Die Möhre

Knackig, süß und voller Vitamine – Möhren sind ein beliebtes Wurzelgemüse und lassen sich auch im eigenen Garten oder Hochbeet ganz einfach anbauen. Ob als frische Rohkost, in Suppen oder als gesunde Beilage – mit selbst geernteten Möhren schmeckt es gleich noch besser! Wir zeigen dir, worauf es beim Anbau und der Pflege ankommt.

Die Möhre (Daucus carota) gehört zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler und wird schon seit Jahrhunderten als Gemüsepflanze kultiviert. Während die meisten heute bekannten Möhrensorten leuchtend orange sind, gibt es auch gelbe, violette, rote und sogar fast schwarze Varianten.

Bei der Möhre, die du in unseren Bloomify Saatgutboxen findest, handelt es sich um eine typisch orange Möhre der Sorte ‘Nantes 2’.

Möhren sind Tiefwurzler, das heißt, ihre Wurzeln wachsen tief in den Boden hinein. Die Pflanze bildet gefiederte, feine Blätter, die auf zarten Stängeln sitzen. Das Möhrengrün ist übrigens auch essbar.

Spannend: Ursprünglich waren Möhren nicht orange! Die ersten kultivierten Sorten waren violett oder gelb – erst im 17. Jahrhundert wurde in den Niederlanden die heute typische orangefarbene Karotte gezüchtet.

Möhre oder Karotte - was ist der Unterschied?

Ob Möhre, Karotte, Wurzel, Rübli, Gelbe Rübe oder Mohrrübe – gemeint ist immer dasselbe Gemüse! Die Bezeichnungen unterscheiden sich je nach Region: In Nord- und Ostdeutschland sagt man meistens Möhre, während in Süddeutschland und Österreich eher Karotte gebräuchlich ist. Der Begriff Mohrrübe kommt aus dem Mittelhochdeutschen („mor“ oder “mohar” für dunkel, schwarz oder braun) und wurde früher für dunkle Möhrensorten verwendet. Das Wort Moor hat denselben Ursprung, da Moorböden oft dunkel und feucht sind. Es gibt jedoch keinen direkten Bezug zwischen dem Anbau von Möhren und Mooren – sie wachsen am besten in lockeren, sandigen Böden, nicht in moorigen.

Heute werden die Begriffe oft synonym benutzt – also ganz egal, wie du sie nennst, Hauptsache lecker!

Möhre: Standort und Boden

Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: locker, humusreich, leicht sandig

Möhren lieben einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Je mehr Sonne sie bekommen, desto süßer werden sie.

Der Boden sollte locker, tiefgründig und durchlässig sein, damit die Wurzeln gerade wachsen können. Steinige oder schwere Böden sind ungeeignet, da sie zu krummen oder verformten Möhren führen können. Ideal ist ein leicht sandiger, humusreicher Boden.

Falls dein Boden sehr schwer ist, kannst du ihn mit Sand oder feinem Kompost verbessern. In Hochbeeten oder tief gelockerten Beeten wachsen Möhren besonders gut!

Möhren aussäen

Möhren werden immer direkt ins Beet gesät, da sie das Umpflanzen nicht gut vertragen.

  • Aussaatzeit: Ab März bis Juli direkt ins Freiland
  • Saattiefe: 1 – 2 cm tief, da Möhren Dunkelkeimer sind
  • Reihenabstand: 20 – 30 cm, in der Reihe 3 – 5 cm Abstand zwischen den Samen
  • Keimzeit: 14 – 21 Tage – Möhren keimen langsam, daher ist Geduld gefragt!

5 Tipps und Tricks für das Aussäen von Möhren

Möhrensamen sind sehr fein, was das Aussäen etwas knifflig machen kann. Hier sind ein paar Tipps und Tricks, damit die Aussaat besser gelingt:

1. Samen mit Sand mischen

Mische die feinen Möhrensamen mit feinem Sand oder Sägespänen im Verhältnis 1:5. Dadurch werden die Samen gleichmäßiger verteilt und du verhinderst, dass sie zu dicht nebeneinander fallen.

2. Samenkörner vorher anfeuchten

Lass die Samen einige Stunden in lauwarmem Wasser quellen, bevor du sie aussäst. Das verkürzt die Keimzeit und verbessert die Keimrate.

3. Saatband oder Samenklebestreifen nutzen

Möhrensamen gibt es auch als Saatband, bei dem sie bereits im richtigen Abstand auf dünnem Papier fixiert sind. Alternativ kannst du sie selbst auf ein Streifen Toiletten- oder Küchenpapier mit selbstgemachtem Mehlkleber aufbringen – so sparst du später das mühsame Vereinzeln.

4. Dünn und gleichmäßig aussäen

Möhren sind Dunkelkeimer, also die Samen nach der Aussaat leicht mit Erde bedecken (ca. 1 cm tief). Achte darauf, dass die Erde locker bleibt und nicht verkrustet.

5. Reihen markieren

Da Möhren lange zum Keimen brauchen (bis zu 3 Wochen), ist es hilfreich, in die Reihen schnell keimende Pflanzen wie Radieschen oder Kopfsalat zu mischen. Diese markieren die Reihen und lockern den Boden für die Möhren zusätzlich auf.

Halte das Beet in den ersten Wochen gleichmäßig feucht – zu trockene Erde kann dazu führen, dass die Samen nicht richtig aufgehen.)

So geht's: Saatbänder selber machen

Zutaten:

  • 1 EL Mehl
  • 2–3 EL Wasser

Anleitung:

  1. Mehl und Wasser in einer kleinen Schüssel verrühren, bis eine glatte, zähflüssige Paste entsteht. Falls der Kleber zu dick ist, ein paar Tropfen Wasser hinzufügen.
  2. Mit einem Pinsel oder Zahnstocher kleine Tropfen auf einen Streifen Toilettenpapier geben.
  3. Die Möhrensamen in die Klebepunkte legen und das Papier trocknen lassen.
Falls du Saatbänder lagerst, bewahre sie an einem trockenen Ort auf, damit der Kleber nicht feucht wird!)

Möhrenaussaat: Schnellüberblick

Aussaat im Freiland: März bis Juli
Standort: sonnig bis halbschattig
Aussaattiefe: 1 - 2 cm
Pflanzabstand: 3 - 5 cm
Dauer Keimung: 2 - 3 Wochen
Monate Ernte: Juli bis September

Möhren vereinzeln

Falls deine Möhren zu dicht stehen, müssen sie nach dem Keimen vereinzelt (ausgedünnt) werden. Dazu müssen immer die schwächsten Pflänzchen den stärkeren Platz machen.

  • Erstes Vereinzeln: Wenn die Keimlinge etwa 3–5 cm hoch sind, auf ca. 3 cm Abstand auszupfen.
  • Zweites Vereinzeln: Nach einigen Wochen auf 5–7 cm Abstand bringen, damit die Wurzeln genügend Platz haben.
Dünne die Pflanzen am besten an einem bewölkten Tag oder abends aus, um Möhrenfliegen nicht durch den Duft der ausgezupften Pflanzen anzulocken.)

Möhren pflegen, gießen und düngen

Möhren pflegen

Möhren sind pflegeleicht, aber empfindlich gegenüber zu viel Unkraut, das vor allem mit jungen Möhrenpflanzen konkurriert. Halte das Beet regelmäßig unkrautfrei, damit die Wurzeln ungestört wachsen können.

Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Stroh hilft, den Boden feucht zu halten und Unkraut zu unterdrücken.)

Möhren gießen

Gieße die Möhren regelmäßig, aber mäßig. Besonders in den ersten Wochen nach der Aussaat ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit wichtig.

  • Zu wenig Wasser: Die Möhren bleiben klein und trocken.
  • Zu viel Wasser: Die Wurzeln können aufplatzen.
Gieße lieber seltener, aber durchdringend, damit die Wurzeln tief ins Erdreich wachsen und sich kräftig entwickeln.)

Möhren düngen

Möhren sind Mittelzehrer und brauchen nur wenig zusätzliche Nährstoffe.

  • Vor der Aussaat reicht es, etwas reife Komposterde oder eine geringe Menge organischen Gemüsedünger einzuarbeiten.
  • Zu viel Stickstoff (z. B. durch frischen Mist) kann zu übermäßigem Blattwachstum und gespaltenen Wurzeln führen.
Möhren profitieren von einer Mischkultur mit Zwiebeln oder Lauch – sie halten sich gegenseitig Schädlinge vom Leib!)

Möhren ernten, lagern und verarbeiten

Die Bloomify Möhren sind ab Juli erntereif und können bis in den September hinein geerntet werden.

Lagerung:

  • Frisch geerntete Möhren ohne Laub halten sich im Kühlschrank etwa 1–2 Wochen.
  • Für eine längere Lagerung: Möhren in einer mit Sand gefüllten Kiste an einem kühlen, dunklen Ort (z. B. Keller) aufbewahren.

Beliebte Rezepte:

  • Klassische Möhrensuppe
  • Karottensalat mit Zitronendressing, auch lecker geraspelt mit Äpfeln
  • Saftiger Karottenkuchen mit Frischkäse-Frosting
Frisch geerntete Möhren schmecken am besten – einfach waschen und direkt aus dem Garten knabbern!)

Möhren: Inhaltsstoffe und Nährwerte

Möhren sind nicht nur lecker, sondern auch gesund! Sie enthalten:

  • Beta-Carotin: Vorstufe von Vitamin A, gut für die Augen und Haut.
  • Ballaststoffe: Fördern die Verdauung.
  • Vitamin C und K: Unterstützen das Immunsystem und die Blutgerinnung.

Besonders spannend: Beta-Carotin wird am besten aufgenommen, wenn Möhren mit etwas Fett verzehrt werden – also ruhig mit etwas Öl, Butter oder Margarine kombinieren!

Nährwerte je 100 g

Kalorien 35 kcal
Fett 0,2 g
Kohlenhydrate 6 g
Eiweiß 1 g

Möhren: Krankheiten und Schädlinge

Möhren sind relativ robust, aber einige Schädlinge können zum Problem werden:

  • Möhrenfliege: Ihre Larven fressen sich durch die Wurzeln.
    Vorbeugung: Schutznetze, Mischkultur mit Zwiebeln oder Lauch.
  • Echter Mehltau: Weißer Belag auf den Blättern.
    Bekämpfung: Befallene Blätter entfernen, für gute Belüftung sorgen.
  • Wurzelfäule: Durch zu viel Nässe.
    Vermeidung: Durchlässigen Boden wählen, Staunässe verhindern.
Wechsle jährlich den Standort deiner Möhren, um Bodenmüdigkeit und Schädlingsbefall vorzubeugen.

Fragen & Antworten zu unserer Möhre

Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Möhren ist im Freiland ab April bis Juni. Im Haus kannst du die Möhre bereits ab März vorziehen. Da das Wurzelgemüse eine lange Pfahlwurzel bildet und nicht so gerne umgepflanzt wird, empfehlen wir die Direktsaat ins Beet oder in einen Topf ab April.

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