Die Weinbeere

Weinbeeren sind hierzulande noch recht unbekannt, doch sie begeistern uns dafür umso mehr mit ihren unzähligen knallroten Früchten. Ihr Aroma ist ein herrlich aromatischer Mix aus Weintrauben und Himbeeren, der uns heiße Sommertage versüßt.

Hier erfährst du alles, was du über den Anbau der pflegeleichten Bloomify Weinbeere wissen musst.

Wissenswert

Die Weinbeere (Rubus phoenicolasius) ist eng mit Himbeeren und Brombeeren sowie Rosen verwandt. Da ihre Triebe und besonders die Knospen mit vielen roten Borsten besetzt sind, wird sie auch als “rotborstige Himbeere” bezeichnet. Ursprünglich stammt die Weinbeere aus Japan, Korea und Teilen Chinas, weshalb man sie aber auch häufig “japanische Weinbeere” nennt. Sie ist in Deutschland noch relativ unbekannt und gelangte recht spät, erst Ende 19. Jahrhunderts, nach Mitteleuropa.

Unsere Bloomify Weinbeere steht ihren berühmten Schwestern jedoch wirklich in nichts nach. Je nach Witterung bildet die Weinbeere etwa ab Mai viele kleine weiße bis rosa Blüten, die in Rispen an den Triebenden sitzen. Sie haben einen hohen Nektar- und Pollengehalt, weshalb sie bei Bienen, Schmetterlingen und vielen anderen Insekten heiß begehrt sind. Sogar einige Wildbienen fliegen die Blüten der Weinbeeren an. Ab Juli entwickeln sich aus den Blüten zahlreiche, knallrote Beeren. Sie sind etwas kleiner als die Früchte von Himbeeren oder Brombeeren, haben aber ein sehr intensives, säuerlich-süßes Aroma. Es erinnert an eine Mischung aus Weintrauben und Himbeeren - daher auch der Name “Weinbeere”. Der Beeren-Traum erstreckt sich über den ganzen Sommer bis September und du hast in dieser Zeit immer etwas im Garten zu naschen.

Es handelt sich um eine selbstbefruchtende Pflanze, weshalb eine einzige Weinbeere schon ausreicht, damit du viele Beeren ernten kannst. Mehrere Pflanzen erhöhen den Ertrag jedoch noch einmal deutlich.

Japanische Weinbeeren: Beliebt bei Mensch und Tier

Bei der japanischen Weinbeere handelt es sich um eine winterharte und sommergrüne Pflanze. Das bedeutet, dass sie ihr Laub im Winter abwirft und im Frühjahr neu austreibt. Sie hat einen bogig überhängenden Wuchs und bildet lange Ruten, die mit Borsten und kleinen Stacheln bewehrt sind. Die Rinde der Weinbeere ist leuchtend rot und sieht selbst im Winter, wenn die Pflanze kahl ist, sehr dekorativ aus. Im Freiland wird die Weinbeere nur bis zu 2 Meter hoch, im Topf oder Kübel bleibt sie grundsätzlich kleiner.

Möchtest du einen ökologischen Garten anlegen, so ist die japanische Weinbeere die perfekte Pflanze dafür. Einerseits sind da natürlich ihre Blüten, die vielen Insekten, vor allem Bienen, reichlich Nahrung bieten. Die Beeren sind darüber hinaus bei Vögeln und anderen kleinen Tieren sehr beliebt, was die japanische Weinbeere zu einem tollen Vogelnährgehölz macht. Die Borsten und Stacheln sorgen dafür, dass kleine Vögel dort Schutz vor größeren Raubtieren finden. Soll deine Weinbeere im Freiland wachsen, kannst du sie wunderbar solitär, aber auch als Heckenpflanze in einer naturnahen gemischten Hecke pflanzen. Auch Zäune können super mit der japanischen Weinbeere begrünt werden.

Standort und Boden

Standort: sonnig bis halbschattig, windgeschützt
Boden: Mäßig nährstoffreich, durchlässig, frisch

Welcher Standort für die Weinbeere?

Die japanische Weinbeere ist grundsätzlich anspruchslos und gedeiht auf fast allen Böden und an vielen Standorten. Je mehr Sonne sie tanken kann, desto zahlreicher und aromatischer sind die Beeren. An halbschattigen Standorten wächst sie ebenfalls sehr gut. An einem sehr sonnigen Standort solltest du darauf achten, dass die Weinbeere regelmäßig gewässert wird. Noch besser ist es, wenn der Wurzelbereich durch andere Pflanzen beschattet wird. Zudem empfehlen wir eine ordentliche Mulchschicht, welche dafür sorgt, dass der Boden Feuchtigkeit besser speichern kann und nicht so schnell austrocknet. Da die Weinbeere lange, bogige Triebe bildet, kannst du sie auch an einem Rankgerüst oder Spalier ziehen, wenn du das möchtest.

An den Boden stellt die japanische Weinbeere noch weniger Ansprüche als an den Standort. Optimal ist ein humoser, frischer und mäßig nährstoffreicher Boden, der auch einen leichten Kalk- und Lehmanteil haben darf. Die einzige Bedingung: Keine Staunässe! Auf Staunässe reagiert das Gewächs sehr sensibel, weshalb du einen schweren und verdichteten Boden auf jeden Fall gut auflockern und mit Humus und ggf. Sand oder feinem Kies anreichern solltest. Pflanzt du deine Weinbeere in einen Kübel, so sollte dieser unbedingt Löcher im Boden haben sowie eine Drainageschicht aus Lavasplit, Tonscherben, grobem Kies oder Blähton.

Welche Erde für die Weinbeere ist die Richtige?

Die Weinbeere kommt mit so ziemlich jeder Gartenerde zurecht, die gut durchlässig, humos und frisch ist. Frisch bedeutet, dass die Erde zwar nicht dauerhaft nass ist, aber nie über längere Zeit komplett austrocknet. Außerdem mag die japanische Weinbeere einen leichten Lehmanteil im Boden, welcher dafür sorgt, dass das Wasser länger im Boden gespeichert wird. Nährstoffarme und sandige Böden profitieren davon, mit etwas Kompost angereichert zu werden. Das hilft, die Feuchtigkeit besser im Boden zu halten. Möchtest du deine japanische Weinbeere in einen Topf oder Kübel pflanzen, kannst du dafür handelsübliche, torffreie Pflanzerde nehmen und diese mit etwas Langzeitdünger oder Kompost aufwerten.

Japanische Weinbeere pflanzen

Möchtest du deine japanische Weinbeere ins Freiland pflanzen, brauchst du dafür einen Spaten, Kompost oder Langzeitdünger und ggf. etwas Sand oder Kies. Pflanzt du deine Weinbeere im Herbst, solltest du auf den Dünger verzichten und nur etwas Humus oder Kompost einarbeiten, damit die Pflanze nicht zu stark austreibt.

Für eine Pflanzung im Kübel brauchst du zusätzlich einen ausreichend großen Topf, Pflanzerde und etwas Drainagematerial (Kies, Tongranulat/-Scherben oder Blähton).

Weinbeeren pflanzen: Das brauchst du

  • Freiland: Einen Spaten, ggf. Sand, Kies oder Kompost um schwere Böden zu lockern
  • Kübel: Topf, ggf. Übertopf, Pflanzerde, Gartenschaufel, Drainagematerial (z.B. Tonscherben, grober Kies, Blähton), ggf. ein Vlies
  • Dünger, beispielsweise Kompost oder organischen Langzeitdünger

Wann kann man Weinbeeren pflanzen?

Grundsätzlich kannst du deine japanische Weinbeere zwischen Februar und November pflanzen. Am wichtigsten ist es, dass du dafür ein Zeitfenster wählst, in dem es keinen Frost gibt. Bei einer Pflanzung im Sommer solltest du dir ein paar Tage heraussuchen, an denen es nicht zu heiß und trocken ist. Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen ist jedoch im Frühling ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen.

Weinbeeren sind zwar winterhart, junge Pflanzen sind in den ersten 1 bis 2 Standjahren allerdings etwas kälteempfindlich und die zarten Wurzeln könnten bei einem späten Frosteinbruch Schaden nehmen. Pflanzt du deine Weinbeere nach den Eisheiligen, kann sie bis zum folgenden Winter gut anwachsen und ist dann auch viel robuster. Bei einer Pflanzung im Herbst brauchen junge Weinbeeren einen leichten Winterschutz, mehr dazu unter “Weinbeeren überwintern”.

Nach 2 bis 3 Jahren ist deine Weinbeere kräftig genug und hält Minustemperaturen zuverlässig stand.

Vor der Pflanzung

Wenn du möchtest, kannst du die japanische Weinbeere einen Tag vor dem Einpflanzen über Nacht in einen Eimer mit Wasser stellen. Nehme die Weinbeere dafür aus dem Topf, in dem du sie gekauft hast und stelle den Wurzelballen in den Eimer. So saugen sich die Wurzeln ordentlich mit Wasser voll und das Anwachsen wird erleichtert. Das ist vor allem bei einer Pflanzung im Sommer empfehlenswert.

Schaue dir den Wurzelballen deiner Weinbeere vor dem Einpflanzen gut an und entferne bei Bedarf abgestorbene Wurzeln mit einer scharfen Schere. Ansonsten lockerst du den Wurzelballen auf und entfernst möglichst viel von der alten Erde, ohne die Wurzeln zu verletzen.

Weinbeeren pflanzen: ins Freiland

Möchtest du Weinbeeren im Garten anpflanzen, ist zunächst einmal ein ausreichend großes Loch nötig. Dieses sollte etwa 30 cm tief und doppelt so breit sein wie der Wurzelballen. Fülle das Loch mit Erde und Kompost und setze die Pflanze etwa 5 bis 10 cm tiefer ein, als sie im Topf stand. Dadurch sind vor allem im Frühjahr und Herbst die Knospen an der Basis geschützt. Fülle das Loch rund um die Weinbeere mit Erde auf. Drücke die Erde gut an und gönne der Pflanze eine große Portion Wasser für einen guten Start an ihrem neuen Standort. Möchtest du mehrere Weinbeeren ins Beet setzen, achte auf einen Pflanzabstand von etwa 100 bis 150 cm zwischen ihnen. Gib eine Handvoll Langzeitdünger oder Kompost in das Pflanzloch oder arbeite den Dünger später oberflächlich ein.

Ist noch Erde übrig, so kannst du daraus einen kleinen "Deich" rings um die Pflanze formen, der beim Angießen dafür sorgt, dass das Wasser nicht so schnell abläuft. Angießen bedeutet, dass du der neu gepflanzten Weinbeere erstmal eine kräftige Portion Wasser gönnst.

Da die Weinbeere unterirdische Ausläufer bildet, ist es empfehlenswert, bei einer Pflanzung im Freiland eine Wurzelsperre einzusetzen. Dadurch werden die Wurzeln im Zaum gehalten und breiten sich nicht unkontrolliert aus.

Weinbeeren pflanzen: in einen Kübel

Damit sich deine Weinbeere im Kübel oder Topf gut entwickeln kann, sind eine ausreichende Topfgröße und gute Drainage sehr wichtig. Die Weinbeere ist, ebenso wie Himbeere und Brombeere, ein Flachwurzler, was bedeutet, dass sich die Wurzeln flach unter der Erde ausbreiten und nicht in die Tiefe wachsen.  Ist der Topf zu Beginn allerdings zu groß, hat sie zu viel Platz und steckt ihre ganze Energie ins Wurzelwachstum. Als Folge bleibt das Wachstum in die Höhe oder die Ausbildung von Früchten auf der Strecke.

Das passende Pflanzgefäß für die japanische Weinbeere

Bei neu gekauften Pflanzen startest du am besten mit einem Gefäß, das etwa 25 Liter Volumen hat. Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 35 cm und einer Höhe von 30 cm fassen ca. 25 Liter Erde. Zum Vergleich: ein DIN-A4-Blatt ist an der langen Seite etwa 30 cm lang. Für Weinbeeren eignen sich aber auch flachere und dafür breitere Kübel.

Mit Hilfe von praktischen Online-Rechnern kannst du dir für jedes Topfmaß das entsprechende Volumen in Litern anzeigen lassen.

Beachte, dass keine Pflanze Staunässe mag und der Topf unbedingt mindestens ein Abflussloch haben muss. Außerdem solltest du immer eine Schicht aus Kies, Blähton oder ähnlichen Materialien unten im Topf einplanen. Wähle also im Zweifel lieber einen etwas größeren Topf und gönne der Pflanze eine etwas dickere Drainageschicht.

Nach der Drainageschicht folgt so viel Erde, dass die Weinbeere 5 bis 10 cm tiefer steht als in dem Topf, in dem du sie gekauft hast. Gib eine Handvoll Langzeitdünger oder Kompost in den Topf und setze die Pflanze mittig hinein. Halte sie am besten mit einer Hand fest und fülle mit der anderen den Topf etwa zur Hälfte mit Erde. Drücke diese leicht an und fülle den Topf dann komplett auf. Jetzt wird die Weinbeere noch mit Wasser und eventuell einer Mulchschicht versorgt.

Du kannst ein Vlies zwischen Drainage und Erde legen, damit die Erde mit dem Gießwasser nicht ausgewaschen wird. Außerdem kannst du das Drainagematerial so später besser wieder verwenden, wenn du deine Weinbeere umpflanzt.
Eine Weinbeere im Topf steht auf einem Holztisch.
Die Weinbeere lässt sich auch prima im Topf kultivieren und findet auch auf kleineren Balkonen oder Terrassen einen geeigneten Platz.

Weinbeeren pflegen, gießen und düngen

Allgemeine Pflege der japanischen Weinbeere

Einmal gut angewachsen, ist die Weinbeere sehr pflegeleicht und macht kaum Arbeit. Je älter die Pflanze wird, desto weniger Unterstützung braucht sie. Bei sehr jungen oder frisch gepflanzten Weinbeeren solltest du auf eine ausreichende Wasserversorgung achten und im Winter für Kälteschutz sorgen. Da die Weinbeere ein sogenannter “Mittelzehrer” ist, brauchst du auch nicht so häufig zu düngen. Weinbeeren im Topf musst du regelmäßig umtopfen, damit sie genügend Platz hat. Irgendwann muss der Topf auch nicht mehr wachsen, ein Umtopfen ist aber trotzdem alle paar Jahre nötig, um die japanische Weinbeere mit frischer Erde zu versorgen.

Weinbeeren gießen

Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen gehört das Gießen. Weinbeeren vertragen zwar keine Staunässe, mögen es aber auch nicht, über längere Zeit vollständig auszutrocknen. Hier lautet die Devise: Lieber mäßig, aber dafür regelmäßig gießen. Spätestens, wenn die oberen Zentimeter der Erde ausgetrocknet sind und es über längere Zeit nicht regnet, wird es Zeit für einen Schluck Wasser. Gieße deine Weinbeere immer von unten und morgens. So hat die Weinbeere genügend Zeit, das Wasser aufzunehmen, bevor es in der Mittagshitze verdunstet. Gießt du abends, ist das für Schnecken eine willkommene Einladung, sich über Nacht an das saftige Laub deiner Weinbeere zu machen.

Weinbeeren gießen im Topf

Besonders, wenn deine japanische Weinbeere im Topf wächst, musst du sie regelmäßig gießen. Im Sommer an sehr heißen Tagen kann das dann sogar täglich nötig sein. Eine Mulchschicht sorgt immer für einen guten Wasserhaushalt im Boden und schützt deine Weinbeere vor starker Austrocknung.

Du kannst einen kleinen Erdwall rings um den Wurzelbereich deiner Weinbeere formen. Dadurch läuft das Wasser nicht so schnell ab und bleibt länger im Boden.

Achtung, Staunässe!

Im Topf kann es leicht passieren, dass du deine Weinbeere versehentlich mit zu viel Wasser versorgst. Wenn das Wasser gut ablaufen kann, ist das kein Problem. Ein Topf ohne Abflusslöcher jedoch ist das sichere Todesurteil jeder Kübelpflanze. Für einen guten Abfluss sorgt auch die Drainageschicht am Topfboden - damit beugst du der gefürchteten Staunässe sicher vor. Hat sich nach einem kräftigen Regenschauer Wasser im Untersetzer gesammelt, solltest du es möglichst zeitnah wegschütten.

Weinbeeren düngen

Weinbeeren gehören zu den sogenannten “Mittelzehrern”. Das bedeutet, dass sie nicht ganz so viele Nährstoffe wie die Starkzehrer (Auberginen, Tomaten, Kürbis und Co.) benötigen. Ganz ohne Dünger geht es jedoch auch nicht, denn ein gewisses Maß an Nährstoffen muss vorhanden sein, damit die Weinbeere viele leckere Beeren bilden kann. Reifer Kompost oder organischer Langzeitdünger sind dafür bestens geeignet, denn sie geben die Nährstoffe nach und nach an den Boden ab. So ist deine Weinbeere mit einer Düngergabe für einen langen Zeitraum versorgt. Wächst deine Weinbeere im Topf, kannst du sie auch mit einem organisch-mineralischen Flüssigdünger für Beeren in flüssiger Form über das Gießwasser versorgen.

Weinbeeren Düngen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Die Hauptdüngergabe für deine Weinbeere sollte im Frühjahr kurz vor dem Austrieb erfolgen. Du kannst den Dünger entweder direkt beim Pflanzen oder Umtopfen ins Substrat mischen oder ihn rund um die Pflanze auf der Erde verteilen und oberflächlich einarbeiten. Achte darauf, die feinen Wurzeln unter der Erdoberfläche nicht zu beschädigen. Ein weiteres Mal kannst du im frühen Herbst nach der Ernte etwas Kompost rund um die Pflanze auf der Erde verteilen und leicht einarbeiten.

Organisch-mineralische Flüssigdünger kannst du von März bis Juli alle zwei Wochen über das Gießwasser verabreichen. Halte dich dabei an die Dosierungsempfehlung auf dem Etikett und dünge im Zweifel lieber weniger als zu viel.

Von Kunstdüngern in jeglicher Form raten wir ab, da sie häufig zu scharf für die Beerenpflanze sind und eine Überdüngung die Folge sein kann. Zudem schaden Kunstdünger der Umwelt, denn sie halten sich nicht lange im  Boden und sickern ins Grundwasser, welches dadurch mit Nitrat angereichert wird.

Weinbeeren schneiden

Der Schnitt der Weinbeeren ist super einfach und findet im Herbst nach der Ernte statt. Wenn du in sehr rauen und kalten Lagen lebst, solltest du mit dem Schnitt lieber bis zum Frühjahr warten.

Weinbeeren tragen ihre Früchte am sogenannten “letztjährigen” oder “zweijährigen” Holz. Das bedeutet, dass die Triebe, die im letzten Jahr gewachsen sind, dann in diesem Jahr die Früchte tragen. Nach der Ernte sterben sie ab und die jungen Triebe, die in diesem Jahr neu gewachsen sind, werden im nächsten Jahr Beeren tragen.

Benutze für den Schnitt deiner Pflanzen immer eine scharfe und saubere Gartenschere, die du am besten vorher desinfizierst. So verhinderst du, dass sich möglicherweise vorhandene Pilzsporen verbreiten und die Pflanzen über die Schnittwunde infizieren.

Um viele Weinbeeren ernten zu können, gehst du beim Schnitt folgendermaßen vor: Die Triebe, die in diesem Jahr getragen haben und nun abgeerntet wurden, schneidest du direkt am Boden ab. Die diesjährigen Triebe, die noch nicht getragen haben, müssen stehen bleiben. An ihnen reifen dann ja im kommenden Jahr die leckeren Beeren, auf die wir es abgesehen haben. Sind die Triebe sehr lang geworden, kannst du sie jedoch etwas einkürzen.

Weinbeeren am Spalier oder Rankgerüst ziehen

Weinbeeren sind im Garten super vielseitig einsetzbar: Sie haben zwar einen bogig überhängenden Wuchs und bilden recht lange Ruten aus, brauchen jedoch nicht zwangsweise ein Gerüst. Trotzdem eignen sie sich wunderbar dafür, genauso wie Brombeeren fächerförmig an einem Spalier oder Rankgerüst gezogen zu werden. Auch Zäune oder Rankbögen können mit der japanischen Weinbeere begrünt werden.

Weinbeeren ernten, lagern und verarbeiten

Wann kann man Weinbeeren ernten?

Im Hochsommer, ab Juli, ist es endlich so weit: Die Weinbeeren werden reif und bekommen eine intensive, leuchtend rote Farbe, die mit der Sonne um die Wette strahlt. Unermüdlich bringt die Pflanze bis September neue Früchte hervor, die du den ganzen Sommer über direkt vom Strauch naschen kannst.

Reife Früchte erkennen und Weinbeeren ernten

Ob die Weinbeeren reif sind, erkennst du hauptsächlich an der Farbe: Im ausgereiften Zustand sind sie leuchtend orange-rot. Außerdem sind die Beeren dann weich und lassen sich ganz einfach vom Strauch pflücken. Sie bleiben zwar etwas kleiner als Himbeeren oder Brombeeren, erscheinen dafür aber sehr zahlreich. Zudem sind sie sehr aromatisch und schmecken intensiv säuerlich-süß. Wenn sie reif sind, solltest du die Beeren möglichst zeitnah ernten, denn die Früchte werden schnell weich oder matschig. Die Ernte ist ansonsten genauso leicht, wie die gesamte Kultivierung der Pflanze: Schnapp dir ein Schälchen oder Körbchen und ran an die Beeren! Zupfe die reifen Beeren einfach vom Strauch.

Weinbeeren lagern

Genauso wie Himbeeren und Brombeeren, lassen sich auch die weichen Weinbeeren nicht sehr lange lagern. Frisch gepflückt halten sie sich höchstens für 2 bis 3 Tage im Kühlschrank. Zum Einfrieren sind die Beeren nur bedingt geeignet, da sie sehr weich sind. Möchtest du es trotzdem probieren, kannst du sie vorsichtig waschen und erstmal auf einem Tuch ausgebreitet etwas trocknen lassen. Auf einem flachen Teller oder in einer flachen Schale ausgebreitet kannst du sie für ein paar Stunden gefrieren lassen und danach in Beutel oder kleinere Gefäße umfüllen. So vermeidest du, dass die Beeren aneinander festfrieren und verklumpen.

Weinbeeren verarbeiten

Frisch geerntet sind Weinbeeren eine herrliche und aromatische Nascherei im Sommer. Doch auch in Form von Marmelade, Sirup und Gelee schmecken sie hervorragend und lassen sich dafür auch sehr gut mit anderen Beeren kombinieren. Die süßen und aromatischen Beeren passen wunderbar in Süßspeisen und Dessert jeder Art, egal, in welcher Form. Du kannst sie auch zu Likör, Kompott oder Saft verarbeiten oder gefroren als Eiswürfel in erfrischenden Getränken und Cocktails genießen.

Japanische Weinbeeren: Inhaltsstoffe und Nährwerte

Sind japanische Weinbeeren gesund?

Japanische Weinbeeren sind sehr gesund und enthalten vor allem viel Vitamin C und A. Zudem stecken sie voller Mineralstoffe und Spurenelementen und enthalten trotzdem wenig Kalorien. Das macht sie zum perfekten Naschobst, dass du nach Herzenslust schlemmen kannst.

Nähwerte je 100 Gramm:

Energie: 47,8 kcal
Fett: 1 g
Kohlenhydrate: 6 g
Eiweiß: 1,2 g

Weinbeeren überwintern

Einmal gut angewachsen, sind japanische Weinbeeren im Freiland winterhart und es sind keine weiteren Schutzmaßnahmen nötig. Sehr junge oder frisch gepflanzte Weinbeeren haben jedoch noch zarte Wurzeln, welche durch strengen Frost beschädigt werden können.

Weinbeeren überwintern im Freiland

Deshalb solltest du in den ersten ein bis zwei Jahren für zusätzlichen Schutz sorgen. Dazu kannst du eine Schicht Laub, Zweige und Tannenreisig rund um die Wurzeln verteilen und im Bereich der Triebe etwas höher schichten. Du kannst für extra Schutz auch zusätzlich ein Schutzvlies nehmen.

Weinbeeren überwintern im Topf oder Kübel

Steht deine Weinbeere im Kübel, kann der Frost von allen Seiten eindringen und den gesamten Inhalt gefrieren lassen. Das steckt selbst die winterhärteste Pflanze nicht so einfach weg. Steht deine Weinbeere also im Topf oder Kübel, solltest du in jedem Fall einen Schutz anbringen. Dazu einfach ein Vlies (im Notfall tut es auch Luftpolsterfolie) um den Topf wickeln und locker mit Laub auffüllen. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du den Topf an eine Hauswand rückst und eine Holz- oder Styroporplatte drunter legst.

Wenn du über einen kühlen, aber frostfreien Ort verfügst, kannst du auch auf den Schutz verzichten und deine Weinbeere temporär dorthin bringen, wenn sich strenge Fröste ankündigen. Da sie ihr Laub im Winter abwirft, kann es dort auch ruhig dunkel sein. Hauptsache kühl (bis maximal 5 Grad), aber frei von strengem Frost.

Weinbeeren pflegen im Winter

Im Winter musst du grundsätzlich nicht viel tun. Wächst deine Weinbeere im Kübel oder ist es im Freiland lange Zeit sehr trocken, musst du sie von Zeit zu Zeit gießen, aber nur in ganz geringen Mengen. Hauptsache, die Pflanze trocknet nicht vollständig über längere Zeit aus und die Wurzeln bleiben am Leben.

Hier findest du weitere Tipps zur Überwinterung winterharter Pflanzen.

Die belaubten Triebe einer Weinbeere. Die roten Borsten und Stacheln sind gut zu erkennen.
Das leuchtend grüne Laub und die roten Zweige und Borsten machen die Weinbeere das ganze Jahr über zu einem kleinen Schmuckstück in deinem Garten.

Krankheiten und Schädlinge an Weinbeeren

Japanische Weinbeeren sind sehr robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten und werden von diesen deutlich seltener befallen als Himbeeren oder Brombeeren. Die japanische Weinbeere hat nämlich ein echtes Ass im Ärmel: An den Blütenkelchen, die sich nach der Bestäubung über die Frucht stülpen, sitzen Borsten. Sie enthalten Drüsen, die ein flüssiges Sekret absondern. Dieses ist leicht klebrig und verhindert, dass Schädlinge an das Innere des Fruchtansatzes gelangen können. Dadurch sind an den Früchten deutlich seltener Maden des Himbeerkäfers und andere Schädlinge zu finden.

Es kann auch mal passieren, dass sich die eine oder andere Schnecke auf der Maulbeere tummelt. Pestizide sind für die Bekämpfung jedoch nicht nötig. Einfachste und wirksamste Methoden: Schnecken absammeln und wegwerfen. Hilft sofort und ist zu hundert Prozent nachhaltig. Bei Staunässe kann es außerdem schnell dazu kommen, dass die Blätter gelb werden und die Triebe verfaulen.

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