Die Ringelblume

Das ganze Foto ist gefüllt von vielen Ringelblumenblüten in verschiedenen Gelb- und Orangetönen.

Was leuchtet denn da so schön? Die farbenfrohen Ringelblumen sind wirklich ein toller Hingucker im Garten oder auf dem Balkon. Die pflegeleichten Sommerblumen ziehen nicht nur unsere Blicke auf sich, sondern auch Bienen und Schmetterlinge an.

Die Natur freut sich über Ringelblumen in unseren Gärten, aber auch wir können die Blütenblätter nutzen. Schauen wir uns doch mal an, worauf es bei der Pflege der Ringelblume ankommt.

Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist eine tolle Gartenblume, die den ganzen Sommer über blüht. Sie gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler und ist somit zum Beispiel nah mit Sonnenblumen und Gänseblümchen verwandt - aber auch mit Salat!

Es gibt viele verschiedene Sorten von Ringelblumen. Sie unterscheiden sich in der Wuchshöhe, Blütenfarbe und Blütenform. Die Blütenfarbe reicht dabei von einem hellen Gelb bis zu einem tiefen Orange, die Hauptblütezeit ist von Juni bis September.

In Ringelblumenblüten sind Flavonoide enthalten. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die bei vielen Blüten für den Farbstoff sorgen und somit dabei helfen, Bestäuber anzulocken. Sie sollen antioxidativ wirken. Daher werden viele flavonoidhaltige Pflanzen medizinisch genutzt, genau wie auch die Ringelblume.

Flavonoide sind übrigens auch in anderen Lebensmitteln enthalten, zum Beispiel in Kernobst wie Äpfeln und Birnen, Steinobst wie Kirschen und Pflaumen, Weintrauben, Beeren, aber auch Gemüse wie Zwiebeln oder Auberginen.

Aufnahme von oben einer dunkelgelben Ringelblumenblüte.
Schlichte Schönheit: Eine ungefüllte Ringelblumenblüte.

Gute Gründe für die Ringelblume

Die Ringelblume ist nicht nur eine dekorative Blühpflanze, sondern bietet auch viele Vorteile für den Garten:

  • Natürlicher Pflanzenschutz: Sie hält schädliche Nematoden fern und wirkt als natürlicher Schädlingsschutz. Die Pflanze produziert nämlich spezielle Substanzen in ihren Wurzelausscheidungen, die bestimmte bodenbewohnende Nematoden abwehren und deren Entwicklung hemmen.
  • Die Bienen freuen sich: Die leuchtenden Blüten locken Bienen und andere Bestäuber an, was die Artenvielfalt fördert. Allerdings sind gefüllte Ringelblumen für Bienen weniger geeignet, da sie oft keinen oder nur wenig Pollen und Nektar bieten. Einfach blühende Sorten sind die bessere Wahl für einen bienenfreundlichen Garten.
  • Medizinische und kulinarische Nutzung: Die Blütenblätter der Ringelblume sind reich an heilenden Wirkstoffen und können in Tees, Salben oder als essbare Dekoration verwendet werden.
Ein brauner Schmetterling sitzt auf einer orangen Ringelblumenblüte.
Ringelblumen locken Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an.

Warum heißt die Ringelblume Ringelblume?

Wer sich bei der Ringelblume auf bunt geringelte Blütenblätter gefreut hat, den müssen wir leider enttäuschen. Den Namen verdankt die Blume ihren Samen, da diese meist aussehen wie ein halber Kreis, also ein kleiner Ringel/Kringel. Das Besondere daran ist, dass die Samenkörner teilweise so unterschiedlich aussehen, dass man gar nicht vermutet, dass sie alle von der gleichen Pflanze stammen. Das liegt daran, dass sie sich somit auf verschiedenen Wegen verteilen können: Manche Samen bleiben im Fell von Tieren hängen, andere werden mit dem Wind davon getragen. Ziemlich ausgetüftelt, oder?

Zwischen den verblühten Samenständen vieler Ringelblumen sind vom Morgentau bedeckte Spinnennetze gespannt.
Auch verblühte Ringelblumen schmücken den Garten.

Ringelblume: Standort und Boden

Standort: sonnig
Boden: locker, nicht zu nass

Die Ringelblume bevorzugt sonnige Standorte. Sie gedeiht am besten in einem lockeren, humusreichen Boden. Obwohl sie auch mit mageren oder leicht lehmigen Böden zurechtkommt, fördert ein nährstoffreicher Untergrund ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte. Hast du sehr sandigen oder sehr harten Boden, kannst du ihn mit gekaufter Pflanzerde vermischen und so aufbessern.

Ringelblume im Topf oder Balkonkasten

Die Ringelblume eignet sich auch hervorragend für den Anbau in Töpfen, Hochbeeten oder Balkonkästen. Hier sind einige Tipps für den erfolgreichen Anbau:

  • Verwende einen ausreichend großen Topf oder Balkonkasten mit Abflusslöchern, um Staunässe zu vermeiden.
  • Eine nährstoffreiche, gut durchlässige Blumenerde ist ideal. Achte darauf, dass sie torffrei ist.
  • Auch auf dem Balkon sollte die Ringelblume einen sonnigen Platz erhalten.
  • Regelmäßiges Gießen, aber ohne Staunässe, sowie eine gelegentliche Düngung fördern gesundes Wachstum und reiche Blüte.
  • Blüten können ebenso geerntet und getrocknet werden wie bei der Freilandkultur.
Im Vordergrund ist blühender Dill zu sehen, unscharf im Hintergrund sehr viele gelbe und orange Ringelblumen.
Ringelblumen sind die perfekten Mischkultur-Partner für Gemüse und Kräuter.

Ringelblumen aussäen

Die Ringelblume kann direkt ins Freiland gesät werden. Die Aussaat erfolgt ab April, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Behalte jedoch den Wetterbericht im Auge: Wenn noch Nachtfrost angesagt ist, dann warte lieber noch ein wenig mit der Aussaat.

Die Samen der Ringelblume sind recht groß und können gut mit ausreichend Abstand gesät werden. Es ist aber auch möglich, die Samen eher großflächig auszustreuen. Das macht man meist, wenn die Samen in einer Mischung enthalten sind, zum Beispiel für eine Blumenwiese.

Auf einer Handfläche, die von der Gartenarbeit erdig ist, liegen getrocknete Samen der Ringelblume
Die lustig geformten Samen der Ringelblume lassen sich gut aussäen.

Vor allem bei der Aussaat in Töpfen bietet es sich aber an, die Samen einzeln auszusäen. Du kannst dir aussuchen, ob du die Pflanzen eher vereinzelter oder enger zusammen wachsen lassen möchtest. Je mehr Platz eine Pflanze hat, desto besser kann sie sich entfalten. Dabei ist ein Abstand von 25 - 30 cm zwischen den Samenkörnern zu empfehlen.

Für einen engeren Bewuchs kannst du den Abstand verringern. Die Pflanzen konkurrieren dann zwar mehr um Nährstoffe, aber gerade bei der Anzucht in Topf oder Hochbeet kann man einfach regelmäßig nachdüngen.

Ein engerer Bewuchs im Freiland hat den Vorteil, dass Unkraut unterdrückt wird.

Besonders schön im Freiland sehen Ringelblumen in Reihen aus. Sie haben dann viel Platz, um sich gut zu entwickeln und rahmen Beete farblich ein.
Eine Ringelblume blüht in Gelb, im Hintergrund ist unscharf zu erkennen, dass sie an einem Weg im Garten wächst, der mit Holzschnitzeln bedeckt ist.
Blumen am Beetrand locken Bestäuber an.

Ringelblumen aussäen: So einfach geht’s

Die Samen werden etwa 1 bis 2 cm tief in die Erde gedrückt und leicht bedeckt. Gieße sie leicht an und halte den Boden nach der Aussaat stets etwas feucht, wenn es nicht regnet. Nach etwa einer bis zwei Wochen beginnen die Keimlinge zu sprießen. Ein regelmäßiges Ausdünnen sorgt für kräftigere Pflanzen. Du kannst dazu zu dicht stehende Pflänzchen umsetzen, was jedoch aufgrund der empfindlichen Wurzeln nicht immer gelingt.

Übrigens: Neues Saatgut für die Blütenpracht im nächsten Jahr kannst du dann "ernten", wenn die Blumen verblüht und die Samenstände komplett trocken sind.

Nahaufnahme eines vertrockneten Blütenstandes der Ringelblume mit reifem Saatgut.
Wenn die Samen an der Pflanze komplett getrocknet sind, können sie fürs nächste Jahr gesammelt werden.

Ringelblumen pflanzen

Du kannst auch vorgezogene Jungpflanzen kaufen. Pflanze diese immer mitsamt des Wurzelballens ein, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Die Pflänzchen können ab Mitte Mai ins Beet gesetzt werden. Dabei sollte wieder ein Pflanzabstand von etwa 25 bis 30 cm eingehalten werden, du kannst die Blumen aber auch enger setzen.

Ringelblumen gießen und düngen

Die Ringelblume ist recht genügsam und benötigt nur mäßige Wassergaben. Staunässe sollte vermieden werden, da sie die Wurzeln schädigen kann. Eine gelegentliche Düngung mit Kompost oder organischem Dünger unterstützt die Blütenbildung und fördert das Wachstum.

Im Freiland musst du in guter Gartenerde nicht nachdüngen. Wenn die Blumen zum Anlocken von Bestäubern zum Beispiel im Gemüsebeet stehen und du dort düngst, dann zweigen sich die Ringelblumen davon etwas ab, was für sie vollkommen ausreicht.

Im Topf sind die Nährstoffe schneller verbraucht. Hier eignet sich auch ein Blühpflanzendünger auf organischer Basis, der über das Gießwasser verabreicht wird.

Ein Garten im Sommer, der üppig und prächtig blüht und gedeiht. Im Vordergrund Ringelblumen, dahinter ein Hochbeet mit Kohl und Kapuzinerkresse und ein Gewächshaus mit Tomaten.
Im Freiland brauchen Ringelblumen meist nicht extra gedüngt zu werden.

Ringelblumenblüten ernten und verarbeiten

Die Blüten der Ringelblume können während der gesamten Blütezeit geerntet werden. Idealerweise sollten sie an trockenen Tagen gepflückt und anschließend schonend getrocknet werden. Sie finden Verwendung in Tees, Salben oder als dekorative Zutat in der Küche.

Zum Trocknen legt man die Blütenblätter in einer dünnen Schicht auf ein sauberes Tuch oder ein Gitter an einem warmen, schattigen und gut belüfteten Ort aus. Nach etwa 1 - 2 Wochen sind sie rascheltrocken. Wenn es sehr warm ist, kann die Trocknung aber auch deutlich schneller gehen. Wichtig ist, dass die Blüten wirklich richtig trocken sind, damit sie später nicht schimmeln. Sie können in einem luft- und lichtdichten Behälter aufbewahrt werden und sind dann etwa 2 Jahre lang haltbar.

In einem geflochtenen Korb befinden sich zwei Sträuße mit getrockneten Ringelblumen und Kornblumen.
Für Teemischungen sind die blauen Kornblumenblätter eine tolle Ergänzung zum Orange der Ringelblumen.

Die getrockneten Blüten eignen sich hervorragend für Teemischungen. Sie können allein als milder Ringelblumentee aufgebrüht oder mit anderen Kräutern wie Kamille, Salbei oder Zitronenmelisse kombiniert werden.

Ansicht frontal von oben: Auf einer grauen Steinplatte stehen zwei Gläser, eins gefüllt mit getrockneten Ringenblumenblättern und eins mit Kornblumenblättern, rundherum sind Blütenblätter verteilt.
Füllst du getrocknete Blüten in durchsichtige Gläser, dann lagere sie dunkel.

Ringelblumensalbe herstellen

Auch Ringelblumensalbe ist einfach herzustellen und ideal für die Hautpflege. Sie eignet sich hervorragend für trockene Haut, kleine Wunden, rissige Hände oder Hautirritationen. Kühl und dunkel gelagert ist sie mehrere Monate haltbar. Hier ist ein Rezept:

Zutaten:

  • 2 Handvoll getrocknete Ringelblumenblüten
  • 200 ml Pflanzenöl (z. B. Olivenöl, Mandelöl oder Jojobaöl)
  • 20 g Bienenwachs (für eine festere Salbe ggf. etwas mehr, vegane Alternative: Carnaubawachs oder Candelillawachs)
  • Optional: einige Tropfen ätherisches Öl (z. B. Lavendel)

Anleitung:

1. Ölauszug herstellen:

    • Die Ringelblumenblüten in ein sauberes Glas geben und mit dem Öl übergießen, sodass sie vollständig bedeckt sind.
    • Das Glas gut verschließen und für etwa 2–4 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen, gelegentlich schütteln.
    • Alternativ kann das Öl im Wasserbad bei niedriger Temperatur (ca. 40°C) für 1–2 Stunden erwärmt werden, um den Prozess zu beschleunigen.

2. Blüten abseihen:

    • Das Öl durch ein feines Sieb oder ein Tuch abseihen, um die Blütenreste zu entfernen.
In einem großen Einmachglas wurden Ringelblumenblüten in Öl eingelegt.
Du kannst die Blütenblätter abzupfen oder die ganzen Blüten im Öl ziehen lassen.

3. Salbe herstellen:

    • Das Ringelblumenöl mit dem Bienenwachs in einem hitzebeständigen Gefäß im Wasserbad schmelzen lassen.
    • Gut verrühren, bis sich das Wachs vollständig aufgelöst hat.
    • Optional: Ätherisches Öl hinzufügen und nochmals umrühren.

4. Abfüllen:

    • Die flüssige Salbe in saubere, trockene Gläser oder Dosen füllen.
    • Abkühlen lassen, bis sie fest wird, dann gut verschließen.
Auf einer grauen Steinplatte steht ein braunes Glas mit einem handgeschriebenen Etikett, auf dem Ringelblumensalbe steht. Daneben befinden sich drei Blöcke Bienenwachs und eine Blüte als Deko.
Mit wenigen Zutaten schnell selbstgemacht: Wohltuende Salbe aus Ringelblumen.

Krankheiten und Schädlinge an der Ringelblume

Die Ringelblume ist relativ robust gegenüber Schädlingen. Gelegentlich können Blattläuse oder Schnecken auftreten. Gegen Blattläuse hilft das Abspritzen mit Wasser oder das Anlocken von Nützlingen. Insekten wie Marienkäfer oder Grashüpfer fressen Blattläuse, daher ist ein naturnaher Garten, der Nützlingen ein Zuhause bieten, eine gute Vorsorge gegen Schädlinge.

Die Blätter der Ringelblume werden manchmal vom Echten Mehltau befallen. Stark befallene Blätter sollten abgemacht und entsorgt werden. Gegen einen leichten Befall hilft das Einsprühen mit einer Mischung aus Wasser und frischer Vollmilch (Mischverhältnis 8:1).

 

Auf der gelben Blüten einer Ringelblume sitzt ein großes Heupferd.
Ringelblumen locken allerlei Insekten in den Garten.

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