Der Mandelbaum

Der Mandelbaum ist wegen der leckeren und gesunden Mandelkerne bekannt und beliebt. Aber im Frühjahr zeigt er sich wohl von seiner schönsten Seite, denn ein Mandelbaum in voller Blüte ist einfach ein unvergleichlicher Anblick. Das wärmeliebende Bäumchen gedeiht auch hierzulande sehr gut und wächst sowohl im Freiland als auch im Topf auf Balkon oder Terrasse.

Wenn du Lust auf einen eigenen Mandelbaum hast, erfährst du hier alles, was du wissen musst, um schon bald leckere Mandeln zu ernten. Wir geben dir alle Infos rund um Pflanzung und Pflege des Mandelbaums an die Hand.

Die Mandel (Prunus dulcis) wächst hierzulande als kleinbleibender Baum. Sie gehört mit anderem Steinobst wie Aprikosen, Pfirsichen, Kirschen und Pflaumen zur Gattung Prunus und zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse. Zu dieser Familie gehört übrigens auch Kernobst wie Äpfel oder Birnen. Der Namenszusatz dulcis bedeutet “süß”, was sehr gut zum süßen Geschmack der Mandeln passt, die auch von unserem Bloomify Mandelbaum “Manolo” geerntet werden können. Im Gegensatz dazu gibt es auch Bittermandeln.

Mandeln wachsen am besten in milden Regionen, doch man kann sie auch in ganz Deutschland pflanzen, da die Bäumchen winterhart sind. Sind die Winter an deinem Wohnort jedoch sehr lang und frostig, empfiehlt sich entweder die Pflanzung im Kübel, damit der Mandelbaum geschützt überwintern kann, oder ein sehr gut geschützter Standort im Freiland.

Im Frühjahr zieren unzählige weiße bis hellrosa Blüten die Mandelbäume und ziehen mit ihrem süßen Nektar Bienen, Hummeln und andere Insekten magisch an. Aus den Blüten entwickeln sich dann Früchte, in denen die leckeren Mandelkerne zu finden sind. Die Mandeln, die wir kennen und als Nüsse essen, sind somit biologisch gesehen keine Nüsse, sondern die Samen des Mandelbaums.

Hierzulande wird ein Mandelbaum im Freiland etwa 3 bis 4 Meter hoch, im Topf bleibt er mit etwa 2 Metern kleiner.

Sucht man im Internet nach “Mandelbaum”, stößt man immer wieder auf die Zierform der Mandel (Prunus triloba). Diese trägt ebenfalls tolle Blüten, entwickelt aber keine Früchte.

Mandelbaum: Standort & Boden

Standort: sonnig, warm und windgeschützt
Boden: locker, lehmig-steinig, sandig, humus- und nährstoffreich

Die Mandel ist nicht so anspruchsvoll, was den perfekten Boden angeht, aber eins mag sie gar nicht: Trockenheit. Daher braucht sie einen Boden, der Feuchtigkeit gut speichern kann. Der Boden sollte zwar schön locker sein, kann also auch sandige und steinige Anteile enthalten, aber diese mineralischen Bestandteile können kein Wasser speichern. Daher muss die Erde auch humusreich sein. Perfekt ist ein mittelschwerer, lehmiger Gartenboden. Sehr sandigen Boden kannst du mit guter Pflanzerde vermischen. Das kann eine Universalerde sein oder auch Erde für Gemüse oder Kübelpflanzen. Achte darauf, dass sie torffrei ist. Für sehr harten Boden gilt das ebenfalls, wobei harter, schwerer Boden zusätzlich mit Sand oder Kies aufgelockert werden muss.

Möchtest du einen Mandelbaum ins Freiland pflanzen, solltest du also zuerst einmal deinen Gartenboden genauer unter die Lupe nehmen. Hier findest du mehr Infos zu den verschiedenen Bodenarten und wie du die Bodenart in deinem Garten bestimmen kannst.

Im Topf freut sich der Mandelbaum über hochwertige Kübelpflanzenerde, zum Beispiel für mediterrane Pflanzen. Aber auch eine humusreiche Universalerde, vermischt mit Sand, ist gut geeignet. Sie sollte natürlich auch torffrei sein. Im Topf muss das Wasser gut abfließen können. Dauerhaft nasse Füße mag die Mandel nämlich auch nicht.

Der Mandelbaum braucht viel Sonne und Wärme für ein gesundes Wachstum. Ein Standort in südlicher oder südwestlicher Ausrichtung ist perfekt. Der Standort sollte zudem etwas windgeschützt sein. Gut geeignet ist ein Plätzchen vor einer südlichen Hauswand.

Mandelbaum pflanzen

Einen Mandelbaum zu pflanzen, ist gar nicht so schwierig. Je nachdem, ob dein Bäumchen im Freiland oder Kübel wachsen soll, unterscheidet sich die Vorgehensweise ein wenig. Am besten pflanzt du den Baum zusammen mit einer anderen Person. So kann eine Person den Baum festhalten und gerade ausrichten und die zweite die Erde auffüllen.

Als erstes musst du die Pflanze aus ihrem bisherigen Topf heben und ein wenig von der alten Erde entfernen. Du kannst ruhig beherzt zugreifen und den Wurzelballen mit den Händen auflockern bzw. aufreißen. Es sollten natürlich keine großen Wurzeln beschädigt werden, aber Risse an feineren Wurzeln sind gar kein Problem - im Gegenteil, die Pflanze wird im Boden fleißig neue Wurzeln bilden und so gut anwachsen.

Du kannst den Mandelbaum auch für ein paar Stunden oder über Nacht in einen Eimer Wasser stellen. So können sich die Wurzeln schon mal mit Wasser vollsaugen und die Pflanze wächst leichter an.

Wann pflanzt man einen Mandelbaum?

Die Mandel kann sehr gut im September oder Oktober gepflanzt werden, da es dann meistens noch mild, aber nicht mehr so heiß und trocken ist. Auch der Frühling ist eine gute Pflanzzeit. Sogenannte Containerware kann aber fast das ganze Jahr über gepflanzt werden. Das Wort klingt nicht so toll, bedeutet aber lediglich, dass der Mandelbaum in einem Topf aufgewachsen und somit schon gut in der Erde verwurzelt ist. Im Gegensatz dazu werden auch wurzelnackte Bäume oder Ballenware verkauft, die etwas empfindlicher sind, was den richtigen Pflanzzeitpunkt angeht.

Wenn es im Hochsommer langanhaltend heiß und trocken ist, braucht ein junger Mandelbaum sehr viel Wasser und das Anwachsen fällt ihm nicht so leicht. Das Einpflanzen ist zwar möglich, aber mit sehr viel Gießaufwand verbunden. Wenn es ab Ende August wieder kühler wird, sind die Bedingungen für ein kräftiges Anwachsen wieder besser.

Aufpassen musst du, wenn die Sonneneinstrahlung sehr hoch ist. Mandelbäume mögen es zwar warm und sonnig, bei Jungpflanzen besteht aber immer die Gefahr, dass ein Sonnenbrand auftritt, da die jungen Blätter noch nicht an das direkte Sonnenlicht gewöhnt sind. Lasse sie also erstmal ein paar Tage draußen im Schatten stehen und gewöhne sie langsam an die Sonne.

Mandelbaum pflanzen: Das brauchst du

Im Freiland:

  • Spaten
  • je nach Bodentyp humusreiche Pflanzerde, Sand oder Kies
  • je nach Jahreszeit Dünger
  • Gießkanne oder Gartenschlauch
  • Holzpfahl oder Holzpflock
  • Seil/Schnur zum Festbinden, z.B. aus Jute, Kokosfaser, Baumwolle

Für die Pflanzung in einen Kübel:

  • Gartenschaufel
  • humusreiche Pflanzerde
  • Drainagematerial
  • ausreichend großer Topf und ggf. Übertopf
  • je nach Jahreszeit Dünger
  • Gießkanne

Mandelbaum pflanzen: So geht’s im Freiland

Das Pflanzloch ausheben

Wenn du einen passenden Standort für deinen Mandelbaum gefunden hast, kannst du zum Spaten greifen und ein Loch ausheben. Das Pflanzloch sollte dabei mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen, etwa 40 - 50 cm sind perfekt. Mit dem Spaten kannst du ebenfalls ganz einfach den Boden des Pflanzlochs auflockern, indem du ihn etwa zur Hälfte in die Erde stichst und hin und her bewegst.

Die Erde aus dem Pflanzloch kannst du in Eimern zwischenlagern oder einfach einen Haufen neben dem Pflanzloch aufschütten.

Hast du sehr schweren, tonhaltigen Boden, ist es sinnvoll, das Loch etwas tiefer auszuheben und auf dem Boden eine Drainageschicht auszubringen. Das kann eine dicke Schicht Sand sein, noch besser ist Kies oder Schotter. So kann Regen- und Gießwasser besser abfließen.

 

Den Mandelbaum festbinden und stützen

Damit der Mandelbaum gut anwächst und beim nächsten Sturm nicht umkippt, solltest du ihm für die nächsten zwei bis drei Jahre noch eine Stütze bieten. Dazu wird ein Holzpfahl benötigt, den du im Boden fixierst, noch bevor du das Pflanzloch mit Erde auffüllst. Der Baum wird dann aber erst daran festgebunden, nachdem das Pflanzloch mit Erde aufgefüllt wurde.

Junge Bäume können an einem geraden oder schrägen Pflock festgebunden werden. Hier erklären wir dir alles, was du dazu wissen musst.

 

Das Pflanzloch mit Erde auffüllen

Nun wird das Pflanzloch aufgefüllt. Der Baum sollte genauso hoch eingepflanzt werden, wie er zuvor auch in der Erde stand. Du kannst die ausgehobene Gartenerde dabei direkt beim Pflanzen je nach Bedarf mit Sand, Komposterde oder anderer Pflanzerde vermischen.

Am Baum sollte dabei immer leicht gerüttelt werden, damit die Erde auch in die Wurzelzwischenräume gelangt. Drückt die Erde zwischendurch immer wieder fest, aber nicht zu stark. Zum Schluss kann die Erde rund um den Baum auch etwas festgetreten werden.

Anschließend wird der junge Baum angegossen. Die Erde sollte durchdringend gegossen werden, dabei wird sie noch etwas absacken und du kannst noch etwas Erde nachfüllen.

 

Mulchen und Düngen

Nun hast du bereits beste Voraussetzungen für einen guten Start des Bäumchens geschaffen.

Eine Mulchschicht rund um den Stamm ist empfehlenswert, wenn es sehr warm ist, da sie so vor Austrocknung schützt. Bei einer Pflanzung im Herbst schützt das Mulchmaterial vor Kälte. Dazu kannst du zum Beispiel Rasenschnitt, gehäckselte Äste oder gekauften Rindenmulch verwenden.

Nur bei einer Pflanzung im Frühjahr solltest du aufs Mulchen verzichten, damit sich die noch kalte Erde durch die Sonne besser erwärmen kann. Die Ausnahme bildet hier das Mulchen mit Komposterde.

Du kannst das Pflanzen des Mandelbaums gleich mit einer Düngergabe verbinden. Das bietet sich vor allem bei eher leichten, sandigen Gartenböden an. Verwende organischen Langzeitdünger, der die Nährstoffe über eine lange Zeit abgibt.

Mandelbaum in einen Kübel pflanzen

Durch ihre Wuchsform macht die Bloomify Mandel auch im Kübel auf dem Balkon und der Terrasse eine sehr gute Figur, da sie kleiner bleibt als andere Sorten. Dabei ist die passende Größe des Pflanzgefäßes wichtig. In zu kleinen Töpfen hat die Pflanze nicht genug Platz, um viele und kräftige Wurzeln zu entwickeln. Ist der Topf wiederum zu groß, hat sie zu viel Platz und steckt ihre ganze Energie ins Wurzelwachstum. Als Folge bleibt das Wachstum in die Höhe oder die Ausbildung von Früchten auf der Strecke.

Als Start eignen sich Kübel mit mindestens 25 Litern Erdvolumen. Du kannst auch direkt mit 30 Litern starten, dann ist das nächste Umtopfen erst später wieder nötig. Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 40 cm und einer Höhe von 30 cm fassen ca. 30 Liter Erde. Zum Vergleich: ein DIN-A4-Blatt ist an der langen Seite etwa 30 cm lang.

Nach ein- bis zweimal Umtopfen kannst du dich im Laufe der Jahre auf einen Kübel mit einem Fassungsvermögen von mindestens 40 Litern Erde steigern.

Mit Hilfe von praktischen Online-Rechnern kannst du dir für jedes Topfmaß das entsprechende Volumen in Litern anzeigen lassen.

 

Staunässe im Kübel vermeiden

Beachte, dass keine Pflanze Staunässe mag und die Mandel lieber etwas zu trocken als zu nass steht. Daher ist eine Schicht aus Kies, Blähton oder ähnlichen Materialien unten im Topf super wichtig, damit das Wasser gut abfließen kann. Wähle also im Zweifel lieber einen etwas größeren Topf und gönne der Pflanze eine etwas dickere Drainageschicht.

Du kannst deine Mandel direkt in einen Tontopf mit Abflussloch pflanzen. Allerdings haben diese einige Nachteile: Sie sind sehr schwer und damit, einmal bepflanzt, schwierig zu handhaben. Außerdem ist die Erde darin im Winter stark frostgefährdet. Besser ist es, den Baum in einen leichteren Kunststofftopf zu pflanzen und diesen in einen Übertopf deiner Wahl zu stellen. So werden die Wurzeln vor zu starker Hitze im Sommer geschützt und im Winter ist es einfacher, einen Frostschutz anzubringen bzw. die ganze Pflanze an einen geschützten Ort zu stellen.

 

Den Topf mit Erde auffüllen

Ideal ist es, deine Pflanzerde schon vorzubereiten: Mische einen Langzeitdünger oder Komposterde unter die Erde. Fülle dann eine Schicht davon auf die Drainage und setze die Pflanze mittig in den Topf. Halte sie am besten mit einer Hand fest und fülle mit der anderen den Topf etwa zur Hälfte mit Erde auf. Drücke diese leicht an und fülle den Topf dann komplett auf. Jetzt wird die Mandel noch mit Wasser versorgt.

Mulchen klappt im Topf übrigens auch. Hier gilt das gleiche wie im Freiland: Im Frühjahr sollte erst mal nicht gemulcht werden, damit sich die Erde durch die ersten Sonnenstrahlen besser aufwärmen kann.

Mandelbaum: Pflege, gießen und düngen

Allgemeine Pflege

Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen des Mandelbaums zählen neben dem Gießen und Düngen auch das Umtopfen sowie Schneiden.

Der Mandelbaum wird nicht gerne umgetopft, daher musst du ihn nicht regelmäßig in einen größeren Topf umpflanzen. Direkt nach dem Kauf kannst du ihn in einen Topf mit etwa 40 cm Durchmesser pflanzen. Wenn dieser nach ein paar Jahren komplett durchwurzelt ist, kann er noch ein weiteres Mal umgetopft werden, am besten funktioniert das zwischen September und November

Mandelbaum gießen und düngen

Der Mandelbaum mag es nicht, wenn die Erde komplett austrocknet. Daher musst du einen jungen Baum vor allem im Topf regelmäßig gießen. Im Freiland brauchen junge Bäume ebenfalls viel Wasser. Etwas ältere Mandelbäume im Freiland müssen dann nur noch bei langanhaltender Trockenheit gegossen werden. Am besten kontrollierst du regelmäßig die Feuchtigkeit in der Erde. Wenn sich diese in ein paar Zentimetern Tiefe trocken anfühlt, kannst du gießen.

Der Mandelbaum liebt humushaltige Erde. Ist dein Gartenboden eher sandig, ist eine jährliche Gabe von Komposterde eine gute Idee. Diese wird rund um den Baum in die Erde eingearbeitet. Du kannst im Sommer auch mit organischen Stoffen wie Rasenschnitt mulchen, um die Humusbildung zu fördern. Komposterde ist ein super Dünger für die Mandel. Du kannst sie zusätzlich im Frühjahr mit einem organischen Langzeitdünger versorgen. Bei nährstoffreicher Gartenerde ist das aber nicht unbedingt notwendig.

Im Topf sind die Nährstoffe hingegen schneller verbraucht. Entferne im Frühjahr vorsichtig die oberste Schicht Erde und fülle den Topf mit Komposterde oder nährstoffreicher Pflanzerde auf. Du kannst auch etwas organischen Langzeitdünger einarbeiten.

Mandelbaum schneiden

Um einen Mandelbaum zu schneiden, benötigst du scharfe und saubere Werkzeuge. Bei dünnen Ästen reicht eine gute Gartenschere, bei dickeren Ästen sollte es schon eine Astschere oder kleine Säge sein. Unscharfes Werkzeug führt dazu, dass die Schnittstellen ausfransen, schlecht verheilen und sich Krankheitserreger wie Pilze ansiedeln können.

Der Mandelbaum muss ab und an geschnitten werden, damit er viele Früchte trägt und nicht immer genug Luft und Licht ins Kroneninnere gelangt. Werden die Äste zu alt, tragen sie irgendwann keine Blüten und Früchte mehr. Ein Schnitt sorgt also dafür, dass immer wieder junges Fruchtholz nachwächst und die Krone schön luftig bleibt.

Am besten greifst du im Herbst zur Schere, wenn die Mandeln abgeerntet sind. Schneide sehr dünne Äste ab und solche, die sich überkreuzen, zu dicht nebeneinander oder zurück ins Kroneninnere wachsen.

Ausnahme: Tote oder kranke Äste sollten so schnell es geht entfernt werden, dafür musst du nicht bis zum Herbst warten.

Mandeln ernten, lagern und verarbeiten

Mandel: Ernte- und Blütezeit

Um Mandeln ernten zu können, müssen zunächst die Blüten bestäubt werden. Ein einzelner Mandelbaum reicht dazu zwar aus, aber es sind Bienen und Hummeln zur Bestäubung nötig. Da die Mandel so früh blüht, ist es vielen Honigbienen noch etwas zu kalt draußen. Mandeln profitieren daher sehr von einer Bestäubung durch Wildbienen, zum Beispiel der Gehörnten Mauerbiene. Für eine reiche Ernte ist es daher eine gute Idee, diesen Wildbienen Unterschlupfmöglichkeiten zu bieten, zum Beispiel in einem geeigneten Insektenhotel. Auch Blühpflanzen, die die Bienen anlocken, können in der Nähe des Mandelbaums gepflanzt werden, zum Beispiel Frühblüher wie Osterglocken oder Krokusse.

Falls es zur Blütezeit kühl und nass ist und weit und breit keine Bestäuber zu sehen sind, kannst du die Blüten mit einem feinen Pinsel auch selbst bestäuben. Dazu überträgst du den Blütenstaub, also die Pollen, von einer Blüte zur anderen.

Der Mandelbaum kann übrigens auch mit dem Pollen von Aprikosen- und Pfirsichbäumen bestäubt werden.

Die Früchte am Mandelbaum sind von August bis September reif. Sie sind zunächst grün und ähnlich geformt wie eine Aprikose. Sie werden jedoch bald braun und trocken und das Fruchtfleisch ist nicht essbar. Stattdessen platzt es auf, im Inneren befindet sich der Mandelkern in einer holzigen Hülle, die auch Mandelschale genannt wird. Durch das Aufplatzen trocknen die Mandelschalen und die Mandelkerne. Wenn sie ganz reif sind, lösen sie sich einfach vom Baum und fallen herunter, wenn sanft daran geschüttelt wird. Nach der Ernte müssen die Schalen dann noch weiter trocknen, am besten in der Sonne für etwa eine bis anderthalb Wochen. Sie können in flachen Schalen oder Kisten ausgebreitet werden, müssen aber vor Regen geschützt sein.

Nach dem Trocknen können die Mandelschalen geknackt und die Kerne gegessen werden. Es ist aber auch möglich, die Schalen für längere Zeit zu lagern.

Mandeln verarbeiten

Rezepte mit Mandeln gibt es wie Sand am Meer, da sie einfach so lecker und vielseitig sind. Sie können einfach roh gegessen werden, zum Beispiel als gesunder Snack zwischendurch oder kleingehackt im Müsli. Wenn du die feine braune Schale rund um den Mandelkern nicht so gerne magst, kannst du die Mandeln blanchieren. Dazu werden sie ganz kurz in Wasser aufgekocht und dann mit kaltem Wasser abgeschreckt. Nun kannst du die Hülle einfach entfernen.

Mandeln können auch geröstet werden. Dabei ist es wichtig, sie so wenig Hitze wie möglich auszusetzen und nicht zu lange zu rösten, da beim Röstvorgang Acrylamide entstehen.

Schnell selbstgemacht sind kleine Mandelhäufchen mit Schokolade. Dazu einfach die Mandeln blanchieren, in grobe Stücke hacken und diese mit geschmolzener Schokolade verrühren. Von der noch warmen Mandel-Schoko-Masse werden kleine Häufchen auf Backpapier gesetzt. Dort erkaltet sie und fertig sind leckere Häppchen, zum Beispiel als schöne Ergänzung in einer Keksmischung in der Winterzeit.

Mandeln: Nährwerte und Inhaltsstoffe

Mandeln enthalten große Mengen an ungesättigten Fettsäuren, viel Eiweiß und viele Ballaststoffe, außerdem Vitamin E und B-Vitamine. Vor allem die feine braune Haut ist sehr gesund.

Sind Mandeln so gesund wie Nüsse?

Mandeln sind super gesund, genau wie Nüsse. Sie sind botanisch gesehen keine Nüsse, sondern Kerne und haben sogar noch einen höheren Gehalt an Magnesium, Calcium und Kalium als die meisten Nüsse.

Die folgende Tabelle gibt einen kleinen Überblick über die Nährwerte der Mandel:

Nährwerte je 100 g

Kalorien 575 kcal
Fett 49,4 g
Kohlenhydrate 4,5 g
Eiweiß 21,2 g

Mandelbaum überwintern

Mandelbäume sind winterhart. Einzelne Teile des Baumes sind aber durchaus frostempfindlich, vor allem die Blüten. Da das Bäumchen so früh blüht, kann es noch zu stärkeren Nachtfrösten kommen, die dem Blütentraum schnell ein Ende setzen. Um das zu verhindern, solltest du zur Blütezeit die Temperaturen gut im Auge behalten. Ist Nachtfrost angesagt, kannst du die Krone des Baumes vorsichtig mit einem schützenden Vlies umhüllen. Tagsüber musst du es entfernen, damit die Blüten von Bestäubern besucht werden können.

Stelle deinen Mandelbaum im Topf im März halbschattig auf, dann setzt die Blüte etwas später ein.

Wenn der Mandelbaum im Spätsommer durch eine zu starke Düngung noch mal kräftig wächst, kann es sein, dass diese neuen, empfindlichen Triebspitzen abfrieren. Das ist nicht so tragisch, kann aber verhindert werden, indem du den Baum ab dem Sommer nicht mehr düngst. Der Nährstoff Kalium sorgt dafür, dass das Zellgewebe in den Ästen gefestigt wird und so Frost besser vertragen wird. Einen guten Kaliumdünger kannst du aus Bananenschalen ganz einfach selber machen, indem du die kleingeschnittenen Schalen über Nacht in Wasser einweichst und dann mit dem Wasser gießt.

Steht dein Mandelbaum im Kübel, sind die Wurzeln frostgefährdet, da im schlimmsten Fall die Erde im Topf komplett durchfrieren kann. Das kannst du verhindern, indem du den Kübel mit Vlies, Jutestoffen o.ä. einpackst und ihn auf eine isolierende Unterlage stellst. Hier erklären wir am Beispiel der Feige, wie das funktioniert.

Krankheiten & Schädlinge am Mandelbaum

Die jungen, saftigen Blätter der Mandel werden im Frühjahr gerne von Blattläusen besucht, die sich vor allem auf den Blattunterseiten rasant vermehren können. Hier gibt es Tipps, was du bei einem Befall mit Blattläusen unternehmen kannst.

Auch Schildläuse sind ab und an am Mandelbaum zu finden. Sie sind gut getarnt und schwer zu sehen, da sie Panzer haben, unter denen sie sich meistens an den Ästen festsetzen. Bei ihrer Bekämpfung kannst du vorgehen wie bei Wollläusen.

Der beste Schutz gegen Schädlinge sind übrigens Nützlinge, also andere Insekten, die die Schädlinge bekämpfen und fressen. Diese kannst du gezielt anlocken, zum Beispiel durch Insektenhotels oder Blühpflanzen.

Eine Pilzerkrankung bei Mandeln, Pfirsichen und Aprikosen ist die Kräuselkrankheit. Dabei werden die Blätter blasig und kräuseln sich ein. Im Laufe des Sommers kannst du leider nicht mehr dagegen unternehmen, als die betroffenen Blätter zu entfernen und im Hausmüll zu entsorgen. Ist die Krankheit aufgetreten, kann sie im nächsten Winter, also im Januar und Februar, mit geeigneten Mitteln aus dem Fachhandel erfolgreich bekämpft werden.

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