Der Liebstöckel

Das Kraut Liebstöckel ist vor Allem unter dem Namen ‘Maggikraut’ bekannt. Diesen Namen verdient sich die Pflanze durch seinen intensiv-würzigen Geschmack, der in beinahe jedes Gericht zu passen scheint. In der namensverwandten Würzungsauce ist jedoch wider erwarten überhaupt kein Liebstöckel zu finden. Die Geschmäcker ähneln sich bloß so sehr, dass das staudenartige Gewächs mittlerweile eine beliebte Alternative zur geschmacksverstärkerbasierten Fertigwürze ist.

Liebstöckel (Levisticum officinalis) lässt sich problemlos in den Topf oder ins Beet pflanzen. Du kannst ihn also auch auf deinen Balkon setzen. Obwohl die Blätter der Pflanze denen der glatten Petersilie zum verwechseln ähnlich sehen, wirst du den Liebstöckel in deinem Beet immer auf den ersten Blick wiedererkennen können. Die Pflanze wächst nämlich wirklich hoch - gut und gerne 2 bis 3 Meter kann sie nach einigen Jahren aus dem Kräuterbeet emporragen.

Standort und Boden

Anders als die meisten Kräuter in deinem Beet ist der Liebstöckel ein Starkzehrer. Das bedeutet, dass er viele Nährstoffe zum wachsen benötigt. Dies ist besonders hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit für die Wahl des Standortes wichtig. Denn der sollte nicht nur mit vielen Nährstoffen ausgestattet sein - er sollte auch eine trocken, sandige Konsistenz haben. Das Kraut steht außerdem bevorzugt Kraut hell und warm, wünscht sich also einen sonnigen Platz in deinem Garten. Wichtig bei der Wahl des Standortes ist außerdem die Größe des Pflanzplatzes. Denn der Liebstöckel wächst so schnell, dass du ihm von Anfang an genügend Platz im Beet und genauso im Topf zugestehen solltest.

Während du im Beet bei zu nahe gesetzten Nachbar*innen riskierst, dass diese von der  Dominanz des Krautes überrumpelt werden und eingehen, wird die Pflanze in einem zu kleinen Gefäß selbst nicht lang überleben. Dein Setzling sollte im Beet wie im Topf zu jeder Seite mindestens 50 cm Raum haben.

Aufgrund des vielen Platzes, den die Pflanze für sich beansprucht, sowie des wahnsinnigen Wachstumstempos ist der Liebstöckel eigentlich kein guter Nachbar für andere Kräuter und Pflanzen. Lediglich Fenchel oder Petersilie können es neben ihm aushalten.

Standort: sonnig und warm
Gute Nachbar*innen: Petersilie und Fenchel

Pflanzung

Um eine kleine Liebstöckel-Pflanze ins Beet zu setzen eignet sich der April oder Mai, sobald es nicht mehr friert.  Denn obwohl die Pflanze winterfest ist, kann ein Frost besonders der jungen und wenig verwurzelten Pflanze an ihrem neuen Standort noch schaden.

Vorziehen lässt sich das Kraut bereits ab Februar im Haus. Die Pflanze steht gerne warm und sonnig, obwohl ihre Saat zum keimen nicht den direkten Lichteinfall benötigt. Etwa 20 Grad sollten es am Anzuchtort sein.

Du steckst die Samen in einem kleinen Topf so tief in die Erde, dass die Schicht über der Saat gut dreimal so dick ist wie der Samen selbst. Hältst du das Töpfchen nun regelmäßig feucht wird schon nach 15 bis 20 Tagen der erste Keim aus der Erde schauen.

 

Aussaat

Den Liebstöckel direkt ins Freiland zu säen ist, dank der Robustheit des Krautes, die üblichere Variante der Aussaat. Dies passiert in der Regel im frühen Sommer, etwa ab April und am besten erst dann, wenn kein starker Bodenfrost mehr zu erwarten ist. Die Pflanze keimt bei durchschnittlich 20 Grad und draußen spätestens innerhalb von drei Wochen.

Auch hier bedeckst du die Saat beim einsetzen natürlich mit einer Schicht Erde. Orientiere dich dafür ganz einfach an den Rahmenbedingungen für die Anzucht im Haus.

Das Kraut wirft eine unvorstellbare Ernte ab. Mit seinem rasanten Wachstum vergeht kein Tag, an denen es nicht genug zu pflücken gäbe. Durchschnittlich können sich problemlos vier Personen von einer Staude Liebstöckel eindecken. Sei also beim einsetzen oder aussäen vorsichtig mit der Menge. Auch wenn dein Pflänzchen am Anfang noch ganz klein scheint: es wird schon bald in die Höhe schießen.

Schnellüberblick

Aussaat im Haus: nicht notwendig
Aussaat im Freiland: April bis Juli
Standort: sonnig und warm
Aussaattiefe: aufliegend
Pflanzabstand: 50cm
Dauer Keimung: 3 Wochen
Monate Ernte: Juni bis Oktober

Pflege und Wässern

Dein Liebstöckel ist eine überaus dankbare und pflegeleichte Pflanze. Es gibt nur wenige Dinge zu beachten, um es dem Power-Sprießer an seinem Standort gemütlich zu machen.

Essentiell ist hierbei wohl das gießen: die Pflanze verträgt weder starke Dürre noch überdurchschnittliche Nässe. Achte also darauf, dass die Erde rund um die Staude immer feucht aber niemals plitschnass ist.

Düngen brauchst du deine Pflanze, zumindest im Kräuterbeet, nicht. Lediglich im Topf kannst du für besonders große Erträge (beim Liebstöckel fast gar nicht notwendig) ein Mal monatlich ein wenig Dünger in die Erde geben um die Nährstoffe zu ersetzen, die die Pflanze der Erde bereits entzogen hat.

Zur Pflege der Pflanze gehört darüber hinaus lediglich ein regelmäßige ernten - denn nur so bleibt sie in Form und wuchert nicht über ihre Grenzen hinaus. Mit der Ernte erledigst du also quasi gleich deinen Pflanzenschnitt. Ist dir die Staude irgendwann trotzdem zu groß, kannst du einzelne Triebe der Pflanze problemlos knapp über dem Boden abschneiden.

Ernte und Verarbeitung

Wann dein Liebstöckel eine erste Ernte abwirft hängt von der Zeit ab, in der du ihn ausgesät hast. In der Regel braucht er knapp zwei Monate, bis erste Blätter entstehen - die dann ruhig direkt geerntet werden können.

Den ganzen Sommer lang kannst du nun von der Pflanze ernten. Unabhängig von ihrer Blüte hat sie die Saison über einen intensiv-würzigen Geschmack.

Zum verarbeiten eignet sich Liebstöckel am allerbesten frisch, etwa ausgekocht im Essen. Aber auch getrocknet oder eingefroren behält das Kraut seinen Geschmack und kann so ideal für die Wintersaison zu einem Vorrat angelegt werden.

Und wusstest du, dass nicht nur die Blätter der Pflanze essbar sind? Nun, zugegeben: ich nicht! Nun aber habe auch ich einen Auftrag für die neue Saison: im späten Herbst nämlich kannst du auch die Samen der Pflanze essen oder etwa zu Tee verarbeiten. Du findest sie als bräunliche Kügelchen in den Blüten der Pflanze.

Überwinterung

Der Liebstöckel kann auf jeden Fall zum Favoriten in Sachen "Zäheste Pflanze des Gartens” gemacht werden. Bis -20 Grad verträgt das Gewächs im Winter ganz ohne deine Unterstützung.

Krankheiten und Schädlinge

Auch für den Befall von Krankheitserregern und Schädlingen ist die Pflanze überaus unempfindlich. Es gibt kaum etwas, was die Pflanze zerstören könnte.

Nährwerte

Der Liebstöckel wird nicht nur zum Würzen -, sondern auch als Heilpflanze verwendet. Etwa als Tee aufgegossen hilft er gegen Harnwegsinfektionen, Menstruations- und sogar Atemwegsbeschwerden.

Nährwerte je 100g

Kalorien 42kcal
Fett 0,8g
Kohlenhydrate 5g

Fragen & Antworten zu unserem Liebstöckel

Einmal gut angewachsen, ist der Liebstöckel winterhart und robust. Temperaturen bis minus 20 Grad Celsius sind für das leckere Küchenkraut überhaupt kein Problem. Wächst dein Liebstöckel im Topf, solltest du diesen mit einem Winterschutz versehen, damit der Frost nicht von allen Seiten in die Erde dringen kann. Das würde selbst der robustesten Pflanze Probleme bereiten und ihr im schlimmsten Fall den Garaus machen.

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