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  • Maracuja pflanzen und pflegen: Alles über die Passionsfrucht

Die Maracujapflanze

Die Maracuja ist eine tropische Kletterkünstlerin, die uns mit ihren bezaubernden Blüten und aromatisch süßen Früchten begeistert. Du kannst deine Maracuja das ganze Jahr über drinnen kultivieren und dich über selbst angebaute Maracujas freuen. Im Sommer kann die exotische Pflanze auch draußen auf deinem Balkon oder deiner Terrasse stehen und die Sonne genießen.

Hier bekommst du alle wichtigen Infos rund um den Anbau und die Pflege deiner Maracuja.

Wissenswert

Die Maracuja oder Passionsfrucht (Passiflora edulis) ist eine exotische Pflanze, die in den Regenwäldern Brasiliens, Perus und Boliviens beheimatet ist. Sie zählt zur Familie der Passionsblumengewächse. Es handelt sich dabei um eine immergrüne, rankende Kletterpflanze, die wunderschöne Blüten und aromatische, süß-saure Früchte bildet. Wegen ihrer leckeren Früchte wird die Maracuja inzwischen weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten kommerziell angebaut. Die Früchte der Maracuja-Pflanze werden auch als “Grenadilla” oder “Passionsfrucht” bezeichnet.

Die langen, ovalen, dunkelgrünen und glänzenden Blätter sind schon alleine für sich ein echter Blickfang. Die radförmigen großen, weiß und lila gefärbten Blüten erreichen einen Durchmesser von 6 bis 8 cm und erscheinen zwischen Juni und Juli. In ihrem natürlichen Lebensraum kann die Maracuja bis zu 15 Meter hoch wachsen, aber keine Sorge: Unsere Bloomify Maracuja bleibt deutlich kleiner und erreicht eine Höhe von nur maximal 4 Metern. Sie klettert mühelos an Zäunen, Gerüsten oder Rankhilfen empor und sorgt für exotisches Flair.

Besonders praktisch: Die Maracuja ist selbstbefruchtend, sodass bereits eine einzige Pflanze genügt, um leckere Früchte zu ernten. Mindestens eine weitere Pflanze in der Nähe steigert den Ertrag jedoch deutlich. Den Sommer über kann deine Maracuja draußen auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, du kannst sie jedoch auch ganzjährig drinnen oder im Wintergarten oder Gewächshaus kultivieren.

Ist die Maracuja-Pflanze winterhart?

Die Maracuja ist leider nicht winterhart und verträgt weder Kälte noch Frost. Daher sollte sie im Kübel kultiviert werden, um sie frostfrei und warm genug überwintern zu können. Wie genau das geht, erklären wir dir weiter unten im Text.

Standort und Boden

Standort: warm, hell, windgeschützt
Boden: nährstoffreich, sandig, durchlässig

Der richtige Standort für die Maracuja

Die Maracuja benötigt ganzjährig einen warmen Standort mit viel Licht und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Optimal ist ein dauerhaft warmer Wintergarten oder ein beheiztes Gewächshaus, in dem die Temperaturen auch im Winter nicht unter 15 Grad fallen. Es ist jedoch auch möglich, die Maracuja kühler zu überwintern.

Im Sommer kann die Pflanze an einem Standort im Freien platziert werden, wo es warm, windgeschützt und sehr hell ist, jedoch nicht zu heiß. An einem zu heißen Standort kann die Blüte geringer ausfallen oder sogar ganz ausbleiben. Auch die Gefahr für Spinnmilben und Sonnenbrand steigt an einem extrem heißen und trockenen Standort. Sollte dir kein geeigneter Ort zur Verfügung stehen, der genügend Licht bietet und gleichzeitig warm genug ist, kannst du die Maracuja auch in einem kalten Wintergarten oder Gewächshaus überwintern. Weitere Informationen dazu findest du unter „Maracuja überwintern“.

Welche Erde für die Maracuja?

Die optimale Erde für die Maracuja ist gut durchlässig, leicht sauer und nährstoffreich. Du kannst die Erde einfach selbst herstellen, indem du torffreie und nährstoffreiche Pflanz- oder Komposterde mit einer guten Portion grobem Sand, Kies, Tongranulat oder Perlite mischst.

Die Maracuja pflanzen

Da die Maracuja nicht winterhart ist, musst du sie in einen ausreichend großen Kübel pflanzen. Weil die Pflanze schnell wächst, braucht sie genügend Nährstoffe und Platz. Optimal ist ein Kübel mit 25 bis 30 cm Durchmesser und ebenfalls mindestens 25 cm Tiefe. Wenn der Topf vollständig durchwurzelt ist, wird es Zeit für ein größeres Gefäß. Dies ist spätestens alle 2 bis 3 Jahre der Fall. Bei älteren Pflanzen muss der Topf nach einigen Jahren nicht mehr größer werden, du solltest deiner Maracuja dann aber einmal im Jahr frische Erde gönnen und gegen die Alte austauschen.

Da die Maracuja sehr empfindlich auf dauerhaft nasse Füße und Staunässe reagiert, muss der Topf über Ablauflöcher im Boden verfügen. Zusätzlich solltest du eine Drainageschicht auf den Topfboden geben, bevor du die Erde einfüllst und die Maracuja pflanzt.

 

Hoch hinaus: Klettergerüst für die Maracuja

Da die Maracuja sich in ihrer tropischen Heimat an riesigen Bäumen empor schlingt, braucht sie im heimischen Garten ein Klettergerüst. Du kannst sie während der warmen Jahreszeit zum Beispiel an einem Bogen oder einer Pergola in die Höhe klettern lassen. Sie kann auch prima am Spalier oder einem Gitter oder hohen Zaun gezogen werden. Steht sie drinnen, zum Beispiel im Gewächshaus, kann sie die Wände erklimmen. Deiner Kreativität sind an dieser Stelle keine Grenzen gesetzt!

 

Wann kann man eine Maracuja pflanzen?

Grundsätzlich kann unsere Maracuja ganzjährig gepflanzt werden, solange keine brütende Hitze oder Frost herrschen, da es sich um sogenannte Containerware handelt. Pflanzt du deine Maracuja im Herbst ein, musst du sie gewissenhaft pflegen und ggf. direkt in ihrem Winterquartier unterbringen.

 

Was ist Containerware?

Der Begriff klingt im ersten Moment nicht so toll, bedeutet aber lediglich, dass die Pflanze vollständig im Topf gezogen wurde und der Ballen dadurch schön kräftig und gesund durchwurzelt ist. Im Gegensatz dazu werden die Wurzeln von Pflanzen, die im Freiland gezogen wurden, beim Ausgraben und Eintopfen oftmals beschädigt.

 

Maracuja pflanzen: Das ist der beste Zeitpunkt

Eine Pflanzung ist zwar ganzjährig möglich, der beste Zeitpunkt ist jedoch im März oder April. Dann beginnt die Pflanze wieder kräftig auszutreiben und kann direkt in frische Erde wurzeln.

 

Eine Maracuja pflanzen - Das brauchst du:

  • einen Topf (etwas größer als der vorherige)
  • eine kleine Gartenschaufel
  • lockere Erde (mehr Infos unter "Standort und Boden")
  • grober Sand, feiner Kies, Tongranulat oder Perlite
  • Drainagematerial (z.B. Blähtonkugeln, Tonscherben, grober Kies)
  • ggd. etwas Dünger, am besten organischen Langzeitdünger
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Das passende Pflanzgefäß für deine Maracuja

Die Maracuja wächst recht schnell und braucht genügend Platz, um sich optimal zu entwickeln. Gut geeignet ist ein Gefäß, das 25 bis 30 cm Durchmesser und mindestens 25 cm Tiefe hat. Mithilfe von praktischen Online-Rechnern kannst du schon vorab bestimmen, wie viel Liter Erde du für deinen Topf benötigst.

Der Kübel braucht unbedingt Abzugslöcher für überschüssiges Gieß- und Regenwasser. Warum das so wichtig ist, erklären wir unter "Pflege, Gießen und Düngen" genauer. Falls dein absoluter Lieblingstopf keine Abflusslöcher hat, kannst du die Maracuja in einen zusätzlichen, inneren Topf pflanzen und zum Gießen aus dem Übertopf herausnehmen. Stelle die Pflanze erst wieder in den Übertopf, wenn das gesamte Wasser abgelaufen ist. Das ist aber nur an einem vor Regen geschützten Standort zu empfehlen!

 

Die Drainageschicht - Für trockene Füße

Zunächst kannst du dein Pflanzgefäß vorbereiten, indem du eine etwa handbreite Drainage-Schicht anlegst. Das bedeutet, dass grober Kies oder Blähtonkugeln auf dem Topfboden verteilt werden, anstatt sofort Pflanzerde einzufüllen. Wasser kann so viel schneller ablaufen und die Gefahr von Staunässe LINK ist sehr gering. Praktisch ist zudem noch eine wasserdurchlässige Trennung zwischen Drainagematerial und Erde, zum Beispiel mit einer Lage Gartenvlies oder speziellem Drainagevlies. So ist es später beim Umtopfen einfacher, das Drainagematerial wiederzuverwenden.

 

Erde einfüllen und düngen

Möchtest du einen Langzeitdünger verwenden, dann kannst du ihn praktischerweise gleich mit der Pflanzerde vermengen. Eine spätere Gabe von Langzeitdünger ist auch möglich, aber dann kann er nur oberflächlich ins Substrat eingearbeitet werden. Vermische also ggf. den Dünger mit der Erde.

Die Maracuja kannst du nun aus ihrem bisherigen Topf heben und die alte Erde vorsichtig entfernen. Die Wurzeln sollten dabei nicht beschädigt werden. Ist die Erde zu hart, kannst du den ganzen Wurzelballen auch für einige Stunden in einen Eimer mit Wasser stellen.

Setze die Maracuja nun mittig in den Topf und halte sie mit einer Hand fest, während du die Pflanzerde rund um den Wurzelballen verteilst. Zu zweit geht es noch einfacher. Die Maracuja muss genauso tief gepflanzt werden, wie sie zuvor in der Erde stand. Drücke die Erde zwischendurch etwas fest, aber nicht zu stark.

Als Abschluss wird deine Maracuja angegossen. Dazu kannst du ihr eine ordentliche Portion Wasser gönnen.

Die Maracuja pflegen, gießen und düngen

Allgemeine Pflege der Maracuja

Damit die Maracuja sich gut entwickelt und ihre tollen Blüten entwickelt, braucht sie neben einem idealen Standort und Boden auch die richtige Pflege. Wichtig ist, dass an ihrem Standort eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Dies ist besonders dann wichtig, wenn deine Maracuja drinnen oder im Winterquartier steht.

Neben dem regelmäßigen Umtopfen in frische Erde gehören dazu auch das Gießen, Düngen und Schneiden der Maracuja.

Die Maracuja gießen

Entsprechend ihrer tropischen Heimat benötigen Maracuja-Pflanzen ein gleichmäßig frisches bis feuchtes Substrat. Ist es zu trocken, verlieren Maracujas schnell ihre Blätter. Sie reagieren jedoch auch sehr empfindlich auf Staunässe. Achte also darauf, dass das Gießwasser bei jeder Wassergabe gut abfließen kann. Schütte überflüssiges Gieß- und Regenwasser zeitnah aus dem Untersetzer.

Da die Maracuja keinen Kalk im Boden mag, solltest du sie immer mit Regenwasser gießen. Hast du nur Leitungswasser zum Gießen, gibt es einen Trick: Fülle das Wasser einen Tag vor dem Gießen in eine Kanne und lasse sie über Nacht stehen. Der Kalk sinkt auf den Boden und das Wasser kann vorsichtig gegossen werden. Achte darauf, den Kalk nicht wieder aufzuwirbeln und halte die Gießkanne möglichst ruhig.

 

Maracuja gießen: wie oft?

Bei der Maracuja lautet die Devise: Lieber mäßig, aber regelmäßig wässern. Sind die oberen 2-3 cm der Erde trocken, kannst du die Maracuja wässern. Im Frühling und Sommer kann das je nach Witterung sogar täglich nötig sein, im Winter werden die Wassergaben reduziert. Auch dann sollte die Maracuja nie über längere Zeit austrocknen.

Die Maracuja düngen

Maracuja-Pflanzen haben einen mittleren bis hohen Nährstoffbedarf, weshalb sie während der Hauptwachstumszeit zwischen März und September gedüngt werden sollten. Dafür eignen sich sowohl ein organischer Langzeitdünger als auch ein Flüssigdünger für Obst- und Beerenpflanzen sehr gut. Organischer Langzeitdünger macht dir weniger Arbeit und eine Überdüngung ist praktisch ausgeschlossen. Flüssigdünger wird über das Gießwasser verabreicht. Er wirkt schneller und kann sehr gezielt dosiert werden.

 

Wann und wie oft muss ich meine Maracuja düngen?

Die erste Düngergabe sollte zu Beginn des Neuaustriebs im März erfolgen. Verwendest du Langzeitdünger, kannst du die Düngerpellets direkt bei der Pflanzung in frische Erde ins Substrat mischen. Im Juni oder Juli kannst du eine weitere Portion Dünger rund um die Pflanze oberflächlich ins Substrat einarbeiten. Da es ein wenig dauert, bis sich die Nährstoffe im Boden freisetzen, ist eine Überdüngung praktisch ausgeschlossen.

Verwendest du Flüssigdünger, dann solltest du diesen alle 7-14 Tage gemäß der Dosierungsanleitung auf der Packung über das Gießwasser verabreichen. Hast du deine Maracuja frisch eingetopft, solltest du 8 bis 10 Wochen mit der ersten Düngergabe warten, da die neue Erde in den meisten Fällen bereits vorgedüngt ist. So vermeidest du eine Überdüngung und damit verbundene Schäden an der Pflanze. Die letzte Düngergabe sollte etwa Mitte September erfolgen. Später wird die Maracuja nicht mehr gedüngt, da sie ihren Stoffwechsel vor Wintereinbruch allmählich zurückfährt.

Die Maracuja schneiden

Maracujapflanzen wachsen schnell und wollen hoch hinaus. Ihre Ranken können eine Länge von mehreren Metern erreichen. Sie lassen sich durch regelmäßiges Schneiden jedoch wunderbar in Zaum halten. Verwende für jegliche Schnittarbeiten sauberes und scharfes Werkzeug. Maracujas sind sehr Schnittverträglich und treiben zuverlässig wieder aus. Zudem sorgt ein jährlicher Rückschnitt dafür, dass die Pflanze buschiger und verzweigter wächst. Auch für die Blüte ist der Schnitt wichtig, da die Pflanze nur an den jungen und verholzten Trieben blüht. Ältere Triebe sollten deshalb regelmäßig entfernt werden.

 

Der Hauptschnitt im Frühjahr

Kurz vor dem Neuaustrieb im Frühjahr ist der beste Zeitpunkt, um die Maracuja zu schneiden. Wurde die Pflanze warm über den Winter gebracht und sind die oberirdischen Teile noch grün, dann kannst du diese bis etwa 20 cm über dem Boden zurückschneiden. Lasse mehrere Augen (2 bis 4 genügen) stehen. Aus ihnen treibt die Pflanze dann wieder kräftig aus. Ältere Triebe kannst du bodennah entfernen.

Bei einer kühlen Überwinterung kann es passieren, dass der oberirdische Pflanzenteil abstirbt. Ist dies der Fall, kannst du die abgestorbenen Triebe mit einer scharfen und sauberen Schere bodennah abschneiden und entsorgen.

 

Maracuja schneiden im Herbst

Wenn du deine Maracuja zum Überwintern an einen anderen Ort bringen musst, kannst du den Hauptschnitt auch im Herbst vornehmen. Dies ist je nach Witterung ab Ende September oder Oktober der Fall. Sobald es kühler wird und die Tage kürzer, fährt die Pflanze allmählich ihren Stoffwechsel zurück und stellt das Wachstum ein. Gehe dabei genauso vor wie oben beschrieben.

 

Pflegeschnitt im Laufe des Jahres

Wird deine Maracuja im Laufe der Saison zu groß oder möchtest du ein verzweigteres Wachstum anregen, kannst du sie zwischendurch zurückschneiden und auslichten. Kürze die Triebe dabei einfach auf die gewünschte Länge. Setze die Schere immer über einer Knospe oder einem Blattpaar an.

Maracujas ernten, lagern und verarbeiten

Die leckeren Früchte der Maracuja mit ihrem intensiv süß-sauren Geschmack sind ein richtiges Highlight! Damit du besonders aromatische Früchte genießen kannst, sind neben der richtigen Pflege auch der richtige Erntezeitpunkt, die Lagerung und Verarbeitung der Früchte super wichtig. Die Früchte haben eine runde bis ovale Form und werden etwa 5 bis 7 cm lang.

Erntezeit und Saison von Maracujas

Die Früchte der Maracuja werden zwischen September und November erntereif. Dass die Frucht reif ist, erkennst du an mehreren Faktoren. Unreife Maracujas haben eine grüne Schale, die sich bei der Reifung tief rotbraun oder violett verfärbt. Zudem wird die ursprünglich glatte Schale der Frucht runzelig, bildet Falten und gibt bei Druck leicht nach. Sehr tiefe Falten sind ein Hinweis darauf, dass die Frucht überreif ist. Bei unreifen Früchten sitzt der Stiel zudem noch sehr fest. Ist die Maracuja hingegen reif, lässt sie sich ganz leicht von der Pflanze lösen und fällt häufig sogar von selbst herunter.  

Maracujas lagern

Damit die leckeren Früchte ihr intensives, süß-saures Aroma am besten entfalten können, solltest du sie für den kurzfristigen Verzehr am besten bei Raumtemperatur lagern. Hier halten sich die Maracujas für einige Tage an einem trockenen und dunklen Ort.

Im Kühlschrank gelagert bleiben Maracujas 2 bis 3 Wochen frisch. Hole sie einige Stunden vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank, damit sie auf Raumtemperatur kommen und ihr Aroma besser entfalten. Möchtest du die Maracuja längere Zeit haltbar machen, kannst du das Fruchtfleisch in kleine Portionsbeutel oder Eiswürfelformen geben und einfrieren.

Kann die Maracuja nachreifen?

Da die Erntezeit der Maracuja in den Herbst fällt, kann es bei ungünstiger Witterung passieren, dass die Pflanze ins Winterquartier muss, bevor die Früchte ausreifen. Oftmals bedeutet das auch, dass die Triebe zurückgeschnitten werden müssen, um einen Platz für die Pflanze zu finden. Trotzdem musst du nicht auf Maracujas aus eigenem Anbau verzichten, da die Früchte im warmen Haus prima nachreifen.

Sind die Früchte der Maracuja noch nicht reif, sitzen sie sehr fest an der Pflanze. Schneide sie also am besten mit einer Schere oder einem scharfen Messer vorsichtig ab.

Die Umgebungstemperatur sollte zwischen 20 und 25 Grad liegen und die Früchte vor Licht geschützt und trocken gelagert werden. Du kannst sie beispielsweise in eine kleine Pappschachtel legen und auf einem Regal verstauen. Am besten funktioniert es, wenn du die einzelnen Früchte in kleine Brottütchen aus Papier oder in Zeitung wickelst und anschließend an einem gut belüfteten und dunklen Ort aufbewahrst.

Maracujas verarbeiten

Maracujas sind eine heiß geliebte Zutat in vielen verschiedenen Süßspeisen und Getränken. Sie ist sehr beliebt in Torten, Schnäpsen und allerlei Dessert, macht aber auch als Sirup, in Smoothies oder zu Saft verarbeitet eine hervorragende Figur. Frisch gelöffelt ist sie eine wahre Vitaminbombe und kann ohne schlechtes Gewissen genascht werden.

Maracuja: Inhaltsstoffe und Nährwerte

Wie gesund ist die Maracuja?

Maracujas schmecken super lecker und sind vollgestopft mit Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien und Ballaststoffen. Vor allem die Vitamine A und C sowie Kalium sorgen für ein starkes Immunsystem, gesunde, elastische Haut und können den Blutdruck senken. Wenn du Fruchtsäure nicht so gut verträgst, solltest du dich mit dem Verzehr etwas mäßigen, weil Maracujas viel Fruchtsäure enthalten.

Nährwerte je 100 g:

Energie: 97 kcal
Kohlenhydrate: 23 g
Eiweiß: 2,2 g
Fett: 0,7 g

Die Maracuja überwintern

Da die Maracuja nicht winterhart ist und es entsprechend ihrer tropischen Heimat ganzjährig recht warm mag, kann sie in der kalten Jahreszeit nicht draußen bleiben. Spätestens, wenn es nachts kälter als 10 Grad wird, wird es Zeit für den Umzug ins Winterquartier. Für die Überwinterung gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Die Maracuja warm überwintern

Das optimale Winterquartier hat Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad. Ist der Standort sehr hell, dann darf es auch bis zu 18 Grad warm sein. Wächst deine Maracuja drinnen in der Wohnung und herrschen an ihrem Standort geeignete Bedingungen, dann kann sie dort stehen bleiben. Auch ein helles, kühles Treppenhaus oder beheizter Wintergarten sind im Winter tolle Orte, an denen die Maracuja bleiben kann. Bei der warmen Überwinterung behält die Pflanze ihr Laub und ist somit auch den Winter über grün.

Die Maracuja kalt überwintern

Hast du keinen geeigneten Ort, der so warm und gleichzeitig hell ist, kommt die Pflanze auch mit einem etwas kühleren Standort zurecht, der bis zu 5 Grad kalt sein darf. Dazu zählen zum Beispiel helle Schuppen oder Garagen, die gut isoliert sind und in denen es nicht friert. Auch kalte Wintergärten sind wunderbar für die Überwinterung der Maracuja geeignet.

Wichtig: überwinterst du deine Maracuja kalt, dann wird sie ihr Laub abwerfen und die oberirdischen Pflanzenteile eventuell absterben. Das ist jedoch überhaupt nicht schlimm und nur eine Art Energiespar- und Kälteschutzmaßnahme. Der Wurzelstock verträgt kalte Temperaturen ein wenig besser als die oberirdischen Triebe. Im kommenden Frühling wird die Pflanze wieder zuverlässig austreiben.

Bei der kalten Überwinterung solltest du unbedingt eine Styropor- oder Holzplatte unter den Topf legen, damit die Pflanze einen warmen Fuß hat. Umwickle den Topf zusätzlich mit einem Vlies oder Luftpolsterfolie und fülle die Hohlräume locker mit trockenem Herbstlaub auf, um für zusätzliche Isolation zu sorgen. Den Bereich rund um die Wurzeln solltest du ebenfalls mit etwas Reisig, einem Vlies oder Laub abdecken. Wird es in deinem Winterquartier kurzfristig noch kälter, kannst du auch mit einem Heizkabel, Frostwächter oder einer Heizmatte, die du unter den Topf legst, nachhelfen.

Die Maracuja im Winterquartier richtig pflegen

Egal, ob du deine Maracuja kalt oder warm überwinterst: Achte immer darauf, dass eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und lüfte den Standort regelmäßig, damit sich kein Schimmel bilden kann. Auch trockene Heizungsluft sowie Zugluft schaden der Maracuja. Platziere sie also in jedem Fall so, dass sie nicht direkt neben einem Heizkörper, einer Tür oder einem Fenster, das regelmäßig geöffnet wird, steht.

Je heller sie steht, desto wärmer darf es auch sein und desto mehr Wasser braucht die Maracuja. Trotzdem muss die Maracuja im Winter grundsätzlich weniger gegossen werden als im Sommer. Die Wassergaben werden reduziert, aber die Pflanze darf grundsätzlich niemals über mehrere Tage vollständig austrocknen. Gieße im Zweifel lieber etwas weniger, aber dafür ein wenig häufiger. Zwischen Herbst und Frühjahr wird die Maracuja zudem nicht gedüngt.

Überwintert deine Maracuja-Pflanze warm, freut sie sich, wenn du ihr Laub an und zu mit kalkarmem Wasser besprühst. Kontrolliere die Pflanze regelmäßig und halte die Augen nach Schädlingen offen. Besonders Spinnmilben schleichen sich in den Wintermonaten gerne mal ein.

Die Maracuja aus dem Winterquartier holen

Möchtest du deine Maracuja im Frühling und Sommer draußen kultivieren, kannst du sie aus dem Winterquartier holen und dauerhaft draußen stehen lassen, sobald keine Nachtfröste mehr drohen. Dies ist nach den Eisheiligen Mitte Mai der Fall. Ist es im März und April sehr mild, kannst du die Pflanze auch tagsüber nach draußen bringen und kurzfristig rein stellen, wenn sich kalte Temperaturen oder sogar Frost ankündigen.

Krankheiten und Schädlinge an der Maracuja

Bei guter Pflege und optimalen Standortbedingungen ist die Maracuja recht pflegeleicht und robust. Steht sie draußen, solltest du die Augen nach Schnecken offen halten, denn sie bedienen sich gerne mal an dem saftigen grünen Laub. Auch Blattläuse, die Weiße Fliege und Spinnmilben laben sich gerne an den Trieben der Maracuja.

Blattläuse lassen sich ganz einfach mit einem mittelharten Wasserstrahl abspülen. Gegen weiße Fliegen hilft auch eine Mischung aus Wasser, Rapsöl und einem Spritzer Spüli. Spinnmilben treten besonders an warmen, trockenen und windstillen Orten auf und lassen sich ebenfalls mit der oben genannten Mischung bekämpfen. Du erkennst die Krabbler an feinen Gespinsten, die sich über die Blattachseln ziehen. Hier ist Vorbeugung die beste Maßnahme: Sorge für ausreichend Belüftung und Luftfeuchtigkeit. Bei einem leichten Befall reicht es meistens schon, die Pflanze ins Freie zu bringen und/oder das Laub regelmäßig mit Wasser zu besprühen. Wenn du genügend Zeit und Platz hast, kannst du die Maracuja an bewölkten Tagen ab und zu mit dem Gartenschlauch abbrausen.

Hier erfährst du im Detail, wie du die Plagegeister wieder im Handumdrehen los wirst.

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