Der Orangenbaum

Ein frisch gepresster Orangensaft am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Und wenn du die Orangen dafür direkt vom eigenen Baum ernten kannst, macht er dich sogar richtig glücklich! Die gute Nachricht: Einen eigenen Orangenbaum zu kultivieren ist gar nicht so schwer und mit ein bisschen Fingerspitzengefühl kannst du dich bald über deine eigenen Orangen freuen.

Hier bekommst du alle wichtigen Infos rund um den Anbau und die Pflege deines Orangenbaums.

Ein Orangenbaum steht in einem Papptopf auf einer Holzveranda.

Wissenswert

Die Orange (Citrus sinensis) steht auf der Beliebtheitsskala der Zitrusfrüchte ganz weit oben und das völlig zu Recht. Sie ist eng mit der Zitrone verwandt und zählt gemeinsam mit dieser zur Familie der Rautengewächse. Die deutsche Bezeichnung “Apfelsine” gibt uns einen Hinweis auf die Herkunft der leckeren Frucht: Sie stammt aus den tropischen Regionen Chinas und ist durch eine Kreuzung von Mandarine und Pampelmuse entstanden. Die ovalen Blätter des immergrünen Bäumchens sind dunkelgrün und ledrig, die strahlend weißen Blüten verströmen einen herrlichen, aromatischen Duft und sind bei Bienen sehr beliebt. Das Bäumchen ist nicht winterhart und mag es im Sommer so warm und sonnig wie möglich.

Unsere Bloomify Orange hat eine Größe von etwa 70 bis 90 cm, wenn sie bei dir zuhause ankommt. Der Orangenbaum wächst im Vergleich zu anderen Zitrusbäumchen zwar etwas schneller, wird im Kübel aber selten höher als 140 cm. Damit bleibt das langlebige Bäumchen zeitlebens schön kompakt und findet auch auf kleinen Balkonen und Terrassen immer einen Platz. Bei guter Pflege kannst du bis zu 25 Jahre oder sogar mehr Freude an deinem Orangenbaum haben.

Ein Orangenbaum im Topf steht auf einer Holzterrasse. Daneben sitzt eine Person auf der Stufe und schaut es an.
Orangenbäume zaubern mediterranes Flair in jeden Garten.

Standort und Boden

Standort: sonnig, warm, windgeschützt
Boden: locker, sandig-steinig, nährstoffarm und trocken

Aufgrund seiner Herkunft verträgt der Orangenbaum keinen Frost und kommt mit niedrigen Temperaturen grundsätzlich schlecht zurecht. Deshalb kann der Orangenbaum in unseren Breitengraden nur im Topf wachsen. Zudem braucht der Orangenbaum einen Standort, der geschützt, sonnig und schön warm ist. Eine sonnige Hauswand beispielsweise ist super geeignet, ebenso sonnige Wintergärten  oder Gewächshäuser.

Welche Erde für den Orangenbaum?

Der Orangenbaum braucht, genauso wie alle anderen Zitrusbäume, spezielle Erde. Er hat besondere Ansprüche an den Boden und mag ein neutrales bis leicht saures Substrat, das schon durchlässig ist.

Du kannst die Erde entweder selbst anmischen oder auf Zitruserde aus dem Handel zurückgreifen. Am besten ist es, deine eigene Orangenbaum-Erde anzumischen. Du kannst dich an folgendem “Grundrezept” orientieren. Es ist jedoch völlig in Ordnung, wenn du die Mengenangaben nicht 100-prozentig befolgst.

Als Basis für die Erde brauchst du:

  • ⅓ Gartenerde
  • ⅓ Komposterde, gut verrottet

oder

  • ⅔ gekaufte Pflanzerde
    • zum Beispiel Zitruserde, Palmenerde, Erde für mediterrane Pflanzen
    • es geht aber auch normale Pflanzerde
    • sie sollte auf jeden Fall torffrei sein!

 

Für das letzte Drittel zum Beispiel:

  • Kokosfasern anstelle von Torf
  • Sand (für den Sandkasten oder Quarzsand/Badesand für Vögel/Nager)
    • Tipp: Verwendest du Gartenerde, die eh schon sandig ist, brauchst du weniger zusätzlichen Sand beimischen.
  • feiner Kies
  • Tongranulat
  • Drainagematerial

Klingt kompliziert? Hier ein Beispiel:

Ein handelsüblicher Topf mit 25 cm Durchmesser fasst etwa 10 Liter Erde. Hast du Garten- und Komposterde zur Verfügung, kannst du also je gut 3 Liter davon verwenden. Bei gekaufter Erde brauchst du also etwa 6,5 Liter.

Jetzt bleiben noch etwa 3,5 Liter übrig. Ungefähr einen Liter nimmt die Drainageschicht am Topfboden ein. Die übrigen 2,5 Liter teilen sich auf Materialien auf, die die Erde auflockern, sodass Gieß- und Regenwasser schneller abfließen kann. Du kannst Kokosfasern verwenden, um Torf zu ersetzen. Außerdem solltest du etwas Sand, feinen Kies oder Tongranulat untermischen.

Ein Orangenbaum im Wohnzimmer?

Einen Orangenbaum im Wohnzimmer zu kultivieren ist durchaus möglich. Dabei solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass das Glas das Sonnenlicht filtert und weniger Lichtenergie beim Bäumchen ankommt. Um einen Orangenbaum erfolgreich im Wohnzimmer zu halten, solltest du also in jedem Fall den sonnigsten Platz auswählen, am besten vor einem großen Südfenster und ohne Vorhänge oder Ähnliches zwischen Fenster und Pflanze.

Da die Sonne drinnen grundsätzlich schwächer ist, braucht dein Bäumchen auch mehr Pflege und ist dort etwas anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Achte also darauf, den Aufenthalt drinnen möglichst angenehm zu gestalten. Ist es zu dunkel, kannst du mit einer Pflanzenlampe nachhelfen. Durch das Besprühen der Blätter oder Aufstellen einer Schale mit Wasser neben dem Bäumchen sorgst du für die richtige Luftfeuchtigkeit. Zu trockene Luft wird oft mit Schädlingen quittiert. Im Winter braucht das Bäumchen einen kühlen und frostfreien Ort, um die Blüten und Früchte für das nächste Jahr zu bilden und in die Winterruhe zu gehen. Dazu weiter unten mehr.

Da der Orangenbaum ein Selbstbefruchter ist und die Blüten sich selbst bestäuben, kann er auch drinnen Früchte tragen.

Orangenbaum pflanzen

Da der Orangenbaum keinen Frost verträgt, kannst du ihn nicht ins Freiland pflanzen und brauchst einen Kübel.

Grundsätzlich solltest du deinen Orangenbaum direkt nach dem Kauf umtopfen. Zitrusbäume stehen beim Kauf oft in lehmiger Erde. Das liegt daran, dass sie zum Beispiel in Italien aufgewachsen sind und dann erst zu uns nach Deutschland transportiert werden. Es handelt sich also um einen Erdboden, der für unser Klima nicht typisch ist, was einige Nachteile mit sich bringt. Lehmboden kann Wasser sehr gut speichern, was gut ist, wenn es nur selten regnet. Bei uns regnet es hingegen viel öfter und die Gefahr von Staunässe steigt. Außerdem ist lehmige Erde im Winter oft sehr kalt und das darin gespeicherte Wasser kann bei Frost gefrieren.

Einen Zitronenbaum pflanzen - Das brauchst du:

  • einen Topf (etwas größer als der vorherige)
  • eine kleine Gartenschaufel
  • lockere Erde (mehr Infos unter "Standort und Boden")
  • Drainagematerial
  • etwas Dünger, am besten organischen Langzeitdünger

Das passende Pflanzgefäß für deinen Orangenbaum

Damit sich dein Orangenbaum gut entwickeln kann, braucht er auch einen entsprechend großen Topf. So haben die Wurzeln genügend Platz, um gut zu wachsen und sich alle notwendigen Nährstoffe aus der Erde zu holen. Der beste Zeitpunkt für das Einpflanzen oder Umtopfen ist im Februar, zu Beginn der Wachstumszeit. So kann er direkt in frische und nährstoffreiche Erde Wurzeln und kräftig austreiben. Du kannst den Baum aber auch zu jeder anderen Jahreszeit um- oder einpflanzen. Im Winter musst du ihn dann direkt im Anschluss ins Winterquartier stellen.

In den ersten Jahren sollte der Topf im Durchmesser immer um etwa ein Drittel mit dem Baum wachsen. Unsere Bloomify-Orange kommt in einem Topf mit etwa 22 cm Durchmesser bei dir an. Das bedeutet, dass der Durchmesser des neuen Topfs um etwa 7 cm wachsen sollte und somit mindestens 29 cm ein guter Wert für den neuen Topf ist. Mithilfe von praktischen Online-Rechnern kannst du schon vorab bestimmen, wie viel Liter Erde du für deinen Topf benötigst.

Der Kübel braucht unbedingt Abzugslöcher für überschüssiges Gieß- und Regenwasser. Warum das so wichtig ist, erklären wir unter "Pflege, Gießen und Düngen" genauer. Falls dein absoluter Lieblingstopf keine Abflusslöcher hat, kannst du die Orange in einen zusätzlichen, inneren Topf pflanzen und zum Gießen aus dem Übertopf herausnehmen. Stelle den Baum erst wieder in den Übertopf, wenn das gesamte Wasser abgelaufen ist. Das ist aber nur an einem vor Regen geschützten Standort zu empfehlen!

Die Drainageschicht - Für trockene Füße

Zunächst kannst du dein Pflanzgefäß vorbereiten, indem du eine etwa handbreite Drainage-Schicht anlegst. Das bedeutet, dass grober Kies oder Blähtonkugeln auf dem Topfboden verteilt werden, anstatt sofort Pflanzerde einzufüllen. Wasser kann so viel schneller ablaufen und die Gefahr von Staunässe ist sehr gering. Praktisch ist zudem noch eine wasserdurchlässige Trennung zwischen Drainagematerial und Erde, zum Beispiel mit einer Lage Gartenvlies oder speziellem Drainagevlies. So ist es später beim Umtopfen einfacher, das Drainagematerial wiederzuverwenden.

Erde einfüllen und düngen

Möchtest du einen Langzeitdünger verwenden, dann kannst du ihn praktischerweise gleich mit der Pflanzerde vermengen. Eine spätere Gabe von Langzeitdünger ist auch möglich, aber dann kann er nur oberflächlich ins Substrat eingearbeitet werden. Vermische also ggf. den Dünger mit der Erde.

Das Orangenbäumchen kannst du nun aus seinem bisherigen Topf heben und ein wenig von der alten Erde entfernen. Die Wurzeln sollten dabei nicht beschädigt werden. Ist die Erde zu hart, kannst du den ganzen Wurzelballen auch für einige Stunden in einen Eimer mit Wasser stellen.

Setze den Baum mittig in den Topf und halte ihn mit einer Hand fest, während du die Pflanzerde rund um den Wurzelballen verteilst. Zu zweit geht es noch einfacher. Der Orangenbaum muss genauso tief gepflanzt werden, wie er zuvor in der Erde stand. Drücke die Erde zwischendurch etwas fest, aber nicht zu stark.

Als Abschluss wird dein Orangenbaum angegossen. Dazu kannst du ihm eine ordentliche Portion Wasser gönnen.

Orangenbaum pflegen, gießen und düngen

Allgemeine Pflege des Orangenbaums

Hat der Orangenbaum einen geeigneten Standort, ist er recht pflegeleicht. Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen gehören das Gießen, Düngen, regelmäßiges Umtopfen, eine gute Überwinterung und ein leichter Rückschnitt.

Da Orangenbäume recht schnell wachsen, wenn sie jung sind, solltest du dein Bäumchen anfangs jedes  Jahr in einen größeren Topf umpflanzen. Es kommt dabei aber auch darauf an, wie stark das Substrat durchwurzelt ist. Es kann also sein, dass du auch mal 2 Jahre mit dem Umtopfen warten kannst. Nach mehreren Jahren wächst der Orangenbaum nicht mehr so schnell und es reicht dann, die Erde alle paar Jahre zu erneuern. Achte darauf, dass der Topf ausreichend tief und schwer ist, um genügend Kippfestigkeit zu gewährleisten.

Den Orangenbaum gießen

Wie viel Wasser dein Orangenbaum braucht, hängt auch von der Jahreszeit ab. Im Frühling und Sommer zur Hauptwachstumszeit braucht das Bäumchen generell mehr Wasser, im Herbst und Winter brauchst du ihn kaum noch zu gießen.

Besonders an heißen Tagen muss das Orangenbäumchen gegossen werden. Gieße immer dann, wenn die oberen 4-5 cm des Substrats im Topf trocken sind. Da man dies nicht immer auf den ersten Blick sieht, kannst du einfach einen Finger in die Erde stecken und nachprüfen.

Besonders gern hat es dein Orangenbaum, wenn du natürliche Regenschauer simulierst: Gieße den Baum etwas seltener, aber dafür durchdringend. Lasse das Wasser aus dem Topf ablaufen und wiederhole den Vorgang. So rauscht das Wasser nicht nur hindurch, sondern wird auch von der Erde gespeichert. Übrigens: Es ist gar kein Problem, deinen Orangenbaum mit Leitungswasser zu gießen, denn er verträgt auch kalkhaltiges Wasser. Mehr Infos zum Thema Leitungswasser und Kalk findest du in diesem Artikel.

Wenn der Orangenbaum die Blätter einrollt, ist das ein Zeichen dafür, dass es Wasser braucht. Ordentlich gießen aber darauf achten, dass keine Staunässe entsteht!
Halbreife, grüne Orangen hängen an einem Orangenbaum.
Gute Pflege dankt der Orangenbaum mit vielen, leckeren Früchten.

Den Orangenbaum düngen

Orangenbäume benötigen zwar ein gewisses Maß an Nährstoffen, damit sie reich blühen und sich gesund entwickeln. Zu viel Dünger schadet den Bäumchen aber wiederum. Hier lautet die Devise beim Düngen: “So viel wie nötig, so wenig wie möglich”. Wenn du direkt bei der Pflanzung im Frühjahr Langzeitdünger oder gut verrotteten Kompost unter die Erde mischst, ist deine Orange gut versorgt und du sparst dir Arbeit. Auch ein spezieller mineralisch-organischer Zitrusdünger in flüssiger Form ist eine gute Wahl.

Rein mineralische Kunstdünger empfehlen wir jedoch nur, wenn dein Orangenbaum unter einem akuten Mangel leidet. Diese wirken schnell und sind meist flüssig.  In fester Form liegt der Kunstdünger Blaukorn vor. Wir empfehlen dir aber nicht, deinen Orangenbaum mit Blaukorn zu düngen, da es sich dabei um einen Universaldünger vor allem für nährstoffhungrige Pflanzen handelt. Die Gefahr einer Überdüngung ist groß und die Nährstoffe sind nicht auf den Bedarf von Zitruspflanzen abgestimmt.

Noch mehr Infos rund um das Gießen und Düngen von Zitrusbäumen findest du hier.

Orangenbaum wie oft düngen?

Wenn du dich für organischen Langzeitdünger oder Kompost entscheidest, reicht es, die Orange einmal zu Beginn der Wachstumsperiode direkt bei der Pflanzung und einmal während der Hauptwachstumszeit im Sommer (Juni/Juli) zu düngen. Verteile einfach ein paar Hände voll Kompost oder Dünger rund um die Pflanze auf der Erde und arbeite ihn leicht ein.

Organisch-mineralischen Zitrusdünger in flüssiger Form kannst du von Februar bis September über das Gießwasser verabreichen. Eine Düngergabe alle 7 bis 14 Tage ist vollkommen ausreichend. Dünge im Zweifel lieber etwas weniger zu viel und erhöhe die Gaben bei Bedarf. Ein zu viel ist nicht so leicht zu korrigieren. Auf jeden Fall solltest du deinen Orangenbaum nicht mehr nach September düngen, damit das Bäumchen bis zum Winter in die Wachstumspause gehen kann.

Den Orangenbaum mit Hausmitteln düngen

Du kannst deinen Orangenbaum auch mit verschiedenen Hausmitteln düngen, zum Beispiel mit Kaffeesatz. Kaffee ist sauer und die Düngung mit Kaffeesatz senkt den pH-Wert der Erde leicht ab. Lasse den Kaffeesatz immer gut trocknen und arbeite ihn gut in die Erde ein. Etwa 2 bis 3 mal innerhalb der Wachstumszeit kannst du den Orangenbaum damit versorgen.

Auch Hefe ist ein guter Dünger, der viele Nährstoffe enthält. Dafür wird am besten ein Würfel Frischhefe in 10 Litern Wasser aufgelöst. Damit kannst du auch alle deine anderen Pflanzen regelmäßig gießen.

Hausmittel als Dünger enthalten nur geringe Mengen an Nährstoffen, eine ausschließliche Düngung damit ist also nicht zu empfehlen. Ideal ist die Kombination mit einem organischen Langzeitdünger (in Pelletform, Hornspäne oder Komposterde). Düngst du hingegen mit Sofortdüngern wie flüssigem Zitrusdünger, solltest du dich beim Einsatz von Hausmitteln zurückhalten, um den Orangenbaum nicht zu überdüngen. Verliert dein Orangenbäumchen trotz Dünger Blätter, hast du es möglicherweise überdüngt. Hast du den Verdacht, dass du deinen Orangenbaum überdüngt hast, hilft Umtopfen in nährstoffärmere Erde.

Orangenbaum schneiden

Das tolle am Orangenbaum ist, dass du keine aufwändigen Schnittarbeiten an ihm durchführen musst. Das Bäumchen entwickelt naturgemäß eine runde und buschige Krone und braucht dafür keine radikalen Erziehungsschnitte.

Für alle Schnittarbeiten brauchst du eine scharfe und saubere Gartenschere, mit der du die harten Äste durchtrennen kannst. Eine normale Haushaltsschere reicht dafür nicht aus. Schneide immer so, dass eine möglichst senkrechte oder leicht nach unten geneigte Schnittfläche entsteht, damit sie vor Regenwasser geschützt ist.

Der Erhaltungsschnitt am Orangenbaum

Abgestorbene Äste und Triebe kannst du das ganze Jahr über entfernen. Diese Maßnahme bezeichnet man als “Erhaltungsschnitt”. Abgestorbene Zweige sehen braun und holzig aus und wenn du ein Stück abbrichst, ist das Holz trocken und knackt vielleicht sogar. Schneide sie bis dorthin zurück, wo die Zweige noch grün sind, damit der Baum die Wunde verschließen kann. Wasserschosse, also Triebe, die schnell und steil in die Höhe wachsen, kannst du ganzjährig an der Basis entfernen. Sie entwickeln keine Früchte und rauben dem Bäumchen Energie.

Der Erziehungsschnitt am Orangenbaum

Zugegeben, der Erziehungsschnitt ist bei einem Apfelbaum doch deutlich aufwändiger als bei unserer Orange. Das Schöne am Orangenbaum ist, dass er ohne umfangreiche Erziehungsmaßnahmen viele Früchte bildet und kaum Arbeit macht. Entferne im Frühjahr vor dem Austrieb quer und nach innen wachsende Zweige und Äste, um die Krone ein wenig auszulichten. Das ist wichtig, damit genügend Luft und Licht in das Innere der Krone gelangen und sich keine Schädlinge und Krankheiten breit machen können.

Möchtest du eine möglichst buschige und runde Kronenform erzielen, kannst du die äußeren Triebe entsprechend einkürzen. Ist das Bäumchen noch recht klein, reicht es schon, die äußeren Triebe zu entspitzen und so ein verzweigteres Wachstum anzuregen. Schneide in jedem Fall nicht zu viel zurück, das mögen Orangenbäume nämlich nicht so gerne.

Orangen ernten, lagern und verarbeiten

Als Selbstbefruchter benötigt der Orangenbaum weder Insekten noch ein zweites Bäumchen. Trotzdem kann es passieren, dass die Blüte deines Orangenbaums ausbleibt. Das kann unterschiedliche Ursachen haben.

Wurde das Bäumchen nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, kann die Blüte ausbleiben. Auch ein unpassender Standort mit zu wenig Sonne kann die Ursache sein. Wenn die Überwinterung nicht optimal war und das Bäumchen gestresst wurde (z.B. durch Frost, Krankheiten oder Schädlinge), muss es sich erst einmal regenerieren, bevor es neue Blüten bilden kann.

Erntezeit und Saison von Orangen

Orangen haben eine recht lange Reifedauer. Vom ersten Fruchtansatz bis zur Ernte vergehen etwa 6 bis 9 Monate. Wie auch die Zitrone entwickeln Orangen ihre leuchtende Farbe erst, wenn es kalt wird. Daher werden in warmen Ländern häufig Orangen in grüner Schale verkauft, die aber trotzdem reif sind. Eine weitere Besonderheit ist, dass Orangen sich im reifen Zustand mehrere Monate lang am Baum halten. Du brauchst also nicht sofort alle Früchte zu ernten, sondern kannst dich nach und nach bedienen und dir immer so viele Früchte abschneiden, wie du gerade brauchst. Da Orangen nach der ernte nicht nachreifen, solltest du sie im Zweifel also immer lieber hängen lassen.

Wie erkenne ich, ob die Orange reif ist? Schließlich kann es auch passieren, dass es kalt wird und die Frucht noch nicht ausgereift ist. Die wäre dann ja auch orange, obwohl sie noch nicht reif ist. Wie auch bei der Zitrone, gibt eine reife Orange bei Druck leicht nach und verströmt einen intensiven Duft. Zudem ist der Stiel bei einer reifen Frucht gelblich oder braun, bei einer unreifen Frucht noch grün.

Orangen lagern

Damit deine Orangen nicht sofort verschimmeln, solltest du sie abwaschen, um Schimmelsporen zu entfernen und anschließend trocknen. Lagere sie am besten in einem hellen, kühlen Raum oder einem Vorratsregal. Orangen können zwar auch im Kühlschrank gelagert werden, büßen dort aber an Geschmack ein.

Orangen verarbeiten

Es ist der absolute Klassiker: ein großes Glas frisch gepresster Orangensaft. Super lecker und randvoll mit Vitaminen ist ein selbst gepresster Orangensaft die perfekte Erfrischung. Auch in Cocktails, sowie als getrocknete Scheiben in Tees oder Punsch, schmecken Orangen wunderbar und verleihen allem eine fruchtige Note. Auch in Salaten, leichten Geflügelgerichten, Obstsalaten, Dessert, Marmelade und Kuchen machen sie eine hervorragende Figur.

Orange: Inhaltsstoffe und Nährwerte

Orangen sind sehr vitaminreich. Besonders bekannt sind sie für ihren hohen Anteil an Vitamin C, der unser Immunsystem unterstützen kann.

Nährwert pro 100 g

Kalorien: 42 kcal
Eiweiß: 1 g
Fett: 0,2 g
Kohlenhydrate: 3,8 g

Orangenbaum überwintern

Da der Orangenbaum ursprünglich aus einem wärmeren Klima stammt, ist das Gewächs in unseren Breitengraden leider nicht winterfest. Das bedeutet, dass er vor dem ersten Frost in sein Winterquartier ziehen muss. Dort legt der Orangenbaum dann eine Winterruhe ein. Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um das Bäumchen nach drinnen zu holen, hängt von mehreren Faktoren ab. Generell wird es ab Oktober langsam Zeit für den Umzug. Je nach Region und Standort kann er aber auch noch etwas länger draußen stehen. Behalte die Wettervorhersagen gut im Auge. Sobald es sich nachts auf 5 Grad abkühlt, solltest du nicht länger zögern.

Die Temperaturen im Winterquartier sollten zwischen 5 und allerhöchstens 12 Grad liegen. Ist es wärmer, geht der Baum wieder ins Wachstum und kann keine Winterruhe halten. Eine geschwächte und krankheitsanfällige Pflanze ist die Folge.

Der Orangenbaum braucht auch im Winterquartier viel Licht - ideale Orte sind unbeheizte Wintergärten, leicht beheizte Gewächshäuser, sehr helle und kühle Treppenhäuser oder Flure.

Ganz wichtig: Je wärmer es ist, desto mehr Licht braucht die Orange (wobei "warm" in diesem Fall maximal 12 Grad sind)! Hast du also keinen super hellen Platz zur Verfügung, muss es an diesem Standort dann möglichst kalt sein. Notfalls kannst du mit einer Pflanzenlampe nachhelfen.

Auch ganz wichtig: "Kein super heller" Platz muss aber immer noch ein heller Platz sein! Beispiele dafür sind kühle Schlafzimmer, Garagen oder Schuppen mit möglichst großen Fenstern Richtung Süden, Süd-Ost oder Süd-West.

Die Kombination aus zu wenig Licht und einer zu hohen Temperatur gefällt der Orange im Winter überhaupt nicht - hier wird es mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Schwächung des Baumes, Schädlingsbefall und starkem Blattverlust kommen. Zugluft sowie trockene Heizungsluft sollten auf jeden Fall vermieden werden. Bei sehr trockener Luft kannst du die Pflanze ab und an mit etwas Wasser besprühen oder eine Schale Wasser zur Verdunstung aufstellen. Vergiss nicht, den Baum auch im Winter regelmäßig zu gießen. Sobald die obersten 5 - 10 cm der Erde angetrocknet sind, musst du ihn mit Wasser versorgen.

Wenn du einfach keinen geeigneten Ort für deinen Orangenbaum findest, gibt es weitere Möglichkeiten:

  • Frage erstmal Freunde und Familie, ob jemand bereit ist, den Wintergast bei sich aufzunehmen. Im Tausch gegen leckere Orangen findet sich bestimmt jemand.
  • Viele Gärtnereien/Gartenfachgeschäfte bieten einen Überwinterungsservice an.
  • Die Orange kann ihre Winterruhe auch aussetzen, wenn sie sehr warm überwintert wird, also z. B. in einem beheizten Wohnraum. Das große Aber: Bei der warmen Überwinterung benötigt der Baum extrem viel Licht. Selbst in einem Wintergarten ist der tägliche Lichteinfall in unseren Breitengraden im Winter oft nicht ausreichend für die Pflanze. Du brauchst also zusätzliche Pflanzenlampen, um die Orange mit der Lichtmenge zu versorgen, die sie bei Raumtemperatur benötigt.

Den Orangenbaum aus dem Winterquartier holen

Zu Beginn der neuen Gartensaison musst du die Eisheiligen Mitte Mai nicht unbedingt abwarten, um den Orangenbaum wieder rauszustellen, wenn das Wetter mitspielt. Achte auch hier auf langfristige Prognosen. Bereits im Laufe des Aprils kann der passende Zeitpunkt für den Umzug gekommen sein, wenn nachts konstant über 5 Grad herrschen.

Noch mehr wichtige Infos und Details zur Überwinterung von Zitrusbäumen findest du hier.

Krankheiten und Schädlinge am Orangenbaum

Der Orangenbaum ist - so gut wie jede andere Pflanze auch - gefährdet, von Schädlingen und Krankheiten befallen zu werden. Das hat meistens nichts mit falscher Pflege zu tun, sondern passiert häufig während der Überwinterung oder in feucht-warmen Sommern. Behalte deine Orange also immer gut im Auge, um schnell zu handeln, falls ein Schädlingsbefall vorliegt.

Besonders Woll- bzw. Schmierläuse haben es auf das Laub der Orange abgesehen. In unserem Magazin findest du einen eigenen Artikel über die schonende Bekämpfung der Wollläuse.

Ameisen auf dem Orangenbaum deuten auf einen Befall von Wollläusen, aber auch von Schildläusen hin. Diese sondern den sogenannten Honigtau ab, der eine klebrige Schicht auf den Blättern bildet. Ameisen ernähren sich davon und sind selbst keine Schädlinge. Um sie zu vertreiben, müssen die Läuse bekämpft werden. Auch den Honigtau solltest du von den Blättern entfernen, da er ein guter Nährboden für einen Pilzbefall ist.

Spinnmilben hingegen sind nicht an Honigtau zu erkennen, sondern an ganz feinen Gespinsten an den Blättern des Orangenbaums. Schaust du genau hin, kannst du die winzigen Spinnentierchen in ihren Netzen herumkrabbeln sehen. Spinnmilben lieben trockene Luft und treten daher meist im Winterquartier auf. Besprühe deinen Orangenbaum regelmäßig mit Wasser und wische die Gespinste ab. Meistens hilft das schon, sodass kein Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln nötig ist.

Hier findest du noch mehr Infos zu Krankheiten und Schädlingen an Zitrusbäumen im Winter.

Eine Hand hält einen Olivenzweig in die Höhe, an dem sich Wollläuse eingenistet haben.
Wollläuse befallen neben Zitrusbäumen gerne mediterrane Gewächse, wie zum Beispiel Oliven.

Dein Orangenbaum bekommt gelbe Blätter?

Im Topf kann es leicht passieren, dass du deine Orange mit zu viel Wasser versorgst. Wenn das Wasser gut ablaufen kann, ist das kein Problem. Ein Topf ohne Abflusslöcher jedoch ist das sichere Todesurteil jeder Kübelpflanze. Für einen guten Abfluss sorgt auch eine Drainageschicht am Topfboden - damit beugst du der gefürchteten Staunässe sicher vor.

Erste Anzeichen für Staunässe können gelbe Blätter am Orangenbaum sein. Über die Wurzeln können nämlich keine Nährstoffe mehr aufgenommen werden und ein Nährstoffmangel ist die Folge. Verfärben sich die Blätter gelb, spricht man auch von einer Chlorose.

Fehlt dem Orangenbaum der Nährstoff Eisen, tritt die Gelbfärbung vor allem bei jüngeren Blättern auf. Sie bekommen zunächst gelbe Ränder, bevor die Verfärbung später auch das Innere der Blätter betrifft. Der Grund für Eisenmangel ist in den meisten Fällen übrigens gar nicht, dass nicht richtig gedüngt wird. Vielmehr liegt Eisen vor, kann aber von den Wurzeln nicht aufgenommen werden - entweder durch Staunässe oder weil der pH-Wert der Erde nicht optimal ist. Liegt keine Staunässe vor, solltest du den pH-Wert messen (es gibt kostengünstige Kits im Handel). Er sollte zwischen 5 und 7,5 liegen, also im leicht sauren Bereich.

Seltener ist Magnesiummangel der Grund für eine Chlorose. Dazu muss die Erde nämlich zu sauer sein, also einen pH-Wert von unter 5 haben. Magnesiummangel erkennst du daran, dass die Blattadern grün bleiben, während sich der Rest des Blattes gelb färbt.

Auch ein Stickstoffmangel äußert sich ähnlich, tritt aber vor allem auf, wenn du deinen Orangenbaum nicht regelmäßig umtopfst und mit frischer Erde versorgst.

Im Winter können sich die Blätter des Orangenbaum gelb färben, wenn er entweder zu kalt oder zu warm steht. Die richtige Überwinterung ist also super wichtig.

Chlorose an den Blättern einer Zitrone.
Chlorose kann ein Anzeichen für Staunässe oder einen Nährstoffmangel sein.

Fragen & Antworten zu unserer Orange

Hierzulande kannst du die Orange leider nicht ins Freiland pflanzen. Sie würde den Frost im Winter nicht überleben und du musst das Bäumchen daher zu Beginn der kalten Jahreszeit an einem frostfreien Platz unterbringen.

Der Orangenbaum mag wie alle Zitruspflanzen einen warmen, sonnigen und gerne windgeschützten Standort. Er eignet sich auch als Zimmerpflanze an einem sehr hellen Standort, verbringt den Sommer aber super gerne draußen.

Da es sich bei der Orange ja um ein richtiges Bäumchen handelt, braucht sie auch einen entsprechend großen Topf. Bei neu gekauften Pflanzen startest du am besten mit einem Gefäß, das einen Durchmesser von etwa 25 cm bei einer Höhe von etwa 25 cm hat. Alle Zitruspflanzen bilden eine tiefe Pfahlwurzel aus und können daher nicht in zu flachen Töpfen wachsen.

Die Orange freut sich über einen hohen mineralischen Anteil in der Erde. In der freien Natur stehen die Bäume meist auf kargen und steinigen Untergründen - das können wir im Kübel durch die Zugabe von allerlei Materialien nachahmen.

Die Basis bildet entweder eine gute torffreie Kübelpflanzenerde oder spezielle Zitruserde. Diese Basis-Erde kannst du zusätzlich mit feinem Kies oder Splitt, grobem Sand, Ton- oder Lavagranulat vermengen. Eine gute Mischung speichert gleichzeitig ausreichend Feuchtigkeit, ist aber auch durchlässig genug, sodass keine Staunässe entsteht.

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