein ausgedünntes Astwerk sorgt außerdem dafür, dass Blätter und Früchte nach Regenfällen schneller wieder trocknen können und es Krankheiten dadurch schwieriger haben, sich auszubreiten.
Außerdem soll mit den Jahren eine tragfähige Krone entstehen und der Baum insgesamt jung bleiben. Das bedeutet, dass immer neues Fruchtholz nachwächst, denn an sehr altem Holz wachsen irgendwann keine Früchte mehr.
Wann muss man einen Apfelbaum schneiden?
Zwei Zeitpunkte eignen sich, um den Elstar in Form zu bringen. Im August bis September ist ein sogenannter Sommerschnitt möglich und zum Ende des Winters, im Februar oder März, ein Winterschnitt. Voraussetzung dafür ist, dass auf absehbare Zeit keine starken Fröste bevorstehen. Wenige Minusgrade sind aber in Ordnung.
Der Vorteil des Winterschnitts ist, dass sich der Baum zwar noch in der Ruhephase befindet, im Frühjahr die Wundheilung jedoch besser erfolgen kann als im Herbst. Der Winter ist auf jeden Fall der Termin für den Hauptschnitt am Apfelbaum.
Der Vorteil eines leichten Sommerschnitts ist es, dass du zu diesem Zeitpunkt stark verästelte Zweige mit vielen Blättern entfernen kannst, falls diese die Früchte beschatten. Die Früchte sollten dabei schon recht groß sein, also warte beim spät reifenden Boskoop lieber bis September. Außerdem können im Sommer Wasserschosse entfernt werden, dazu gleich mehr.
Apfelbaum schneiden: So funktioniert’s
Material: Um den Schnitt möglichst baumschonend durchzuführen, braucht man ein scharfes, sauberes Werkzeug. Dünne Äste und Triebe lassen sich mit einer Gartenschere abknipsen, für dickere eignet sich eine Astschere am besten, vorzugsweise mit langen Griffen. Darüber hinaus gibt es kleine Sägen, die für den Obstbaumschnitt perfekt geeignet sind.
Eine kräftige Krone: Der Apfelbaum sollte so geschnitten werden, dass er nur wenige stärkere Äste ausbildet, die Leittriebe, von denen wiederum Nebenäste abzweigen.
Unser Elstar besitzt bei seiner Lieferung einen kräftigen Trieb in der Mitte, den Mitteltrieb. Um diesen sollen sich mit der Zeit drei oder vier weitere Leittriebe gruppieren, die leicht nach außen zeigen und auf ungefähr gleicher Höhe gehalten werden sollten. Sie bestimmen den Aufbau des Baumes und sollten keine Konkurrenz von neuen Trieben bekommen, die zum Beispiel parallel zu ihnen wachsen, sondern stattdessen Nebenäste entwickeln, da diese besonders viele Früchte tragen.
So viel zur Theorie. Praktisch gilt:
- Jene neuen Triebe werden abgeschnitten, die senkrecht auf Ästen stehen und steil nach oben wachsen, die sogenannten Wasserschosse.
- Ebenso werden Äste, die nach innen, also Richtung Mitteltrieb wachsen, weggeschnitten, weil sie den Aufbau des Baumes stören.
- Es sollten sich generell keine Äste überkreuzen oder parallel wachsen. In diesen Fällen musst du entscheiden, welcher Ast für den weiteren Aufbau des Baumes wichtiger ist und diesen stehen lassen. Denke daran, dass die Baumkrone recht luftig sein sollte, was bei einem zu großen Astgewirr nicht möglich ist. Mach dir keine Sorgen, dass dein Baum weniger Ertrag haben wird, das Gegenteil ist der Fall!
- Selbstverständlich müssen alle abgestorbenen Äste und Zweige entfernt werden. Das erkennst du daran, dass sich die Rinde löst oder keine Blätter mehr gebildet werden.
Jetzt weißt du also, welche Äste du abschneiden solltest. Greifst du zur Schere, achte darauf, die Äste und Triebe immer möglichst dicht am Stamm bzw. Ast abzuschneiden, weil dann die Wundheilung des Baumes effektiver ist.
Schaue dir während des Schnitts den Baum immer wieder von allen Seiten an. Was von einer Seite gut aussieht, funktioniert von der anderen eventuell nicht, denn: Es gibt nicht die eine richtige Vorgehensweise, sondern mehrere Wege, den Baum gut geschnitten zu halten. Daher spielen ästhetische Aspekte durchaus eine Rolle und du kannst entscheiden, wie dein Baum aussehen soll. Klassischerweise werden Apfelbäume in Form einer Pyramide geschnitten, also oben spitz zulaufend, damit die unteren Teile der Krone mehr Licht bekommen.
Noch ein Hinweis: Von Anfang März bis Ende September sind laut Bundesnaturschutzgesetz nur Pflege- und Formschnitte erlaubt, also sollte in dieser Zeit kein radikaler Rückschnitt erfolgen oder Bäume gefällt werden.
Äpfel ernten, lagern und verarbeiten
Äpfel: Ernte- und Blütezeit
Der Elstar blüht im Mai und die Haupterntezeit liegt im September. Die reifen Äpfel haben rote Wangen und lassen sich relativ leicht pflücken. Beim Pflücken solltest du darauf achten, nicht am Apfel zu reißen oder zu rupfen. Drehe ihn lieber ein wenig, da sonst Knospen beschädigt werden können, die schon für die Ernte im nächsten Jahr angelegt sind.
Um Äpfel ernten zu können, müssen aber zunächst die Blüten bestäubt werden. Der Elstar ist nicht selbstbefruchtend, sodass ein zweiter Apfelbaum in der Nähe nötig ist. Leider kommt ein zweiter Elstar dafür nicht in Frage, es muss sich zum Beispiel um ein Exemplar folgender Apfelsorten handeln:
- Cox, James Grieve, Braeburn, Gala, Idared, Gloster, Golden Delicious, Pilot oder Pinova
Es gibt sehr viele Apfelsorten, die den Elstar befruchten und es ist fast immer ein solcher Baum in Bienenreichweite in der Nachbarschaft zu finden. Bienen können mehrere Kilometer weit fliegen. Dass kein Befruchterbaum bei dir in der Nähe ist, ist also sehr unwahrscheinlich.
Liegt dein Garten sehr abgelegen und stellst du fest, dass dein Apfelbaum keine Früchte trägt, kannst du einen zweiten pflanzen, falls genügend Platz vorhanden ist. Andernfalls eignet sich auch ein sogenannter Zierapfel als Fremdbestäuber. Diese Bäume bleiben deutlich kleiner, ebenso wie ihre Früchte, die meist nur einen Zierwert haben.
Äpfel verarbeiten
Die aromatischen Früchte vom Elstar lassen sich zu allerlei leckeren Sachen verarbeiten. Klassiker zur Haltbarmachung sind natürlich Apfelmus oder Apfelgelee und Apfelkuchen. Der Elstar bleibt beim Backen etwas fester als der Boskoop und eignet sich daher auch gut zur Füllung von einem Apfelstrudel. Du kannst auch Apfelchips selber machen oder die Äpfel einfrieren, um sie später weiterzuverarbeiten. Auch Saft aus den eigenen Äpfeln ist unübertrefflich lecker.
Der Elstar ist ein Herbstapfel, der sich gut lagern lässt. Es können allerdings nur unversehrte Früchte ohne Druckstellen gelagert werden. Sie brauchen einen dunklen und kühlen Platz, die Luftfeuchtigkeit darf jedoch nicht zu gering sein, weil sie sonst mit der Zeit schrumpelig werden. Du solltest sie vorher keinesfalls waschen, da die Äpfel sonst ihre schützende Schicht auf der Schale verlieren.
Nährwerte
Wie heißt es so schön? An apple a day keeps the doctor away! Dieser Spruch hat durchaus seine Berechtigung, denn Äpfel sind einfach super gesund. Ihr genauer Vitamingehalt schwankt von Sorte zu Sorte und hängt auch vom Reifegrad ab.
Die enthaltenen Kohlenhydrate sind vom Körper leicht aufzunehmen und sorgen für neue Energie. Äpfel sind außerdem reich an Kalium und Vitamin C. Generell gilt: Die meisten Mineralstoffe und Spurenelemente sitzen unter der Schale, daher solltest du diese immer mitessen.
Die folgende Tabelle gibt einen kleinen Überblick über die Nährwerte des Apfels:
Nährwerte je 100 g
Kalorien | 52 kcal |
---|---|
Fett | 0,2 g |
Kohlenhydrate | 14 g |
Protein | 0,3 g |
Apfelbaum überwintern
Apfelbäume sind winterhart und können ohne Schutz im Freiland überwintern. Steht dein Apfelbaum im Kübel, sind die Wurzeln jedoch frostgefährdet, da im schlimmsten Fall die Erde im Topf komplett durchfrieren kann. Das kannst du verhindern, indem du den Kübel mit Vlies, Jutestoffen o.ä. einpackst und ihn auf eine isolierende Unterlage stellst. Hier erklären wir am Beispiel der Feige, wie das funktioniert.
Wenn das Laub gesund ist, musst du im Herbst unter dem Baum nicht „aufräumen“, sondern kannst das heruntergefallene Laub rund um den Stamm liegen lassen. Die Blätter schützen im Winter vor Kälte und Austrocknung, sie zersetzen sich und geben so wichtige Nährstoffe zurück an den Boden. Igel freuen sich natürlich trotzdem über einen schönen Laubhaufen in einer geschützten Ecke des Gartens.
Krankheiten & Schädlinge am Apfelbaum
Leider ist der Elstar anfällig für einige Obstbaumkrankheiten. Dazu zählen zum Beispiel der Apfelschorf, Mehltau oder Obstbaumkrebs. Auch auf Schädlinge muss man achten. Das macht einen regelmäßigen Schnitt, der viel Luft an die Zweige lässt, noch einmal wichtiger, da er vielen dieser Schäden vorbeugt.
Apfelschorf ist zum Glück eine Krankheit, die keine großen Auswirkungen auf die Ernte hat. Sie wird durch einen Pilz hervorgerufen und zeigt sich in Form von dunklen Flecken auf den Blättern und aufgerauten Stellen auf der Schale der Früchte. Wenn diese weggeschnitten werden, kann der Apfel aber bedenkenlos gegessen werden.
Mehltau ist eine Pilzerkrankung, die vor allem im Frühjahr vorkommt. Die Blätter sind dann von einer mehligen Schicht bedeckt. Breitet sich Mehltau auf dem gesamten Baum aus, kann dadurch das Wachstum beeinträchtigt werden. Du musst aber nicht sofort mit Bekämpfungsmitteln gegensteuern: Im Anfangsstadium reicht es aus, betroffene Blätter zu entfernen oder Zweige abzuschneiden. So lässt sich Mehltau gut eindämmen.
Hast du einen Pilzbefall an den Blättern bemerkt, dann benutze diese nicht zum Mulchen, da sich die Pilze so eventuell auf andere Pflanzen ausbreiten können. Du kannst das Laub aber problemlos kompostieren, da die Pilze auf totem Gewebe absterben.
Die Besonderheit beim Elstar ist, dass es kein Fallobst gibt, sondern alle Früchte am Baum bleiben, somit auch jene, die eventuell von Krankheiten befallen sind. Ein regelmäßiges Entfernen von betroffenen Früchten beugt daher auch der Ausbreitung von Krankheiten vor.
Die jungen, saftigen Blätter des Apfelbaums werden im Frühjahr gerne von Blattläusen besucht, die sich vor allem auf den Blattunterseiten rasant vermehren können Dies ist daran zu erkennen, dass die Blätter sich einrollen, außerdem sind die kleinen Tierchen gut zu erkennen. Wenige von ihnen sind nicht so schlimm. Hier gibt es Tipps, was du bei einem Befall mit Blattläusen unternehmen kannst.
Ein bekannter Schädling am Apfelbaum ist die Gespinstmotte. Das ist ein kleiner Falter, der die Blätter mit Gespinsten einhüllt, in denen dann die Raupen heranwachsen. Apfelbäume, die ansonsten gesund sind, stecken einen Befall meist problemlos weg und können auch viele Früchte tragen. Am besten entfernst du die Gespinste, sobald du sie entdeckst.
Wird ein Baum durch die Gespinstmotten stark geschwächt, kann er sich aber trotzdem wieder erholen. Dazu musst du bis zum nächsten Frühjahr warten und den Baum regelmäßig ganz genau unter die Lupe nehmen. Sobald du kleine Raupen siehst, musst du sie entfernen. Zur Vorbeugung kannst du auch mit einem unbedenklichen Mittel auf Neemölbasis spritzen, bevor sich die ersten Gespinste zeigen.
Der beste Schutz gegen Schädlinge sind übrigens Nützlinge, also andere Insekten, die die Schädlinge bekämpfen und fressen. Du solltest in deinem Garten vielfältige Angebote an natürliche Feinde der Blattläuse und anderer Schädlinge machen, zum Beispiel in Form von Insektenhotels oder Blühpflanzen. Marienkäfer fressen Blattläuse und du kannst sie sogar gezielt auf befallene Blätter setzen, solltest du einen entdecken.
Freunde von Antje
Fragen & Antworten zu unserem Elstar
Ja, unseren Elstar kannst du sowohl ins Freiland als auch in einen ausreichend großen Kübel pflanzen.
Bei unserem Elstar handelt es sich zwar um ein kleinbleibendes Bäumchen, aber trotzdem muss der Topf groß genug sein, damit er sich gut entwickelt.
Das Pflanzgefäß sollte zu Beginn mindestens 30 Liter, besser 40 Liter fassen. Ein Kübel mit einem Durchmesser von 40 cm und knapp 30 cm Höhe fasst etwa 30 Liter Erde, bei einer Höhe von 35 cm sind es schon 40 Liter. Im Laufe der Jahre wird der Baum größer und muss regelmäßig umgetopft werden.
Das kommt darauf an, wie viel Platz dir zur Verfügung steht und wie groß dein Baum werden soll. In kleineren Kübeln bleibt der Baum auch kleiner. Bei jedem Umtopfen sollte sich der Durchmesser des Topfes um einige Zentimeter vergrößern, sodass du nach einigen Jahren auf eine Größe von 50 bis 60 Litern Erdvolumen kommst.
Apfelbäume bleiben in Kübeln kleiner als in der freien Natur, da der begrenzte Platz das Wurzelwachstum einschränkt. Daraus lässt sich schließen, dass der Apfelbaum umso höher werden kann, je größer der Pflanzkübel ist und dass du sein Wachstum dadurch auch etwas im Zaum halten kannst. In handelsüblichen Töpfen, die auch noch bequem auf den Balkon oder die Terrasse passen, werden die Bäume etwa 1,5 Meter hoch. Im Freiland wird der Elstar hingegen gut 2 Meter hoch.
Ja, alle Apfelbäume sind fremdbefruchtend. Das heißt, dass die Bestäubung mit dem eigenen Pollen nicht zur Befruchtung führt. Ein zweiter Baum, ein sogenannter Befruchter, muss sich in der Nachbarschaft befinden. Für den Elstar eignen sich zum Beispiel die Apfelsorten Braeburn oder Golden Delicious sehr gut, da diese wiederum auch vom Elstar bestäubt werden können. Die Sorte Cox Orange kann ebenfalls vom Elstar bestäubt werden und dient auch als Befruchter für Elstar und unseren Boskoop.
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