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Der Waldmeister
Wackelpudding, Eis und Limonade: Kaum ein Geschmack versetzt uns so in unsere Kindheit zurück, wie der Waldmeister. Das alte Würz- und Heilkraut schmeckt nicht nur herrlich, sondern ist auch eine pflegeleichte Bienenweide mit malerischem Wuchs. Dazu punktet der Waldmeister mit unschlagbarer Robustheit, Winterhärte und kommt mit schattigen Plätzen bestens zurecht.
Wissenswert
Klein aber oho: Unser Bloomify Waldmeister (Galium odoratum) zählt zu den heimischen Gewächsen und stammt ursprünglich aus den Laubwäldern in den gemäßigten Gebieten Eurasiens. Dadurch hat der Waldmeister in unseren Gärten einen Heimvorteil und begeistert nicht nur mit seinem intensiven Aroma, sondern ist auch super pflegeleicht. Waldmeister wird auch als “wohlriechendes Labkraut” oder “Marienkraut” bezeichnet und gehört zur Gattung der Labkräuter.
Die meisten von uns kennen den Geschmack von Waldmeister noch aus ihrer Kindheit: Waldmeisterbrause, Wackelpudding und Eis sind nur ein paar der unzähligen Leckereien, die uns bis heute mit ihrem unverwechselbaren Aroma heiße Sommertage versüßen. Doch der würzig-süße Geschmack passt daneben auch hervorragend in Bowle und der Duft hält Motten von Kleiderschränken fern. Waldmeisteraroma ist schwierig zu beschreiben; es ähnelt einem Mix aus Vanille und in der Sonne getrocknetem Gras. Für das unverwechselbare Aroma ist der Stoff Cumarin verantwortlich, der eine heilende Wirkung hat, in zu hohen Dosen jedoch giftig sein kann. Keine Sorge, wenn du auf ein paar Kleinigkeiten achtest, steht dem Waldmeister-Genuss aus dem eigenen Garten nichts im Wege.
Wie er wirkt und worauf du bei der Ernte und beim Verzehr achten solltest, erfährst du weiter unten im Abschnitt “Waldmeister ernten, lagern und verarbeiten”.
Waldmeister: Dufter Bodendecker für schattige Stellen
Es handelt sich beim Waldmeister um eine wintergrüne, Ausläufer bildende Staude, die sich durch unterirdische Rhizome ausbreitet und große Flächen in kurzer Zeit einnehmen kann. Waldmeister wird etwa 30-40 cm hoch und kann bis zu 50 cm in die Breite wachsen. Er bedeckt den Boden mit einem lockeren, zart grünen Teppich und hält zuverlässig Unkraut fern. Die feinen weißen, sternförmigen Blüten duften nach Honig und erscheinen zwischen April und Juni. Sie werden gerne von Bienen und anderen Insekten angeflogen. Das Laub des Waldmeisters hat eine frische, maigrüne Farbe und interessante Form. Die einzelnen Blätter sind etwa 4 cm lang, schmal und elliptisch geformt. Sie sitzen im Abstand mehrerer Zentimeter in Grüppchen zu jeweils sechs bis acht rings um den Stängel in Quirlen, so wie ein kleines Schirmchen.
Standort und Boden
Standort: Halbschattig bis schattig
Boden: Humos, wenig nährstoffreich, frisch
Standort: Wo pflanze ich am besten Waldmeister?
Der Name des Waldmeisters verrät bereits, wo er sich am wohlsten fühlt: Im lichten Schatten unter Bäumen, so wie auch in der freien Natur. Die Staude eignet sich prima für halbschattige und schattige Ecken und schwierige Stellen, da sie auch mit dem Wurzeldruck großer Bäume zurechtkommt und es im Allgemeinen eher kühl und frisch mag. Die weichen grünen Blätter werden an einem zu sonnigen Standort schnell welk und bekommen Sonnenbrand, weshalb der Waldmeister besonders zur Mittagszeit nicht in der prallen Sonne stehen sollte. Du kannst deinen Waldmeister auch wunderbar in einen Topf pflanzen und auf dem Balkon oder der Terrasse kultivieren.
Das tolle am Waldmeister ist, dass er praktisch neben jeder Pflanze gedeihen kann und keine schlechten Nachbarn hat. Du solltest im Hinterkopf behalten, dass er konkurrenzschwache Pflanzen verdrängen kann, wenn er einmal Fuß gefasst hat. Diese Eigenschaft lässt sich prima ausnutzen, denn Unkräuter werden vom Waldmeister sehr gut unterdrückt und unter Obstgehölzen bedeckt er als Lebendmulch den Boden.
Boden
Der pflegeleichte Waldmeister liebt lockere Böden, die frisch bis feucht, kalkhaltig und wenig nährstoffreich sind. In der freien Natur wächst er gerne unter Laubbäumen und anderen Gehölzen und mag dementsprechend Schicht Humus auf dem Boden, die du im Garten ganz einfach durch etwas reifen Kompost nachahmen kannst. Pflanzt du den Waldmeister zwischen Gehölze, so kannst du deren Laub rund um die Pflanze verteilen und zum Mulchen verwenden. Mit der Zeit zersetzt sich das Laub und wird in Humus umgewandelt.
Sandige und sehr schwere verdichtete Böden kannst du mit einer großzügigen Kompostgabe verbessern. Eine dicke Mulchschicht sorgt immer dafür, dass der Boden das Wasser besser speichern kann und nicht so schnell austrocknet. Pflanzt du deinen Waldmeister in einen Topf, so kannst du jede hochwertige und torffreie Pflanzerde nehmen und ein wenig Kompost oder Humus zum Mulchen verwenden.
Waldmeister pflanzen
Grundsätzlich kannst du deinen Waldmeister fast das ganze Jahr über zwischen März und November pflanzen, solange es nicht friert. Der beste Zeitpunkt ist jedoch im Frühling, wenn die Pflanze wieder frisch austreibt. Im Sommer solltest du den Waldmeister an einem nicht zu sonnigen und heißen Tag pflanzen und besonders anfangs darauf achten, dass die Pflanze nicht austrocknet.
Kann man Waldmeister im Topf pflanzen?
Waldmeister lässt sich durch seine niedrige Wuchsform prima im Topf kultivieren und wächst malerisch über den Rand hinaus. Bei einer Kultivierung im Topf sollte der Waldmeister auf keinen Fall in der prallen Sonne stehen und regelmäßig gegossen werden. Im Topf ist das Erdvolumen kleiner, wodurch das Substrat auch schneller austrocknet als im Freiland.
Wichtig: Obwohl der Waldmeister es frisch mag und regelmäßig gegossen werden sollte, braucht der Topf unbedingt Ablauflöcher für überschüssiges Gießwasser im Boden und eine Drainageschicht unter der Erde, um Staunässe zu vermeiden.
Waldmeister pflanzen: Das brauchst du
- Spaten oder Handschaufel
- ggf. Pflanzerde und Kompost
- ggf Pflanzgefäß und Drainagematerial
- Mulchmaterial, z.B. Laub, Kompost, Hackschnitzel
Waldmeister pflanzen im Freiland
Befreie die Beetstelle im Vorfeld gründlich von allen Unkräutern. Waldmeister breitet sich zwar sehr gut aus, braucht aber zu Beginn ein wenig Zeit, um kräftig anzuwachsen und sich zu verwurzeln. Hebe anschließend mit dem Spaten oder der Handschaufel ein ausreichend großes Loch aus, damit der Wurzelballen bequem hineinpasst. Lockere die Erde im Pflanzloch ein wenig auf und gebe bei Bedarf etwas Kompost in das Pflanzloch und in den Erdaushub.
Nehme nun die Pflanze aus ihrem Topf und schüttele vorsichtig möglichst viel von der alten Erde ab. Setze sie mittig in das Pflanzloch, die Pflanze sollte genauso tief stehen wie in dem Topf, in dem du sie gekauft hast. Wichtig ist, dass die Wurzeln vollständig mit Substrat bedeckt sind. Halte die Pflanze mit einer Hand fest und fülle das Pflanzloch mit der anderen Hand vollständig auf. Drücke die Erde zum Schluss leicht an und gebe dem Waldmeister eine gute Portion Wasser. Wenn noch Erde absackt, kannst du die Löcher auffüllen und anschließend eine dicke Mulchschicht aus Laub oder Komposterde rund um die Pflanze verteilen.
Um das Anwachsen zu erleichtern, kannst du den Waldmeister einen Tag vor der Pflanzung aus dem Topf nehmen und den Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser stellen. So können sich die Wurzeln ordentlich vollsaugen. Das ist besonders in heißen Sommern empfehlenswert.
Waldmeister pflanzen im Topf
Wenn du deinen Waldmeister in einen Topf pflanzt, bist du recht flexibel, was die Topfgröße angeht. Je größer das Gefäß ist, desto größer und breiter wird auch der Waldmeister, da er sich stärker ausbreiten kann. In jedem Fall sollte das Gefäß zu Beginn ein paar Zentimeter mehr im Durchschnitt haben, als der Topf, in dem du ihn gekauft hast. Wird die Pflanze irgendwann zu groß, kannst du sie entweder in einen größeren Topf pflanzen oder durch Teilung verkleinern und gleichzeitig vermehren.
Gebe zuerst eine Drainageschicht auf den Topfboden. Tonscherben, grober Kies oder Blähtonkugeln sind gut dafür geeignet, darüber kommt eine Schicht Pflanzerde. Setze die Pflanze mittig in den Topf und kontrolliere, ob sie eventuell zu hoch oder zu tief steht. Wenn alles passt, kannst du das restliche Substrat auffüllen und leicht andrücken. Zum Schluss einmal ordentlich angießen und mulchen - fertig!
Um zu vermeiden, dass die Erde mit dem Gießwasser ausgewaschen wird, kannst du bei der Pflanzung ein Vlies zwischen die Drainageschicht und Erde legen.
Waldmeister vermehren
Waldmeister kann sowohl aus Samen gezogen als auch durch Abtrennung der Ausläufer vermehrt werden. Da die Pflanze sehr ausbreitungsfreudig ist und schnell Ausläufer bildet, ist die vegetative Vermehrung durch Teilung die einfachste und schnellste Variante: Im Frühling oder Herbst die Pflanze mit einem scharfen Spaten oder einer Handschaufel teilen, die Stücke an gewünschter Stelle wieder einpflanzen, fertig! Wenn sich der Waldmeister zu stark ausgebreitet hat, kannst du ihn so auch verkleinern und die verbliebenen Teile verschenken. Wächst dein Waldmeister im Topf, solltest du ihn teilen, sobald er zu groß geworden ist oder in ein größeres Gefäß pflanzen. Gönne ihm einmal jährlich frische Erde.
Waldmeister pflegen, gießen und düngen
Waldmeister ist im Allgemeinen eine sehr pflegeleichte und robuste Pflanze. Wählst du den Standort mit Bedacht, so braucht das Würzkraut kaum Aufmerksamkeit. An heißen Tagen solltest du auf den Wasserhaushalt im Boden achten. Der Nährstoffbedarf des Waldmeisters ist nicht sehr hoch, weshalb du so gut wie keine Arbeit mit dem Düngen hast.
Waldmeister gießen
Das Gießen ist definitiv die wichtigste Pflegemaßnahme für den Waldmeister. Der Boden sollte nie über längere Zeit austrocknen und immer frisch bis leicht feucht sein, damit sich der Waldmeister gut entwickeln kann. Mit einer dicken Mulchschicht sorgst du dafür, dass die Feuchtigkeit besser im Boden gespeichert wird und du seltener gießen musst. Besonders bei Topfkultur solltest du den Waldmeister regelmäßig wässern.
Gieße dabei immer morgens und von unten. So vermeidest du, dass Gießwasser auf den Blättern Sonnenbrand verursacht. Bei Topfkultur an warmen Tagen kann das Gießen ein- bis zweimal täglich notwendig sein. Achte trotzdem darauf, dass das Gieß- und Regenwasser immer gut ablaufen kann, denn durch Staunässe würde der Waldmeister eingehen. Kontrolliere besonders nach starken Regenfällen den Untersetzer und schütte überschüssiges Wasser weg.
Waldmeister düngen
Waldmeister mag es nicht, stark gedüngt zu werden. Düngen brauchst du, wenn überhaupt, erst ab dem zweiten Standjahr und nur, wenn der Boden sehr mager ist. Am besten eignen sich für die Düngung reifer Kompost oder ein organischer Langzeitdünger, den du sehr niedrig dosiert ausbringst. Es reicht dabei vollkommen aus, einmal jährlich bei der Pflanzung oder im Frühling etwas Dünger in den Boden einzuarbeiten, um diesen zu verbessern.
Waldmeister schneiden
Da es sich beim Waldmeister um eine ausdauernde und krautig wachsende Pflanze handelt, ist ein Schnitt nicht unbedingt nötig. Wird der Waldmeister zu groß, kannst du ihn durch Teilung verkleinern. Ein Schnitt erfolgt also nur, wenn du deinen Waldmeister erntest.
Waldmeister ernten, lagern und verarbeiten
Waldmeister schmeckt mit seinem würzig-süßen Aroma wunderbar in erfrischenden Speisen und Getränken, wie zum Beispiel Salaten, Wackelpudding, Eis, Sirup oder die beliebte Waldmeisterbowle. Er passt auch sehr gut als Zusatz in selbst gepressten Apfelsaft. Das Würz- und Heilkraut kann getrocknet und zu Tee aufgegossen werden.
Woher hat Waldmeister seinen Geschmack?
Waldmeister begeistert uns nicht nur mit seinem Aroma, er ist auch ein sehr altes Heilkraut. Das Aroma und seine Wirksamkeit verdankt der Waldmeister dem Cumarin. Das ist eine chemische Verbindung, die durch Enzyme freigesetzt wird, wenn die Blätter verletzt oder zerrieben werden oder welken. Cumarin hat eine gefäßerweiternde, entkrampfende Wirkung und hilft bei Schlafproblemen, innerer Unruhe und Kopfschmerzen. Zudem soll Waldmeister die Venen und das Herz stärken und verdauungsfördernd wirken.
Waldmeister kann in zu hoher Dosis Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel auslösen. Dafür müsstest du allerdings wirklich große Mengen Waldmeister einnehmen und bei einer ganz normalen Dosierung und dem gelegentlichen Verzehr bestehen keine Probleme. In der Industrie wird Waldmeister inzwischen häufig durch andere Stoffe ersetzt, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Waldmeister ernten: Ist Waldmeister nach der Blüte giftig?
Nach der Blüte steigt der Gehalt von Cumarin im Waldmeister an, weshalb diese Frage nicht pauschal mit “ja” oder “nein” beantwortet werden kann. Es hängt vor allem davon ab, in wie großer Menge du Waldmeister verzehrst.
Wann und wie kann ich Waldmeister ernten?
Der beste Zeitpunkt, um den Waldmeister zu ernten und haltbar zu machen, ist zwischen März und April. Dann ist der Cumaringehalt in der Pflanze am geringsten und der Waldmeister somit am bekömmlichsten. Schnapp dir dafür eine scharfe, saubere Schere und schneide die Stängel bodennah ab. Die wuchsfreudige Staude wird bald wieder kräftig austreiben.
Waldmeister lagern und haltbar machen
Waldmeister kann sowohl frisch verarbeitet , als auch getrocknet oder gefroren haltbar gemacht werden. Damit das Cumarin freigesetzt wird, muss der Waldmeister über Nacht liegen bleiben und anwelken. Im Anschluss kannst du den Waldmeister dann weiterverarbeiten, trocknen oder einfrieren.
Waldmeister: Inhaltsstoffe und Nährwerte
Waldmeister enthält viele Bitter- und Gerbstoffe sowie Vitamin C. Er hat eine verdauungsfördernde Wirkung, hilft bei Migräne und Schlaflosigkeit. Er wird als höchstens schwach giftig eingestuft, doch bei gelegentlichem Verzehr in haushaltsüblichen Mengen und der Ernte zum richtigen Zeitpunkt musst du dir keine Sorgen machen.
Nährwerte je 100 g
Kalorien | 38,7 kcal |
Eiweiß | 0 g |
Kohlenhydrate | 9 g |
Fett | 0 g |
Waldmeister überwintern
Der Waldmeister punktet nicht nur mit seinem schicken Auftritt und dem herrlichen Geschmack, sondern auch mit voller Winterhärte. Doch nicht nur das: Die Staude zieht sich im Winter nicht zurück in den Boden, sondern bleibt bis zum Neuaustrieb im Frühjahr grün. Im Freiland ist ein zusätzlicher Schutz eigentlich nicht nötig. Nur nach einer Pflanzung im Herbst oder in sehr strengen Wintern ist es sinnvoll, die Pflanze mit etwas Laub und Reisig abzudecken.
Waldmeister überwintern im Topf
Wächst dein Waldmeister im Topf, solltest du einen Kälteschutz rund um den Topf anbringen. Dort kann der Frost nämlich von allen Seiten eindringen und die Erde und Wurzeln durchfrieren, was selbst für die winterhärteste Pflanze das Aus bedeutet. Wickele dafür ein Schutzvlies oder Jute um den Topf und fülle die Hohlräume locker mit trockenem Laub oder Stroh auf. Eine Holz- oder Styroporplatte unter dem Topf sorgt dafür, dass von unten kein Frost in den Topf dringen kann. Stelle den Topf zum Schluss am besten an einen geschützten Ort, zum Beispiel vor eine regengeschützte Hauswand. Gieße den Waldmeister vor allem in Trockenperioden weiterhin, aber nur sehr mäßig.
Schädlinge und Krankheiten am Waldmeister
Was Schädlinge und Krankheiten betrifft, ist Waldmeister die vermutlich einfachste Pflanze der Welt. Du kannst dich entspannt im Gartenstuhl zurücklehnen, denn der Waldmeister wird nicht von Schädlingen heimgesucht und Krankheiten treten ebenfalls so gut wie nie auf.
Freunde von Waldi
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