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Die Stachelbeere als Stämmchen
Wenige Obstsorten sind so vielseitig wie die Stachelbeere, denn je nach Zeitpunkt der Ernte variiert ihr Geschmack von säuerlich bis zuckersüß. Die robusten Sträucher können sogar in Töpfen wunderbar gedeihen. Die Dornen an ihren Zweigen sind zunächst vielleicht etwas abschreckend, doch eigentlich auch super praktisch. Sie schützen vor Vögeln und anderen hungrigen Beeren-Dieben, sodass mehr leckere Früchte für uns übrig bleiben.
Wir zeigen dir alles, was du zur Pflanzung und Pflege der Stachelbeere wissen musst.
Stachelbeeren (Ribes uva-crispa) gehören zusammen mit Johannisbeeren zur Pflanzenfamilie der Stachelbeergewächse. Sie wachsen als Strauch und verlieren im Herbst ihr Laub.
Für alle Infos rund um die Strauchform der Stachelbeere schaust du am besten hier vorbei.
In diesem Text dreht sich allerdings alles um Stachelbeeren, die als Stämmchen wachsen. Dabei handelt es sich um veredelte Pflanzen, die aussehen wie kleine Bäumchen. Unsere Stachelbeere “Stevie” ist das beste Beispiel für so ein robustes und pflegeleichtes Stämmchen.
Veredelt bedeutet, dass der untere Teil der Pflanze, also die Wurzeln und der Stamm, von einer besonders robusten und widerstandsfähigen Sorte stammen, meist einer Wildform. Der obere Teil, also die Krone, gehört zu einer Sorte mit besonders leckeren Früchten. So vereint man ein gesundes Wachstum mit einer reichen Ernte.
Ein Stämmchen wird etwa 180 cm hoch, bleibt im Topf jedoch meist etwas kleiner. Es entwickelt eine dichte und kompakte Krone und trägt im April und Mai kleine Blüten, die gerne von Bienen, Schmetterlingen und anderen Gartenbewohnern angeflogen werden.
Alle Stachelbeeren wachsen oft überhängend, was bedeutet, dass die Triebe nicht senkrecht nach oben wachsen, sondern eher zur Seite. Die Früchte sind am Anfang leicht behaart, die Schale wird aber immer glatter, je größer die Früchte werden. Es gibt Sorten mit grünen, gelben und roten Früchten. Unsere Bloomify Stachelbeeren "Stanislav" und "Stevie" tragen grüne und Stachelbeere "Stella" rote Früchte.
Trotz ihres Namens tragen Stachelbeeren Dornen und keine Stacheln, aber diese beiden Begriffe werden gerne synonym verwendet.
Die grüne Stachelbeere im Jahresverlauf
Im Frühjahr treibt die Stachelbeere neu aus. Die Triebe sehen kahl und dornig noch etwas gefährlich aus, bald trägt die Pflanze jedoch ihr grünes Blätterkleid.
Die neuen Blätter sprießen und sind saftig-grün.
Die Früchte sind zunächst noch winzig klein. Mit ausreichend viel Sonne reifen sie im Laufe der Monate Mai und Juni heran.
Standort und Boden
Standort: sonnig, gerne halbschattig, windgeschützt
Boden: locker, humusreich
Die Stachelbeere gedeiht sowohl im Freiland als auch in ausreichend großen Kübeln prächtig. Sie mag einen hellen Standort, braucht aber nicht den ganzen Tag volle Sonne. Halbschattige Standorte mit Morgensonne sind ideal.
Ein windgeschützter Standort hält mehr Wärme und ist für die Stachelbeere besonders angenehm. Sie wächst auch gerne in der Nähe von Hecken, die zu viel Sonne und Wind abhalten.
Stachelbeeren im Kübel haben den Vorteil, dass sie mobil sind und du sie im Winter an einen geschützten Platz stellen kannst, an dem es im Sommer zu sonnig wäre. Stachelbeeren auf dem Balkon oder auf der Terrasse sind also gar kein Problem.
Vor allem die Stämmchen sind für Kübel perfekt geeignet, weil es ihnen nichts ausmacht, wenn der untere Bereich von anderen Topfpflanzen um sie herum beschattet wird. Aber auch im Freiland machen Stämmchen eine tolle Figur, wenn sie gezielt als Blickfang gepflanzt werden. Sie lassen sich problemlos unterpflanzen.
Welche Erde für die Stachelbeere?
Stachelbeeren mögen einen humusreichen, lockeren Boden, der weder zu nass noch zu trocken ist. Ist dein Gartenboden sehr schwer und lehmig, kann Wasser nicht so gut abfließen und bei Trockenheit kann der Boden steinhart werden. Sehr sandiger Gartenboden hingegen ist zwar schön locker, aber auch nährstoffarm und kann Wasser nicht gut speichern. In beiden Fällen solltest du die Stachelbeere nicht direkt in den Boden hineinpflanzen, sondern diesen mit guter Pflanzerde mischen. Sie sollte humus- und nährstoffreich sein. Achte darauf, dass sie torffrei ist, da der Torfabbau unsere Moore schädigt. Auch Komposterde ist gut geeignet.
Stachelbeeren benötigen einen pH-Wert des Bodens zwischen 6 und 7. Das heißt, dass sie im Freiland nicht direkt neben Beerensträucher gepflanzt werden sollten, die saureren Boden brauchen. Himbeeren fühlen sich zum Beispiel bei Werten von 5,5 bis 6 wohl und Blaubeeren sogar bei 4 - 5. Für Stachelbeeren musst du den Boden also nicht extra saurer machen.
Im Topf muss Staunässe unbedingt vermieden werden, denn diese führt zu Krankheiten an den Zweigen oder Wurzelschäden. Die Stachelbeere trägt dadurch weniger Früchte und geht im schlimmsten Fall ein. Staunässe entsteht, wenn Wasser nicht abfließen kann. Das kann auch passieren, obwohl du lockere Erde verwendet hast, zum Beispiel, wenn der Topf kein Abflussloch hat. Sehr praktisch ist auch eine Drainageschicht aus groben Kieselsteinen, Blähtongranulat oder ähnlichem auf dem Topfboden, mehr dazu unter “Stachelbeere pflanzen”.
Stachelbeeren pflanzen
Wann werden Stachelbeeren gepflanzt?
Für deine Stachelbeere, vor allem eine Jungpflanze, ist es am besten, wenn sie im Herbst gepflanzt wird. Bis in den November hinein ist das möglich, solange kein Frost angekündigt ist. Das ist der ideale Pflanzzeitpunkt, aber du kannst die Stachelbeere auch zu anderen Zeiten pflanzen, das ist kein Problem.
Der Frühling ist ebenfalls sehr gut geeignet. Du kannst sie aber auch den ganzen Sommer über pflanzen, solange die Sonne nicht allzu erbarmungslos vom Himmel brennt und du in der ersten Zeit regelmäßig gießt, damit die Erde nicht austrocknet.
Oft liest man, dass Beerensträucher ausschließlich im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr gepflanzt werden sollten - das trifft aber auf sogenannte Containerware nicht zu. Das Wort klingt nicht so toll, bedeutet aber lediglich, dass die Pflanzen in einem Topf aufgewachsen und somit schon gut in der sie umgebenden Erde verwurzelt sind. Im Gegensatz dazu werden auch wurzelnackte Stachelbeersträucher verkauft, die etwas empfindlicher sind, was den richtigen Pflanzzeitpunkt angeht.
Aufpassen musst du, wenn die Sonneneinstrahlung sehr hoch ist. Stachelbeeren mögen es zwar warm und etwas sonnig, bei Jungpflanzen besteht aber immer die Gefahr, dass ein Sonnenbrand auftritt, da die jungen Blätter noch nicht an das direkte Sonnenlicht gewöhnt sind.
Stachelbeeren pflanzen: Das brauchst du
- Freiland: Einen Spaten, ggf. Sand oder Komposterde, um schweren Boden zu lockern
- Kübel: Eine Gartenschaufel, Pflanzerde, Topf, ggf. Übertopf
- einen Pfahl, Pflock oder Stab zum Anbinden, Schnur (Juteschnur o.ä.)
- Dünger, zum Beispiel organischer Langzeitdünger oder Kompost
Als erstes musst du die Pflanze aus ihrem bisherigen Topf heben und ein wenig von der alten Erde entfernen. Du kannst ruhig beherzt zugreifen und den Wurzelballen mit den Händen auflockern bzw. aufreißen. Es sollten natürlich keine großen Wurzeln beschädigt werden, aber Risse an feineren Wurzeln sind gar kein Problem - im Gegenteil, die Pflanze wird im Boden fleißig neue Wurzeln bilden und so gut anwachsen.
Du kannst die Stachelbeere auch für ein paar Stunden oder über Nacht in einen Eimer Wasser stellen. So können sich die Wurzeln schon mal mit Wasser vollsaugen und die Pflanze wächst leichter an.
Stachelbeere ins Freiland pflanzen
Lockere die Erde gründlich auf und hebe mit dem Spaten ein Loch aus, in das der Wurzelballen der Pflanze bequem hinein passt. Achte darauf, dass es nicht zu tief ist. Vor allem bei den Stämmchen sollte der Wurzelballen nicht komplett “verbuddelt” werden. Ideal ist es, wenn der obere Wurzelballen auf einer Ebene mit dem Gartenboden liegt und nur eine dünne Schicht Erde darauf verteilt wird.
Möchtest du mehrere Stachelbeerstämmchen ins Freiland pflanzen, achte auf einen Pflanzabstand von gut 1 m zwischen ihnen. Gib eine Handvoll Langzeitdünger oder etwas Komposterde in das Pflanzloch oder arbeite den Dünger später oberflächlich ein.
Setze die Pflanze mittig ins Pflanzloch. Jetzt kannst du direkt die Stütze für dein kleines Stachelbeer-Bäumchen einsetzen, denn das ist einfacher als im Nachhinein. An einem windgeschützten Ort reicht ein stabiler Bambusstab als Stütze vollkommen aus. An windigeren Standorten brauchst du einen etwas dickeren Pfahl, der aber längst nicht so stabil sein muss wie für größere Obstbäume.
Halte die Pflanze und den Stab am besten mit einer Hand fest und fülle mit der anderen das Loch etwa zur Hälfte mit der ausgehobenen Erde. Drücke diese leicht an und fülle das Loch komplett auf.
Ist noch Erde übrig, so kannst du daraus einen kleinen "Deich" rings um die Pflanze formen, der sorgt beim Angießen dafür, dass das Wasser nicht so schnell abläuft. Angießen bedeutet, dass du der neu gepflanzten Stachelbeere erstmal eine kräftige Portion Wasser gönnst.
Das Stämmchen wird nun noch an zwei Stellen an der Stütze befestigt, zum Beispiel mit einer Juteschnur. Einmal im Bereich unter der Krone und einmal etwas weiter unten am Stamm. Binde es nicht zu stramm an und mache keine allzu festen Knoten. Es sollte noch etwas Luft bleiben, denn der Stammdurchmesser wird noch etwas zunehmen. Du kannst zur Sicherheit auch die Krone an der Stütze fixieren, denn diese kann in der Erntezeit schwer werden.
Stachelbeeren in einen Kübel pflanzen
Für eine Stachelbeere im Topf ist es wichtig, dass das Pflanzgefäß groß genug ist. In zu kleinen Töpfen hat die Pflanze nicht genug Platz, um viele und kräftige Wurzeln zu entwickeln. Ist der Topf wiederum zu groß, hat sie zu viel Platz und steckt ihre ganze Energie ins Wurzelwachstum. Als Folge bleibt das Wachstum in die Höhe oder die Ausbildung von Früchten auf der Strecke.
Bei neu gekauften Pflanzen startest du am besten mit einem Gefäß, das mindestens 40 Liter Volumen hat. Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 35 cm und einer Höhe von 35 cm fassen gut 30 Liter Erde. Zum Vergleich: ein DIN-A4-Blatt ist an der langen Seite etwa 30 cm lang.
Mit Hilfe von praktischen Online-Rechnern kannst du dir für jedes Topfmaß das entsprechende Volumen in Litern anzeigen lassen.
Ein recht großer Topf ist wichtig für die Stabilität, da es sich ja fast um ein richtiges kleines Bäumchen handelt. Falls du nicht so viel Platz zur Verfügung hast, kannst du eine Stachelbeere als Strauch pflanzen, die auch mit kleineren Töpfen zufrieden ist.
Beachte, dass keine Pflanze Staunässe mag und der Topf unbedingt mindestens ein Abflussloch haben muss. Außerdem solltest du immer eine Schicht aus Kies, Blähton oder ähnlichen Materialien unten im Topf einplanen. Wähle also im Zweifel lieber einen etwas größeren Topf und gönne der Pflanze eine etwas dickere Drainageschicht.
Nach der Drainageschicht folgt so viel Erde, dass die Stachelbeere nicht zu tief gepflanzt wird. Oberhalb des Wurzelballens sollte sich später nur eine dünne Schicht Erde befinden.
Gib eine Handvoll Langzeitdünger oder etwas Komposterde in den Topf und setze die Pflanze mittig hinein. Jetzt kannst du direkt die Stütze für dein kleines Stachelbeer-Bäumchen einsetzen, denn das ist einfacher als im Nachhinein. An einem windgeschützten Ort reicht ein stabiler Bambusstab als Stütze vollkommen aus. Halte die Pflanze und den Stab am besten mit einer Hand fest und fülle mit der anderen den Topf etwa zur Hälfte mit Erde. Drücke diese leicht an und fülle den Topf komplett auf.
Das Stämmchen wird nun noch an zwei Stellen an der Stütze befestigt, zum Beispiel mit einer Juteschnur. Einmal im Bereich unter der Krone und einmal etwas weiter unten am Stamm. Binde es nicht zu stramm an und mache keine allzu festen Knoten. Es sollte noch etwas Luft bleiben, denn der Stammdurchmesser wird noch etwas zunehmen. Du kannst zur Sicherheit auch die Krone an der Stütze fixieren, denn diese kann in der Erntezeit schwer werden.
Jetzt wird die Stachelbeere noch mit Wasser versorgt.
Stachelbeeren pflegen, gießen und düngen
Allgemeine Pflege
Stachelbeeren sind Flachwurzler und ihre Wurzeln breiten sich in den obersten Bodenschichten aus. Daher solltest du den Bereich rund um die Pflanze nicht mit Hacken oder ähnlichen Werkzeugen bearbeiten, sondern stattdessen lieber mulchen. So entsteht mit der Zeit Humus und lockere Erde.
Bei einer Kultivierung im Kübel wird die Stachelbeere in jungen Jahren öfter umgetopft. Damit gibt man ihr vor allem mehr Platz, um große und kräftige Wurzeln zu entwickeln und gut zu gedeihen. Später liegt der Fokus nicht mehr so sehr auf dem Wachstum, sondern darauf, die Pflanze mit frischer Erde zu versorgen. Nach dem Umpflanzen direkt nach dem Kauf erfolgt das zweite Umtopfen in einen größeren Kübel nach etwa 2 - 3 Jahren. Nach weiteren 2 - 3 Jahren wird wieder umgetopft, sodass du nach etwa 6 Jahren auf ein Topfvolumen von etwa 50 Litern kommen solltest. Ab diesem Zeitpunkt können weitere Umtopfaktionen alle 4 - 5 Jahren stattfinden, um die Erde auszutauschen.
Die Jahresangaben sind nicht in Stein gemeißelt, sondern dienen zur Orientierung. Deine Stachelbeere wird nicht eingehen, wenn du das Umtopfen mal vergisst. Mehr Platz und frische Erde wird sie dir jedoch garantiert mit einer tollen Ernte danken.
Stachelbeeren gießen
Frisch gepflanzte Stachelbeeren benötigen eine regelmäßige Wasserzufuhr und sollten alle paar Tage gegossen werden, jedoch nicht allzu kräftig. Vor allem im Kübel trocknet die Erde schneller aus, sodass du hier auch fast täglich ein bisschen gießen kannst.
Im Freiland können sich gut angewurzelte Pflanzen den größten Teil des Jahres mit Grund- und Regenwasser versorgen. Bedenke jedoch, dass die Stachelbeere mit ihren flachen Wurzeln keine Wasserreserven in der Tiefe anzapfen kann. Wenn die obere Bodenschicht sehr trocken ist, z. B. bei wochenlanger Hitze, solltest du die Pflanze also auch im Freiland gießen. Eine Mulchschicht rund um die Pflanze beugt an heißen Sommertagen der Austrocknung vor.
Gieße die Stachelbeere immer in Bodennähe, damit die Blätter und Triebe nicht unnötig feucht werden. Das beugt Pilzerkrankungen wie Mehltau vor.
Achtung, Staunässe!
Im Topf kann es leicht passieren, dass du deine Stachelbeere mit zu viel Wasser versorgst. Wenn das Wasser gut ablaufen kann, ist das kein Problem. Ein Topf ohne Abflusslöcher jedoch ist das sichere Todesurteil jeder Kübelpflanze. Für einen guten Abfluss sorgt auch eine Drainageschicht am Topfboden - damit beugst du der gefürchteten Staunässe sicher vor.
Erste Anzeichen für Staunässe können gelbe Blätter an der Stachelbeere sein. Über die Wurzeln können nämlich keine Nährstoffe mehr aufgenommen werden und ein Nährstoffmangel ist die Folge.
Stachelbeerpflanzen düngen
Die Stachelbeere ist vor allem im Topf auf regelmäßige Düngergaben angewiesen, um kräftig zu wachsen. Schon bei der Pflanzung - sowohl im Kübel als auch im Freiland - kannst du der Stachelbeere einen organischen Langzeitdünger gönnen oder nährstoffreiche Pflanzerde verwenden.
Die Pflanzen können jedes Jahr im Frühling erneut mit einem organischen Langzeitdünger versorgt werden. Es ist ebenso möglich, im Frühjahr Komposterde rund um die Pflanze zu verteilen. Jeder Dünger sollte immer sehr vorsichtig in die oberste Erdschicht eingearbeitet werden, um die flach verlaufenden Wurzeln nicht zu beschädigen.
Sehr gut geeignet sind auch spezielle Beerendünger, die auf den Nährstoffbedarf von Beerenobst abgestimmt sind. Achte darauf, dass es sich um einen organischen Dünger handelt.
Stachelbeeren lieben darüber hinaus in den warmen Monaten eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Stroh oder auch gehäckselten Zweigen, da der Boden so nicht austrocknen kann und das organische Material zusätzlich düngt und mit der Zeit zu Humus, also fruchtbarer Erde wird. Mulchen ist auch im Kübel möglich.
Stachelbeeren schneiden
Stachelbeeren zu schneiden ist gar nicht schwierig. Das Wichtigste ist, dass du eine scharfe Garten- oder Rosenschere verwendest. Damit geht der Rückschnitt der Stachelbeere am schnellsten und einfachsten. Eine Haushaltsschere oder Messer funktionieren nicht gut, da die Triebe dadurch ausfransen können.
Stachelbeeren tragen die meisten Früchte an den Zweigen, die 1 bis 3 Jahre alt sind. Das heißt, dass das Ziel des Schnitts ist, ältere Triebe zu entfernen. Junge Stachelbeeren müssen daher noch nicht sofort zurückgeschnitten werden.
Schneidest du ein Stachelbeer-Stämmchen nicht zurück, dann werden sich irgendwann nur noch im äußeren Bereich der Krone Früchte befinden und das Innere der Krone verkahlt.
Wann muss man Stachelbeeren schneiden?
Der richtige Zeitpunkt dafür ist das zeitige Frühjahr, also Februar oder März. Zu dieser Zeit ist die Pflanze noch nicht neu ausgetrieben und kann auf einen Schnitt mit neuem, kräftigem Wachstum reagieren.
Wie schneidet man ein Stachelbeer-Stämmchen?
Die Krone eines Stachelbeer-Stämmchens besteht aus mehreren Hauptästen. Es sollten natürlich nie zu viele Hauptäste entfernt werden, aber diejenigen, die einfach zu alt sind und nicht mehr tragen, müssen weichen. Meistens ist das der Fall, wenn sie 4 Jahre oder älter sind und in der Regel kannst du etwa ein Viertel der Triebe entfernen. Das ist natürlich nicht in Stein gemeißelt und kann sich von Pflanze zu Pflanze unterscheiden.
So unterscheidest du alte und junge Triebe: Junge Triebe sind zunächst grün und verholzen im nächsten Jahr, sie erscheinen dann sehr hell, fast eierschalenfarben. Alte Triebe sind dicker, ihre Rinde ist rissig bis borkig, manchmal schon von Flechten bewachsen. Ihre Farbe ist deutlich dunkler.
Du kannst die alten Triebe zurückschneiden, es sollten aber kleine Stummel stehen bleiben, damit die Pflanze an diesen Stellen neu austreiben kann. Etwa 3 - 5 cm sollte so ein Stummel lang sein.
Alles, was unterhalb der Veredelungsstelle wächst, kannst du abschneiden. Dabei handelt es sich um Austriebe der Sorte, die die Unterlage bildet und gar nicht weiterwachsen soll. Schneide solche Wildtriebe immer bodennah bzw. dicht am Stämmchen ab.
Kürze die jungen Triebe nicht ein. Nur am jungen Holz können viele Früchte geerntet werden. Sobald die Triebe Früchte tragen, werden sie sich aufgrund des Gewichts malerisch nach unten neigen.
Stachelbeeren ernten, lagern und verarbeiten
Um viele Früchte zu ernten, müssen die Blüten der Stachelbeere von Insekten bestäubt werden. Je mehr, desto besser! Eine gute Idee ist es daher, verschiedene Blühpflanzen im Garten oder auf dem Balkon zu haben, die für Bestäuber wie Bienen oder Hummeln attraktiv sind.
Stachelbeeren sind Selbstbefruchter. Das heißt, dass eine Pflanze mit ihrem eigenen Pollen bestäubt werden kann. Der Pollen wird dabei von einer Blüte zur anderen transportiert. Das heißt, dass keine zweite Pflanze zur Bestäubung nötig ist. Trotzdem ist die Bestäubung noch erfolgreicher, wenn du eine zweite Stachelbeerpflanze einer anderen Sorte im Garten hast. Unsere rote Stachelbeere Stella kommt da wie gerufen.
Erntezeit und Saison von Stachelbeeren
Grüne Stachelbeeren blühen im April und Mai und sind etwa von Mitte Juni bis Ende Juli bereit, um geerntet zu werden. Die grünen Beeren verfärben sich leicht gelblich und fühlen sich weich an, wenn sie reif sind. Die Früchte an einer Pflanze sind nicht alle gleichzeitig reif, sondern können nach und nach gepflückt werden.
Übrigens: Stachelbeeren haben auch im reifen Zustand oft noch einen vertrockneten “Zipfel”. Dabei handelt es sich um Reste der Blütenhülle, die einfach abgeknipst werden können.
Besonders große Früchte entstehen, wenn einige Früchte schon geerntet werden, bevor sie richtig reif sind. Sie lassen sich trotzdem zu süßem Kompott verarbeiten. Durch das Ausdünnen können die restlichen Früchte besonders groß und süß ausreifen.
Stachelbeeren lagern
Die einzelnen Stachelbeeren sollten immer mitsamt ihrem kleinen Stiel abgezupft werden, da die Schale ansonsten einreißen kann und die Früchte dann nicht mehr lagerfähig sind. Sie können dann für ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Stachelbeeren verarbeiten
Falls die Ernte groß ausfällt, lassen sich die Früchte auch super einfrieren oder zu leckeren Marmeladen oder Kompott verarbeiten. Ein Klassiker ist auch die süß-saure Stachelbeer-Baisertorte.
Stachelbeere: Inhaltsstoffe und Nährwerte
Stachelbeeren sind nicht nur ein kalorienarmer Snack für zwischendurch, sondern sind auch noch sehr gesund: Sie enthalten viele Ballaststoffe, Vitamin C, Vitamin E sowie Kalzium, Kalium und Magnesium - die Früchte sind also echte Kraftpakete.
Hier eine Übersicht über die Nährwerte der Stachelbeere:
Nährwerte je 100 g
Kalorien | 44 kcal |
---|---|
Fett | 0,2 g |
Kohlenhydrate | 8,5 g |
Eiweiß | 0,8 g |
Stachelbeeren überwintern
Die Stachelbeere ist winterhart. Junge Pflanzen im Freiland freuen sich in ihrem ersten Winter über einen leichten Frostschutz, zum Beispiel in Form einer Mulchschicht. Vielleicht hast du diese im Sommer eh schon ausgebracht, um die Stachelbeere vor Austrocknung zu schützen. Im Winter kann sie noch etwas aufgestockt werden.
Im Kübel sind die Wurzeln frostgefährdeter, da die Erde schnell durchfrieren kann. Schütze am besten den gesamten Topf ausreichend vor tiefen Temperaturen, zum Beispiel mit speziellem Vlies. Gut geschützt, können Stachelbeeren im Topf problemlos draußen überwintern. Alle wichtigen Infos dazu findest du in unserem Magazin-Artikel am Beispiel der Himbeere.
Krankheiten und Schädlinge an der Stachelbeere
Unsere grüne Stachelbeere ist besonders robust gegenüber Mehltau. Doch auch sie ist nicht komplett davor geschützt, unter ungünstigen Bedingungen von verschiedenen Virus- und Pilzerkrankungen getroffen zu werden. Oftmals entstehen Krankheiten durch einen unpassenden Standort, an dem die Pflanze z. B. zu wenig Sonnenlicht oder zu viel Wind abbekommt. Staunässe kann dazu führen, dass die Wurzeln der Stachelbeere faulen und keine Nährstoffe mehr aus dem Boden aufgenommen werden können - trotz ausreichender Düngung. Das alles schwächt die Pflanze und macht sie anfälliger für Krankheiten, aber auch für einen Schädlingsbefall.
Die beste Vorbeugung gegen Mehltau ist es, die Stachelbeere immer von unten zu gießen, damit die Blätter möglichst trocken bleiben. An ihrem Standort sollte es morgens schon sonnig sein, damit Tau auf den Blättern, der sich nachts gebildet hat, schnell verdunstet. Solltest du Mehltau auf einem Blatt entdecken, zupfe es so schnell wie möglich ab, damit sich der Pilz nicht verbreiten kann.
Wird die Stachelbeere nicht regelmäßig geschnitten und ausgelichtet, wachsen zu viele Triebe auf zu engem Raum - Feuchtigkeit kann nicht gut entweichen und das führt vor allem in Kombination mit warmen Temperaturen dazu, dass sich Pilzerkrankungen wie Mehltau ausbreiten können.
Im Frühjahr machen sich gerne Blattläuse über die Stachelbeere her. Hier gibt es Infos, was du gegen die kleinen saugenden Schädlinge unternehmen kannst.
Auch Raupen können zum Problem werden, da sie innerhalb kurzer Zeit sehr viel Blattmasse vernichten können. Bei Raupen hilft konsequentes Absammeln. Wenn man am Strauch schüttelt, lassen sich die meisten Tiere fallen und können eingesammelt werden.
Freunde von Stevie
Fragen & Antworten zu unserer grünen Stachelbeere
Die Stachelbeere mag einen hellen Standort, braucht aber nicht den ganzen Tag volle Sonne. Halbschattige Standorte mit Morgensonne sind ideal. Um zu vermeiden, dass das Stämmchen bei Sturm umknickt, solltest du einen windgeschützten Platz für dein Stachelbeerstämmchen wählen und es zusätzlich an einem Stab oder einem langen Ast anbinden. Die Stachelbeere wächst auch gerne in der Nähe von Hecken, die zu viel Sonne und Wind abhalten. Der Boden sollte locker, humusreich und weder zu nass noch zu trocken sein.
Die Stachelbeere gedeiht sowohl im Freiland als auch in ausreichend großen Kübeln prächtig. Wichtig ist ein ausreichend großes Pflanzgefäß und eine gute Drainage am Topfboden, damit keine Staunässe entstehen kann. Binde dein Stachelbeerstämmchen zudem an einem Stab oder langen Ast, den du in die Erde steckst, fest. So steht die Pflanze auch bei Sturm sicher und stabil. Stachelbeeren im Kübel haben den Vorteil, dass sie mobil sind und du sie im Winter an einen geschützten Platz stellen kannst, an dem es im Sommer zu sonnig wäre. Stachelbeeren auf dem Balkon oder auf der Terrasse sind also gar kein Problem.
Für deine Stachelbeere, vor allem eine Jungpflanze, ist es am besten, wenn sie im Herbst gepflanzt wird. Bis in den November hinein ist das möglich, solange kein Frost angekündigt ist. Das ist der ideale Pflanzzeitpunkt, aber du kannst die Stachelbeere auch zu anderen Zeiten pflanzen, das ist kein Problem.
Der Frühling ist ebenfalls sehr gut geeignet. Du kannst sie aber auch den ganzen Sommer über pflanzen, solange die Sonne nicht allzu erbarmungslos vom Himmel brennt und du in der ersten Zeit regelmäßig gießt, damit die Erde nicht austrocknet.
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