Die Guave

Die grün-gelben Früchte der Echten Guave sind beliebt und super lecker. An einem warmen und sonnigen Standort fühlt sich die exotische Pflanze auch bei uns so wohl, dass sie Früchte ausbilden kann. Sie ist immergrün und sorgt auf dem Balkon oder der Terrasse für tropisches Flair.

Die Echte Guave (Psidium guajava) stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und gehört zur Pflanzenfamilie der Myrtengewächse. Ihre Früchte sind meist gelblich-grün, rund bis oval und besitzen ein süß-säuerliches Aroma, das an eine Mischung aus Birne und Erdbeere erinnert.

Sie ist auch unter ihrem spanischen Namen Guayaba bekannt, beide Begriffe bezeichnen also dieselbe Frucht.

Die Echte Guave bevorzugt warme und sonnige Standorte und eignet sich ideal für die Haltung in Töpfen oder Kübeln. Im Sommer kann sie draußen stehen, muss jedoch im Winter frostfrei überwintert werden. Ihre immergrünen Blätter, die leicht glänzen, machen sie zu einem optischen Highlight, selbst wenn sie gerade keine Früchte trägt.

Kann ein Guavenbaum in Deutschland überhaupt Früchte tragen?

Mit der richtigen Pflege und einem warmen, geschützten Standort kann die Guave auch in Deutschland Früchte tragen. Besonders in einem Wintergarten oder Gewächshaus stehen die Chancen gut, köstliche, vitaminreiche Früchte zu ernten.

Was für verschiedene Guaven gibt es?

Die Echte Guave ist eng mit der Erdbeer-Guave (Psidium cattleianum) verwandt, unterscheidet sich jedoch durch ihre größeren Früchte und ihre etwas höheren Ansprüche an Temperatur und Pflege.

Die brasilianische Guave (Psidium guineense), auch als Wildguave bezeichnet, ist eine weniger bekannte Art. Sie kommt vor allem in Brasilien vor, wo sie wild wächst und in vielen Gärten kultiviert wird. Die Früchte der brasilianischen Guave sind kleiner als die der bekannten Echten Guave. Ihr Geschmack ist oft etwas herber und würziger, während die Echte Guave milder und süßer ist.

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Standort und Boden

Standort: sonnig, geschützt
Boden: locker, humusreich, leicht sandig

Die Echte Guave bevorzugt einen warmen, sonnigen Standort, idealerweise geschützt vor Wind und Wetter. Im Winter sollte die Pflanze in einen frostfreien Raum mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad gebracht werden.

Da auf unseren Balkonen und Terrassen leider auch im Sommer nicht immer mediterranes Klima herrscht, müssen wir dem Guavenbaum einen Standort suchen, an dem die Bedingungen möglichst optimal sind: Von der Sonne gewärmt und vor kaltem Wind geschützt fühlt sich die Pflanze am wohlsten. Ideal ist ein Standort vor einer südlichen Hauswand oder einer Mauer.

Die Guave braucht nicht den ganzen Tag pralle Sonne, aber 4 Stunden pro Tag sollte sie schon direkt von der Sonne beschienen werden.

Der Standort hat einen direkten Einfluss darauf, ob die Pflanze Früchte ansetzt. Während der Wachstums- und Blütezeit benötigt die Guave Temperaturen von mindestens 20 °C. In kühleren Regionen oder bei unbeständigem Wetter hilft ein geschützter Platz oder ein Gewächshaus. In durchwachsenen Sommern mit wenig Sonnenschein oder in Innenräumen kann außerdem die Lichtintensität für die Fruchtbildung zu gering sein. In solchen Fällen kann eine Pflanzenlampe helfen.

Der Boden sollte locker, gut durchlässig und humusreich sein. Für die Kübelhaltung eignet sich eine Mischung aus Gartenerde, Sand und Kompost oder hochwertige Kübelpflanzenerde.

Echte Guave pflanzen

Die Echte Guave kann hierzulande nur im Kübel wachsen, weil sie nicht winterhart ist. Ein ausreichend großer Topf mit 35 - 40 cm Durchmesser bietet den Wurzeln genügend Platz. Wichtig sind Drainagelöcher, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Das Substrat sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein.

Das brauchst du für die Pflanzung: Eine Gartenschaufel, Pflanzerde, Topf, Drainagematerial, ggf. Übertopf

 

Als erstes musst du die Pflanze aus ihrem bisherigen Topf heben und ein wenig von der alten Erde entfernen. Du kannst ruhig beherzt zugreifen und den Wurzelballen mit den Händen auflockern bzw. aufreißen. Es sollten natürlich keine großen Wurzeln beschädigt werden, aber Risse an feineren Wurzeln sind gar kein Problem - im Gegenteil, die Pflanze wird im Boden fleißig neue Wurzeln bilden und so gut anwachsen.

Du kannst die Guave auch für ein paar Stunden oder über Nacht in einen Eimer Wasser stellen. So können sich die Wurzeln schon mal mit Wasser vollsaugen und die Pflanze wächst leichter an.

Da es sich bei der Guave ja um ein richtiges Bäumchen handelt, braucht sie auch einen entsprechend großen Topf. Bei neu gekauften Pflanzen startest du am besten mit einem Gefäß, das ein Erdvolumen von 20, besser 30 Litern hat. Ein Topf mit einem Durchmesser von 30 cm und einer Höhe von 30 cm fasst zum Beispiel gut 20 Liter Erde. Zum Vergleich: Ein DIN-A4-Blatt ist an der längsten Seite ca. 30 cm lang.

Die Drainageschicht - Für trockene Füße

Wichtig: Der Kübel braucht unbedingt Abflusslöcher für überschüssiges Gieß- und Regenwasser. Hat er keine, musst du die Pflanze in einen zusätzlichen, inneren Topf pflanzen. Du kannst sie dann zum Gießen herausnehmen oder regelmäßig nachschauen, ob sich zu viel Gießwasser im Übertopf gesammelt hat.

Zunächst kannst du dein Pflanzgefäß vorbereiten, indem du eine etwa handbreite Drainage-Schicht anlegst. Das bedeutet, dass grober Kies oder Blähtonkugeln auf dem Topfboden verteilt werden, anstatt sofort Pflanzerde einzufüllen. Wasser kann so viel schneller ablaufen und die Gefahr von Staunässe ist sehr gering. Praktisch ist zudem noch eine wasserdurchlässige Trennung zwischen Drainagematerial und Erde, zum Beispiel mit einer Lage Gartenvlies oder speziellem Drainagevlies. So ist es später beim Umtopfen einfacher, das Drainagematerial wiederzuverwenden.

Erde einfüllen und düngen

Möchtest du einen Langzeitdünger verwenden, dann kannst du ihn praktischerweise gleich mit der Pflanzerde vermengen. Eine spätere Gabe von Langzeitdünger ist auch möglich, aber dann kann er nur oberflächlich ins Substrat eingearbeitet werden. Vermische also ggf. den Dünger mit der Erde.

Setze die Guave mittig in den Topf und halte sie mit einer Hand fest, während du die Pflanzerde rund um den Wurzelballen verteilst. Zu zweit geht es noch einfacher. Drücke die Erde zwischendurch etwas fest, aber nicht zu stark.

Als Abschluss wird dein Guavenbaum angegossen. Dazu kannst du ihm eine ordentliche Portion Wasser gönnen. Benutzt du keinen Langzeitdünger, kannst du bei dieser Gelegenheit gleich Flüssigdünger ins Gießwasser mischen.

Pflanzen, die im Topf aufgewachsen sind, sind bereits gut durchwurzelt.

Echte Guave pflegen, gießen und düngen

Allgemeine Pflege und Rückschnitt

Die Guave kann im Frühjahr oder Sommer umgetopft werden, wenn der Wurzelballen den Topf vollständig durchwurzelt hat. Mit den Jahren kannst du die Zeitspanne zwischen dem Umtopfen erhöhen. Irgendwann muss der Kübel nicht mehr größer werden, aber ein Umtopfen alle paar Jahre ist trotzdem wichtig, um die Guave mit frischer Erde zu versorgen.

Ein leichter Rückschnitt im Frühjahr fördert buschiges Wachstum und entfernt abgestorbene Triebe. Radikale Rückschnitte sollten jedoch vermieden werden.

Die Guave gießen

Die Echte Guave benötigt regelmäßige Wassergaben, besonders in den warmen Monaten. Der Boden sollte stets leicht feucht, aber nicht nass sein. Im Winter wird die Wassergabe reduziert.

Achtung, Staunässe!

Erste Anzeichen für Staunässe können gelbe Blätter an der Feige sein. Über die Wurzeln können nämlich keine Nährstoffe mehr aufgenommen werden und ein Nährstoffmangel ist die Folge.

Die Guave düngen

Während der Wachstumsphase (Frühling bis Herbst) freut sich die Pflanze über regelmäßige Düngergaben. Alle zwei bis drei Wochen ein Flüssigdünger für Obstpflanzen sorgt für ausreichend Nährstoffe. Du kannst das Bäumchen aber auch am Anfang der Saison mit einem Langzeitdünger versorgen. Achte darauf, dass der Dünger in jedem Fall organisch ist, weil reine Mineraldünger viele Nachteile mit sich bringen.

Ab September wird die Guave dann nicht mehr gedüngt, um sich auf die Ruhephase im Winter vorzubereiten.

 

Guavenbäume mögen einen schwach sauren Boden. Daher bietet es sich an, sie mit Düngemitteln zu versorgen, die den pH-Wert des Bodens absenken. Auf diese Weise musst du keine spezielle Erde kaufen und säuerst den Boden auf natürliche Weise. Das ist besonders praktisch, wenn du die Guave mit sehr kalkhaltigem Leitungswasser gießt. Kalk sorgt nämlich mit der Zeit dafür, dass der pH-Wert des Bodens eher steigt.

Diese natürlichen Düngemittel senken den pH-Wert des Bodens:

  • Kaffeesatz: Du kannst die Guave alle 1 - 2 Monate während der Wachstumszeit mit etwas Kaffeesatz düngen. Arbeite den Kaffee gut in die Erde ein, da er oberflächlich ausgebracht schimmeln kann.
  • Komposterde: Ein eigener Komposthaufen ist immer eine gute Idee und gut gereifte Komposterde der ideale Dünger für viele Pflanzen.
  • Bokashi-Eimer: Hast du keinen Platz für einen normalen Komposter, bietet sich ein Bokashi-Eimer an.
  • Rindenkompost: Wenn du vielleicht auch noch eine Blaubeere im Garten hast und für diese Rindenkompost gekauft hast, kannst du etwas davon abzwacken und deine Guave damit versorgen. Extra für die Guave lohnt sich der Kauf eines großen Sacks jedoch nicht.
  • kompostierte Eichenblätter: Ein eigener kleiner Komposthaufen für Eichenkompost lohnt sich, wenn du mehrere Pflanzen damit versorgen möchtest. Eichenlaub zersetzt sich sehr langsam, ist dann aber ein guter Dünger.

Krankheiten und Schädlinge an der Guave

Die Echte Guave ist relativ robust, kann jedoch bei schlechter Pflege von Schädlingen wie Blattläusen, Wollläusen oder Spinnmilben befallen werden. Eine regelmäßige Kontrolle und das Besprühen mit Wasser erhöhen die Luftfeuchtigkeit und beugen Schädlingsbefall vor. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sie Wurzelfäule begünstigen kann.

Der Stamm der Guave wird rissig - was bedeutet das?

Ein rissiger Stamm ist bei der Guave ganz normal. Im Laufe des Wachstums verliert der Baum die äußere Rinde und entwickelt eine neue, was zu einer wechselnden Textur des Stammes führt. Dies ist ein natürlicher Prozess, der bei vielen tropischen Bäumen vorkommt.

Die Guave überwintern

Die Echte Guave ist nicht winterhart und sollte bei Temperaturen unter 10 Grad ins Haus geholt werden. Sie bevorzugt im Winterquartier einen hellen, kühlen Platz, zum Beispiel im Wintergarten oder in einem unbeheizten Raum. 10 - 15 Grad sind ideal.

Die Guave verliert im Winter ihre Blätter nicht, darum muss sie hell stehen. Sie verdunstet auch weiterhin Wasser über die Blätter, aber sehr wenig. Die Bewässerung wird während der Winterruhe daher reduziert, wobei der Wurzelballen nicht vollständig austrocknen darf.

Hier findest du eine gute Anleitung zur Überwinterung des Zitronenbaums. Dieser sollte mit max. 12 Grad zwar kühler stehen, aber die Anforderungen an die Helligkeit und den Standort allgemein sind sehr ähnlich.

Je wärmer es ist, desto anfälliger wird der Guavenbaum für Schädlinge wie Wollläuse. Die Luftfeuchtigkeit im Winterquartier zu erhöhen, hilft dagegen. Auch Pflanzenlampen sind eine gute Möglichkeit für bessere Bedingungen im Winter.

Guaven: Ernten, lagern und verarbeiten

Damit Früchte geerntet werden können, müssen die Blüten im Frühjahr natürlich erfolgreich bestäubt werden. Im Freiland übernehmen das Bienen und andere Insekten. Steht deine Guave drinnen, musst du mit einem Pinsel nachhelfen. Nach der Bestäubung benötigen die Früchte etwa 3–6 Monate, um vollständig auszureifen. Die Reifezeit kann jedoch variieren, je nach Temperatur und Lichtverhältnissen.

Die Früchte der Echten Guave sind reif, wenn sie leicht gelblich werden und ein intensives Aroma verströmen. Reife Früchte lassen sich leicht vom Zweig lösen und schmecken frisch am besten. Die Erntezeit der Guave fällt hierzulande meist in den Spätsommer bis Herbst, also etwa zwischen August und Oktober.

Guaven sind vielseitig einsetzbar und können frisch gegessen oder zu Säften, Smoothies, Marmeladen, Sorbets, Desserts und herzhaften Speisen verarbeitet werden. Reife Früchte eignen sich hervorragend für den Rohverzehr, während unreife Früchte eher zum Kochen und Backen genutzt werden.

Die kleinen, harten Kerne im Fruchtfleisch sind essbar, können aber beim Verzehr als störend empfunden werden.

Guaven lagern

Guaven sind empfindliche Früchte, die je nach Reifegrad unterschiedlich gelagert werden sollten. Unreife Guaven, die noch grün oder fest sind, sollten bei Raumtemperatur gelagert werden, damit sie nachreifen können. Sie benötigen dafür in der Regel etwa 2 bis 4 Tage. Überprüfe jede Frucht täglich, um sicherzustellen, dass sie gleichmäßig reift und nicht überreif wird.

Sobald die Guave vollständig gereift ist (wenn sie weich wird und ihr Aroma entfaltet), sollte sie im Kühlschrank aufbewahrt werden, um die Frische zu bewahren. Reife Guaven können 2 bis 3 Tage im Kühlschrank gelagert werden. Sie verlieren schnell an Geschmack und Textur, daher ist es ratsam, sie möglichst zeitnah zu konsumieren.

Wenn du Guaven für eine längere Zeit aufbewahren möchtest, kannst du sie auch einfrieren.

Wie schmeckt eine Guave?

Der Geschmack einer Guavenfrucht ist einzigartig und variiert je nach Sorte, Reifegrad und Fruchtfarbe. Im Allgemeinen wird der Geschmack als süß, fruchtig und leicht säuerlich beschrieben, mit einer angenehmen tropischen Note. Manche Sorten erinnern im Aroma an eine Mischung aus Erdbeeren, Birnen, Ananas und Zitrusfrüchten.

Guave: Inhaltsstoffe und Nährwerte

Guaven sind reich an Vitaminen, Ballaststoffen und Antioxidantien und bieten einen gesunden Snack für zwischendurch.

Die Früchte enthalten außergewöhnlich hohe Mengen an Vitamin C – etwa 4- bis 5-mal mehr als Orangen. Der hohe Ballaststoffgehalt der Guave unterstützt die Verdauung, fördert eine gesunde Darmflora und trägt zur Regulierung des Blutzuckerspiegels bei. Außerdem enthalten Guaven viele Antioxidantien, wie Carotinoide und Polyphenole, die Zellschäden durch freie Radikale vorbeugen können.

Trotz ihrer Süße ist die Guave kalorienarm, enthält jedoch viele essentielle Nährstoffe wie Kalium, Magnesium und Vitamine der B-Gruppe.

Hier eine Übersicht über die Nährwerte der Guave:

Nährwerte je 100g

Kalorien 60 kcal
Fett 0,5 g
Kohlenhydrate ca. 14 g
davon Zucker 8 g
davon Ballaststoffe 6 g
Eiweiß 2 g

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