Die orange Habanero-Chili

Die Welt der Chilis ist groß. Es gibt eine enorme Vielfalt an Arten und Sorten, die sich neben Form und Farbe auch im Schärfegrad unterscheiden. Nicht alle Chilis sind super scharf, aber die Habanero haut schärfemäßig so richtig rein und bringt zusätzlich ein fruchtig-tropisches Aroma mit. Wir zeigen dir, worauf es beim Anbau und bei der Ernte eigener Habaneros ankommt.

Chilis gehören der Pflanzengattung Paprika (Capsicum) an. Die zählt wiederum zur Familie der Nachtschattengewächse, der auch Tomaten, Auberginen, Physalis oder die Melonenbirne angehören.

Wenn man von einer Chili spricht, meint man meistens eine Frucht, die kleiner ist als eine handelsübliche Paprika - und vor allem schärfer. Manche Paprikasorten werden auch Peperonis oder Pfefferonis genannt.

Die Habanero gehört zur Art Capsicum chinense. Saatgut für die orangefarbene Habanero findest du in unserer Chili-Saatgutbox. Die orange Habanero ist mit einem Wert von etwa 300-000 - 400.000 auf der Scoville-Skala sehr scharf und gehört zu den schärften Chilis der Welt. Die Pflanze wächst buschig und wird bis zu 1 m hoch, im Topf bleibt sie etwas kleiner. Sie trägt im Sommer viele glockenförmige Früchte, die aussehen wie kleine, schrumpelige Paprikas.

Wie schmeckt die orange Habanero?

Habaneros sind zwar super scharf, aber auch sehr aromatisch. Das Aroma ist einzigartig fruchtig und der Geschmack der orangen Habanero erinnert an Ananas oder Pfirsich.

Standort und Boden

Standort: sonnig, warm, windgeschützt
Boden: locker, nährstoffreich

Die Chili kann in einem Beet im Freiland, aber auch in einem Kübel wachsen. Sie mag es gerne sonnig, warm und windgeschützt.

Der Boden sollte schön locker sein. Zur Anzucht ist nährstoffarme Erde nötig, später braucht die Chili aber nährstoffreiche Erde. Kübelpflanzenerde für Tomaten und Gemüse ist gut geeignet, ebenso Komposterde. Soll die Chili im Freiland wachsen und ist eine Gartenerde eher leicht und sandig, kannst du sie mit gekaufter Erde oder Kompost aufbessern.

Aussaat

Aussaat im Haus: ab Februar
Standort: sonnig, warm, windgeschützt
Aussaattiefe: 0,5 cm
Pflanzabstand: 40 cm
Dauer Keimung: 10 bis 14 Tage
Monate Ernte: Juli bis Oktober

Die Anzucht von Chilis aus Saatgut gelingt leicht, wenn du ein paar Punkte beachtest. Die Pflänzchen werden auf der Fensterbank vorgezogen, da sie langsam keimen und wachsen und die Früchte bei einer Direktsaat ins Beet nicht mehr rechtzeitig reif werden würden.

Bei Chilis dient ein Wert von 12 Wochen als Orientierung: So lange dauert es in etwa, bis aus dem Samenkorn eine Pflanze herangewachsen ist, die ausgepflanzt werden kann. Eine Aussaat ist daher Mitte Februar empfehlenswert. Das mögliche Aussaatfenster öffnet sich jedoch schon Anfang Februar und schließt Ende Februar.

Idealerweise wählst du eine Fensterbank, die nach Süden ausgerichtet ist. Die kleinen Keimlinge sind sehr lichthungrig, eine frühere Aussaat ist daher nicht empfehlenswert. Ist dein Standort nicht ideal, dann warte lieber noch mit der Voranzucht, bis es draußen länger hell bleibt und die Sonne mehr Kraft hat.

Für die Aussaat drinnen benötigst du:

  • einen hellen Standort mit 22 - 28 Grad
  • Saatgut
  • einen oder mehrere Töpfe, Pflanzschalen oder Anzuchtkästen
  • passende Deckel oder durchsichtige Plastiktüten bzw. -folien zur Abdeckung
  • nährstoffarme Anzuchterde
  • idealerweise eine Sprühflasche

Falls du Anzuchtgefäße aus dem letzten Jahr verwendest, solltest du diese zunächst reinigen. In Resten von alter Erde können Krankheitserreger oder kleine Schädlinge überwintert haben.

Wähle für die Aussaat kleine Töpfe. Bei einem Durchmesser von etwa 10 - 12 cm kannst du bis zu 4 Samenkörner aussäen. Auf dem Foto sind 5x5 cm große Töpfe zu sehen, in denen jeweils ein Samenkorn steckt. Die Keimlinge werden später in größere Gefäße umgesetzt. Man startet mit kleinen Gefäßen, da sich in diesen die gesamte Erde schneller erwärmt und die Gefahr von Staunässe geringer ist. Außerdem werden die kleinen Pflänzchen im Wachstum durch den knappen Raum erstmal etwas ausgebremst - das ist eine gute Sache, da wir lieber kleinere und dafür kräftige Pflanzen vorziehen wollen als größere und instabile.

 

 

Fülle das Gefäß deiner Wahl mit Erde. Spezielle Anzuchterde, auch oft Kräutererde genannt, ist nährstoffarm und eignet sich daher sehr gut. Die Wurzeln der Keimlinge werden auf ihrer Suche nach Nahrung lang und kräftig. Ein zu hohes Nährstoffangebot hingegen lässt die Pflänzchen in die Höhe schießen und dünne, "spargelige" Exemplare sind das Ergebnis. Alternativ kannst du normale Pflanzerde mit Sand vermengen. Verwende dazu etwa zwei Drittel Erde und ein Drittel Sand. Der Sand sollte nicht zu fein sein.

In übrig gebliebenen Anzucht- oder Pflanzerden aus dem letzten Jahr könnten sich Schädlinge verstecken, zum Beispiel die Larven der Trauermücke. Diese können durch Hitze abgetötet werden. Alte Erde und auch Gartenerde oder Sand aus dem Garten sollten daher immer im Backofen sterilisiert werden. Die angefeuchtete Erde muss bei etwa 120 Grad eine halbe Stunde erhitzt werden und dann abkühlen.

Fülle die Erde in deine Anzuchttöpfe. Du kannst noch etwas Luft nach oben lassen, die Samen auf die angefeuchtete Erde legen und sie mit einer etwa 0,5 cm dicken Schicht Erde abdecken. Oder du drückst die Samenkörner einfach mit dem Finger 0,5 cm tief in die schon vollen Töpfe und deckst die entstehenden Löcher wieder mit Erde zu.

In jedem Fall kann die Erde jetzt noch mal gut angefeuchtet werden, am besten funktioniert das mit einer Sprühflasche.

Wenn du willst, kannst du die Töpfe noch mit Folien abdecken oder in durchsichtige Plastiktüten stecken. So entsteht ein Gewächshausklima und die Erde bleibt länger feucht. Ansonsten trocknet die Erde schnell aus, da die Samen es gerne sehr warm zum Keimen haben möchten. Vergiss nicht, regelmäßig zu lüften. Mindestens einmal am Tag solltest du die Abdeckung kurz entfernen. Überprüfe dabei, ob die Erde noch leicht feucht ist und besprühe sie, wenn nötig. Die Erde sollte aber nie richtig nass sein.

An einem warmen und hellen Standort zeigen sich nach etwa 10 bis 14 Tagen die ersten Keimlinge. Wenn alle Samen gekeimt sind, kannst du die Töpfe auch an einen kühleren Ort stellen, bzw. die Heizung herunterregeln. 20 Grad sind nun mehr als ausreichend und besonders wichtig viel Licht.

Entwickeln die Pflänzchen neben den Keimblättern auch erste Laubblätter, besteht mehr und mehr die Gefahr, dass sie sich gegenseitig beschatten. Dann ist es Zeit fürs Pikieren. Das bedeutet, dass du den Pflanzen nun mehr Platz gönnen kannst. Sie werden ganz, ganz vorsichtig aus der Erde gehoben bzw. "gehebelt" (nicht gezogen!) und in frische, normale Pflanzerde umgesetzt. In einem etwa 10 - 12 cm großen Topf sollte nun nur noch eine Pflanze stehen.

Ab Mitte bis Ende Mai können deine Setzlinge dann nach draußen ins Beet, ins Gewächshaus oder auf den Balkon umziehen. Mehr Infos dazu findest du im vorherigen Absatz zur Pflanzung.

Noch detaillierte Infos zur Aussaat findest du in unserem Magazin: Paprika und Chili erfolgreich vorziehen.

Habanero-Chili pflanzen

Mit dem Pflanzen deiner Chili beginnst du am besten zwischen Mitte Mai (nach den Eisheiligen) und Ende Juni. Im Beet sollte zwischen den Pflanzen ein Abstand von 30 - 40 cm sein. Damit du für die Ernte genug Platz hast, solltest du zwischen den Reihen einen Abstand von ca. 40 - 50 cm lassen. Möchtest du deine Chili in einem Topf kultivieren, sollte dieser einen Durchmesser von 30 cm haben.

Zum Einsetzen der Jungpflanze im Beet benötigst du eine Gartenschaufel oder einen großen Löffel. Damit hebst du ein Loch aus und setzt dort deine Chili-Pflanze ein. Zum Schluss wird das Loch wieder mit der ausgehobenen Erde gefüllt und die Pflanze kräftig angegossen. Damit der Wind die zarten Triebe deiner Jungpflanze nicht zerstört, solltest du diese mit einem Bambusstock stützen.

Habaneros pflegen, gießen & düngen

Die Chili gießen

Der Wasserbedarf von Chilis ist nicht immer gleich:

Frisch gepflanzte Jungpflanzen benötigen regelmäßige, aber eher kleine Wassergaben, um gut anzuwachsen. Lasse die oberste Erdschicht ruhig etwas antrocknen und gieße erst, wenn die Blätter leicht herunterhängen. So wird die Chilipflanze angeregt, längere und kräftigere Wurzeln zu entwickeln.

Große und blattreiche Pflanzen verdunsten bei warmen Temperaturen und Sonnenschein viel Wasser und müssen daher öfter und kräftiger gegossen werden. An bedeckten Tagen kannst du sparsamer gießen, um Staunässe zu verhindern.

Um die Blätter der Pflanze nicht so nass zu machen, solltest du sie so weit unten gießen wie möglich. Am besten geht das mit einer Gießkanne mit einem langen Hals ohne Aufsatz.

Die Chili düngen

Ein guter Wachstumsstart ist bei der Pflanzung schon gegeben, wenn du die Chili in nährstoffreiche Erde pflanzt. Hast du keinen Langzeitdünger verwendet, braucht die Pflanze regelmäßig weitere Düngergaben. Dafür kannst du speziellen Tomaten- und Gemüsedünger verwenden, der auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist, zum Beispiel unseren flüssigen Bloomify Dünger.

Habaneros ernten & verarbeiten

Zwischen Sommer und Spätherbst können die scharfen Schoten der Habanero dann geerntet werden. Sie sind reif, wenn sie sich leuchtend orange gefärbt haben. Schneide sie ab, anstatt an der Pflanze zu reißen.

Ein Klassiker für die Verarbeitung von Habaneros ist Hot Sauce, also scharfe Soße. Dafür gibt es viele verschiedene Rezepte, auch mit anderen Chilis, aber die Habanero bringt ein unverwechselbares tropisches Aroma mit. Auch Chilipasten oder Chilisalz aus getrockneten Schoten gelingen leicht und eignen sich super zum Würzen und Schärfen vieler Gerichte.

Habanero-Chili überwintern

Da Chili-Pflanzen sehr frostempfindlich sind, werden sie hierzulande normalerweise nur einjährig gehalten. Chilis sind aber prinzipiell mehrjährig und eine Überwinterung kannst du ausprobieren, wenn du ein Plätzchen in einem kühlen Winterquartier hast.

Die Chili muss spätestens dann in ihr Winterquartier umziehen, sobald es nachts dauerhaft unter 5 Grad kalt wird. Sie benötigt drinnen einen hellen Platz, da sie ihr Laub nicht verliert. Um eine Winterruhe einzulegen, darf die Temperatur 10 - 12 Grad nicht überschreiten.

Bevor sie nach drinnen zieht, kannst du der Chili einen Kurzhaarschnitt verpassen. Sie benötigt dann weniger Platz und treibt im Frühjahr auch kräftiger wieder aus. Du kannst alle Triebe um etwa die Hälfte ihrer Länge einkürzen.

Die Chili verdunstet immer noch etwas Wasser über ihre Blätter, sodass du sie mäßig gießen musst. Die Erde darf nicht zu nass sein, aber auch nicht ganz austrocknen.

Sind im Frühjahr neue Triebe nachgewachsen, sind diese meist sehr dünn und blass. Kürze die Chili erneut ein, bevor du sie dann ab Mitte Mai wieder nach draußen bringst.

Bei Bedarf kannst du sie dann auch in einen größeren Kübel umtopfen.

Habanero: Krankheiten und Schädlinge

Die Blätter der Chili werden im Frühjahr gerne von Blattläusen besucht, die sich vor allem auf den Blattunterseiten rasant vermehren können. Dies ist daran zu erkennen, dass die Blätter sich einrollen und kräuseln, außerdem sind die kleinen Tierchen gut zu erkennen. Wenige von ihnen sind nicht so schlimm. Hier gibt es Tipps, was du bei einem Befall mit Blattläusen unternehmen kannst.

Hartnäckiger können sich Spinnmilben halten, vor allem im Gewächshaus. Sie sind an feinen Gespinsten an den Blättern zu erkennen. Schaust du genau hin, kannst du die winzigen Spinnentierchen in ihren Netzen herumkrabbeln sehen. Spinnmilben lieben trockene Luft und treten daher oft im Winterquartier auf. Wische die Gespinste frühzeitig ab. Meistens hilft das schon, sodass kein Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln nötig ist.

Der beste Schutz gegen Schädlinge sind übrigens Nützlinge, also andere Insekten, die die Schädlinge bekämpfen und fressen. Du solltest in deinem Garten vielfältige Angebote an natürliche Feinde der Blattläuse und anderer Schädlinge machen, zum Beispiel in Form von Insektenhotels oder Blühpflanzen. Marienkäfer fressen Blattläuse und du kannst sie sogar gezielt auf befallene Blätter setzen, solltest du einen entdecken.

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