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Die Kamille

Die Kamille ist eine altbewährte Blüh- und Heilpflanze für Garten, Balkon oder Terrasse. Sie ist robust, pflegeleicht und zieht Nützlinge wie Bienen, Schwebfliegen oder Schmetterlinge an.
Wir zeigen dir alles, was du rund um den Anbau der Kamille wissen musst.
Die Echte Kamille (Matricaria chamomilla) ist eine der bekanntesten Heilpflanzen überhaupt. Ihre kleinen, weißen Blüten mit der gelben Mitte kennt wohl jeder, und ihr sanfter Duft ist unverkennbar. Ursprünglich stammt sie aus Süd- und Mitteleuropa, fühlt sich aber mittlerweile fast überall wohl.
Die Kamille wächst buschig, wird etwa 20 bis 50 cm hoch und blüht von Mai bis September. Sie ist einjährig, aber wenn du sie einmal im Garten hast, sät sie sich oft von selbst aus. Und das Beste: Kamille ist recht anspruchslos und ihre Samen sind sogar winterhart, sie überstehen Frost problemlos und daher keimt die Kamille oft von alleine dort, wo sie im Vorjahr schon wuchs.
Die Echte Kamille erkennen
Die Echte Kamille kann leicht mit ähnlichen Korbblütlern verwechselt werden. Besonders oft passiert das mit diesen Pflanzen:
- Hundskamille (Anthemis arvensis) – wächst auf Wiesen und Feldern
- Geruchlose Kamille (Tripleurospermum inodorum) – häufig an Wegesrändern
- Margerite (Leucanthemum vulgare) – größere Blüten, ebenfalls weiß-gelb
- Römische Kamille (Chamaemelum nobile) – duftet ähnlich, wächst aber niedriger
Nur die Echte Kamille und die Römische Kamille sind für Tee und Heilzwecke geeignet. Die Hundskamille ist leicht giftig und kann bei empfindlichen Personen Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Die Geruchlose Kamille ist zwar ungiftig, enthält aber ebenso wie die Hundskamille keine Heilstoffe. Du musst aber keine Angst haben, die Echte Kamille mit diesen beiden zu verwechseln, denn anhand des Geruchs wirst du die beiden schnell erkennen. Die Geruchlose Kamille riecht nach so gut wie gar nicht, daher der Name. Die Hundskamille riecht unangenehm, fast schon muffig oder bitter. Die Echte Kamille hingegen hat einen starken, typischen Kamillegeruch.
So erkennst du die Echte Kamille sicher:
- angenehmer Duft – reibst du die Blüten zwischen den Fingern, verströmen sie einen starken Kamille-Geruch.
- hohler Blütenboden – wenn du eine Blüte durchschneidest, ist der gelbe Blütenboden innen hohl. Bei Hundskamille und Geruchloser Kamille ist er fest.
- filigrane Blätter – die Blätter sind fein gefiedert, fast wie kleine Farnwedel.
Die Römische Kamille hat übrigens auch einen festen Blütenboden, aber im Gegensatz zu Hundskamille und Geruchloser Kamille riecht sie gut. Sie ist nur ingesamt nicht so wirksam wie Echte Kamille. Am besten ist es also, Saatgut zu kaufen und die Echte Kamille zu Hause auszusäen.
Kamille: Standort und Boden
Standort: sonnig
Boden: locker, eher nährstoffarm
Damit die Kamille sich rundum wohlfühlt, solltest du ihr ein sonniges Plätzchen im Garten suchen. Je mehr Sonne sie bekommt, desto aromatischer werden ihre Blüten. Der Boden sollte locker, durchlässig und nicht zu nährstoffreich sein. Ein leicht sandiger oder lehmiger Boden ist ideal. Staunässe mag sie gar nicht, also achte darauf, dass das Wasser gut abfließen kann.
Die Echte Kamille kann auch problemlos im Topf oder Balkonkasten wachsen. Damit sie sich dort wohlfühlt, solltest du ein paar Dinge beachten:
Der richtige Topf:
- Wähle einen mindestens 20 cm tiefen Topf, damit die Wurzeln genug Platz haben.
- Achte darauf, dass der Topf Abflusslöcher hat, um Staunässe zu vermeiden.
Das passende Substrat:
- Am besten eignet sich lockere, durchlässige Blumenerde mit etwas Sand oder Kies, um die Drainage zu verbessern.
- Ein nährstoffarmes Substrat ist ideal, da Kamille in karger Erde besser wächst.
Pflege im Topf:
- Gießen: Die Erde sollte leicht feucht, aber nicht nass sein. Im Sommer öfter gießen, aber Staunässe vermeiden.
- Düngen: Wenig bis gar nicht düngen – zu viele Nährstoffe lassen die Pflanze üppig wachsen, aber die Blüten verlieren an Aroma.
- Standort: Ein sonniger Platz auf dem Balkon oder der Fensterbank sorgt für viele aromatische Blüten.
Die Kamille kann sich im Topf ebenfalls selbst aussäen, sodass du jedes Jahr neue Pflänzchen bekommst. Perfekt für eine kleine, duftende Kräuterecke!

Kamille Aussaat: Auf einen Blick
Aussaat im Haus: | ab März |
---|---|
Aussaat im Freiland: | ab Ende April/Mai |
Standort: | sonnig |
Aussaattiefe: | 0 - 0,5 cm (Lichtkeimer) |
Pflanzabstand: | 15 - 25 cm |
Dauer Keimung: | 7 bis 14 Tage |
Monate Ernte: | Mai bis September |
Kamille aussäen
Du kannst Kamille entweder direkt ins Beet säen oder in Töpfen vorziehen.
Wir empfehlen die Direktsaat, denn diese bringt einige Vorteile mit sich:
- Einfach und unkompliziert: einfach ab April ins Beet oder den Topf säen
- Natürlicher Wuchs: die Pflänzchen entwickeln sich dort, wo sie bleiben
- Weniger Aufwand: kein Pikieren und Umtopfen nötig
Die Direktsaat ist jedoch wetterabhängig – späte Fröste oder starker Regen können die Keimlinge gefährden. Bei Temperaturschwankungen keimen die Samen zudem unregelmäßig.
Die Voranzucht im Topf hat hingegen diese Vor- und Nachteile:
- Mehr Kontrolle: du kannst die stärksten Pflanzen auswählen
- Keimlinge sind vor Schnecken oder schlechtem Wetter geschützt
- Frühere Ernte: wenn du in einer sehr kalten Region wohnst, können spät direkt ins Beet gesäte Pflanzen den Wachstumsvorsprung von vorgezogenen Pflanzen oft nicht einholen
Die Voranzucht bedeutet aber auch mehr Aufwand und Materialeinsatz, du brauchst Töpfe und einen hellen Standort, du musst pikieren und umtopfen. Außerdem mögen die jungen Pflanzen das Umpflanzen nicht so gern – sie wurzeln besser an, wenn sie direkt im Beet wachsen.
Kamille direkt säen
Die beste Zeit für die Direktsaat ist ab April, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Die Samen sind Lichtkeimer – das heißt, du solltest sie nur leicht auf die Erde drücken und nicht mit Erde bedecken. Nach etwa ein bis zwei Wochen sprießen die ersten Keimlinge. Wenn sie zu dicht stehen, kannst du sie später vereinzeln, damit sie genügend Platz zum Wachsen haben.
Kamille vorziehen
Wenn du Kamille im Haus vorziehen möchtest, solltest du damit etwa 4 – 6 Wochen vor dem geplanten Auspflanzen beginnen. Da die jungen Pflanzen frostempfindlich sind, ist ein guter Zeitpunkt für die Aussaat im März, damit sie ab Ende April oder im Mai ins Freiland gesetzt werden können.
Keimung und Wachstumsdauer:
- Keimzeit: Die Samen keimen in etwa 7 – 14 Tagen, wenn sie bei 18 – 22 Grad stehen.
- Wachstumszeit: Nach 4 – 6 Wochen sind die Pflanzen kräftig genug für das Auspflanzen.
Bevor du sie ins Beet setzt, solltest du sie abhärten, indem du sie für ein paar Tage stundenweise an die Außentemperaturen gewöhnst. So überstehen sie den Umzug besser.
Kamille gießen und düngen
Die Kamille kommt gut mit Trockenheit zurecht und braucht nur gelegentlich Wasser. Besonders Jungpflanzen solltest du in trockenen Phasen regelmäßig gießen, aber bitte nicht ertränken.
Beim Düngen gilt: Weniger ist mehr! Zu viel Dünger führt dazu, dass die Kamille zwar üppig wächst, aber weniger heilkräftige Inhaltsstoffe bildet. Ein wenig Kompost im Frühjahr reicht völlig aus.
Kamille ernten und verarbeiten
Geerntet werden vor allem die Blüten, denn in ihnen stecken die meisten wertvollen Inhaltsstoffe. Die beste Zeit zum Ernten ist ein sonniger Vormittag, wenn die Blüten ganz geöffnet sind. Schneide sie mit einer Schere ab und lege sie zum Trocknen an einen luftigen, schattigen Ort. Sobald sie rascheltrocken sind, kannst du sie in einem luftdichten Behälter aufbewahren. Getrocknete Kamille eignet sich wunderbar für Tee, Bäder oder als natürlicher Helfer bei Hautproblemen.
Kamillentee - Wirkung und Zubereitung
Die Inhaltsstoffe der Kamille haben viele gute Eigenschaften:
- Entzündungshemmend & antibakteriell
- Kamille hilft bei Halsentzündungen, Zahnfleischproblemen oder Erkältungen
- Unterstützt die Wundheilung, wenn man Auszüge wie Tee äußerlich anwendet
- Beruhigend für den Magen
- Lindert Magenkrämpfe, Blähungen und Sodbrennen
- Wirkt entspannend auf den Darm, z. B. bei Reizdarm oder Magen-Darm-Infekten
- Fördert die Verdauung und kann Übelkeit mildern
- Entspannend & schlaffördernd
- Hilft, Stress und innere Unruhe zu reduzieren
- Fördert einen besseren Schlaf, wenn man ihn abends trinkt
- Kann Muskelverspannungen lösen
- Lindernd bei Menstruationsbeschwerden
- Wirkt krampflösend auf die Gebärmutter
- Reduziert Schmerzen während der Periode
- Gut für die Haut & Wundheilung
- Als Spülung oder Umschlag bei entzündeter Haut, Ekzemen oder Akne
- Hilft bei entzündeten Augen (Bindehautentzündung), wenn als lauwarmer Umschlag verwendet
Wie trinkt man Kamillentee richtig?
- 1 TL getrocknete Kamillenblüten mit 200 ml heißem Wasser übergießen, 5–10 Minuten ziehen lassen. Eine zu lange Ziehzeit kann den Geschmack bitter machen.
Ob bei Bauchweh, Erkältung oder als Entspannungstee – Kamillentee ist ein sanfter, aber wirksamer Helfer für Körper und Seele!
Kamille zur Hautpflege verwenden
Kamille ist ein echter Hautpflege-Allrounder! Dank ihrer entzündungshemmenden, beruhigenden und antibakteriellen Eigenschaften hilft sie bei Hautreizungen, kleinen Wunden, Ekzemen, Pickeln oder Sonnenbrand. Hier sind ein paar einfache Anwendungen:
Kamillen-Dampfbad für unreine Haut
- Ideal bei Pickeln, Mitessern oder empfindlicher Haut
- 2 EL getrocknete Kamillenblüten mit 1 Liter heißem Wasser übergießen.
- Kopf mit einem Handtuch über die Schüssel halten und 5–10 Minuten inhalieren.
- Öffnet die Poren, beruhigt Rötungen und wirkt antibakteriell.
Kamillen-Aufguss als Gesichtswasser
- Sanftes Tonic für empfindliche oder gereizte Haut:
- 1 TL getrocknete Kamillenblüten mit 200 ml heißem Wasser übergießen.
- 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und abkühlen lassen.
- Morgens und abends mit einem Wattepad auf die Haut tupfen.
Kamillenbad für empfindliche Haut
- Beruhigt trockene oder gereizte Haut, hilft bei Ekzemen:
- 2 Handvoll Kamillenblüten mit 1 Liter heißem Wasser übergießen.
- 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und ins Badewasser geben.
- 15–20 Minuten baden, dann die Haut sanft trocken tupfen.
Kamillensalbe für rissige oder entzündete Haut
- Hilft bei trockener Haut, kleinen Wunden oder Hautirritationen:
- 100 ml Kamillenöl (Ringelblumenöl geht auch)
- dafür 2 Handvoll Blüten in 200 ml Pflanzenöl deiner Wahl für 2 - 4 Wochen ziehen lassen und abseihen
- 15 g Bienenwachs
- Öl und Wachs im Wasserbad schmelzen, verrühren und in kleine Tiegel füllen.
Nach dem Abkühlen als pflegende Salbe auftragen.
Kamille ist mild, aber sehr wirksam – perfekt für empfindliche Haut!
Kamille: Krankheiten und Schädlinge
Zum Glück ist Kamille recht robust und wird selten von Schädlingen befallen. Trotzdem können Blattläuse oder Minierfliegen ab und zu auftauchen. Gegen Blattläuse hilft das Abspritzen mit Wasser oder das Anlocken von Nützlingen. Insekten wie Marienkäfer oder Grashüpfer fressen Blattläuse, daher ist ein naturnaher Garten, der Nützlingen ein Zuhause bieten, eine gute Vorsorge gegen Schädlinge.
Bei Pilzkrankheiten wie Mehltau solltest du befallene Pflanzenteile entfernen und für eine gute Luftzirkulation sorgen, indem du die Pflanzen nicht zu dicht stehen lässt. Gegen einen leichten Befall hilft das Einsprühen mit einer Mischung aus Wasser und frischer Vollmilch (Mischverhältnis 8:1).
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