Die Heide
Die Knospenheide bringt mit ihren leuchtenden Farben vom Spätsommer bis in den Winter Leben in den Garten oder auf den Balkon. Sie ist pflegeleicht, robust und sorgt selbst dann für Stimmung, wenn andere Pflanzen längst verblüht sind. In diesem Wissenstext erfährst du alles, was du über ihre Ansprüche, Pflanzung und Pflege wissen musst.
Die Heide (Calluna vulgaris) gehört zur Familie der Heidekrautgewächse und ist eine der bekanntesten Pflanzen der europäischen Heidelandschaften. Sie ist in großen Teilen Europas heimisch und prägt mit ihren violetten bis rosafarbenen Teppichen ganze Landstriche, zum Beispiel die Lüneburger Heide. Botanisch gesehen ist sie ein Zwergstrauch, der meist zwischen 20 und 40 Zentimeter hoch wird und das ganze Jahr über grün bleibt. Ihre kleinen, schuppenförmigen Blättchen sind dicht an den Trieben angeordnet, wodurch die Pflanze auch im Winter eine schöne Struktur bietet.
Die Knospenheide ist eine Züchtung, die aus der Wildform, der Besenheide hervorgegangen ist. Das Besondere an dieser Züchtung ist, dass ihre Blüten sich nie vollständig öffnen. Genau das verleiht ihr den Namen: Die Blüten bleiben in der Knospe und verblassen dadurch nicht so schnell wie bei der gewöhnlichen Heide. Oft leuchten die tollen Farben von August bis weit in den Winter hinein.
In der Natur wächst die Heide auf nährstoffarmen, sauren Böden und gilt als Symbol für Bescheidenheit und Ausdauer. Sie verträgt Trockenheit erstaunlich gut, solange der Boden durchlässig ist, und bildet im Laufe der Jahre dichte, teppichartige Polster. Neben den klassischen Sorten mit violett-pinken Blüten gibt es auch viele Züchtungen mit weißen, roten oder zweifarbigen Varianten, die sich wunderbar kombinieren lassen.
Ist die Knospenheide insektenfreundlich?
Die Knospenheide ist leider keine besonders insektenfreundliche Pflanze, da sich ihre Blüten nicht öffnen und daher kaum Nektar oder Pollen zugänglich sind. Trotzdem darf sie in einem naturnahen Garten als Farbtupfer im Spätsommer oder Herbst zwischen insektenfreundlichen Stauden und Gräsern ihren Platz finden.
Heide: Standort und Boden
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: locker, sauer, nicht zu nass
Die Knospenheide liebt sonnige, offene Standorte und gedeiht am besten dort, wo sie viel Licht bekommt. Im Halbschatten wächst sie zwar ebenfalls, entwickelt aber weniger intensive Farben und bleibt kompakter. Der Boden sollte unbedingt sauer, humusreich und gut durchlässig sein, denn Staunässe verträgt sie überhaupt nicht. Ideal ist ein sandig-lehmiger Untergrund, wie man ihn auch aus Heidegebieten kennt. In schweren Böden hilft es, Sand oder feinen Kies einzuarbeiten, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Für die Pflanzung im Topf eignet sich spezielle saure Rhododendron-, Hortensien- oder Blaubeerenerde, da sie den passenden pH-Wert bieten. Ein Tontopf mit Abzugslöchern ist ideal, damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann.
Heide: Der perfekte Nachbar für die Blaubeere
Heide und Blaubeeren sind ideale Pflanznachbarn, denn beide lieben saure, humusreiche Böden. Wenn du im Garten ein Beet mit saurer Erde anlegst, kannst du darin problemlos beide Arten kombinieren. Während die Blaubeere im Sommer Früchte trägt, sorgt die Heide im Spätsommer und Herbst für Farbe. So entsteht ein harmonisches, pflegeleichtes Duo, das das ganze Jahr über attraktiv bleibt.
Knospenheide pflanzen
Für die Pflanzung der Knospenheide im Freiland suchst du am besten einen sonnigen Platz mit leicht saurem und lockeren Boden. Wenn dein Gartenboden eher lehmig oder kalkhaltig ist, solltest du ihn vorbereiten: Mische großzügig Hortensien-, Blaubeer- oder Rhododendronerde, etwas Sand und etwas Komposterde ein, um die Durchlässigkeit zu verbessern und den pH-Wert zu senken. Hebe dann ein Pflanzloch aus, das doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen.
Lockere den Wurzelballen auf, wenn er sehr kompakt ist. Ist er recht trocken, dann tauche ihn kurz in Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen - so kann die Pflanze Feuchtigkeit besser aufnehmen. Setze sie anschließend so tief ein, wie sie im Topf stand, und drücke die Erde leicht an. Danach gründlich angießen und den Boden optional mit Rindenmulch oder Tannennadeln abdecken, damit die Feuchtigkeit länger im Boden bleibt und der pH-Wert sauer bleibt.
Für die Pflanzung im Topf gehst du ähnlich vor. Wähle ein Gefäß mit Abzugslöchern und lege unten eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies an, damit keine Staunässe entsteht. Fülle das Gefäß mit saurer Erde deiner Wahl auf. Auch hier kannst du die Pflanze vor dem Einsetzen kurz wässern und den Wurzelballen auflockern. Setze sie mittig in den Topf, fülle die Erde rundherum auf und drücke sie sanft an. Nach dem Angießen sollte der Topf an einem hellen, möglichst sonnigen Platz stehen. Besonders hübsch wirken Kombinationen aus mehreren Heidesorten in einem größeren Gefäß, denn so entsteht ein kleiner, bunter Heidegarten für Balkon oder Terrasse.
Knospenheide pflegen, gießen und düngen
Die Knospenheide mag es gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Vor allem nach dem Einpflanzen und während längerer Trockenperioden solltest du regelmäßig gießen. Verwende möglichst kalkarmes Wasser, am besten Regenwasser, da die Pflanze auf Kalk empfindlich reagiert. Der Wurzelbereich darf nie völlig austrocknen, sonst werden die Triebe braun und die Pflanze erholt sich nur schwer. Staunässe solltest du aber unbedingt vermeiden. Besonders bei Topfpflanzen ist eine gute Drainage entscheidend.
Heidepflanzen sind keine Starkzehrer und brauchen nur wenig Nährstoffe. Einmal im Jahr im Frühling reicht es, wenn du etwas organischen Dünger wie Komposterde einarbeitest. Damit stärkst du die Pflanze für das neue Wachstum und förderst eine reiche Blüte. Im Sommer und Herbst ist kein zusätzliches Düngen mehr nötig, damit die Triebe gut ausreifen und winterfest bleiben.
Knospenheide schneiden
Die Knospenheide sollte regelmäßig geschnitten werden, damit sie kompakt bleibt und jedes Jahr neu durchtreibt. Ohne Schnitt verholzen die Triebe im unteren Bereich, und die Pflanze blüht nur noch spärlich. Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr, sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind und die Blüte verblüht ist.
Schneide die Pflanze etwa ein Drittel bis zur Hälfte zurück, aber niemals ins alte, braune Holz, da aus diesen Bereichen keine neuen Triebe mehr austreiben. Am besten orientierst du dich an den verblühten Spitzen und kürzt knapp darunter. Verwende eine scharfe Gartenschere, um saubere Schnitte zu machen. Bei größeren Flächen oder Beeten kannst du auch eine Heckenschere verwenden. Ein regelmäßiger Schnitt hält deine Heidepflanzen buschig, vital und sorgt Jahr für Jahr für eine üppige Blüte.
Knospenheide überwintern
Im Freiland ist die Knospenheide grundsätzlich winterhart und übersteht frostige Temperaturen gut, solange der Boden nicht dauerhaft vernässt. Wichtig ist, dass sie im Herbst noch einmal gut gewässert wird, damit sie nicht mit trockenen Wurzeln in den Winter geht. Meist übernimmt der Regen in dieser Jahreszeit diese Arbeit jedoch. In sehr kalten Regionen oder bei starken Ostwinden kannst du sie mit etwas Fichtenzweigen oder einem leichten Vlies abdecken, um die Triebspitzen vor Frost zu schützen.
Im Topf ist die Pflanze etwas empfindlicher, da der Wurzelballen schneller durchfriert. Stelle die Töpfe am besten an eine geschützte Hauswand, auf ein Stück Holz oder Styropor, damit sie keinen direkten Bodenkontakt haben. Wickle den Topf mit Jute, Vlies oder Kokosmatten ein und halte die Erde an frostfreien Tagen leicht feucht. So übersteht deine Heide auch den Winter ohne Probleme und treibt im Frühjahr wieder gesund aus.
Knospenheide: Krankheiten und Schädlinge
Die Knospenheide ist grundsätzlich eine sehr robuste Pflanze und zeigt nur selten Probleme mit Krankheiten oder Schädlingen. Gelegentlich können Pilzinfektionen auftreten, vor allem bei zu feuchter Erde oder schlechter Belüftung, zum Beispiel Grauschimmel oder Wurzelfäule. Staunässe begünstigt solche Erkrankungen, daher ist eine gute Drainage im Beet oder Topf besonders wichtig.
Als Schädlinge können Blattläuse oder Spinnmilben auftreten, meist jedoch nur in trockenen Sommern oder bei geschwächten Pflanzen. Kleine Befälle lassen sich oft durch regelmäßiges Abbrausen oder Absammeln der Schädlinge in den Griff bekommen.
Wichtig ist, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren, abgestorbene Triebe zu entfernen und für ausreichende Luftzirkulation zu sorgen, damit die Heide gesund bleibt.
Herbstdeko, Türkranz & Co: Mit der Knospenheide basteln
Die Knospenheide ist perfekt, um dekorative Akzente im Garten, auf Balkon oder im Haus zu setzen. In Pflanzschalen wirkt sie besonders schön in Kombination mit anderen Heidegewächsen, kleinen Nadelgehölzen, Gräsern oder Bodendeckern wie Polsterphlox. So entstehen stimmige Farbkontraste und verschiedene Höhen, die auch im Winter attraktiv bleiben. Für ein harmonisches Arrangement eignen sich helle Töpfe oder natürliche Materialien wie Holz oder Terrakotta.
Auch die Zweige der Knospenheide lassen sich wunderbar für florale Dekorationen nutzen. Sie eignen sich zum Binden kleiner Kränze, Gestecke oder als Füllmaterial für herbstliche und winterliche Arrangements.
Heide trocknen
Die Triebe der Knospenheide lassen sich auch gut trocknen und für Trockengestecke verwenden.
Damit die Blüten der Knospenheide beim Trocknen möglichst ihre Farbe behalten, solltest du ein paar Punkte beachten. Schneide die Triebe idealerweise, wenn sie trocken, aber noch frisch sind, also nicht nach Regen oder Tau. Binde die Sträußchen locker zusammen, damit die Luft gut zirkulieren kann, und hänge sie kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort auf. Direkte Sonne lässt die Blüten schnell verblassen. Manche Hobbygärtner besprühen die Triebe leicht mit Haarspray oder einem speziellen Floristik-Fixierspray, um die Farbe zu stabilisieren und die Triebe länger formstabil zu halten. So bleiben deine getrockneten Heidezweige monatelang attraktiv für Gestecke, Kränze oder Dekorationen.
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Fragen & Antworten zu unserer Heide
Heide kann sowohl im Freiland als auch im Topf wachsen. Sie mag einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
Die Heide ist super robust und anspruchslos. Sie braucht saure Erde, so wie Bauernhortensien oder Blaubeeren, aber sonst benötigt sie kaum Pflege. Sie muss nur im Frühjahr leicht gedüngt werden, zum Beispiel mit etwas Komposterde oder einem organischen Langzeitdünger.
Beides! Bei der Knospenheide handelt es sich um eine Zuchtform der Besenheide. Die Blüten bleiben im Knospenstadium, wodurch die Pflanze sehr lange blüht und die Blüten ihre Farbkraft nicht verlieren. Da sich die Blüten nicht öffnen, ist die Knospenheide leider für Bienen uninteressant. Wenn dein Garten oder Balkon aber an sich bienenfreundlich gestaltet ist, ist die Knospenheide als kleiner Farbtupfer trotzdem eine tolle Bereicherung.
Spät blühende Bienenweiden, die sich toll mit der Heide kombinieren lassen, sind die blau-violett blühende Phacelia, kleinbleibende Sonnenblumen, aber auch Kräuter wie Thymian oder Borretsch.
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