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Die Sauerkirsche
Sauer macht bekanntlich lustig - ein Grund mehr, einen Sauerkirschbaum zu pflanzen und sich im Sommer über eine tolle Ernte zu freuen. Sauerkirschbäume sind super robust, pflegeleicht und tragen im Frühjahr ein genauso schönes Blütenkleid wie ihre süßen Doppelgänger.
Wenn du Lust auf einen eigenen Kirschbaum hast, zeigen wir dir hier alles, was du rund um Pflanzung und Pflege der Sauerkirsche wissen musst.
Die Sauerkirsche (Prunus ceranus) wird auch Weichselkirsche genannt und gehört unter anderem mit Süßkirschen, Pflaumen oder Pfirsichen zum Steinobst. Es wird angenommen, dass die Sauerkirsche durch eine Kreuzung anderer Kirscharten entstanden ist. Es existieren mehrere Unterarten der Sauerkirsche:
- Die bekannteste Sauerkirsche ist wahrscheinlich die Schattenmorelle. Sie kann als Baum, aber auch als Strauch wachsen. Die Früchte sind tiefrot und auch der Saft ist rot gefärbt. Schattenmorellen sind wohl die säuerlichsten Vertreter der Sauerkirschen, aber vor allem durch die Farbstoffe auch sehr gesund.
- Dann gibt es noch die Morelle oder Süßweichsel. Die Früchte schmecken süß-sauer und haben ebenfalls einen gefärbten Saft. Diese Unterart wächst als Baum.
- Auch die Glaskirsche wächst als Baum. Sie ist eine Sauerkirsche, deren Fruchtsaft nicht gefärbt ist. Auch das Fruchtfleisch ist heller und glasig.
Ein Sauerkirschbaum kann im Freiland bis zu 10 m hoch werden. Bei unserer Bloomify Sauerkirsche handelt es sich jedoch um eine kleiner bleibende Schattenmorellen-Sorte, die sogar in einen ausreichend großen Topf gepflanzt werden kann und dann etwa 1,5 m bis 2 m hoch wird. Im Freiland wird sie 2 - 3 m hoch. Für sehr kleine Gärten und Balkone eignet sich auch eine Säulenkirsche super, die sehr schmal bleibt.
Kirschbäume tragen im Frühling sehr viele weiße Blüten, die Bienen und Hummeln magisch anziehen. In blühenden Kirschbäumen summt und surrt es nur so. Diese Bestäuber sind wichtig, damit sich viele leckere Früchte entwickeln.
Was ist der Unterschied zwischen Sauerkirsche und Süßkirsche?
Sauerkirschen und Süßkirschen gehören innerhalb der Pflanzensystematik zur gleichen Gattung und auch Untergattung. Sauerkirschen bleiben deutlich kleiner als Süßkirschen und wachsen auch meist buschiger und verzweigter. Wie der Name bereits verrät, schmecken Sauerkirschen leicht säuerlich und nicht so süß wie Süßkirschen, sind dafür aber etwas pflegeleichter.
Warum heißt die Sauerkirsche Schattenmorelle?
Nicht jede Sauerkirsche ist eine Schattenmorelle, daher sind die beiden Begriffe nicht synonym. Schattenmorellen sind eine Unterart der Sauerkirschen. Sie zeichnen sich durch besonders intensiv gefärbte Früchte und einen dunkelroten Fruchtsaft aus. Der Name Schattenmorelle bedeutet übrigens nicht, dass der Baum gerne im Schatten wächst. Ganz im Gegenteil: Auch Sauerkirschen brauchen viel Sonne, um auszureifen. Der “Schatten” ist wahrscheinlich eine falsche Übersetzung des französischen Wortes für Schloss, also “château”.
Die Sauerkirsche im Jahresverlauf
Im Frühjahr schmücken unzählige Blüten den Sauerkirschbaum.
Aus den Blüten entwickeln sich Früchte, die zunächst noch hart und grün sind.
Mit der Zeit reifen sie heran und bekommen die typische rote Farbe. Die Kirschen auf dem folgenden Foto sind aber noch etwas zu hell und noch nicht reif.
Sauerkirsche: Standort & Boden
Standort: sonnig, warm und windgeschützt
Boden: sandig bis lehmig, eher trocken, humusreich
Sauerkirschen brauchen Sonne und Wärme, um viele leckere Früchte zu tragen. Ein halbschattiger Standort mit einigen Sonnenstunden am Tag ist für die Sauerkirsche aber auch in Ordnung. Sie ist nicht ganz so anspruchsvoll wie die Süßkirsche, was Standort und Boden angeht.
Der Standort sollte luftig sein, sodass die Sauerkirsche viel Platz hat. Vermeide aber Stellen im Garten, die sehr windanfällig sind.
Der Boden sollte lieber etwas zu trocken als zu nass sein. Die Sauerkirsche mag mittelschwere Böden, gedeiht aber auch auf leichten Sandböden. Gar nicht gerne hat sie schwere, verdichtete und nasse Böden.
Hast du sehr tonhaltigen Gartenboden, musst du aber keine Sorgen haben, dass deine Sauerkirsche nicht gut gedeiht. Mische deinen Gartenboden mit Sand, viel guter Pflanzerde oder Komposterde. Sehr sandige Böden können ebenfalls mit Komposterde aufgebessert werden.
Sauerkirsche pflanzen
Einen Kirschbaum zu pflanzen, ist gar nicht so schwierig. Je nachdem, ob dein Bäumchen im Freiland oder Kübel wachsen soll, unterscheidet sich die Vorgehensweise ein wenig. Am besten pflanzt du den Baum zusammen mit einer anderen Person. So kann eine Person den Baum festhalten und gerade ausrichten und die zweite die Erde auffüllen.
Wann pflanzt man einen Kirschbaum?
Die klassische Pflanzzeit von Obstbäumen ist der Herbst ab September bis in den November hinein sowie der Frühling. Sogenannte Containerware kann aber fast das ganze Jahr über gepflanzt werden. Das Wort klingt nicht so toll, bedeutet aber lediglich, dass der Kirschbaum in einem Topf aufgewachsen und somit schon gut in der Erde verwurzelt ist. Im Gegensatz dazu werden auch wurzelnackte Obstbäume oder Ballenware verkauft, die etwas empfindlicher sind, was den richtigen Pflanzzeitpunkt angeht.
Unsere Bloomify Sauerkirsche wird idealerweise ab März bis Mai/Juni gepflanzt, je nach Witterung. Wenn es im Sommer zu heiß wird, ist das Pflanzen zwar noch möglich, aber mit sehr viel Gießaufwand verbunden. Wenn es ab Ende August wieder kühler wird, sind die Bedingungen für ein kräftiges Anwachsen wieder besser.
Der Herbst ist generell eine super Zeit, wenn du deinen Kirschbaum pflanzen möchtest. Denn dann kann das Bäumchen schon ein paar Monate anwachsen und kräftige Wurzeln bilden, um dann im Frühjahr frisch auszutreiben.
Im Spätherbst und zeitigen Frühjahr musst du darauf achten, dass kein starker Nachtfrost angesagt ist. Bei einem Kirschbaum im Kübel empfehlen wir daher eine Pflanzung eher im frühen Herbst oder dann wieder ab April.
Aufpassen musst du, wenn die Sonneneinstrahlung sehr hoch ist. Kirschen mögen es zwar warm und sonnig, bei Jungpflanzen besteht aber immer die Gefahr, dass ein Sonnenbrand auftritt, da die jungen Blätter noch nicht an das direkte Sonnenlicht gewöhnt sind. Lasse sie also erstmal ein paar Tage draußen im Schatten stehen und gewöhne sie langsam an die Sonne.
Sauerkirsche pflanzen: Das brauchst du
Im Freiland:
- Spaten
- je nach Bodentyp:
- humusreiche Pflanzerde, zum Beispiel unsere Bloomify Bio Universal Erde
- Sand oder Kies
- je nach Jahreszeit Dünger
- Gießkanne oder Gartenschlauch
- Holzpfahl oder Holzpflock
- Seil/Schnur zum Festbinden, z.B. aus Jute, Kokosfaser, Baumwolle
Für die Pflanzung in einen Kübel:
- Gartenschaufel
- humusreiche Pflanzerde, zum Beispiel unsere Bloomify Bio Universal Erde
- Drainagematerial
- ausreichend großer Topf und ggf. Übertopf
- je nach Jahreszeit Dünger
- Gießkanne
Sauerkirsche pflanzen: So geht’s im Freiland
Das Pflanzloch ausheben
Wenn du einen passenden Standort für deinen Kirschbaum gefunden hast, kannst du zum Spaten greifen und ein Loch ausheben. Das Pflanzloch sollte dabei mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen, etwa 40 - 50 cm sind perfekt. Mit dem Spaten kannst du ebenfalls ganz einfach den Boden des Pflanzlochs auflockern, indem du ihn etwa zur Hälfte in die Erde stichst und hin und her bewegst.
Die Erde aus dem Pflanzloch kannst du in Eimern zwischenlagern oder einfach einen Haufen neben dem Pflanzloch aufschütten.
Hast du sehr schweren, tonhaltigen Boden, ist es sinnvoll, das Loch etwas tiefer auszuheben und auf dem Boden eine Drainageschicht auszubringen. Das kann eine dicke Schicht Sand sein, noch besser ist Kies oder Schotter. So kann Regen- und Gießwasser besser abfließen.
Den Kirschbaum festbinden und stützen
Damit die Sauerkirsche gut anwächst und beim nächsten Sturm nicht umkippt, solltest du ihr für die nächsten zwei bis drei Jahre noch eine Stütze bieten. Dazu wird ein Holzpfahl benötigt, den du im Boden fixierst, noch bevor du das Pflanzloch mit Erde auffüllst. Der Baum wird dann aber erst daran festgebunden, nachdem das Pflanzloch mit Erde aufgefüllt wurde.
Obstbäume können an einem geraden oder schrägen Pflock festgebunden werden. Hier erklären wir dir alles, was du dazu wissen musst.
Das Pflanzloch mit Erde auffüllen
Nun wird das Pflanzloch aufgefüllt. Der Baum sollte genauso hoch eingepflanzt werden, wie er zuvor auch in der Erde stand. Du kannst die ausgehobene Gartenerde dabei direkt beim Pflanzen je nach Bedarf mit Sand, Komposterde oder anderer Pflanzerde vermischen.
Am Baum sollte dabei immer leicht gerüttelt werden, damit die Erde auch in die Wurzelzwischenräume gelangt. Drückt die Erde zwischendurch immer wieder fest, aber nicht zu stark. Zum Schluss kann die Erde rund um den Baum auch etwas festgetreten werden.
Anschließend wird der junge Baum angegossen, aber nicht zu stark. Die Erde sollte durchdringend gegossen werden, dabei wird sie noch etwas absacken und du kannst noch etwas Erde nachfüllen.
Mulchen und Düngen
Nun hast du bereits beste Voraussetzungen für einen guten Start des Bäumchens geschaffen.
Eine Mulchschicht rund um den Stamm ist empfehlenswert, wenn es sehr warm ist, da sie so vor Austrocknung schützt. Bei einer Pflanzung im Herbst schützt das Mulchmaterial vor Kälte. Dazu kannst du zum Beispiel Rasenschnitt, gehäckselte Äste oder gekauften Rindenmulch verwenden.
Nur bei einer Pflanzung im Frühjahr solltest du aufs Mulchen verzichten, damit sich die noch kalte Erde durch die Sonne besser erwärmen kann. Die Ausnahme bildet hier das Mulchen mit Komposterde.
Du kannst das Pflanzen des Kirschbaums gleich mit einer Düngergabe verbinden. Das bietet sich vor allem bei eher leichten, sandigen Gartenböden an. Verwende organischen Langzeitdünger, der die Nährstoffe über eine lange Zeit abgibt.
Sauerkirsche in einen Kübel pflanzen
Durch ihre Wuchsform macht die Bloomify Sauerkirsche auch im Kübel auf dem Balkon und der Terrasse eine sehr gute Figur, da sie kleiner bleibt als andere Sorten. Dabei ist die passende Größe des Pflanzgefäßes wichtig. In zu kleinen Töpfen hat die Pflanze nicht genug Platz, um viele und kräftige Wurzeln zu entwickeln. Ist der Topf wiederum zu groß, hat sie zu viel Platz und steckt ihre ganze Energie ins Wurzelwachstum. Als Folge bleibt das Wachstum in die Höhe oder die Ausbildung von Früchten auf der Strecke.
Als Start eignen sich Kübel mit mindestens 25, besser 30 Litern Erdvolumen. Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 40 cm und einer Höhe von 30 cm fassen ca. 30 Liter Erde. Zum Vergleich: ein DIN-A4-Blatt ist an der langen Seite etwa 30 cm lang.
Nach ein- bis zweimal Umtopfen kannst du dich im Laufe der Jahre auf einen Kübel mit einem Fassungsvermögen von mindestens 40 Litern Erde steigern.
Beachte, dass keine Pflanze Staunässe mag und die Sauerkirsche lieber etwas zu trocken als zu nass steht. Daher ist eine Schicht aus Kies, Blähton oder ähnlichen Materialien unten im Topf super wichtig, damit das Wasser gut abfließen kann. Wähle also im Zweifel lieber einen etwas größeren Topf und gönne der Pflanze eine etwas dickere Drainageschicht.
Du kannst deinen Kirschbaum direkt in einen Tontopf mit Abflussloch pflanzen. Allerdings haben diese einige Nachteile: Sie sind sehr schwer und damit, einmal bepflanzt, schwierig zu handhaben. Außerdem ist die Erde darin im Winter stark frostgefährdet. Besser ist es, den Baum in einen leichteren Kunststofftopf zu pflanzen und diesen in einen Übertopf deiner Wahl zu stellen. So werden die Wurzeln vor zu starker Hitze im Sommer geschützt und im Winter ist es einfacher, einen Frostschutz anzubringen bzw. die ganze Pflanze an einen geschützten Ort zu stellen.
Ideal ist es, deine Pflanzerde schon vorzubereiten: Mische einen Langzeitdünger oder Komposterde unter die Erde. Fülle dann eine Schicht davon auf die Drainage und setze die Pflanze mittig in den Topf. Halte sie am besten mit einer Hand fest und fülle mit der anderen den Topf etwa zur Hälfte mit Erde auf. Drücke diese leicht an und fülle den Topf dann komplett auf. Jetzt wird die Sauerkirsche noch mit Wasser versorgt.
Mulchen klappt im Topf übrigens auch. Hier gilt das gleiche wie im Freiland: Im Frühjahr sollte erst mal nicht gemulcht werden, damit sich die Erde durch die ersten Sonnenstrahlen besser aufwärmen kann.
Sauerkirsche: Pflege, gießen und düngen
Allgemeine Pflege
Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen des Kirschbaums zählen neben dem Gießen und Düngen auch ggf. das Umtopfen sowie Schneiden.
Nach der Pflanzung ist es wichtig, die sogenannte Baumscheibe frei von Rasen und Unkräutern zu halten. Das ist der Bodenbereich rund um den Stamm, in dem die Wurzeln des Baumes verlaufen. Bei größeren Bäumen wird dieser Bereich so sehr beschattet, dass andere Pflanzen eh kaum eine Chance haben, dort zu wachsen. Bei jungen Bäumen ist das aber noch nicht der Fall und Gräser und andere Pflanzen würden mit der Sauerkirsche um Nährstoffe konkurrieren. Achte also darauf, dass der Rasen im Freiland nicht mit der Zeit zu nah an den Stamm heranwächst und entferne Unkräuter. Du kannst die Baumscheibe im Frühjahr mit Komposterde mulchen.
Sauerkirsche gießen
Die Sauerkirsche mag es lieber etwas trockener als zu nass, aber natürlich musst du sie trotzdem regelmäßig gießen, vor allem, wenn das Bäumchen im Topf wächst. Am besten kontrollierst du regelmäßig die Feuchtigkeit in der Erde. Wenn sich diese in ein paar Zentimetern Tiefe trocken anfühlt, kannst du gießen.
Steht deine Sauerkirsche im Freiland, musst du sie in der ersten Zeit nach der Pflanzung regelmäßig mit Wasser versorgen. Ist sie gut angewachsen, musst du nur gießen, wenn es langanhaltend warm und trocken ist.
Sauerkirsche düngen
Der Kirschbaum liebt humushaltige Erde, sodass eine jährliche Gabe von Komposterde eine gute Pflegemaßnahme ist. Komposterde düngt und erhöht den Humusgehalt des Bodens. Die Erde wird rund um den Baum in den Boden eingearbeitet. Dabei musst du darauf achten, keine Wurzeln des Kirschbaums zu verletzen. Du kannst im Sommer auch mit organischen Stoffen wie Rasenschnitt mulchen, um die Humusbildung zu fördern. Du kannst die Kirsche zusätzlich im Frühjahr mit einem organischen Langzeitdünger versorgen. Bei nährstoffreicher Gartenerde ist das aber nicht unbedingt notwendig.
Im Topf sind die Nährstoffe hingegen schneller verbraucht. Entferne im Frühjahr vorsichtig die oberste Schicht Erde und fülle den Topf mit Komposterde oder nährstoffreicher Pflanzerde auf. Du kannst auch etwas organischen Langzeitdünger einarbeiten.
Sauerkirsche schneiden
Beim Schneiden der Sauerkirsche kommt es darauf an, um welchen Wuchstyp es sich handelt. Schattenmorellen wachsen eher strauchartiger und entwickeln sehr lange, überhängende Äste. Sie müssen stärker zurückgeschnitten werden als Süßweichseln (eine andere Art der Sauerkirsche), die im Schnitt eher den Süßkirschen ähneln.
Wir schauen uns mal genauer an, wie Vertreter der Schattenmorellen geschnitten werden.
Warum muss man einen Kirschbaum schneiden?
Die Sauerkirsche muss regelmäßig geschnitten werden, damit immer wieder neue Triebe nachwachsen. Das ist so wichtig, da die Sauerkirsche nur am einjährigen Holz Früchte trägt. Das sind die Triebe, die im Jahr zuvor neu gewachsen sind. Das führt dazu, dass der Fruchtbehang an den Ästen immer weiter nach außen wandert, also von der Krone weg, wenn der Baum nicht geschnitten wird. Das Holz im Inneren der Krone wird dann immer älter und verkahlt mit der Zeit.
Ein weiterer Grund ist die Monilia-Spitzendürre. Das ist eine Pilzerkrankung an Kirschbäumen. Der Pilz sitzt in den Triebspitzen und hat bei einem regelmäßigen Schnitt geringe Chancen, sich auszubreiten.
Wann muss man einen Kirschbaum schneiden?
Kirschbäume, also sowohl Süß- als auch Sauerkirschen, werden am besten direkt nach der Ernte geschnitten, also im August. So hat der Baum bis zum nasskalten Winter noch ausreichend Zeit, die Schnittwunden zu schließen.
Aber: Zögere den Schnitt nicht zu lange hinaus. Der Baum braucht auch noch Zeit, um wichtige Reservestoffe für das Wachstum im nächsten Jahr einzulagern. Ältere Bäume, bei denen das Grundgerüst der Krone gut etabliert ist, können auch im späten Winter geschnitten werden.
Sauerkirsche schneiden: So geht’s
Material: Zum Schneiden der Sauerkirsche benötigst du scharfes, sauberes Werkzeug. Bei jungen Bäumen und dünnen Ästen kann eine Gartenschere noch ausreichen. Bei dickeren Ästen benötigst du eine Astschere oder eine kleine Säge.
Aufbau der Krone: Die Sauerkirsche wächst am schönsten, wenn sie einen Mitteltrieb hat. Das ist ein starker Ast, der senkrecht nach oben wächst in einer gedachten Verlängerung des Stamms. Von dem Mitteltrieb oder Haupttrieb sollten 3 - 4 starke Seitentriebe abgehen. Diese sitzen idealerweise alle etwa auf der gleichen Höhe, wobei es auch ganz normal ist, wenn ein Baum unregelmäßiger wächst. Wichtig ist, dass der Kronenaufbau aus Mitteltrieb und Seitentrieben insgesamt gleichmäßig bleibt.
Ein Schnitt für viele Früchte: Das Ziel des Schnitts ist es, dass sich die Seitentriebe mit den Jahren immer weiter verzweigen. Wie bereits erklärt, entwickelt die Sauerkirsche aber eher lange, unverzweigte Seitenäste, die irgendwann nur noch im äußeren Bereich Früchte tragen. Daher müssen die Seitentriebe jedes Jahr gekürzt werden. Dabei musst du keine Angst haben, zu viel abzuschneiden, denn die Sauerkirsche verkraftet kräftige Rückschnitte sehr gut.
Du kannst alle Seitentriebe dabei um bis zu ¾ ihrer Länge einkürzen. Das ist recht viel. Wie viel genau du abschneidest, hängt aber auch vom Wuchs deines Baumes ab, also wie starkwüchsig er ist. Der Schnitt erfolgt am besten dort, wo der Seitentrieb schon eine kleine neue Verzweigung gebildet hat, denn dort entsteht neues Fruchtholz. Diese Verzweigung bleibt also stehen.
Ist an deinem Seitentrieb keine Verzweigung vorhanden, musst du den Trieb trotzdem einkürzen, um ihn zur Verzweigung anzuregen. Der Schnitt sollte dabei über einer Knospe vorgenommen werden, die nach außen zeigt. Stelle dir dazu einfach vor, was passieren würde, wenn der Kirschbaum an dieser Stelle neu austreibt. Wenn der Ast ins Kroneninnere oder zu steil nach oben wachsen würde, zeigt die Knospe nach innen und ist als Schnittstelle nicht gut geeignet.
Den Baum gesund erhalten: Krankes oder totes Holz solltest du natürlich immer entfernen, unabhängig davon, wo es sich am Baum befindet. Schneide immer bis ins gesunde Holz zurück. Außerdem solltest du Äste entfernen, die auf den Seitentrieben steil senkrecht nach oben wachsen oder “zurück” ins Kroneninnere. Voll belaubt, sorgen diese Triebe nämlich dafür, dass der Baum nicht mehr gut durchlüftet werden kann.
Sauerkirschen ernten, lagern und verarbeiten
Sauerkirsche: Ernte- und Blütezeit
Die Sauerkirsche blüht im April und Mai. Ende Juli beginnt die Kirschenzeit und die Früchte können noch bis in den August gepflückt werden. Wann die Sauerkirsche genau blüht und Früchte trägt, kann sich jedes Jahr durch die Witterungsbedingungen etwas unterscheiden. Generell fangen Sauerkirschen etwa 2 Wochen nach den Süßkirschen an, zu blühen.
Um Kirschen ernten zu können, müssen aber zunächst die Blüten bestäubt werden. Die meisten Sauerkirschen sind selbstbefruchtend, das heißt, sie brauchen keine andere Kirschensorte zur Befruchtung. Unsere Bloomify Sauerkirsche trägt auch ohne Befruchter in der Nähe Früchte, wenn die Blüten von Hummeln und Bienen bestäubt werden.
Sauerkirschen verarbeiten
Sauerkirschen eignen sich hervorragend zum Einkochen und Backen, können aber auch frisch verzehrt und sehr gut eingefroren werden.
Sehr lecker ist auch eine Sauerkirschmarmelade aus eigenen Früchten.
Friere weiche Früchte wie Kirschen erst mal ausgebreitet auf einem Blech ein. Sobald sie gefroren sind, kannst du sie in einen Gefrierbeutel oder ein Gefäß umfüllen. So kannst du sie portionsweise entnehmen und die Früchte frieren nicht zu einem einzigen Block zusammen.
Sauerkirsche überwintern
Kirschbäume sind winterhart. Einzelne Teile des Baumes sind aber durchaus frostempfindlich, vor allem die Blüten. Da Sauerkirschen aber später blühen als Süßkirschen, sind sie robuster. Wenn es im April noch mal zu stärkeren Nachtfrösten kommt und der Kirschbaum an einem kalten und windigen Ort steht, können die Blüten abfrieren. Um das zu verhindern, solltest du zur Blütezeit die Temperaturen gut im Auge behalten. Ist starker Nachtfrost angesagt, kannst du die Krone des Baumes vorsichtig mit einem schützenden Vlies umhüllen. Tagsüber musst du es entfernen, damit die Blüten von Bestäubern besucht werden können.
Steht dein Kirschbaum im Kübel, sind die Wurzeln frostgefährdet, da im schlimmsten Fall die Erde im Topf komplett durchfrieren kann. Das kannst du verhindern, indem du den Kübel mit Vlies, Jutestoffen o.ä. einpackst und ihn auf eine isolierende Unterlage stellst. Hier erklären wir am Beispiel der Feige, wie das funktioniert.
Krankheiten & Schädlinge an der Sauerkirsche
Die jungen, saftigen Blätter des Kirschbaums werden im Frühjahr gerne von Blattläusen besucht, die sich vor allem auf den Blattunterseiten rasant vermehren können. Hier gibt es Tipps, was du bei einem Befall mit Blattläusen unternehmen kannst.
Auch Spinnmilben können sich in trockenen Sommern über den Kirschbaum hermachen. Du solltest ihn daher immer wieder nach Schädlingen absuchen und die Erde feucht genug halten.
Der beste Schutz gegen Schädlinge sind übrigens Nützlinge, also andere Insekten, die die Schädlinge bekämpfen und fressen. Diese kannst du gezielt anlocken, zum Beispiel durch Insektenhotels oder Blühpflanzen.
Sauerkirschen: Nährwerte und Inhaltsstoffe
Sauerkirschen sind super gesund und enthalten sehr viele B-Vitamine, Vitamin C und Folsäure. Außerdem befinden sich Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Eisen in den Früchten.
Die folgende Tabelle gibt einen kleinen Überblick über die Nährwerte der Sauerkirsche:
Nährwerte je 100 g
Kalorien | 53 kcal |
---|---|
Fett | 0,5 g |
Kohlenhydrate | 9,9 g |
Eiweiß | 0,9 g |
Freunde von Karl
Fragen & Antworten zu unserer Sauerkirsche
Nein, unsere Bloomify Sauerkirsche braucht einen Platz im Freiland. Im Gegensatz zur Süßkirsche wird sie größer und entwickelt eine ausladende Krone.
Die Sauerkirsche wird etwa 3 bis 4,5 Meter hoch. Sie wächst mittelstark und legt jedes Jahr etwa um 20 - 40 cm an Höhe zu. Ihre Krone wird etwa 2,5 bis 3 Meter breit.
Damit sie sich gut entwickeln kann, solltest du der Sauerkirsche etwa 4 Meter Abstand zu anderen Bäumen gönnen. Ihre Krone würde diese sonst beschatten oder ihnen in die Quere kommen. Näher am Baum kannst du natürlich andere Pflanzen platzieren, denen Schatten im Sommer nicht so viel ausmacht.
Nein, die Sauerkirsche ist selbstbefruchtend. Auch ohne andere Bäume in der Nähe, die als Bestäuber dienen, kannst du mit einer großen Ernte rechnen.
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