Die Gurke

Gurken sind absolute Garten-Klassiker und werfen eine reiche Ernte ab, wenn man ein paar Punkte zur richtigen Pflege beachtet. Sie wachsen in Töpfen oder im Beet, im Gewächshaus oder dem Balkon und es macht riesigen Spaß, ihnen beim Wachsen zuzuschauen.

Hier erfährst du, wie der Anbau von Gurken optimal gelingt.

Gurken (Cucumis sativus) gehören genau wie Zucchini und Kürbisse zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), noch näher sind sie allerdings mit den Honigmelonen verwandt (Cucumis melo). Sie stammen ursprünglich aus Indien, werden aber fast weltweit angebaut.

Gurken sind einjährig, das heißt, dass sie im Herbst eingehen und jedes Jahr neu ausgesät werden. Sogenannte Schlangengurken entwickeln lange, schlanke Früchte und wachsen rankend. Unsere Bloomify Gurke Gökhan ist eine veredelte Salatgurke, auch Schlangengurke genannt. Außerdem findest du Saatgut für eine Salatgurke der Sorte “Marketmore” in unseren Bloomify Saatgut-Boxen “Gemüse” und “Hochbeet”. In diesem Wissenstext dreht sich alles um die Salatgurken.

Es gibt noch weitere Wuchsformen bei den Gurken, sowohl was die Pflanzen als auch die Früchte betrifft. Es gibt Gurkenpflanzen, die sehr buschig und kompakt wachsen und auch eher kleinere Früchte tragen, sogenannte Snackgurken. Es gibt auch Pflanzen mit runden und gelben Früchte, die “Zitronengurken”.

Schmor- oder Schälgurken tragen sehr große Früchte, die nicht so lang werden, aber dafür recht dick. Sie werden, wie der Name verrät, meist geschält und dann gegart, also nicht roh gegessen. Wenn man sie mit Gewürzen einkocht, kann man Senfgurken daraus herstellen.

Sehr bekannt sind natürlich die kleinen Gewürzgurken. Das sind eigentlich ganz normale Gurken, die aber noch unreif geerntet und dann weiterverarbeitet und eingelegt werden.

Sind Gurken giftig?

Gurken sind an sich nicht giftig. Sie können aber in seltenen Fällen giftige Bitterstoffe enthalten, sogenannte Cucurbitacine. Das kann vorkommen, wenn aus Gurken eigenes Saatgut gewonnen und die Pflanzen so weitervermehrt werden. Dabei kann es nämlich zu Einkreuzungen kommen, und in kommenden Generationen würden eventuell wieder unerwünschte Eigenschaften wie eben die Bitterkeit durchkommen. Bei Zucchinis oder anderen Kürbisgewächsen kann das auch passieren.

Kaufst du Saatgut, ist es jedoch extrem unwahrscheinlich, dass Bitterstoffe in den Früchten entstehen. Die Bitterstoffe wurden herausgezüchtet und im Handel erhältliches Saatgut wird kontrolliert erzeugt.

Es ist jedoch immer ratsam, selbst geerntete Gurken, Zucchinis, Kürbisse oder Melonen zu probieren, bevor man sie weiterverarbeitet. Der Geschmack ist so bitter, dass man keine Sorgen haben muss, die Bitterstoffe nicht herauszuschmecken. Ein kleines Stück zum Probieren ist natürlich nicht gefährlich und sehr wahrscheinlich spukst du es eh sofort wieder aus, wenn es bitter schmeckt.

Die Gurke im Jahresverlauf

Im Frühjahr werden Gurken ausgesät. Du kannst sie ab April drinnen vorziehen oder ab Mitte Mai direkt ins Beet säen.

Gurkenblüten sind gelb und echte Insektenmagneten. Es bilden sich die ganze Saison über neue Blüten.

Aus den befruchteten Blüten entstehen die Früchte.

Im Sommer heißt es ernten, ernten, ernten.

Im Herbst stirbt die Pflanze dann irgendwann ab. Das ist normal, da die Gurke einjährig ist.

Gurken: Standort und Boden

Standort: warm und geschützt

Boden: humus- und nährstoffreich, locker, feucht

Gurken bevorzugen einen warmen, sonnigen und geschützten Standort. Sie werden oft in Gewächshäusern angebaut, wachsen aber auch im Freiland. Ideal sind Standorte mit etwas Regen- und Windschutz, zum Beispiel in der Nähe von Hauswänden. Aber auch an ungeschützten Standorten kannst du Gurken ernten. Unsere veredelte Gurke “Gökhan” ist sehr robust und bei der Gurke in unseren Saatgutboxen handelt es sich sogar um eine Freilandsorte.

Der Boden sollte locker, humus- und nährstoffreich und gut durchlässig sein. Hast du sehr harten Gartenboden, solltest du ihn mit Sand und Komposterde aufbessern. Sehr sandiger Boden muss mit Komposterde nährstoffreicher gemacht werden. Statt Komposterde kannst du auch gute Gemüseerde verwenden.

Gute Nachbarn: Basilikum, Erbsen, Buschbohnen
Schlechte Nachbarn: Starkzehrer wie Kartoffeln, Kürbisse, Zucchini, Melonen

Gurken aussäen und vorziehen

Die Aussaat kann ab April im Haus oder ab Mitte Mai direkt im Freiland erfolgen.

Eine Vorkultur im Haus hat den Vorteil, dass die Pflanzen bereits kräftig heranwachsen, bevor sie ins Freiland kommen und die Ernte früher einsetzt.

Gurkensamen sind fein, aber trotzdem gut zu handhaben. Für die Anzucht reichen Töpfe mit 8–10 cm Durchmesser. Zwei Samen pro Topf sind möglich, aber nach der Keimung sollte die schwächere Pflanze entfernt werden. Daher empfehlen wir, nur ein Samenkorn pro Topf auszusäen.

Gurken keimen am besten bei 22 bis 28 Grad. Nach der Keimung sollten sie mit 18 - 20 Grad etwas kühler, aber sehr hell stehen. Stehen sie in dieser Zeit zu warm und dunkel, vergeilen sie: lange und dünne Pflänzchen sind die Folge.

Wann werden Gurken gesät?

Es dauert etwa 4 Wochen von der Aussaat bis zur Pflanzung. Die Jungpflanzen sollten mindestens zwei bis drei gut entwickelte Blätter haben, bevor sie ins Freiland kommen. Da Gurken eh erst ab Mitte Mai nach draußen sollten, kannst du zurückrechnen: Eine Aussaat vor Mitte April ist nicht nötig. Sollen deine Gurken ins Gewächshaus, kannst du auch Anfang April mit der Anzucht starten und sie dann Anfang Mai schon ins Gewächshaus setzen, je nach Witterung.

Das Pikieren, das man zum Beispiel von Tomaten kennt, mögen Gurken und andere Kürbisgewächse gar nicht, da sie empfindliche Wurzeln haben. Eine Aussaat in einzelne Töpfe ist daher super praktisch, da du später beim Auspflanzen einfach den gesamten Wurzelballen einpflanzen kannst.

Eine Direktsaat im Garten ab Mitte Mai ist ebenfalls möglich, wenn die Temperaturen stabil über 15 Grad liegen und auch nachts nicht mehr zu stark absinken.

Setze beim Gurkenanbau aufs Vorziehen UND die Direktsaat. Bei den vorgezogenen Pflanzen setzt die Ernte eher ein, aber wenn sie im Spätsommer schwächeln, tragen die später gekeimten Pflanzen noch fleißig.

Schnellüberblick

Aussaat im Haus: ab Anfang April
Aussaat im Freiland: Ab Anfang Mai
Standort: warm, feucht und windgeschützt
Aussaattiefe: 2 cm
Pflanzabstand: 40 cm
Dauer Keimung: 3 - 7 Tage
Monate Ernte: Juli bis September

Gurken pflanzen

Junge Gurkenpflanzen sollten erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freie gepflanzt werden, da sie frostempfindlich sind. In ein frostfreies Gewächshaus oder auf einen höher gelegenen, geschützten Balkon können sie, je nach Wetter, auch schon Anfang Mai ziehen.

Gurken können sowohl im Beet als auch im Hochbeet oder in großen Töpfen kultiviert werden.

Für eine ausgewachsene Gurkenpflanze sollte der Topf einen Durchmesser von mindestens 30 – 40 cm haben und ein Fassungsvermögen von mindestens 20 Litern Erde bieten. Größere Töpfe (ab 30 Litern) sind besser, da sie mehr Nährstoffe und Feuchtigkeit speichern können.

Eine gute Drainage ist wichtig, damit sich keine Staunässe bildet. Der Topf braucht also unbedingt Abflusslöcher. Im unteren Bereich kannst du zudem eine Schicht Kiesel oder Blähtonkugeln ausbringen, das sorgt dafür, dass die Abflusslöcher nicht mit Erde verstopfen.

Besonders rankende Sorten profitieren von einer Rankhilfe, die die Pflanzen in die Höhe leitet und so für gesündere Früchte sorgt. Du kannst Bambusstäbe verwenden oder die Gurken auch an Balkongeländern oder Zäunen entlangranken lassen. Einzelne Triebe lassen sich auch mit Schnüren festbinden und so in bestimmte Richtungen leiten.

Der Pflanzabstand im Freiland oder Gewächshaus sollte etwa 40 cm betragen, um den Pflanzen ausreichend Platz zum Wachsen zu geben.

Gurken pflegen, gießen und düngen

Allgemeine Pflege

Manchmal kann es sinnvoll sein, Seitentriebe in den unteren Blattregionen zu entfernen, die Gurken also auszugeizen, damit die Pflanze mehr Energie in die Haupttriebe und Früchte steckt. Vor allem im Gewächshaus kann es bei Platzmangel Sinn machen, nur den Haupttrieb an einer Rankhilfe hochzuleiten und Seitentriebe zu entfernen. So bleibt die Pflanze luftig, was Krankheiten vorbeugt.

Gurken gießen

Gurken benötigen eine gleichmäßige Wasserversorgung. Besonders während der Fruchtbildung sollte der Boden nicht austrocknen. Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Besonders freuen sich Gurkenpflanzen, wenn sie mit lauwarmem Wasser gegossen werden, das zum Beispiel in einer Gießkanne von der Sonne vorgewärmt wurde.

Gurken düngen

Gurken sind Starkzehrer und damit sehr hungrige Gemüsepflanzen. Du kannst sie daher in nährstoffreiche Pflanzerde pflanzen und zusätzlich mit einem organischen Langzeitdünger versorgen. Ideal sind zudem regelmäßige Düngergaben mit einem organischen Flüssigdünger oder auch Brennnesseljauche. Bei rein mineralischen Düngern ist die Gefahr einer Überdüngung recht hoch.

Gurken ernten, lagern und verarbeiten

Die ersten Gurken können je Witterung etwa 10 bis 12 Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Bei einer Aussaat Mitte April bedeutet das eine erste Ernte ab Ende Juni. Wir empfehlen, die ersten Früchte zu pflücken, wenn sie noch etwas kleiner sind, das fördert die weitere Blüte und somit den weiteren Fruchtansatz, ebenso wie regelmäßiges Ernten.

Am besten erntest du die Gurken in den Morgenstunden, wenn sie besonders saftig sind. Frische Gurken sollten zeitnah verzehrt werden, können aber im Kühlschrank einige Tage gelagert werden.

Salatgurken eignen sich perfekt, um die roh zu essen, zum Beispiel in Scheiben auf dem Brot oder als Sticks zum Dippen. Sehr lecker sind auch Salate auf Basis von Couscous oder Quinoa mit gewürfelten Gurken und Tomaten oder Paprika. Auch ein Gurkensalat aus fein gehobelten Gurkenscheiben ist schnell gemacht.

Für Experimentierfreudige empfehlen wir, es mal mit einem frischen Gurkensmoothie oder süßem Gurkensirup zu probieren.

Dürfen Hunde Gurke essen?

Ja, auf jeden Fall! Gurken sind super gesund und viele Hunde schätzen sie als knackigen und frischen Knabber-Snack im Sommer. Du solltest die Früchte zur Sicherheit aber immer vorher probieren, um auszuschließen, dass sie giftige Bitterstoffe enthalten. So ein Geschmackstest ist für uns Menschen unbedenklich und wir würden das Stück sofort wieder ausspucken, weil der bittere Geschmack so unangenehm ist. Dass selbst geerntete Gurken aus neu gekauftem Saatgut Bitterstoffe entwickeln, kommt aber zum Glück äußerst selten vor.

Gurkensirup: Rezept und Verwendung

Zutaten:

  • 2 große Schlangengurken
  • 250 g Zucker (je nach Geschmack mehr oder weniger)
  • 250 ml Wasser
  • Saft von 1 Zitrone
  • Optional: einige Minzblätter für ein frisches Aroma

Zubereitung:

  • Die Gurken waschen, schälen und in kleine Stücke schneiden.
  • Die Gurkenstücke zusammen mit dem Zitronensaft in einem Mixer oder mit einem Pürierstab fein pürieren.
  • Das Püree durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch abseihen, um den klaren Gurkensaft zu erhalten.
  • In einem Topf das Wasser mit dem Zucker erhitzen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Kurz aufkochen lassen.
  • Den Gurkensaft (und optional Minzblätter) dazugeben und für ca. 5 Minuten bei niedriger Hitze ziehen lassen – nicht mehr kochen!
  • Den Sirup erneut durch ein Sieb gießen und in saubere Flaschen abfüllen.
  • Im Kühlschrank aufbewahren – hält sich etwa 1–2 Wochen.
  • Falls du eine längere Haltbarkeit möchtest, kannst du den Sirup noch heiß in sterilisierte Flaschen füllen und gut verschließen.

Verwendung:

  • Mit Sprudelwasser oder Tonic aufgießen
  • Als Zutat für Cocktails oder Limonaden
  • Zum Verfeinern von Desserts oder Dressings

Nährwerte

Gurken bestehen zu etwa 96 % aus Wasser. Sie sind kalorienarm und durch ihren hohen Wassergehalt erfrischend und hydrierend. Besonders in der Schale stecken viele Nährstoffe, daher am besten ungeschält genießen!

Nährwerte je 100g

Kalorien 12 kcal
Fett 0,2 g
Kohlenhydrate 1,8 g
Eiweiß 0,6 g

Gurken: Krankheiten und Schädlinge

Häufige Probleme beim Gurkenanbau sind Mehltau, Spinnmilben und Blattläuse.

Mehltau ist eine häufige Pilzerkrankung bei Gurken und tritt in zwei Formen auf: Echter Mehltau zeigt sich als weißer Belag auf den Blättern, während Falscher Mehltau gelbliche Flecken auf der Blattoberseite verursacht. Vorbeugend hilft es, die Pflanzen nicht von oben zu gießen und für eine gute Luftzirkulation zu sorgen. Bei einem Befall können stark betroffene Blätter entfernt und leicht betroffene Blätter mit einer Lösung aus verdünnter Milch behandelt werden (Mischverhältnis Wasser:Frischmilch 8:1).

Fragen & Antworten zu unserer Gurke

Ja, unsere Gurke fühlt sich auch in einem ausreichend großen Topf sehr wohl.

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