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Der Dill
Dill ist eine der ältesten Gewürz- und Heilpflanzen der Welt. Er wird seit mehreren tausend Jahren kultiviert und wegen seines Aromas, aber auch seiner Wirkstoffe geschätzt. Dill hat eine entspannende und stressreduzierende Wirkung auf den Körper, insbesondere auf den Verdauungstrakt. Neben seinen heilenden Kräften hat das Kraut einen würzig-frischen, leicht scharfen Geschmack, welcher ganz hervorragend zu Fleisch- und Fischgerichten, Salaten, Dressings, Quark und auf's Butterbrot passt.
Dill (Anethum graveolens) stammt ursprünglich aus dem vorderen Asien, inzwischen ist er jedoch fast auf der ganzen Welt verbreitet. Dill ist auch als "Gurkenkraut" bekannt, da es eine Standardzutat für eingelegte Gurken ist.
Dill wächst krautig und ist als Doldenblütler mit Möhren und Fenchel verwandt. Er blüht in der Zeit von Juli bis August. Die großen, weiß-gelben Blütenstände sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern als wertvolle Insektenweide eine echte Bereicherung für deinen Garten. Die Pflanze wächst aufrecht und kann bis zu 80 cm hoch werden. Die Blätter sind gefiedert, sie sind also sehr fein und ähneln einer Feder.
Standort und Boden
Standort: sonnig bis halbschattig, windgeschützt
Boden: locker, humusreich
Dill mag einen windgeschützten Platz in der Sonne oder im Halbschatten. Er ist äußerst genügsam und lässt sich super im Beet oder ausreichend hohen Kübeln anbauen. Ein magerer Gartenboden ist in der Regel kein Problem, durch die Beimischung von Kompost werden das Wachstum und der Ertrag jedoch deutlich gesteigert. Dill kommt mit sehr schweren, lehmigen Böden nicht gut zurecht, diese müssen vorher gut aufgelockert und mit Sand oder anderer Erde gemischt werden. Im Kübel kultiviert reicht normale Gemüseerde völlig aus. Du kannst zusätzlich noch etwas Sand, Kies oder Tongranulat beimengen, das sorgt für einen schön durchlässigen Boden, sodass die Gefahr von Staunässe geringer wird.
Nach Dill muss eine etwa vierjährige Anbaupause eingelegt werden, bevor du an der gleichen Stelle erneut Dill aussäst, um der Verbreitung von Krankheiten vorzubeugen. Bei einem Anbau im Topf muss die Erde dementsprechend im nächsten Jahr erneuert werden - du kannst die "Dill-Erde" aber durchaus noch für andere Pflanzen verwenden. Alles, was du dazu wissen musst, findest du in unserem Magazin-Artikel "Neues Leben für alte Erde".
Dill ist ein klasse Nachbar für viele Gemüse- und Obstsorten, da er ein Schwachzehrer ist und mit seinen ätherischen Ölen viele Schädlinge und Krankheit fernhält. Achtung bei stark wuchernden Pflanzen: Dill hat den stämmigen Gesellen leider nicht viel entgegenzusetzen und wird schnell von Unkraut oder anderen grünen Nachbarn verdrängt.
Gute Nachbarn: Möhren (!), Tomaten, Kamille, Gurken, Kopfsalat, Erbsen, Thymian, Oregano, Salbei
Schlechte Nachbarn: Zwiebeln, Melisse, Minze, Fenchel
Pflanzung
Dill sollte erst ab Mitte Mai nach draußen gepflanzt werden - egal, ob ins Beet oder in ein Pflanzgefäß.
Du brauchst:
- eine kleine Gartenschaufel
- etwas Dünger, am besten organischer Langzeitdünger
- ggf. ein Pflanzgefäß und Erde
In jedem Fall musst du die Pflanze behutsam aus ihrem bisherigen Topf heben. Versuche, so viel Erde wie möglich rund um die Wurzel zu behalten und die Pflanze mitsamt dieser Erde einzupflanzen.
Pflanzung ins Beet
Lockere die Erde gründlich auf und hebe mit der Schaufel ein Loch aus, in das die Pflanze bequem hinein passt. Es sollte zwar nicht zu tief sein, aber es ist sinnvoll, die Erde tiefgründig aufzulockern, damit die lange Pfahlwurzel des Dills sich gut entwickeln und einfacher nach unten wachsen kann. Möchtest du mehrere Dillpflanzen ins Beet setzen, achte auf einen Abstand von etwa 20 cm zwischen ihnen. Gib eine Handvoll Langzeitdünger oder Kompost in das Pflanzloch und setze die Pflanze mittig hinein. Halte sie am besten mit einer Hand fest und fülle mit der anderen das Loch etwa zur Hälfte mit der ausgehobenen Erde. Drücke diese leicht an und fülle das Loch komplett auf. Ist noch Erde übrig, so kannst du daraus einen kleinen "Deich" rings um die Pflanze formen, der sorgt beim Angießen dafür, dass das Wasser nicht so schnell abläuft. Angießen bedeutet, dass du dem neu gepflanzten Dill erstmal eine kräftige Portion Wasser gönnst.
Pflanzung in einen Kübel
Möchtest du die Pflanze in einem Topf kultivieren, ist es wichtig, dass das Pflanzgefäß hoch genug ist. Dill bildet eine lange Pfahlwurzel aus und gedeiht daher nicht in flachen Balkonkästen. Dill ist einjährig und wächst innerhalb der Vegetationsperiode nicht so stark in die Breite, sodass Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 25 bis 30 cm schon ausreichend sein können, wenn sie hoch genug sind. Sie sollten unbedingt ein Abflussloch für überschüssiges Gießwasser haben.
Mit Hilfe praktischer Online-Rechner kannst du dir für jedes Topfmaß das entsprechende Volumen in Litern anzeigen lassen, damit du vorher schon weißt, wie viel Erde du benötigst.
Um Staunässe zu vermeiden, ist es sinnvoll, unten in dein Pflanzgefäß eine Schicht Kieselsteine oder leichtes Tongranulat zu schichten. Darüber kommt eine Schicht Pflanzerde und eine Handvoll Langzeitdünger. Setze die Pflanze mit einer Hand mittig in den Topf und fülle die übrigen Hohlräume mit Erde auf. Drücke diese zwischendurch immer mal wieder leicht fest. Am Schluss wird der Dill einmal kräftig angegossen.
Aussaat
Aussaat im Haus: | ab März |
---|---|
Aussaat im Freiland: | ab Mai |
Standort: | sonnig bis halbschattig |
Aussaattiefe: | 0 cm (Lichtkeimer) |
Pflanzabstand: | 15 - 25 cm |
Dauer Keimung: | 14 bis 21 Tage |
Monate Ernte: | Mai bis Oktober |
Aussaat
Dill lässt sich wunderbar aus Samen ziehen und wir empfehlen eine Direktsaat, anstatt die Pflanzen vorzuziehen. Dill bildet nämlich eine Pfahlwurzel aus, die bei Jungpflanzen noch sehr empfindlich ist und beim Umpflanzen leicht beschädigt wird. Für eine gleichbleibend hohe Ernte kannst du bis Juli immer wieder nachsäen, dann bleibt der Bestand schön dicht.
Direktsaat in Beet oder Kübel (unsere Empfehlung!)
Eine Direktsaat von Dill ist in milden Regionen schon ab Mitte April möglich. Allerdings keimen die Samen erst ab 15 Grad und die Keimlinge vertragen keinen Frost - der bis Mitte Mai aber nachts immer noch auftreten kann. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, solltest du also bis Mitte Mai warten. Generell ist eine Aussaat an geschützteren Orten, zum Beispiel auf dem Balkon, früher möglich als im ungeschützten Beet.
Bei der Direktsaat wird Dill nicht in Anzuchterde gesät, da die Pflänzchen nicht mehr pikiert, also später nicht in frische Erde umgesetzt werden. Verwende für die Saat in Kübeln oder Balkonkästen normale Pflanzerde und starte erst mit einer Düngung, wenn die Pflanzen erste Laubblätter entwickeln. Im Beet musst du darauf achten, dass der Boden schön feinkrümelig und locker ist. Der Gartenboden kann schon einige Zeit vor der Aussaat gelockert, geharkt und leicht gedüngt werden, zum Beispiel mit einem organischen Langzeitdünger.
Im Beet kann Dill entweder breitwürfig (etwa 5 g Saatgut pro Quadratmeter) oder in Reihen mit etwa 20 cm Abstand gesät werden. Das Saatgut darf nicht bzw. nur sehr leicht mit Erde bedeckt werden, am besten wird es nur leicht auf die angefeuchtete Erde gedrückt. Wenn du zu dicht gesät hast, kannst du später schwache Keimlinge auszupfen und den anderen so mehr Platz bieten. Gegen pickende Vögel oder sonstige Störenfriede helfen in der ersten Zeit Abdeckungen, zum Beispiel aus Vlies. Du kannst auch kleine, durchsichtige Plastikgefäße über einzelne Keimlinge stülpen.
Je sonniger und geschützter der Standort, desto besser und schneller keimen und gedeihen die Pflänzchen. Bis dahin musst du die Aussaat gleichbleibend feucht, aber nicht zu nass halten.
Auf der Fensterbank vorziehen
Die Voranzucht kann Anfang März beginnen. Idealerweise wählst du ein Fenster, das nach Süden ausgerichtet ist. Die kleinen Keimlinge sind sehr lichthungrig, eine frühere Aussaat ist daher nicht empfehlenswert.
Für die Aussaat drinnen benötigst du:
- einen hellen Standort mit 15 - 20 Grad
- Saatgut
- einen oder mehrere Töpfe
- durchsichtige Plastiktüten bzw. -folien zur Abdeckung
- Pflanzerde
- idealerweise eine Sprühflasche
Falls du Anzuchtgefäße aus dem letzten Jahr verwendest, solltest du diese zunächst reinigen. In Resten von alter Erde können Krankheitserreger oder kleine Schädlinge überwintert haben.
Ganz wichtig: Dill wird super ungerne umgepflanzt bzw. pikiert, da dabei seine Wurzeln beschädigt werden können. Am besten ist es also, wenn du deine vorgezogenen Jungpflanzen später komplett mitsamt der Erde aus ihrem Topf holst und einpflanzt. Es ist daher ungünstig, zu viele Pflanzen pro Topf auszusäen. Gut geeignet sind auch Anzuchtgefäße aus organischem Material, die einfach mit ausgepflanzt werden können und sich in der Erde nach und nach auflösen.
Fülle das Gefäß deiner Wahl mit Erde. Spezielle Anzuchterde, auch oft Kräutererde genannt, ist nährstoffarm und eignet sich daher sehr gut. Die Wurzeln der Keimlinge werden auf ihrer Suche nach Nahrung lang und kräftig. Ein zu hohes Nährstoffangebot hingegen lässt die Pflänzchen in die Höhe schießen und dünne, "spargelige" Exemplare sind das Ergebnis. Alternativ kannst du normale Pflanzerde mit etwas Sand vermengen. Verwende dazu etwa zwei Drittel Erde und ein Drittel Sand. Der Sand sollte nicht zu fein sein.
In übrig gebliebenen Anzucht- oder Pflanzerden aus dem letzten Jahr könnten sich Schädlinge verstecken, zum Beispiel die Larven der Trauermücke. Diese können durch Hitze abgetötet werden. Alte Erde und auch Gartenerde oder Sand aus dem Garten sollten daher immer im Backofen sterilisiert werden. Die angefeuchtete Erde muss bei etwa 120 Grad eine halbe Stunde erhitzt werden und dann abkühlen.
Feuchte die Erde in deinen Anzuchtgefäßen etwas an, bevor du die Samen darauf legst. Dill ist ein Lichtkeimer. Das heißt, dass das Saatgut nur mit einer hauchdünnen Schicht Erde bedeckt werden darf. Damit die Samen später nicht davonschwimmen, musst du sie leicht andrücken und am besten mit einer Sprühflasche mit feinem Strahl befeuchten.
Um ein Gewächshausklima zu erzeugen, kannst du durchsichtige Plastiktüten oder -folien über deine Töpfe oder Schalen stülpen bzw. den Deckel auf deinen Anzuchtkasten setzen. Vergiss nicht, regelmäßig zu lüften. Mindestens einmal am Tag solltest du die Abdeckung kurz entfernen. Überprüfe dabei, ob die Erde noch leicht feucht ist und besprühe sie, wenn nötig. Die Erde sollte aber nie richtig nass sein.
Dill benötigt mindestens 15 Grad zum Keimen. Nach zwei bis vier Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge. Entwickeln die Pflänzchen neben den Keimblättern auch erste Laubblätter, besteht mehr und mehr die Gefahr, dass sie sich gegenseitig beschatten. Hast du zu viele Dillpflanzen in einen Topf gesät, kannst du schwächere Keimlinge auszupfen und nur die stärksten weiter wachsen lassen.
Ab Mitte Mai können deine Setzlinge dann nach draußen ins Beet oder auf den Balkon umziehen. Mehr Infos dazu findest du im vorherigen Absatz zur Pflanzung.
Pflege, Gießen und Düngen
Allgemeine Pflege
Dill wächst in der ersten Zeit eher langsam und droht, von Unkräutern überwuchert zu werden. Schenke den kleinen Dillpflänzchen daher besonders viel Aufmerksamkeit und zupfe in der Nähe wachsende Unkräuter aus, die Licht und Nährstoffe klauen.
Gießen
Dill liebt eine stets frische Erde, der Gartenboden bzw. das Pflanzsubstrat sollten also nie austrocknen, sondern immer leicht feucht gehalten werden. Aber: Staunässe verträgt er gar nicht!
Düngen
Dill zeichnet sich besonders durch seine Genügsamkeit aus. Er hat einen eher geringen Nährstoffbedarf und benötigt kaum Dünger. Etwas Langzeitdünger vor der Saat oder ein wenig Komposterde, die in den Gartenboden eingearbeitet wurde, sind völlig ausreichend.
Ernte und Verarbeitung
Die erste Ernte unseres Bloomify Dills beginnt bereits wenige Wochen nach der Aussaat. Wenn die Pflanzen etwa 15 cm hoch sind, kannst du die feinen Blätter ernten. Achte darauf, nicht zu viele Blätter auf einmal abzuzupfen. Du kannst die Blütenansätze abschneiden, wenn du es vor allem auf das frische Grün abgesehen hast. Ansonsten öffnen sich die großen, gelben Blütenstände ab Juli und sehen richtig toll aus.
Die Samen reifen über den Sommer aus, sodass sich Dill auch leicht von selbst wieder aussät. Das ist allerdings problematisch, da auf diese Weise keine Anbaupause eingelegt werden kann. Schneide die Blüten daher ab, wenn die Samenkörner ausgereift sind. Das erkennst du daran, dass die Blüten braun und vertrocknet sind und die Samen darin leicht rascheln. Das Saatgut kannst du für nächstes Jahr aufheben oder als Zutat für schmackhafte Suppen, Brote, Tees oder Currys oder als Einlegegewürz verwenden.
Die Blätter schmecken frisch besonders aromatisch, sollten aber nicht mitgekocht, sondern erst später zu den Speisen gegeben werden. Dill lässt sich außerdem super einfrieren und auch trocknen.
Überwinterung
Dill ist einjährig und wird jedes Jahr neu ausgesät.
Krankheiten und Schädlinge
Dill ist dafür bekannt, Schädlinge von anderen Pflanzen fernzuhalten: Er vertreibt die Möhrenfliege, Blattläuse und hält Kohlweißlinge fern. Was für ein super Nachbar!
Doch leider wird er selbst manchmal von Krankheiten und Schädlingen befallen. Vor allem die von Pilzen verursachte Fusarium-Welke tritt ab und zu auf und befällt sehr gerne auch andere Doldenblütler. Der Pilz lässt Pflanzenteile absterben und befallene Pflanzen müssen so schnell wie möglich entfernt und über den Hausmüll entsorgt werden. Als Vorbeugung ist im Freiland eine Anbaupause von vier Jahren sinnvoll, sodass der Dill jedes Jahr eine andere Ecke des Gartens kennenlernen sollte.
Außerdem freut sich der Dill über mediterrane Kräuter in seiner Nähe, die ihn wiederum bei der Abwehr von Schädlingen unterstützen. Auch Nützlinge wie Marienkäfer können Abhilfe schaffen, ein kleines Insektenhotel in der Nähe ist daher immer eine gute Idee.
Nährwerte
Lecker und gesund, das trifft zu 100 Prozent auf Dill zu! Das tolle Aroma der Blätter und Samen passt zu vielen Speisen, außerdem wirkt Dill bei Verdauungsbeschwerden. Er enthält außerdem viele wichtige Mineralstoffe wie Calcium oder Kalium. Anbei eine kleine Übersicht der wichtigsten Nährwerte:
Nährwerte je 100g
Kalorien | 55 kcal |
---|---|
Fett | 1 g |
Kohlenhydrate | 8 g |
Eiweiß | 3,6 g |
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Fragen & Antworten zu unserem Dill
Dill ist eine einjährige Pflanze. Wenn du die Blütenstände stehen lässt, versamt sich der Dill jedoch von selbst und taucht im nächsten Jahr wieder auf. Du kannst die Samen auch ernten und im kommenden Jahr ganz einfach wieder aussäen.
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