Der Schnittlauch

Eine Person kniet vor einer blühenden Schnittlauchpflanze und hält einen Blütenstängel in der Hand, die Perspektive ist frontal von oben.

Schnittlauch ist ein unkompliziertes, vielseitiges Küchenkraut, das mit seinem mild-würzigen Zwiebelaroma unzählige Gerichte verfeinert. Ob auf frischem Brot, in Salaten oder als Garnitur – die feinen, grünen Halme sind ein echter Genuss. Gleichzeitig ist Schnittlauch pflegeleicht, winterhart und treibt immer wieder neu aus. Doch damit er kräftig wächst und reichlich geerntet werden kann, braucht er die richtigen Bedingungen. In diesem Text erfährst du, wie du Schnittlauch erfolgreich anbaust und optimal pflegst.

Schnittlauch (Allium schoenoprasum) gehört zur Pflanzenfamilie der Lauchgewächse (Amaryllidaceae) und wächst meist in dichten Horsten mit röhrenförmigen, sattgrünen Blättern. Er wird etwa 30 cm hoch. Im Sommer bildet er hübsche violette Blüten, die nicht nur Bienen, Hummeln oder andere Insekten anlocken, sondern auch essbar sind. Schnittlauch ist winterhart und kann über Jahre hinweg an der gleichen Stelle gedeihen.

Eine Steinhummel sitzt auf einer Schnittlauchblüte.
Schnittlauchblüten sind ein wahrer Insektenmagnet.

Schnittlauch: Standort und Boden

Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: locker, humusreich, nicht zu trocken

Schnittlauch ist eine unkomplizierte Pflanze, die sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten gut wächst. Ein lockerer, humusreicher und feuchter Boden ist ideal. Staunässe sollte allerdings vermieden werden, damit die Wurzeln nicht faulen. Im Topf oder Balkonkasten kannst du normale Kübelpflanzenerde verwenden. Reine Kräutererde ist meist etwas zu nährstoffarm und sollte mit anderer Erde vermischt werden.

In einer Kräuterschnecke ist Schnittlauch zusammen mit Petersilie gut im unteren Bereich aufgehoben und wärmeliebende und trockenheitsresistente Kräuter weiter oben.

Schnittlauch ist mehrjährig und kann über viele Jahre am selben Standort wachsen, ohne große Probleme zu bekommen. Im Gegensatz zu anderen Allium-Arten wie Zwiebeln oder Knoblauch, die eine Fruchtfolge benötigen, ist Schnittlauch weniger empfindlich gegenüber Bodenmüdigkeit. Allerdings kann es vorteilhaft sein, ihn alle paar Jahre zu teilen und an einen neuen Platz zu setzen, damit er kräftig bleibt und nicht zu dicht wächst. Ein regelmäßiger Standortwechsel ist aber nicht zwingend notwendig.

Der Bloomify Schnittlauch ist ein Mittelzehrer und harmoniert in einer Mischkultur sehr gut mit vielen anderen Pflanzen. Besonders gut verträgt er sich mit Möhren, Erdbeeren, Salat und Tomaten. Diese Kombination kann sogar helfen, Schädlinge fernzuhalten – zum Beispiel schützt Schnittlauch Erdbeeren vor Pilzkrankheiten. Auch Ringelblumen und Kamille sind ideale Nachbarn. Weniger gut harmoniert Schnittlauch dagegen mit anderen Lauchgewächsen wie Zwiebeln, Knoblauch oder Porree, da sie ähnliche Nährstoffe benötigen und sich gegenseitig im Wachstum behindern können. Eine bunte Mischkultur sorgt für gesunde Pflanzen und eine bessere Ernte!

Gute Nachbarn: Möhren, Erdbeeren, Salate, Tomaten, Ringelblumen, Kamille
Schlechte Nachbarn: Zwiebeln, Knoblauch, Porree/Lauch

Nahaufnahme einer Kräuterschnecke, oben rechts auf Steinen ist blühender Thymian zu sehen, links weiter unten Schnittlauch und Petersilie.
Eine Kräuterschnecke kann aus Steinen errichtet werden. Petersilie und Schnittlauch wachsen gerne im unteren Bereich.

Schnittlauch pflanzen

Zum Pflanzen brauchst du:

  • eine kleine Gartenschaufel
  • etwas Dünger, am besten organischer Langzeitdünger
  • ggf. ein Pflanzgefäß und Erde

Als erstes musst du die Pflanze aus ihrem bisherigen Topf heben und den Wurzelballen auflockern, wenn er stark durchwurzelt ist. Du kannst die Wurzeln ruhig etwas anreißen. Das regt zur Neubildung von Feinwurzeln an, die zur Wasser- und Nährstoffaufnahme wichtig sind. So wächst die Pflanze besser an. Ist der Wurzelballen noch nicht so stark durchwurzelt, ist das nicht nötig.

Übrigens: Bei gekauftem Schnittlauch handelt es sich strenggenommen um mehrere Pflanzen, die dicht zusammen wachsen. Sie wurden büschelweise gesät, wie es auch bei anderen Kräutern wie Basilikum, Koriander oder Petersilie gemacht wird. Es ist auch möglich, die Wurzelballen (mehrfach) zu teilen und die kleineren Büschel getrennt einzupflanzen.

Schnittlauch ins Freiland pflanzen

Hebe mit der Schaufel ein Loch aus, in das der Wurzelballen der Pflanze bequem hinein passt. Achte darauf, dass es nicht zu tief ist. Hast du sehr schwere, lehmige Gartenerde, kannst du das Loch noch großzügiger bemessen und den Aushub mit etwas Sand oder Pflanzerde vermengen.

Du kannst die Erde auch mit etwas Langzeitdünger oder Komposterde vermengen, um dem Schnittlauch optimale Startbedingungen zu schaffen. Setze die Pflanze dann mittig ins Pflanzloch. Halte sie am besten mit einer Hand fest und fülle mit der anderen das Loch etwa zur Hälfte mit der ausgehobenen Erde. Drücke diese leicht an und fülle das Loch komplett auf. Ist noch Erde übrig, so kannst du daraus einen kleinen "Deich" rings um die Pflanze formen, der sorgt beim Angießen dafür, dass das Wasser nicht so schnell abläuft. Angießen bedeutet, dass du dem neu gepflanzten Schnittlauch erstmal eine kräftige Portion Wasser gönnst.

Schnittlauch in einen Topf, Balkonkasten oder ins Hochbeet pflanzen

Möchtest du den Schnittlauch in einem Pflanzgefäß kultivieren, ist es wichtig, dass dieses etwa 1,5 mal so groß ist wie der Wurzelballen. Sobald es durch das Wachstum zu eng wird, kannst du den Schnittlauch auch teilen und auf mehrere Töpfe aufteilen. Pflanzgefäße sollten unbedingt ein Abflussloch für überschüssiges Gießwasser haben.

Um Staunässe zu vermeiden, ist es sinnvoll, unten in dein Pflanzgefäß eine Schicht Kieselsteine oder leichtes Blähtongranulat zu schichten. Darüber kommt eine Schicht Pflanzerde und optional eine Handvoll Langzeitdünger. Setze die Pflanze mit einer Hand mittig in den Topf und fülle die übrigen Hohlräume mit Erde auf. Drücke diese zwischendurch immer mal wieder leicht fest. Am Schluss wird der Schnittlauch einmal kräftig angegossen.

Schnittlauch aussäen

Wer früher ernten möchte, kann Schnittlauch ab Februar auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen. Die kleinen Pflänzchen können dann ab April nach draußen gesetzt werden. Wir empfehlen aber die Direktsaat ab April.

Die Aussaat von Schnittlauch ist unkompliziert. Ab März kann er direkt ins Freiland gesät werden, sobald der Boden frostfrei ist. Die Aussaat ist dann etwa bis Mitte/Ende Mai noch möglich, je nach Temperatur. Wird es zu warm, keimt Schnittlauch kaum noch. Ab Mitte August ist eine Aussaat dann wieder vielversprechender.

Die Samen werden in Reihen mit einem Abstand von etwa 5 cm zwischen den einzelnen Pflanzen und etwa 20 cm zwischen den Reihen. Sehr gut geeignet ist aber auch die Aussaat in kleinen Horsten mit je 10 bis 15 Samen pro Grüppchen.

Die Samen werden etwa 1,5 cm tief gesät und locker mit Erde bedeckt. Eine regelmäßige Bewässerung sorgt für eine gute Keimung, die etwa zwei bis drei Wochen dauert.

Für die Aussaat brauchst du:

  • Saatgut
  • Kübelpflanzenerde oder Komposterde zum Aufbessern des Gartenbodens
  • praktisch: eine kleine Harke zum Auflockern der Erde
  • ggf. Vlies zur Abdeckung (Schutz vor Frost), Gartenhandschuhe
Auf einer Hand liegen schwarze Samen des Schnittlauchs, die geöffnete Handfläche wird neben eine Schnittlauchpflanze gehalten.
Die Samen vom Schnittlauch sind schwarz, klein und sichelförmig.

Da Schnittlauch sich etwas Zeit bei der Keimung lassen kann, sind Markierungen im Beet praktisch, die anzeigen, wo Reihen verlaufen oder wo du den Schnittlauch als Horst ausgesät hast.

In einem leeren Beet steckt ein Holzschild mit der Aufschrift "Schnittlauch" in der Erde.
Reihenmarkierer können selbstgemacht werden, z.B. aus Holzstäben, -leisten oder auch bemalten Steinen.

Aussaat: Schnellüberblick

Direktsaat: April bis Mitte Mai, Mitte August bis Mitte September
Vorziehen: Mitte Februar bis Ende April
Aussaattiefe: 1 - 2 cm
Pflanzabstand: etwa 5 cm oder in Horsten
Reihenabstand: 20 cm
Dauer Keimung: 10 bis 21 Tage

Schnittlauch: Pflegen, gießen & düngen

Schnittlauch liebt Feuchtigkeit, daher sollte regelmäßig gegossen werden, vor allem an heißen Sommertagen. Dabei ist es ratsam, dicht an der Erde zu gießen, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Einmal im Monat freut sich die Pflanze über eine Düngung mit verdünnter Brennnesseljauche oder Kompost. Damit der Schnittlauch schön buschig bleibt, ist regelmäßiges Schneiden, also Ernten, wichtig – am besten bis kurz über dem Boden.

Schnittlauch ernten, lagern und verarbeiten

Geerntet werden kann Schnittlauch das ganze Jahr über, solange er grüne Halme treibt. Dabei werden die Halme einige Zentimeter über dem Boden abgeschnitten, damit die Pflanze immer wieder neu austreibt. Frischer Schnittlauch schmeckt am besten, kann aber auch eingefroren werden. Trocknen ist dagegen weniger empfehlenswert, da das Aroma dabei stark nachlässt.

Eine Schnittlauchpflanze in einem Beet wurde zur Hälfte abgeschnitten.
Schnittlauch wird zur Ernte bodennah abgeschnitten.

Wer es kreativ mag, kann Schnittlauchblüten in Essig einlegen – das gibt eine feine Würze und eine tolle Farbe. Die Blüten lassen sich aber auch frisch essen. Die blühenden Stängel solltest du stehen lassen oder entsorgen, denn sie schmecken bitter und sind sehr hart.

Abgeschnittener Schnittlauch kann für ein paar Tage in ein Wasserglas gestellt und so frisch gehalten werden.

Eine blonde Frau in einem dunkelgrünen, karierten Hemd kniet im Garten vor einem Büschel Schnittlauch und knabbert eine Blüte an, die sie in der Hand hält.
Auch die Blüten vom Schnittlauch kann man essen!

Schnittlauch: Inhaltsstoffe & Nährwerte

Schnittlauch ist nicht nur lecker, sondern auch richtig gesund. Er steckt voller Vitamin C und Vitamin K. Dazu kommen B-Vitamine und eine ordentliche Portion Beta-Carotin. Die schwefelhaltigen ätherischen Öle, die für das typische Laucharoma sorgen, wirken antibakteriell und fördern die Verdauung. Außerdem enthält Schnittlauch Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Eisen, die den Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Frisch geerntet entfaltet er sein volles Aroma und bringt nicht nur Geschmack, sondern auch eine Extraportion Gesundheit auf den Teller.

Frisch abgeschnittener Schnittlauch liegt in einem Haufen auf der Holzumrandung eines Beets, daneben liegt eine Gartenschere mit Holzgriff.
Schnittlauch kann ruhig kräftig abgeerntet werden und wächst dann wieder nach.

Nährwerte je 100 g

Kalorien 30 kcal
Fett 0,7 g
Kohlenhydrate 4,4 g
Eiweiß 3,3 g

Schnittlauch überwintern

Schnittlauch ist ein winterharter Gefährte und kommt problemlos mit Temperaturen bis -25°C zurecht! Das gilt vor allem für den unterirdischen Teil der Pflanze. Auch, wenn du im Winter nichts mehr von deinem Schnittlauch siehst, wird er im Frühjahr zuverlässig neu austreiben.

Wer auch im Winter frischen Schnittlauch möchte, kann einige Horste im Herbst ausgraben und in Töpfen auf der Fensterbank weiterziehen.

Der Boden eines Beets ist mit trockenem Laub bedeckt, dazwischen treibt in der Frühlingssonne Schnittlauch aus.
Im Frühjahr treibt Schnittlauch wieder neu aus.

Schnittlauch: Krankheit & Schädlinge

Schnittlauch ist relativ robust, kann aber gelegentlich von Rostpilzen oder Zwiebelfliegen befallen werden. Gelbe Flecken auf den Halmen sind ein Zeichen für Pilzbefall – dann hilft es, befallene Pflanzenteile zu entfernen und den Schnittlauch für einige Zeit trockener zu halten. Zwiebelfliegen können durch eine Mischkultur mit Möhren oder Ringelblumen ferngehalten werden. Ein regelmäßiger Rückschnitt sorgt außerdem dafür, dass sich Krankheiten gar nicht erst ausbreiten.

Fragen & Antworten zu unserem Schnittlauch

Schnittlauch mag einen Platz in der vollen Sonne oder im Halbschatten. Als Mittelzehrer braucht er einen nicht zu nährstoffreichen Boden, der humos und gut durchlässig ist. Tipp: Schnittlauch sollte jährlich umgepflanzt werden oder bei Topfkultur neue Erde bekommen, so entwickelt er sich gesünder und besser.

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