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Die Kiwi
Kiwis werden wahrscheinlich von vielen Menschen als eher exotische Früchte wahrgenommen, dabei sind sie winterhart und in unseren Breitengraden problemlos anzubauen. Wir erklären dir, wie du im Freiland oder sogar im Kübel Kiwis pflanzen kannst und auf was du alles achten solltest, damit du schon bald selbst die leckeren grünen Früchte ernten kannst.
Die Kiwi (Actinidia deliciosa) gehört zur Pflanzenfamilie mit dem lustigen Namen Strahlengriffelgewächse. Sie ist entfernt mit der Blaubeere verwandt, denn beide werden innerhalb der Botanik in die Gattung der Heidekrautartigen eingeordnet.
Die Pflanze stammt ursprünglich aus Ostasien und ist auch unter der Bezeichnung "Chinesische Stachelbeere" bekannt - vermutlich, weil ihre pelzige Schale etwas stachelig aussehen kann. Die Gold-Kiwi (Actinidia chinensis) mit gelbem Fruchtfleisch wird als eigene Art von der pelzigen Kiwi mit dem grünen Fruchtfleisch unterschieden.
Die Kiwi ist eine Kletterpflanze bzw. genauer gesagt eine Schlingpflanze. Sie klettert mehrere Meter in die Höhe, indem sich ihre Triebe um Äste oder Gerüste schlingen. Sie ist toll geeignet, um an Pergolen oder ähnlichem zu wachsen, da die vielen Blätter ein effektiver Schattenspender sind. Diese fallen zwar im Herbst ab, aber die Kiwi ist winterhart. Die unteren Triebe verholzen im Laufe der Jahre.
Und was hat die Kiwi-Frucht nun mit dem gleichnamigen Vogel zu tun? Dieser kleine und rundliche braune Vogel sieht einer Kiwi recht ähnlich, aber bei der Vermutung, dass er nach der Frucht benannt wurde, liegt man daneben. Stattdessen wurde die Frucht nach dem Vogel benannt. Die chinesische Stachelbeere wurde nämlich auf Neuseeland zum ersten Mal erwerbsmäßig in großer Zahl angebaut und man gab ihr einfach den Namen, den man dort so gut wie allem gibt: Kiwi.
Standort und Boden
Standort: sonnig bis halbschattig, windgeschützt
Boden: locker, humusreich, feucht
Die Kiwi gedeiht sowohl im Freiland als auch in ausreichend großen Kübeln prächtig. Am Besten geht es ihr an einem sonnigen und windgeschützten Ort, aber auch halbschattige Standorte sind in Ordnung. Wenn du die Wahl hast zwischen einer sehr sonnigen, jedoch dem Wind ausgesetzten Lage oder einem geschützteren Plätzchen, an dem es etwas schattiger ist, dann entscheide dich für den geschützten Standort.
Die Kiwi mag einen frischen und leicht feuchten Boden. Frisch bedeutet, dass stets ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen sollten, indem der Boden durch die Gabe von Komposterde oder durch eine Mulchschicht aufgebessert wird. Diese schützt auch vor Austrocknung, was vor allem bei einer Kultur im Kübel wichtig ist.
Der Boden sollte leicht säuerlich sein. Diese Vorliebe hat sie mit der Blaubeere gemeinsam. Durch die Gabe von Kompost, Kaffeesatz oder Mulchen mit Rindenmulch kann der pH-Wert des Bodens gesenkt werden, er wird saurer. Falls du einen Nadelwald in der Nähe hast, kannst du beim nächsten Spaziergang eine kleine Tüte Waldboden stibitzen. Die Erde in so einem Wald besteht aus vielen Schichten von zersetzten Nadeln und Hölzern und kann rund um die Kiwi verteilt werden.
Wenn du es genau wissen möchtest, kannst du mit kostengünstigen pH-Teststreifen oder Testkits den Wert deines Bodens bestimmen. Kiwis mögen einen pH-Wert von 4,5 bis 5,5.
Pflanzung
Kiwis werden am besten im Frühjahr oder Herbst gepflanzt. Auch der Sommer eignet sich, wenn nicht gerade eine wochenlange Hitzewelle ansteht. Bei langanhaltend hohen Temperaturen wärst du nur noch mit Gießen beschäftigt, damit die junge Pflanze gut anwächst.
Da Kiwis Kletterpflanzen sind, brauchen sie auch ein entsprechendes Klettergerüst. Sie können sich nicht von selbst an Wänden festhalten, da sie keine "Saugnäpfe" haben. Bei einer Kultivierung im Kübel bleibt die Kiwipflanze meistens kleiner als im Freiland, daher müssen die Gerüste auch nicht so hoch sein. 2 - 3 Meter sind ausreichend, während im Freiland an geeigneten Standorten Wuchshöhen von bis zu 5 Metern erreicht werden können. Natürlich ist es möglich, erstmal kleiner zu starten und die Kletterhilfe bei Bedarf zu erweitern. Bei einer Wuchsgeschwindigkeit von bis zu einem Meter im Jahr lässt dich die Kiwi aber nicht allzu lange damit warten.
Die Kiwi klettert gerne an Holzkonstruktionen hoch, z. B. Sichtschutzwänden oder Lauben und Pergolen. Aber auch Hauswände können erobert werden, wenn entsprechend starke Schnüre oder Drahtseile gespannt werden.
Der erste Schritt bei der Pflanzung einer Kiwi ist also die Vorbereitung einer geeigneten Klettermöglichkeit an einem passenden Standort. Dann kann es losgehen!
Zum Pflanzen brauchst du:
- Freiland: Einen Spaten, ggf. Komposterde, um schweren Boden zu lockern
- Kübel: Eine Gartenschaufel, Pflanzerde, Topf, ggf. Übertopf
- Dünger, am besten organischer Langzeitdünger oder Kompost
Als erstes musst du die Pflanze behutsam aus ihrem bisherigen Topf heben und vorsichtig ein wenig von der alten Erde entfernen. Die Wurzeln sollten dabei nicht beschädigt werden, oft reicht es schon, die alte Erde etwas abzuschütteln. Du kannst die Kiwi auch für ein paar Stunden oder über Nacht in einen Eimer Wasser stellen. So können sich die Wurzeln schon mal mit Wasser vollsaugen und die Pflanze wächst leichter an.
Pflanzung ins Freiland
Lockere die Erde gründlich auf und hebe mit dem Spaten ein Loch aus, in das der Wurzelballen der Pflanze bequem hinein passt. Achte darauf, dass es nicht zu tief ist. Kiwis sind Flachwurzler und treiben schlecht aus, wenn sie zu tief gepflanzt werden. Möchtest du mehrere Kiwis Pflanzen, dann achte auf einen Abstand von etwa 2 bis 3 Metern zwischen ihnen. Vermenge die ausgehobene Erde mit Komposterde. Setze die Pflanze mittig in das Loch. Halte sie am besten mit einer Hand fest und fülle mit der anderen das Loch etwa zur Hälfte mit Erde. Drücke diese leicht an und fülle das Loch komplett auf.
Du kannst nach dem Pflanzen Langzeitdünger in die Erde einarbeiten. Durch das Gieß- und Regenwasser werden die Nährstoffe langsam gelöst und zu den Wurzeln transportiert.
Ist noch Erde übrig, so kannst du daraus einen kleinen "Deich" rings um die Pflanze formen, der sorgt beim Angießen dafür, dass das Wasser nicht so schnell abläuft. Angießen bedeutet, dass du der neu gepflanzten Kiwi erstmal eine kräftige Portion Wasser gönnst. Eine Mulchschicht, am besten aus Rindenmulch, sorgt für einen leicht sauren Boden.
Pflanzung in einen Kübel
Die Bloomify Kiwi macht auch im Kübel auf dem Balkon und der Terrasse eine sehr gute Figur, da sie kleiner bleibt als andere Sorten. Das Umtopfen ist etwas schwierig, weil die Pflanze sich ja an ihrem Gerüst festhält, daher sollte sie gleich in einen ausreichend großen Kübel gepflanzt werden. 30 Liter Volumen müssen es mindestens sein - je mehr, desto besser.
Töpfe mit einem Durchmesser von knapp 40 cm und einer Höhe von knapp 30 cm fassen gut 30 Liter Erde. Zum Vergleich: ein DIN-A4-Blatt ist an der langen Seite etwa 30 cm lang.
Mit Hilfe von praktischen Online-Rechnern kannst du dir für jedes Topfmaß das entsprechende Volumen in Litern anzeigen lassen.
Beachte, dass die Kiwi keine Staunässe mag und du daher immer eine Schicht aus Kies, Blähton oder ähnlichen Materialien unten im Topf einplanen solltest. Wähle also im Zweifel lieber einen etwas größeren Topf und gönne der Pflanze eine etwas dickere Drainageschicht. Du musst deine Kiwi unbedingt in einen Topf mit Abflussloch pflanzen, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
Nach der Drainageschicht folgt so viel Erde, dass die Kiwi nicht zu tief gepflanzt wird. Als Substrat eignet sich eine Mischung aus normaler Pflanzerde und Komposterde. Setze die Pflanze mittig in den Topf und halte sie am besten mit einer Hand fest. Fülle mit der anderen den Topf etwa zur Hälfte mit der Erde. Drücke diese leicht an und fülle den Topf dann komplett auf. Jetzt wird die Kiwi noch mit Wasser und am besten einer Mulchschicht aus Rindenmulch versorgt.
Pflege
Kiwipflanzen mögen keinen Kalk. Am besten zum Gießen geeignet ist daher Regenwasser. Hast du nur die Möglichkeit, mit Leitungswasser zu gießen und ist dieses sehr kalkhaltig, musst du dafür sorgen, dass der Boden trotzdem leicht sauer bleibt. Die Infos dazu findest du unter "Standort und Boden". Es ist ebenfalls möglich, dass in Gießkannen abgefüllte Leitungswasser einen Tag stehen zu lassen, damit sich der Kalk auf dem Boden absetzen kann. Auch eine Mischung aus Leitungswasser und komplett kalkfreiem destilliertem Wasser kommt in Frage. Beachte aber, dass destilliertes Wasser keinerlei Nährstoffe enthält.
Die Kiwi ist ein Flachwurzler, deshalb ist ein regelmäßiges Bewässern auch bei Pflanzen im Freiland nötig, wenn es im Sommer über längere Zeit sehr warm und trocken ist.
Schnitt
Wenn die Kiwipflanze im Kübel erzogen wird, sollte auf eine sehr gute Rankmöglichkeit geachtet werden.
Bei der Gartenkiwi wird ein Spaliergerüst empfohlen mit zwei bis drei waagerecht gespannten Drähten. Dabei wird der unterste Draht in einer Höhe von etwa 80 cm angebracht. Der zweite und dritte Draht hat einen Abstand von 50 cm. Die Ranken werden fächerförmig aufgebunden. Ein Haupttrieb vom Stamm senkrecht nach oben und zwei Seitentriebe horizontal nach links und rechts, ist eine optimale Position zum linearen Wachstum der Schlingpflanze. Mit den Jahren verdichtet sie sich. Ein erster Formschnitt ist im dritten Standjahr nötig.
Pergolen oder Lauben eignen sich hervorragend als Klettergerüst, da die Seitentriebe an ihnen befestigt werden können.
Anfang März werden ab dem 3. Standjahr die Seitentriebe zurückgeschnitten, um die Fruchttriebbildung zu fördern. Die Fruchttriebe werden im August ein Drittel eingekürzt, wenn die Früchte etwa walnussgroß sind. Dadurch wird das Wachstum der Pflanze begrenzt und sie steckt ihre Energie ins Ausreifen der Früchte.
Ernte und Verarbeitung
Kiwipflanzen sind oft eingeschlechtliche Pflanzen. Das heißt, dass es sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen gibt und man beide braucht, um Früchte zu ernten. Die gute Nachricht: Unsere Bloomify Kiwi ist selbstbefruchtend und eine Pflanze reicht für die Bestäubung aus, da sie männliche und weibliche Blüten hat. Bei der Pflanzung von zwei oder mehreren Kiwis kann sich der Ertrag jedoch erhöhen.
Die Kiwi blüht im Mai und Juni. Ab Mitte Oktober kannst du dann die ersten Früchte ernten. Die Erntezeit reicht bis in den November. Ernte die Früchte erst dann, wenn sie sich etwas weich anfühlen, dann ist das Aroma am intensivsten.
Am besten schmecken die Kiwis frisch, zum Beispiel als Farbtupfer in Obstsalaten. Aber durch die tolle grüne Farbe ist die Frucht auch auf Obstkuchen ein echter Hingucker.
Überwinterung
Die Kiwi ist winterhart und verträgt auch tiefe Temperaturen. Kübelpflanzen sollten jedoch stets vor Frost geschützt werden, da die Erde in den Töpfen schnell komplett durchfrieren kann und die Wurzeln dadurch geschädigt werden. Du kannst die Kiwi im Topf leider nicht an einen wärmeren oder geschützteren Ort stellen, da es sich ja um eine Kletterpflanze handelt, die, einmal am Rankgerüst angewachsen, nicht mehr mobil ist.
Wie der perfekte Winterschutz aussieht, kannst du in unserem Magazinartikeln nachlesen. Für junge Pflanzen und Topfkultur orientiere dich hier: Feige, Kiwi & Co: bedingt winterharte Pflanzen draußen überwintern. Gut angewachsene Pflanzen im Freiland sind härter im Nehmen, Infos findest du hier: Himbeere, Blaubeere & Co: Winterharte Pflanzen draußen überwintern.
Krankheiten und Schädlinge
Da die Kiwipflanze sehr robust ist, leidet sie recht selten an Krankheiten. Hin und wieder wird sie von Blatt- oder Schildläusen befallen.
Nährwerte
Die Kiwi ist reich an Kalium, Vitamin C und Vitamin K. Außerdem enthält sie Folsäure, Kalzium, Magnesium und viele Ballaststoffe.
Nährwerte je 100g
Kalorien | 61 kcal |
---|---|
Fett | 0,5 g |
Kohlenhydrate | 15 g |
Zucker | 9 g |
Freunde von Knut
Fragen & Antworten zu unserer Kiwi
Ja, unsere Kiwi kannst du sowohl ins Freiland als auch in einen ausreichend großen Kübel pflanzen.
Die pelzigen, leckeren Früchte mit ihrem sauren Aroma erinnern uns eher an warme und tropische Gebiete, doch die Kiwi ist tatsächlich robust und winterhart. Du kannst sie also problemlos auch in unseren Breitengraden pflanzen und anbauen. Junge Pflanzen im Freiland brauchen in den ersten Standjahren einen leichten Winterschutz, z.B. Laub, Reisig und/oder ein Schutzvlies. Ältere Pflanzen sind robust und kommen auch alleine klar.
Wächst deine Kiwi im Topf, solltest du diesen in jedem Fall mit einem Schutz versehen, da die Kälte ansonsten von allen Seiten eindringen kann, was selbst die winterhärteste Kiwi nicht überstehen würde. Dazu kannst du einfach ein Schutzvlies, Jute oder Luftpolsterfolie um den Topf wickeln und locker mit Laub, Stroh o.ä. auffüllen. Eine Styropor- order Holzplatte unter dem Topf verhindert das Eindringen von Frost von unten.
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