Die Physalis

Die Physalis ist eine unkomplizierte Pflanze, die deinen Garten im Herbst mit kleinen Lampions schmückt und dir mit ihren säuerlichen Früchten ordentlich Vitamin C liefert. Sie sind perfekt, wenn du dich nicht entscheiden kannst, ob du lieber kleine, süße Tomaten oder säuerliche Stachelbeeren naschen möchtest.

Die Physalis (Physalis peruviana) ist auch unter den Namen Kapstachelbeere bekannt. Mit der Stachelbeere ist sie allerdings nicht verwandt und hat mit ihr nur ihr säuerliches Aroma gemeinsam. Stattdessen gehört sie als Nachtschattengewächs zur gleichen Pflanzenfamilie wie Tomaten, Paprikas, Chilis, Auberginen und Goji-Beeren.

Eine andere Bezeichnung für die Physalis ist Andenbeere. Dieser Name verrät uns, dass die Pflanze ursprünglich aus Südamerika stammt. Sie wird über einen Meter hoch, ist überall leicht behaart und trägt gelb-schwarz gefleckte Blüten.

Das Besondere an der Physalis ist, dass sich der Blütenkelch rund um die Frucht vergrößert und irgendwann wie ein Lampion aussieht. Er fühlt sich an, als sei er aus Papier. In seiner Mitte leuchtet dann die knallorange, runde Beere.

Die unreifen Beeren und auch die Blätter der Physalis sind leicht giftig. Berührungen sind unproblematisch, jedoch solltest du auf den Anbau der Pflanze verzichten, wenn du Kinder oder Haustiere hast, die sich gerne mal etwas in den Mund stecken oder an Blättern knabbern.

Standort und Boden

Standort: sonnig, warm und windgeschützt
Boden: locker, tiefgründig

An warmen und geschützten Standorten kann es gelingen, die Physalis zu überwintern, da es sich eigentlich um mehrjährige Stauden handelt. In Regionen mit stärkeren Frösten wird dies aber nicht funktionieren. Über einen sonnigen Standort im Sommer freut sich die Pflanze natürlich immer - auch in einem Kübel auf Balkon und Terrasse.

Überraschenderweise ist die Physalis kein Fan von Gewächshäusern. Dort fällt die Ernte deutlich geringer aus als an der frischen Luft.

Im Garten brauchen die Sträucher einen Abstand von knapp einem Meter zueinander oder zu anderen Pflanzen, da sie stark wachsen und buschig werden.

Da die Pflanze ein tiefes Wurzelsystem bildet, benötigt sie lockere und tiefgründige Erde. Das bedeutet, dass der Boden auch in tieferen Schichten nicht verdichtet und hart sein darf. Töpfe müssen hoch genug sein, 50 cm sind ideal. An die Erde selbst stellt die Pflanze aber keine besonderen Ansprüche, wobei sie sandigen Boden lieber mag als zu harten Boden.

Gute Nachbarn: Zucchini und Kürbisse, Salate, Spinat, Bohnen
Schlechte Nachbarn: Tomaten, Paprikas, Chilis, Auberginen, Kartoffeln

Physalis pflanzen

Physalis können ab Mitte Mai nach draußen gepflanzt werden, wenn keine stärkeren nächtlichen Bodenfröste mehr drohen.

Für eine Kultivierung im Kübel muss dieser unten ein Abflussloch haben und etwa 30 - 40 Liter fassen. Eine Höhe von etwa 50 cm ist wegen der tiefen Wurzeln ideal. Je größer, desto mehr Substrat ist vorhanden und desto besser gedeiht deine Physalis.

Pflanzt du die Physalis ins Freiland, hebe dazu pro Pflanze ein ca. 30 cm großes Loch aus. Setze die Pflanze an ihren neuen Platz ruhig tiefer, du kannst ein paar Zentimeter des unteren Stängels „verbuddeln“, da sich dort neue Wurzeln bilden. Fülle anschließend die restliche Erde auf und drücke sie leicht fest.

Physalis benötigen eine stabile Stütze. Du kannst zum Beispiel gerade Äste verwenden oder auch spezielle Bambusstäbe oder Metallstangen.

Zum Schluss gießt du die Pflanze kräftig an. Hast du sie ins Freiland gepflanzt, dann lass das Wasser ruhig ein paar Mal versickern und gieße nach. In einem Kübel reicht eine kräftige Wassergabe zunächst aus.

Wenn du mehrere Exemplare pflanzt, achte darauf, einen gewissen Abstand zur nächsten Pflanze einzuhalten, empfehlenswert ist etwa 1 Meter.

Physalis aussäen

Physalis lassen sich nicht nur als Jungpflanzen ins Freiland oder in Töpfe pflanzen, sondern du kannst sie auch aus Samen auf der Fensterbank vorziehen.

Ähnlich wie bei Chilis kannst du damit bereits Ende Januar oder Anfang Februar beginnen, da sie langsam keimen und wachsen und die Früchte bei einer Direktsaat ins Beet nicht mehr rechtzeitig reif werden würden.

Idealerweise wählst du eine Fensterbank, die nach Süden ausgerichtet ist. Die kleinen Keimlinge sind sehr lichthungrig, eine frühere Aussaat ist daher nicht empfehlenswert. Ist dein Standort nicht ideal, dann warte lieber noch mit der Voranzucht, bis es draußen länger hell bleibt und die Sonne mehr Kraft hat.

Für die Aussaat drinnen benötigst du:

  • einen hellen Standort mit etwa 25 Grad
  • Saatgut
  • einen oder mehrere Töpfe, Pflanzschalen oder Anzuchtkästen
  • passende Deckel oder durchsichtige Plastiktüten bzw. -folien zur Abdeckung
  • nährstoffarme Anzuchterde
  • idealerweise eine Sprühflasche
Falls du Anzuchtgefäße aus dem letzten Jahr verwendest, solltest du diese zunächst reinigen. In Resten von alter Erde können Krankheitserreger oder kleine Schädlinge überwintert haben.

Wähle für die Aussaat kleine Töpfe. Bei einem Durchmesser von etwa 10 - 12 cm kannst du bis zu 4 Samenkörner aussäen. Die Keimlinge werden später in größere Gefäße umgesetzt. Man startet mit kleinen Gefäßen, da sich in diesen die gesamte Erde schneller erwärmt und die Gefahr von Staunässe geringer ist. Außerdem werden die kleinen Pflänzchen im Wachstum durch den knappen Raum erstmal etwas ausgebremst - das ist eine gute Sache, da wir lieber kleinere und dafür kräftige Pflanzen vorziehen wollen als größere und instabile.

Fülle das Gefäß deiner Wahl mit Erde. Spezielle Anzuchterde, auch oft Kräutererde genannt, ist nährstoffarm und eignet sich daher sehr gut. Die Wurzeln der Keimlinge werden auf ihrer Suche nach Nahrung lang und kräftig. Ein zu hohes Nährstoffangebot hingegen lässt die Pflänzchen in die Höhe schießen und dünne, "spargelige" Exemplare sind das Ergebnis. Alternativ kannst du normale Pflanzerde mit Sand vermengen. Verwende dazu etwa zwei Drittel Erde und ein Drittel Sand. Der Sand sollte nicht zu fein sein.

In übrig gebliebenen Anzucht- oder Pflanzerden aus dem letzten Jahr könnten sich Schädlinge verstecken, zum Beispiel die Larven der Trauermücke. Diese können durch Hitze abgetötet werden. Alte Erde und auch Gartenerde oder Sand aus dem Garten sollten daher immer im Backofen sterilisiert werden. Die angefeuchtete Erde muss bei etwa 120 Grad eine halbe Stunde erhitzt werden und dann abkühlen.

Fülle die Erde in deine Anzuchttöpfe. Du kannst noch etwas Luft nach oben lassen, die Samen auf die angefeuchtete Erde legen und sie mit einer etwa 0,5 cm dicken Schicht Erde abdecken. Oder du drückst die Samenkörner einfach mit dem Finger 0,5 cm tief in die schon vollen Töpfe und deckst die entstehenden Löcher wieder mit Erde zu.

In jedem Fall kann die Erde jetzt noch mal gut angefeuchtet werden, am besten funktioniert das mit einer Sprühflasche.

Wenn du willst, kannst du die Töpfe noch mit Folien abdecken oder in durchsichtige Plastiktüten stecken. So entsteht ein Gewächshausklima und die Erde bleibt länger feucht. Ansonsten trocknet die Erde schnell aus, da die Samen es gerne sehr warm zum Keimen haben möchten. Vergiss nicht, regelmäßig zu lüften. Mindestens einmal am Tag solltest du die Abdeckung kurz entfernen. Überprüfe dabei, ob die Erde noch leicht feucht ist und besprühe sie, wenn nötig. Die Erde sollte aber nie richtig nass sein.

An einem warmen und hellen Standort zeigen sich schon bald die ersten Keimlinge. Wenn alle Samen gekeimt sind, kannst du die Töpfe auch an einen kühleren Ort stellen, bzw. die Heizung herunterregeln. 20 - 22 Grad sind nun mehr als ausreichend und besonders wichtig ist viel Licht.

Entwickeln die Pflänzchen neben den Keimblättern auch erste Laubblätter, besteht mehr und mehr die Gefahr, dass sie sich gegenseitig beschatten. Dann ist es Zeit fürs Pikieren. Das bedeutet, dass du den Pflanzen nun mehr Platz gönnen kannst. Sie werden ganz, ganz vorsichtig aus der Erde gehoben bzw. "gehebelt" (nicht gezogen!) und in frische, normale Pflanzerde umgesetzt. In einem etwa 10 - 12 cm großen Topf sollte nun nur noch eine Pflanze stehen.

Ab Mitte bis Ende Mai können deine Setzlinge dann nach draußen ins Beet, ins Gewächshaus oder auf den Balkon umziehen. Mehr Infos dazu findest du im vorherigen Absatz zur Pflanzung.

Schnellüberblick

Aussaat im Haus: ab Ende Januar
Aussaat im Freiland: nicht empfohlen
Standort: sonnig und windgeschützt
Aussaattiefe: 0,5 cm
Pflanzabstand: 100 cm
Dauer Keimung: 7 - 14 Tage
Monate Ernte: September - November

Pflege, Gießen und Düngen

Allgemeine Pflege

Wird die Physalis zu hoch, freut sie sich über Stützen, ähnlich wie Tomaten. Auch an einem Rankgitter kannst du sie befestigen. Du musst sie aber nicht wie Tomaten ausgeizen, sondern alle Triebe buschig wachsen lassen.

 

Gießen

Sie muss regelmäßig gegossen werden, vor allem während der Blüte und Fruchtbildung. Die Physalis mag es nicht, wenn die Erde komplett austrocknet, aber auf Staunässe reagiert sie auch empfindlich. Im Sommer kann eine um die Pflanze aufgebrachte Mulchschicht vor Austrocknung schützen.

 

Düngen

Ganz anders als zum Beispiel Tomaten brauchen Physalis nicht so viele Nährstoffe. Wenn du sie in sehr nährstoffreiche Erde pflanzt, ist das schon mal eine sehr gute Grundlage. Eine kleine Gabe von Kompost oder Langzeitdünger zu Beginn der Saison ist ausreichend.

Ernte und Verarbeitung

Die Erntezeit der Beeren beginnt erst spät, meist ab September. Drei bis vier Monate nach der Blüte sind die Beeren reif. Das erkennst du daran, dass der Lampion komplett vertrocknet ist und die Früchte so richtig schön orange leuchten. Warte nicht zu lange mit der Ernte, wenn es nass und regnerisch ist. Dann können die Beeren nämlich leicht aufplatzen und verderben. Einmal geerntet, kannst du die Lampions inklusive Früchte jedoch kühl lagern, so halten sie sich für mehrere Wochen frisch.

Reife Früchte sind oft von außen etwas klebrig, wie von Honig benetzt. Das bedeutet nicht, dass sie aufgeplatzt sind. Diese Schutzschicht kannst du einfach abwaschen.

Die Früchte unserer Bloomify-Physalis eignen sich natürlich super zum sofortigen Naschen, sind aufgrund ihres säuerlichen und hocharomatischen Geschmacks aber auch perfekt für Obstsalate, Marmeladen oder auch pikante Chutneys geeignet.



Physalis überwintern

Die Physalis ist kälte- und frostempfindlich. In einen Kübel gepflanzt, kann die Physalis jedoch auch ab Mitte Oktober drinnen überwintert werden, da sie mehrjährig ist.

Dabei sind Temperaturen von 10 - 15 Grad ideal. Du kannst die Pflanze ohne Bedenken ordentlich zurückschneiden, bevor du sie reinholst. Sie kann etwa die Hälfte oder bis zu zwei Dritteln ihrer Höhe einbüßen.

Eine Alternative zur Überwinterung ist die Vermehrung über Stecklinge. Anstatt deine Physalis, die im Beet wächst, im Winter auszubuddeln, um sie zu überwintern, kannst du Stecklinge abschneiden und dir daraus neue Pflanzen ziehen. Das lässt sich natürlich auch mit dem Rückschnitt bei der Überwinterung im Kübel kombinieren.

Hier findest du weitere Infos rund um das Überwintern der Physalis.

Krankheiten und Schädlinge

Unsere Bloomify-Physalis ist sehr robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Sehr wichtig ist es, dass Staunässe vermieden wird, da diese zu fauligen Wurzeln und Pilzbefall führen kann.

Nährwerte

Physalis sind super gesund, denn sie enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidantien sowie viel Beta-Carotin, der orangefarbene Farbstoff, der auch Möhren so gesund macht. Reich sind sie vor allem an Vitamin C und waren daher früher bei von Skorbut geplagten Seeleuten beliebt. Man kann ja nicht immer nur Zitronen essen…

Nährwerte je 100g

Kalorien 53 kcal
Fett 0,7 g
Kohlenhydrate 11 g
Eiweiß 1,9 g

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