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Die Weiße Johannisbeere als Stämmchen

Weiße Johannisbeeren im eigenen Garten, oder sogar auf Balkon oder Terrasse im Kübel ziehen und ernten? Eine klasse Idee! Es handelt sich nämlich um echte Power-Beeren, die nicht nur schmackhaft und gesund, sondern auch sehr dekorativ sind und deinen Garten ökologisch aufwerten.

Die Weiße Johannisbeere ist pflegeleicht und robust, sodass deinem eigenen Beeren-Anbau nichts mehr im Wege steht.

Die Weiße Johannisbeere (Ribes rubrum) gehört gemeinsam mit Stachelbeeren zur Pflanzenfamilie der Stachelbeergewächse. Sie wächst als mehrjähriger Strauch, der im Herbst seine Blätter verliert.

Bei der Weißen Stachelbeere handelt es sich eigentlich "nur" um eine Farbvariante der Roten Johannisbeere. Das heißt, dass es Sorten mit weißen Früchten gibt. Hier findest du einen Text speziell zur Weißen Johannisbeere als Stämmchen. Bei der Stammform handelt es sich um veredelte Pflanzen, die aussehen wie kleine Bäumchen. Unsere Weiße Johannisbeere “Jojo” ist das beste Beispiel für so ein robustes und pflegeleichtes Stämmchen.

Für alle Infos rund um die Strauchform der Roten Johannisbeere schaust du am besten hier vorbei.

Die Weiße Johannisbeere wird als Stämmchen etwa 180 cm hoch, bleibt im Topf jedoch meist etwas kleiner. Sie entwickelt eine dichte und kompakte Krone und trägt im April und Mai kleine Blüten, die gerne von Bienen, Schmetterlingen und anderen Gartenbewohnern angeflogen werden.

Beerenobst als Stämmchen ist veredelt. Das heißt, dass der untere Teil der Pflanze, also die Wurzeln und der Stamm, von einer besonders robusten und widerstandsfähigen Sorte stammen, meist einer Wildform. Der obere Teil, also die Krone, gehört zu einer Sorte mit besonders leckeren Früchten. So vereint man ein gesundes Wachstum mit einer reichen Ernte.

Die Johannisbeeren haben ihren Namen übrigens dem Johannistag zu verdanken. Der fällt auf den 24. Juni und kann als eine Art Gegenstück zu Weihnachten angesehen werden. In vielen Regionen werden am Vorabend Johannisfeuer entzündet oder andere Bräuche begangen. Der Tag ist aber auch ein wichtiges Datum im Kalender von Obst- und Gemüsefans, denn zu dieser Zeit endet sowohl die Saison für Spargel und Rhabarber, aber die Erntezeit von Johannisbeeren fängt gerade erst an.

Weiße Johannisbeeren: Standort und Boden

Standort: sonnig bis halbschattig, windgeschützt
Boden: feucht, humusreich, eher schwer

Die Weiße Johannisbeere mag es, wie die meisten anderen Beeren auch, am liebsten sonnig, windgeschützt und warm. Sie benötigt nicht den ganzen Tag pralle Sonne und kommt auch mit einem halbschattigen Standort zurecht, doch sie ist deutlich ertragreicher und die Früchte süßer, wenn sie viel Sonne bekommt.

Die Weiße Johannisbeere gedeiht sowohl im Freiland als auch in ausreichend großen Kübeln prächtig. Johannisbeeren im Kübel haben den Vorteil, dass sie mobil sind und du sie im Winter an einen geschützten Platz stellen kannst. Johannisbeeren auf dem Balkon oder auf der Terrasse sind also gar kein Problem.

Vor allem die Stämmchen sind für Kübel perfekt geeignet, weil es ihnen nichts ausmacht, wenn der untere Bereich von anderen Topfpflanzen um sie herum beschattet wird. Aber auch im Freiland machen Stämmchen eine tolle Figur, wenn sie gezielt als Blickfang gepflanzt werden. Sie lassen sich problemlos unterpflanzen.

Welche Erde für die Weiße Johannisbeere?

Johannisbeeren mögen einen humusreichen Boden, der weder zu nass noch zu trocken ist. Ist dein Gartenboden eher schwer und lehmig, ist das kein Problem, da so ein Boden Wasser besonders gut speichern kann und das Bedürfnis der Weißen Johannisbeere nach ausreichend Feuchtigkeit so erfüllt wird. Zu verhärtet darf der Boden aber auch nicht sein. Du kannst ihn mit nährstoffreicher Pflanzerde auflockern.

Sehr sandiger Gartenboden hingegen ist zwar schön locker, aber auch nährstoffarm und kann Wasser nicht gut speichern. Auch in diesem Fall kannst du deinen Garten boden mit humus- und nährstoffreicher Erde vermischen. Achte darauf, dass sie torffrei ist, da der Torfabbau unsere Moore schädigt. Auch Komposterde ist gut geeignet.

Im Topf muss Staunässe unbedingt vermieden werden, denn diese führt zu Krankheiten an den Zweigen oder Wurzelschäden. Die Johannisbeere trägt dadurch weniger Früchte und geht im schlimmsten Fall ein. Staunässe entsteht, wenn Wasser nicht abfließen kann. Das kann auch passieren, obwohl du lockere Erde verwendet hast, zum Beispiel, wenn der Topf kein Abflussloch hat. Sehr praktisch ist auch eine Drainageschicht aus groben Kieselsteinen, Blähtongranulat oder ähnlichem auf dem Topfboden, mehr dazu unter “Weiße Johannisbeeren pflanzen”.

Weiße Johannisbeeren pflanzen

Wann werden Johannisbeeren gepflanzt?

Für deine Johannisbeere, vor allem eine Jungpflanze, ist es am besten, wenn sie im Herbst gepflanzt wird. Bis in den November hinein ist das möglich, solange kein Frost angekündigt ist. Das ist der ideale Pflanzzeitpunkt, aber du kannst die Johannisbeere auch zu anderen Zeiten pflanzen, das ist kein Problem.

Der Frühling ist ebenfalls sehr gut geeignet. Du kannst sie aber auch den ganzen Sommer über pflanzen, solange die Sonne nicht allzu erbarmungslos vom Himmel brennt und du in der ersten Zeit regelmäßig gießt, damit die Erde nicht austrocknet.

Oft liest man, dass Beerenobst ausschließlich im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr gepflanzt werden sollten - das trifft aber auf sogenannte Containerware nicht zu. Das Wort klingt nicht so toll, bedeutet aber lediglich, dass die Pflanzen in einem Topf aufgewachsen und somit schon gut in der sie umgebenden Erde verwurzelt sind. Im Gegensatz dazu werden auch wurzelnackte Johannisbeersträucher verkauft, die etwas empfindlicher sind, was den richtigen Pflanzzeitpunkt angeht.

Aufpassen musst du, wenn die Sonneneinstrahlung sehr hoch ist. Johannisbeeren mögen es zwar warm und sonnig, bei Jungpflanzen besteht aber immer die Gefahr, dass ein Sonnenbrand auftritt, da die jungen Blätter noch nicht an das direkte Sonnenlicht gewöhnt sind.

Johannisbeeren pflanzen: Das brauchst du

  • Freiland: Einen Spaten, ggf. Sand oder Komposterde, um schweren Boden zu lockern
  • Kübel: Eine Gartenschaufel, Pflanzerde, Topf, ggf. Übertopf
  • einen Pfahl, Pflock oder Stab zum Anbinden, Schnur (Juteschnur o.ä.)
  • Dünger, zum Beispiel organischer Langzeitdünger oder Kompost

Als erstes musst du die Pflanze aus ihrem bisherigen Topf heben und ein wenig von der alten Erde entfernen. Du kannst ruhig beherzt zugreifen und den Wurzelballen mit den Händen auflockern bzw. aufreißen. Es sollten natürlich keine großen Wurzeln beschädigt werden, aber Risse an feineren Wurzeln sind gar kein Problem - im Gegenteil, die Pflanze wird im Boden fleißig neue Wurzeln bilden und so gut anwachsen.

Du kannst die Johannisbeere auch für ein paar Stunden oder über Nacht in einen Eimer Wasser stellen. So können sich die Wurzeln schon mal mit Wasser vollsaugen und die Pflanze wächst leichter an.

Weiße Johannisbeeren ins Freiland pflanzen

Lockere die Erde gründlich auf und hebe mit dem Spaten ein Loch aus, in das der Wurzelballen der Pflanze bequem hinein passt. Achte darauf, dass es nicht zu tief ist. Vor allem bei den Stämmchen sollte der Wurzelballen nicht komplett “verbuddelt” werden. Ideal ist es, wenn der obere Wurzelballen auf einer Ebene mit dem Gartenboden liegt und nur eine dünne Schicht Erde darauf verteilt wird.

Möchtest du mehrere Johannisbeerstämmchen ins Freiland pflanzen, achte auf einen Pflanzabstand von gut 1 m zwischen ihnen. Gib eine Handvoll Langzeitdünger oder etwas Komposterde in das Pflanzloch oder arbeite den Dünger später oberflächlich ein.

Setze die Pflanze mittig ins Pflanzloch. Jetzt kannst du direkt die Stütze für dein kleines Johannisbeer-Bäumchen einsetzen, denn das ist einfacher als im Nachhinein. An einem windgeschützten Ort reicht ein stabiler Bambusstab als Stütze vollkommen aus. An windigeren Standorten brauchst du einen etwas dickeren Pfahl, der aber längst nicht so stabil sein muss wie für größere Obstbäume.

Halte die Pflanze und den Stab am besten mit einer Hand fest und fülle mit der anderen das Loch etwa zur Hälfte mit der ausgehobenen Erde. Drücke diese leicht an und fülle das Loch komplett auf.

Ist noch Erde übrig, so kannst du daraus einen kleinen "Deich" rings um die Pflanze formen, der sorgt beim Angießen dafür, dass das Wasser nicht so schnell abläuft. Angießen bedeutet, dass du der neu gepflanzten Johannisbeere erstmal eine kräftige Portion Wasser gönnst.

Das Stämmchen wird nun noch an zwei Stellen an der Stütze befestigt, zum Beispiel mit einer Juteschnur. Einmal im Bereich unter der Krone und einmal etwas weiter unten am Stamm. Binde es nicht zu stramm an und mache keine allzu festen Knoten. Es sollte noch etwas Luft bleiben, denn der Stammdurchmesser wird noch etwas zunehmen. Du kannst zur Sicherheit auch die Krone an der Stütze fixieren, denn diese kann in der Erntezeit schwer werden.

Weiße Johannisbeeren in einen Kübel pflanzen

Für eine Johannisbeere im Topf ist es wichtig, dass das Pflanzgefäß groß genug ist. In zu kleinen Töpfen hat die Pflanze nicht genug Platz, um viele und kräftige Wurzeln zu entwickeln. Ist der Topf wiederum zu groß, hat sie zu viel Platz und steckt ihre ganze Energie ins Wurzelwachstum. Als Folge bleibt das Wachstum in die Höhe oder die Ausbildung von Früchten auf der Strecke.

Bei neu gekauften Pflanzen startest du am besten mit einem Gefäß, das mindestens 40 Liter Volumen hat. Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 38 cm und einer Höhe von 35 cm fassen knapp 40 Liter Erde. Zum Vergleich: ein DIN-A4-Blatt ist an der langen Seite etwa 30 cm lang.

Mit Hilfe von praktischen Online-Rechnern kannst du dir für jedes Topfmaß das entsprechende Volumen in Litern anzeigen lassen.

Ein recht großer Topf ist wichtig für die Stabilität, da es sich ja fast um ein richtiges kleines Bäumchen handelt. Falls du nicht so viel Platz zur Verfügung hast, kannst du eine Rote Johannisbeere als Strauch pflanzen, die auch mit kleineren Töpfen zufrieden ist.

Beachte, dass keine Pflanze Staunässe mag und der Topf unbedingt mindestens ein Abflussloch haben muss. Außerdem solltest du immer eine Schicht aus Kies, Blähton oder ähnlichen Materialien unten im Topf einplanen. Wähle also im Zweifel lieber einen etwas größeren Topf und gönne der Pflanze eine etwas dickere Drainageschicht.

Nach der Drainageschicht folgt so viel Erde, dass die Johannisbeere nicht zu tief gepflanzt wird. Oberhalb des Wurzelballens sollte sich später nur eine dünne Schicht Erde befinden.

Gib eine Handvoll Langzeitdünger oder etwas Komposterde in den Topf und setze die Pflanze mittig hinein. Jetzt kannst du direkt die Stütze für dein kleines Johannisbeer-Bäumchen einsetzen, denn das ist einfacher als im Nachhinein. An einem windgeschützten Ort reicht ein stabiler Bambusstab als Stütze vollkommen aus. Halte die Pflanze und den Stab am besten mit einer Hand fest und fülle mit der anderen den Topf etwa zur Hälfte mit Erde. Drücke diese leicht an und fülle den Topf komplett auf.

Das Stämmchen wird nun noch an zwei Stellen an der Stütze befestigt, zum Beispiel mit einer Juteschnur. Einmal im Bereich unter der Krone und einmal etwas weiter unten am Stamm. Binde es nicht zu stramm an und mache keine allzu festen Knoten. Es sollte noch etwas Luft bleiben, denn der Stammdurchmesser wird noch etwas zunehmen. Du kannst zur Sicherheit auch die Krone an der Stütze fixieren, denn diese kann in der Erntezeit schwer werden.

Jetzt wird die Johannisbeere noch mit Wasser versorgt.

Johannisbeeren pflegen, gießen und düngen

Allgemeine Pflege

Johannisbeeren sind Flachwurzler und ihre Wurzeln breiten sich in den obersten Bodenschichten aus. Daher solltest du den Bereich rund um die Pflanze nicht mit Hacken oder ähnlichen Werkzeugen bearbeiten, sondern stattdessen lieber mulchen. So entsteht mit der Zeit Humus und die Erde wird feucht gehalten.

Bei einer Kultivierung im Kübel wird die Johannisbeere in jungen Jahren öfter umgetopft. Damit gibt man ihr vor allem mehr Platz, um große und kräftige Wurzeln zu entwickeln und gut zu gedeihen. Später liegt der Fokus nicht mehr so sehr auf dem Wachstum, sondern darauf, die Pflanze mit frischer Erde zu versorgen. Nach dem Umpflanzen direkt nach dem Kauf erfolgt das zweite Umtopfen in einen größeren Kübel nach etwa 2 - 3 Jahren. Nach weiteren 2 - 3 Jahren wird wieder umgetopft, sodass du nach etwa 6 Jahren auf ein Topfvolumen von etwa 50 Litern kommen solltest. Ab diesem Zeitpunkt können weitere Umtopfaktionen alle 4 - 5 Jahren stattfinden, um die Erde auszutauschen.

Die Jahresangaben sind nicht in Stein gemeißelt, sondern dienen zur Orientierung. Deine Johannisbeere wird nicht eingehen, wenn du das Umtopfen mal vergisst. Mehr Platz und frische Erde wird sie dir jedoch garantiert mit einer tollen Ernte danken.

Weiße Johannisbeeren gießen

Frisch gepflanzte Johannisbeeren benötigen eine regelmäßige Wasserzufuhr und sollten alle paar Tage gegossen werden, jedoch nicht allzu kräftig. Vor allem im Kübel trocknet die Erde schneller aus, sodass du hier auch fast täglich ein bisschen gießen kannst.

Im Freiland können sich gut angewurzelte Pflanzen den größten Teil des Jahres mit Grund- und Regenwasser versorgen. Bedenke jedoch, dass die Johannisbeere mit ihren flachen Wurzeln keine Wasserreserven in der Tiefe anzapfen kann. Wenn die obere Bodenschicht sehr trocken ist, z. B. bei wochenlanger Hitze, solltest du die Pflanze also auch im Freiland gießen. Eine Mulchschicht rund um die Pflanze beugt an heißen Sommertagen der Austrocknung vor.

 

Achtung, Staunässe!

Im Topf kann es leicht passieren, dass du deine Johannisbeere mit zu viel Wasser versorgst. Wenn das Wasser gut ablaufen kann, ist das kein Problem. Ein Topf ohne Abflusslöcher jedoch ist das sichere Todesurteil jeder Kübelpflanze. Für einen guten Abfluss sorgt auch eine Drainageschicht am Topfboden - damit beugst du der gefürchteten Staunässe sicher vor.

Erste Anzeichen für Staunässe können gelbe Blätter an der Johannisbeere sein. Über die Wurzeln können nämlich keine Nährstoffe mehr aufgenommen werden und ein Nährstoffmangel ist die Folge.

Weiße Johannisbeeren düngen

Die Johannisbeere ist vor allem im Topf auf regelmäßige Düngergaben angewiesen, um kräftig zu wachsen. Schon bei der Pflanzung - sowohl im Kübel als auch im Freiland - kannst du der Johannisbeere einen organischen Langzeitdünger gönnen oder nährstoffreiche Pflanzerde verwenden.

Die Pflanzen können jedes Jahr im Frühling erneut mit einem organischen Langzeitdünger versorgt werden. Es ist ebenso möglich, im Frühjahr Komposterde rund um die Pflanze zu verteilen. Der Dünger sollte immer sehr vorsichtig in die oberste Erdschicht eingearbeitet werden, um die flach verlaufenden Wurzeln nicht zu beschädigen.

Sehr gut geeignet sind auch spezielle Beerendünger, die auf den Nährstoffbedarf von Beerenobst abgestimmt sind. Achte darauf, dass es sich um einen organischen Dünger handelt.

Johannisbeeren lieben darüber hinaus in den warmen Monaten eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Stroh oder auch gehäckselten Zweigen, da der Boden so nicht austrocknen kann und das organische Material zusätzlich düngt und mit der Zeit zu Humus, also fruchtbarer Erde wird. Mulchen ist auch im Kübel möglich.

Weiße Johannisbeeren schneiden

Johannisbeeren zu schneiden ist gar nicht schwierig. Das Wichtigste ist, dass du eine scharfe Garten- oder Rosenschere verwendest. Damit geht der Rückschnitt der Pflanze am schnellsten und einfachsten. Eine Haushaltsschere oder Messer funktionieren nicht gut, da die Triebe dadurch ausfransen können.

Weiße Johannisbeeren tragen die meisten Früchte an den Zweigen, die 1 bis 3 Jahre alt sind. Das heißt, dass das Ziel des Schnitts ist, ältere Triebe zu entfernen. Junge Johannisbeeren müssen daher noch nicht sofort zurückgeschnitten werden.

Schneidest du ein Johannisbeer-Stämmchen nicht zurück, dann werden sich irgendwann nur noch im äußeren Bereich der Krone Früchte befinden und das Innere der Krone verkahlt.

 

Wann muss man Weiße Johannisbeeren schneiden?

Der richtige Zeitpunkt dafür ist das zeitige Frühjahr, also Februar oder März. Zu dieser Zeit ist die Pflanze noch nicht neu ausgetrieben und kann auf einen Schnitt mit neuem, kräftigem Wachstum reagieren.

 

Wie schneidet man ein Johannisbeer-Stämmchen?

Die Krone eines Johannisbeer-Stämmchens besteht aus mehreren Hauptästen. Es sollten natürlich nie zu viele Hauptäste entfernt werden, aber diejenigen, die einfach zu alt sind und nicht mehr tragen, müssen weichen. Meistens ist das der Fall, wenn sie 4 Jahre oder älter sind und in der Regel kannst du etwa ein Viertel der Triebe entfernen. Das ist natürlich nicht in Stein gemeißelt und kann sich von Pflanze zu Pflanze unterscheiden.

So unterscheidest du alte und junge Triebe: Alte Triebe sind dicker, ihre Rinde ist rissig bis borkig, manchmal schon von Flechten bewachsen. Ihre Farbe ist eher gräulich-grün, während junge Triebe rötlicher erscheinen und eine glatte Rinde haben.

Du kannst die alten Triebe zurückschneiden, es sollten aber kleine Stummel stehen bleiben, damit die Pflanze an diesen Stellen neu austreiben kann. Etwa 3 - 5 cm sollte so ein Stummel lang sein.

Alles, was unterhalb der Veredelungsstelle wächst, kannst du abschneiden. Dabei handelt es sich um Austriebe der Sorte, die die Unterlage bildet und gar nicht weiterwachsen soll. Schneide solche Wildtriebe immer bodennah bzw. dicht am Stämmchen ab.

Kürze die jungen Triebe nicht ein. Nur am jungen Holz können viele Früchte geerntet werden. Sobald die Triebe Früchte tragen, werden sie sich aufgrund des Gewichts malerisch nach unten neigen.

Weiße Johannisbeeren ernten, lagern und verarbeiten

Um viele Früchte zu ernten, müssen die Blüten der Johannisbeere von Insekten bestäubt werden. Je mehr, desto besser! Eine gute Idee ist es daher, verschiedene Blühpflanzen im Garten oder auf dem Balkon zu haben, die für Bestäuber wie Bienen oder Hummeln attraktiv sind.

Johannisbeeren sind Selbstbefruchter. Das heißt, dass eine Pflanze mit ihrem eigenen Pollen bestäubt werden kann. Der Pollen wird dabei von einer Blüte zur anderen transportiert. Das heißt, dass keine zweite Pflanze zur Bestäubung nötig ist.

Erntezeit und Saison von Weißen Johannisbeeren

Weiße Johannisbeeren blühen im April und Mai und sind etwa ab Ende Juni bereit, um geerntet zu werden. Die Beeren verfärben sich leicht creme- bis goldfarben, wenn sie reif sind. Die Früchte an einer Pflanze sind nicht alle gleichzeitig reif, sondern können nach und nach gepflückt werden.

Johannisbeeren wachsen an einer Rispe. Wenn alle Früchte daran reif sind, kann die ganze Rispe geerntet werden. Das ist einfacher, als die Beeren einzeln abzuzupfen.

Weiße Johannisbeeren lagern

Johannisbeeren werden am besten als ganze Rispe geerntet, weil sie so länger lagerfähig sind. Die kleinen Beeren werden aber generell recht schnell weich und müssen bald verzehrt werden. Wasche sie aber erst kurz vor dem Verbrauch, denn sonst saugen sie sich mit Wasser voll und können platzen.

Weiße Johannisbeeren verarbeiten

Falls die Ernte groß ausfällt, lassen sich die Früchte auch super einfrieren oder zu leckeren Marmeladen und Johannisbeergelee verarbeiten. Rote Johannisbeeren sind ein unverzichtbarer Bestandteil der roten Grütze - aus weißen Früchten lässt sich ein ebenso leckerer Fruchtkompott herstellen, zum Beispiel in Kombination mit grünen Stachelbeeren und gelben Himbeeren.

Auch sehr beliebt ist ein Sirup aus Johannisbeeren. Ein Schuss davon schmeckt super in sprudeligem Wasser, Sekt oder über Vanilleeis.

Durch die säuerliche Note können Weiße Johannisbeeren toll mit süßen Komponenten kombiniert werden, zum Beispiel als Belag auf einer Torte, die mit süßem Eischnee bedeckt wird.

Weiße Johannisbeere: Inhaltsstoffe und Nährwerte

Die Weiße Johannisbeere ist nicht nur ein Gaumenschmaus, sondern reich an Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen (vor allem Magnesium). Zudem ist sie ein sehr kalorienarmer Leckerbissen! Hier sind die wichtigsten Nährstoffe für dich zusammengefasst:

Nährwerte je 100 g

Kalorien 56 kcal
Fett 0,2 g
Kohlenhydrate 14 g
Eiweiß 1,4 g

Weiße Johannisbeeren überwintern

Die Weiße Johannisbeere ist winterhart. Junge Pflanzen im Freiland freuen sich in ihrem ersten Winter über einen leichten Frostschutz, zum Beispiel in Form einer Mulchschicht. Vielleicht hast du diese im Sommer eh schon ausgebracht, um die Johannisbeere vor Austrocknung zu schützen. Im Winter kann sie noch etwas aufgestockt werden.

Im Kübel sind die Wurzeln frostgefährdeter, da die Erde schnell durchfrieren kann. Schütze am besten den gesamten Topf ausreichend vor tiefen Temperaturen, zum Beispiel mit speziellem Vlies. Gut geschützt, können Johannisbeeren im Topf problemlos draußen überwintern. Alle wichtigen Infos dazu findest du in unserem Magazin-Artikel am Beispiel der Himbeere.

Die Blätter am Zweig einer Johannisbeere sind von Frost bedeckt.
Johannisbeeren sind winterhart und brauchen im Freiland keinen Frostschutz.

Krankheiten und Schädlinge an der Johannisbeere

Die Weiße Johannisbeere ist robust und pflegeleicht. Doch auch sie ist nicht komplett davor geschützt, unter ungünstigen Bedingungen von verschiedenen Virus- und Pilzerkrankungen getroffen zu werden. Oftmals entstehen Krankheiten durch einen unpassenden Standort, an dem die Pflanze z. B. zu wenig Sonnenlicht oder Wasser abbekommt. Staunässe hingegen kann dazu führen, dass die Wurzeln der Johannisbeere faulen und keine Nährstoffe mehr aus dem Boden aufgenommen werden können - trotz ausreichender Düngung. Das alles schwächt die Pflanze und macht sie anfälliger für Krankheiten, aber auch für einen Schädlingsbefall.

Die beste Vorbeugung gegen Mehltau ist es, die Johannisbeere immer von unten zu gießen, damit die Blätter möglichst trocken bleiben. An ihrem Standort sollte es morgens schon sonnig sein, damit Tau auf den Blättern, der sich nachts gebildet hat, schnell verdunstet. Solltest du Mehltau auf einem Blatt entdecken, zupfe es so schnell wie möglich ab, damit sich der Pilz nicht verbreiten kann.

Im Frühjahr machen sich gerne Blattläuse über die Johannisbeere her. Hier gibt es Infos, was du gegen die kleinen saugenden Schädlinge unternehmen kannst.

Eine Person hat ein Blatt einer Johannisbeere umgedreht, unter dem grüne Blattläuse sitzen.
Gut getarnt: Grüne Blattläuse tummeln sich gerne unter den Blättern.

Fragen & Antworten zu unserer Johannisbeere

Ja, Johannisbeeren fühlen sich in einem Topf genauso wohl wie im Freiland. Wenn das Pflanzgefäß ausreichend groß ist und Wasser abfließen kann, dann steht einem Obstgarten auf Balkon oder Terrasse nichts mehr im Weg.

Direkt nach dem Kauf sollte die Johannisbeere in einen Topf mit etwa 30 Litern Erde ziehen. Das entspricht einem Durchmesser von knapp 40 cm und einer Höhe von knapp 30 cm. Das Johannisbeerstämmchen wird zwar nicht so groß wie die Sträucher, mit der Zeit sollte der Topf aber trotzdem mit der Pflanze "mitwachsen".

Johannisbeeren mögen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Sie benötigen auf jeden Fall ausreichend Sonne, um süße und aromatische Früchte zu entwickeln. Wähle einen geschützten Standort, an dem sich die Wärme gut hält und der fiese Winterwind etwas abgeschirmt wird. Empfehlenswert ist es, das Stämmchen mit einem ausreichend langen und kräftigen Stock zu stützen oder anderweitig zu befestigen, damit es bei Sturm nicht abknicken kann.

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