Die Paprika

Die Paprika gehört zu den beliebtesten Gemüsepflanzen und begeistert mit ihren bunten Früchten in Rot, Gelb, Orange oder Grün. Die aromatischen Schoten sind nicht nur lecker, sondern auch reich an wertvollen Vitaminen. Mit der richtigen Pflege kannst du Paprika problemlos im Garten, auf dem Balkon oder im Gewächshaus anbauen. Wir zeigen dir, wie das geht!

Die Paprika (Capsicum annuum) gehört zur Pflanzenfamilie der Nachtschattengewächse und ist eng mit Tomaten, Auberginen und Physalis verwandt. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Mittel- und Südamerika und benötigt daher einen warmen und sonnigen Standort.

Paprika gibt es in vielen Formen und Geschmacksrichtungen – von süß bis scharf. Die scharfen Varianten gehören zur Gattung der Chilis, während die milden Sorten als Gemüsepaprika bekannt sind. Die Früchte der Paprika enthalten viele Vitamine, insbesondere Vitamin C - die rote Paprika enthält sogar mehr Vitamin C als Orangen!

Die Paprika wächst aufrecht, aber verzweigt und wird je nach Standort etwa 60 - 80 cm hoch. Die Pflanzen sind mehrjährig, werden jedoch in gemäßigten Breiten meist nur einjährig kultiviert.

Paprika: Standort und Boden

Standort: warm, sonnig, windgeschützt

Boden: locker, humus- und nährstoffreich

Paprikapflanzen lieben Wärme und Sonne. Ein geschützter Standort mit viel Licht, zum Beispiel an einer Hauswand oder im Gewächshaus, ist ideal. Der Boden sollte locker, humusreich und gut durchlässig sein, damit sich die Wurzeln optimal entwickeln können. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, daher ist eine gute Drainage wichtig. Eine regelmäßige Düngung mit Kompost oder organischem Dünger fördert ein gesundes Wachstum.

Gute Nachbarn: Kohl, Salate, Möhren, Bohnen, Petersilie, mediterrane Kräuter, Kapuzinerkresse und Ringelblumen
Schlechte Nachbarn: Auberginen, Erbsen, Kartoffeln, Sellerie und Rote Beete

Aussaat: Schnellüberblick

Aussaat im Haus: ab Mitte Februar bis Ende April
Standort: sonnig, geschützt
Aussaattiefe: 0,5 cm
Pflanzabstand: etwa 50x50 cm
Dauer Keimung: 10 - 14 Tage
Monate Ernte: Juli bis September

Paprika aussäen und vorziehen

Die Anzucht von Paprika aus Saatgut gelingt leicht, wenn du ein paar Punkte beachtest. Die Pflänzchen werden auf der Fensterbank vorgezogen, da sie langsam keimen und wachsen und die Früchte bei einer Direktsaat ins Beet nicht mehr rechtzeitig reif werden würden.

Bei Paprika dient ein Wert von 10 Wochen als Orientierung: So lange dauert es in etwa, bis aus dem Samenkorn eine Pflanze herangewachsen ist, die ausgepflanzt werden kann. Eine Aussaat ist daher Ende Februar empfehlenswert. Die mögliche Aussaatzeit beginnt jedoch schon Mitte Februar. Bis in den April hinein kannst du mit dem Vorziehen noch starten.

Idealerweise wählst du ein Fenster, das nach Süden ausgerichtet ist. Die kleinen Keimlinge sind sehr lichthungrig, eine frühere Aussaat ist daher nicht empfehlenswert. Ist dein Standort nicht ideal, dann warte lieber noch mit der Voranzucht, bis es draußen länger hell bleibt und die Sonne mehr Kraft hat.

Für die Aussaat drinnen benötigst du:

  • einen hellen Standort mit 22 - 28 Grad
  • Saatgut
  • einen oder mehrere Töpfe, Pflanzschalen oder Anzuchtkästen
  • passende Deckel oder durchsichtige Plastiktüten bzw. -folien zur Abdeckung
  • nährstoffarme Anzuchterde
  • idealerweise eine Sprühflasche

Falls du Anzuchtgefäße aus dem letzten Jahr verwendest, solltest du diese zunächst reinigen. In Resten von alter Erde können Krankheitserreger oder kleine Schädlinge überwintert haben.

Wähle für die Aussaat kleine Töpfe. Bei einem Durchmesser von etwa 10 - 12 cm kannst du bis zu 4 Samenkörner aussäen. Auf dem Foto sind Töpfe mit 6 cm Durchmesser zu sehen, in denen jeweils ein Samenkorn steckt. Die Keimlinge werden später in größere Gefäße umgesetzt. Man startet mit kleinen Gefäßen, da sich in diesen die gesamte Erde schneller erwärmt und die Gefahr von Staunässe geringer ist. Außerdem werden die kleinen Pflänzchen im Wachstum durch den knappen Raum erstmal etwas ausgebremst - das ist eine gute Sache, da wir lieber kleinere und dafür kräftige Pflanzen vorziehen wollen als größere und instabile.

 

 

Fülle das Gefäß deiner Wahl mit Erde. Spezielle Anzuchterde, auch oft Kräutererde genannt, ist nährstoffarm und eignet sich daher sehr gut. Die Wurzeln der Keimlinge werden auf ihrer Suche nach Nahrung lang und kräftig. Ein zu hohes Nährstoffangebot hingegen lässt die Pflänzchen in die Höhe schießen und dünne, "spargelige" Exemplare sind das Ergebnis. Alternativ kannst du normale Pflanzerde mit Sand vermengen. Verwende dazu etwa zwei Drittel Erde und ein Drittel Sand. Der Sand sollte nicht zu fein sein.

In übrig gebliebenen Anzucht- oder Pflanzerden aus dem letzten Jahr könnten sich Schädlinge verstecken, zum Beispiel die Larven der Trauermücke. Diese können durch Hitze abgetötet werden. Alte Erde und auch Gartenerde oder Sand aus dem Garten sollten daher immer im Backofen sterilisiert werden. Die angefeuchtete Erde muss bei etwa 120 Grad eine halbe Stunde erhitzt werden und dann abkühlen.

Fülle die Erde in deine Anzuchttöpfe. Du kannst noch etwas Luft nach oben lassen, die Samen auf die angefeuchtete Erde legen und sie mit einer etwa 0,5 cm dicken Schicht Erde abdecken. Oder du drückst die Samenkörner einfach mit dem Finger in die schon vollen Töpfe und deckst die entstehenden Löcher wieder mit Erde zu.

In jedem Fall kann die Erde jetzt noch mal gut angefeuchtet werden, am besten funktioniert das mit einer Sprühflasche.

Wenn du willst, kannst du die Töpfe noch mit Folien abdecken oder in durchsichtige Plastiktüten stecken. So entsteht ein Gewächshausklima und die Erde bleibt länger feucht. Ansonsten trocknet die Erde schnell aus, da die Samen es gerne sehr warm zum Keimen haben möchten. Vergiss nicht, regelmäßig zu lüften. Mindestens einmal am Tag solltest du die Abdeckung kurz entfernen. Überprüfe dabei, ob die Erde noch leicht feucht ist und besprühe sie, wenn nötig. Die Erde sollte aber nie richtig nass sein.

An einem warmen und hellen Standort zeigen sich nach etwa 10 bis 14 Tagen die ersten Keimlinge. Wenn alle Samen gekeimt sind, kannst du die Töpfe auch an einen kühleren Ort stellen, bzw. die Heizung herunterregeln. 20 Grad sind nun mehr als ausreichend und besonders wichtig viel Licht.

Paprika pikieren und umtopfen

Entwickeln die Pflänzchen neben den Keimblättern auch erste Laubblätter, besteht mehr und mehr die Gefahr, dass sie sich gegenseitig beschatten. Dann ist es Zeit fürs Pikieren. Das bedeutet, dass du den Pflanzen nun mehr Platz gönnen kannst. Sie werden ganz, ganz vorsichtig aus der Erde gehoben bzw. "gehebelt" (nicht gezogen!) und in frische, normale Pflanzerde umgesetzt. In einem etwa 10 - 12 cm großen Topf sollte nun nur noch eine Pflanze stehen.

Ab Mitte bis Ende Mai können deine Setzlinge dann nach draußen ins Beet, ins Gewächshaus oder auf den Balkon umziehen. Mehr Infos dazu findest du im vorherigen Absatz zur Pflanzung.

Noch detaillierte Infos zur Aussaat findest du in unserem Magazin: Paprika und Chili erfolgreich vorziehen.

Paprika auspflanzen: Ins Beet oder den Topf

Die vorgezogenen oder gekauften Jungpflanzen dürfen ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, ins Freiland oder in große Töpfe gesetzt werden. Pflanzt du sie ins Gewächshaus, können sie dort meist schon ab Anfang Mai einziehen. Es lohnt sich, den Wetterbericht im Auge zu behalten.

Bei der Pflanzung sollte ein Pflanzabstand zu allen Seiten von etwa 40 - 50 cm eingehalten werden, damit die Pflanzen genügend Platz haben. Pflanzt du deine Paprika in einen Topf, dann wähle ein Gefäß mit mindestens 10 Litern Volumen. Die Paprika benötigt später außerdem eine Stütze, um die schweren Früchte zu tragen.

Paprika pflegen, gießen und düngen

Paprika muss nicht zwingend ausgegeizt werden, anders als Stabtomaten. Während das Entfernen von Seitentrieben die Luftzirkulation verbessert und das Wachstum der Haupttriebe fördert, kann Paprika auch ohne Ausgeizen gut gedeihen. Du kannst die Pflanze buschig wachsen lassen, um mehr Blüten und Früchte zu erhalten. Meistens bleiben die Früchte dann etwas kleiner. Es ist also eine Frage der bevorzugten Wuchsform und auch des verfügbaren Platzes.

Paprika gießen

Paprika benötigt eine gleichmäßige Wasserversorgung, um gesund zu wachsen und reichlich Früchte zu bilden. Besonders während der Blütezeit und Fruchtbildung sollte regelmäßig gegossen werden. Dabei ist es wichtig, Staunässe zu vermeiden, da die Wurzeln empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit reagieren.

Am besten gießt du Paprika morgens oder abends direkt an der Wurzel, sodass die Blätter trocken bleiben. Dies verringert das Risiko von Pilzkrankheiten. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Grasschnitt kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Gießen zu reduzieren.

Paprika düngen

Paprika ist ein Starkzehrer und benötigt viele Nährstoffe. Eine Düngung alle zwei Wochen mit organischem Gemüsedünger oder Kompost sorgt für gesundes Wachstum und eine reiche Ernte. Besonders wichtig ist eine ausreichende Kalziumversorgung, um Blütenendfäule vorzubeugen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Paprika mit Kalzium zu versorgen:

  • Eierschalen: Zerstoßene Eierschalen in die Erde einarbeiten.
  • Gesteinsmehl: Ein bewährter Langzeitdünger, der den Boden mit Kalzium versorgt.
  • Gartenkalk: Falls der Boden zu sauer ist, kann Kalk helfen, den pH-Wert zu stabilisieren und Kalziummangel vorzubeugen.
  • Kalkhaltiges Wasser: Wenn dein Leitungswasser hart ist, enthält es oft genug Kalzium für die Pflanzen.
  • Spezielle Flüssigdünger: Einige Gemüsedünger enthalten bereits Kalzium und können einfach ins Gießwasser gemischt werden, zum Beispiel unser Bloomify Gemüsedünger.

Was hat Kalk nun mit Kalzium zu tun? Kalk besteht hauptsächlich aus Kalziumverbindungen wie Kalziumcarbonat (CaCO₃) oder Kalziumoxid (CaO). Wenn Kalk in den Boden eingebracht wird, versorgt er die Pflanzen mit Kalzium und hilft gleichzeitig, den pH-Wert des Bodens zu regulieren. Besonders in sauren Böden kann Kalk den pH-Wert anheben und so die Nährstoffaufnahme verbessern. Kalzium ist wichtig für die Zellstabilität der Pflanzen und beugt so Problemen wie der genannten Blütenendfäule bei Paprika vor.

Paprika ernten, lagern und verarbeiten

Die ersten Paprikaschoten können je nach Sorte ab Juli geerntet werden. Grüne Paprika sind unreif, entwickeln jedoch mit der Zeit ihre endgültige Farbe. Wenn du eine mildere, süßere Paprika bevorzugt, solltest du warten, bis die Früchte vollständig ausgereift sind.

Frische Paprika kann im Kühlschrank einige Tage gelagert werden, für eine längere Haltbarkeit lassen sich die Schoten einfrieren oder zu Chutneys, Soßen oder eingelegten Varianten verarbeiten.

Rezept: Gefüllte Paprika

Zutaten (für 4 Portionen):

  • 4 große Paprikaschoten
  • 200 g gekochter Reis
  • 1 Dose Kichererbsen (abgetropft)
  • 1 kleine Zwiebel (gewürfelt)
  • 1 Möhre (gerieben)
  • 1 Zucchini (klein gewürfelt)
  • 1 Knoblauchzehe (gehackt)
  • 100 g Feta oder geriebener Käse (optional)
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 TL Paprikapulver
  • Salz, Pfeffer, Kräuter nach Wahl
  • Olivenöl

Zubereitung:

  1. Den Ofen auf 180 °C vorheizen. Die Paprikaschoten waschen, den Deckel abschneiden und das Innere entfernen.
  2. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin glasig anbraten. Möhre, Zucchini und Kichererbsen dazugeben und kurz mitdünsten.
  3. Tomatenmark und Gewürze unterrühren, dann den gekochten Reis hinzufügen und alles gut vermengen. Nach Belieben Feta oder Käse untermischen.
  4. Die Paprikaschoten mit der Mischung füllen und in eine Auflaufform setzen.
  5. Etwas Wasser oder Tomatensoße in die Form geben, damit die Paprika beim Backen nicht austrocknen.
  6. Im Ofen ca. 30–35 Minuten backen, bis die Paprikaschoten weich sind.
  7. Servieren und genießen!

Paprika: Inhaltsstoffe & Nährwerte

Paprika ist nicht nur geschmacklich ein Highlight, sondern auch äußerst gesund. Sie enthält viele Vitamine und Antioxidantien, die das Immunsystem stärken. Besonders reich ist sie an Vitamin C. Darüber hinaus liefert sie Beta-Carotin, Kalium, Magnesium und Ballaststoffe. Besonders in roher Form bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Aber auch gekocht oder gegrillt bleibt Paprika ein nährstoffreiches Gemüse.

Paprika: Nährwerte je 100 g

Kalorien 31 kcal
Fett 0,3 g
Kohlenhydrate 6 g
Eiweiß 1 g

Paprika überwintern

Paprikapflanzen sind eigentlich mehrjährig, werden aber meist nur einjährig kultiviert. Wer sie überwintern möchte, kann sie im Herbst ins Haus holen und an einem hellen, kühlen Ort bei etwa 10-15 °C weiterziehen. In der nächsten Saison treiben sie dann erneut aus.

Paprika: Schädlinge und Krankheiten

Paprika kann von Blattläusen, Spinnmilben oder der Weißen Fliege befallen werden. Ein regelmäßiges Besprühen mit Wasser oder der Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern hilft, die Schädlinge in Schach zu halten. Zu den häufigsten Krankheiten gehören Pilzbefall und die gefürchtete Blütenendfäule, die durch Kalziummangel entstehen kann. Eine gute Nährstoffversorgung und eine gleichmäßige Wasserversorgung sind daher essentiell für gesunde Pflanzen.

Fragen & Antworten zu unserer Paprika

Alle Paprika-Sorten mögen es warm und sonnig und gerne auch regen- und windgeschützt. In unseren Breitengeraden ist es im Freiland meist etwas zu kühl und windig, aber das kommt natürlich auch auf deinen genauen Wohnort und die Witterung an.

In einem Topf kannst du auf jeden Fall einfacher einen geeigneten Standort für deine Paprika auswählen.

Paprikapflanzen sind nicht winterhart und werden deshalb in unseren Breitengraden einjährig kultiviert.

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