Die Zuckererbse

Knackig, süß und direkt vom Strauch genascht – Zuckererbsen sind ein echtes Highlight im Gemüsegarten! Im Gegensatz zu anderen Erbsensorten kannst du sie komplett mit der zarten Schote essen. Egal, ob im Beet, Hochbeet oder Topf – wir zeigen dir, wie du Zuckererbsen erfolgreich anbaust und pflegst.

Die Zuckererbse (Pisum sativum var. saccharatum) gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und ist eng mit anderen Erbsenarten verwandt. Sie bildet flache, knackige Schoten, die einen süßen Geschmack haben und bereits jung geerntet werden. Zuckererbsen sind unter anderem auch unter den Bezeichnungen Zucker- oder Kaiserschoten bekannt.

Man verwendet Zuckererbsen zwar oft für asiatische Gemüsepfannen, aber die Pflanzen sind auch in unserem Klima super einfach anzubauen. Sie sind eine richtig gute Proteinquelle und auch perfekt geeignet zum Naschen zwischendurch, da man sie auch roh essen kann.

Besonders praktisch: Zuckererbsen sind Stickstoffsammler! Durch eine Symbiose mit Bodenbakterien binden sie Stickstoff aus der Luft und verbessern so die Bodenqualität – eine perfekte Pflanze für Mischkultur und Fruchtfolge.

Bei der Zuckererbse, die du in unserer Saatgutbox findest, handelt es sich um die Sorte ‘Norli’. Diese wächst aufrecht und braucht nicht unbedingt eine Stütze. Sie erreicht eine Höhe von nur etwa 50 cm. Ihre zarten weißen Blüten sind nicht nur hübsch, sondern auch eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen. Zuckererbsen sind nicht winterhart und gehen mit den ersten Frösten ein.

Zuckererbse: Standort und Boden

Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: locker, humusreich

Zuckererbsen lieben einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Ein Platz mit morgendlicher Sonne und etwas Schatten am Nachmittag ist ideal, um die Pflanzen vor zu großer Hitze zu schützen. Wichtig ist vor allem ein wenig Durchzug, also ein luftiger Platz, denn durch den krautigen Wuchs kann es zu Pilzbefall kommen, wenn die Pflanze nach einem Regenschauer nicht gut trocknen kann.

Zuckererbsen sind mit den meisten, ganz normalen Gartenböden zufrieden. Der Boden sollte locker, humusreich und gut durchlässig sein, nicht zu sandig oder zu schwer. Sehr sandigen Boden kannst du mit herkömmlicher Gartenerde aufbesser. Zu schweren, lehmigen Boden kannst du durch Zugabe von humusreicher Erde lockern und so ebenfalls verbessern.

Zu viel Stickstoff im Boden führt zu übermäßigem Blattwachstum, aber weniger Schotenbildung.

Im Freiland solltest du darauf achten, auf einem Beet nach einer Pflanzung mit Zuckererbsen oder anderen Hülsenfrüchten eine Pause von etwa 5 Jahren einzulegen, bevor du die gleichen Pflanzen dort noch einmal aussäst. Eine geeignete Fruchtfolge, also die jährliche Abfolge von Pflanzen an einem bestimmten Standort, kann vor Krankheiten schützen. Ideal ist es, mehrere, kleinere Beete anzulegen und die Pflanzen in diesen rotieren zu lassen.

Gute Nachbarn: Kohl, Salat, Radieschen, Möhren, Gurken, Mais, Zucchini
Schlechte Nachbarn: Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Kartoffeln, Porree

Zuckererbsen aussäen

Zuckererbsen sind Kaltkeimer und können schon früh ins Freiland gesät werden. Eine Voranzucht ist meist nicht nötig, da die Pflanzen robust sind und direkt im Beet keimen.

Du kannst sie ab Mitte März bis Anfang April ins Freiland säen, da zu starker Frost über längere Zeit den kleinen Trieben schaden kann. Du solltest dir aber nicht allzu viel Zeit lassen und nicht bis Ende April warten, denn dann fällt die Ernte kleiner aus, da die Pflanzen später blühen.

Das Aussäen ist ganz einfach und geht recht schnell, da das Saatgut eine angenehme Größe hat.

Du kannst das Saatgut über Nacht vorquellen lassen, dann saugen sich die harten, runzligen Samen mit Wasser voll, was ihnen einen kleinen Vorsprung beim Keimen gibt.

So gehst du vor:

Zunächst kannst du grob überschlagen, wie viele Reihen du mit deiner Saatmenge brauchst. Das hängt natürlich davon ab, wie lang diese sind. Eine Erbse sollte einen Abstand von 10 cm zur nächsten haben. Bei einer Reihe von zum Beispiel einem Meter Länge kannst du also 11 Erbsenpflanzen unterbringen.

Ziehe in deinem Beet nun so viele Reihen wie du benötigst, diese sollten etwa 3 - 5 cm tief sein. Wenn du die Wahl zwischen einer sehr langen oder mehreren kurzen Reihen hast, wähle die kürzeren, denn auf diese Weise können sich die Pflanzen aus verschiedenen Reihen die gleiche Rankhilfe teilen oder sich gegenseitig stützen. Säe die Erbsen aus, decke sie mit Erde zu und drücke diese leicht an. Gieße die Saat etwas an. Gieße etwas mehr, falls du die Samen vorher nicht eingeweicht hast.

Eine Rankhilfe zwischen den Reihen ist bei kleiner bleibenden Sorten optional, aber an windigen Standorten zu empfehlen, da sich die Zuckererbsen daran festhalten und so besser in die Höhe wachsen können. Sie bekommen mehr Licht und können nach einem Regenschauer besser trocknen. Du kannst zum Beispiel einfach lange Äste in die Erde bohren und Schnüre zwischen diesen spannen, auch in verschiedenen Höhen.

Für eine Aussaat im Topf sollte dieser recht groß sein, da die Zuckererbse sehr lange Wurzeln bildet. Du kannst mehrere Zuckererbsen in einen Topf säen oder pflanzen, damit sie sich gegenseitig aneinander festhalten oder sich eine Rankhilfe teilen können. Es sollte aber nicht zu eng im Topf werden.

Aussaat: Schnellüberblick

Aussaat im Haus: ab Februar
Aussaat im Freiland: ab März
Standort: sonnig bis halbschattig
Aussaattiefe: 3 - 5 cm
Pflanzabstand: 10 cm
Dauer Keimung: 7 bis 14 Tage
Monate Ernte: Juni bis August

Zuckererbsen pflanzen

Falls du Zuckererbsen doch vorziehen möchtest, kannst du sie in Anzuchtschalen oder kleinen Töpfen ab Februar bei ca. 12–18°C vorziehen und ab April ins Freiland setzen.

Setze die Jungpflanzen dabei so tief ein, wie sie zuvor in der Anzuchterde wuchsen. Nach dem Pflanzen gut angießen, aber Staunässe vermeiden.

Du kannst die kleinen Pflänzchen auch anhäufeln. Das bedeutet, dass du etwas Erde um die Stiele herum aufschichtest. So bilden sich dort weitere Wurzeln, die Pflanze wird besser versorgt und wächst kräftiger.

Zuckererbsen pflegen, gießen und düngen

Zuckererbsen pflegen

Zuckererbsen sind pflegeleicht, brauchen aber eine gute Luftzirkulation, um Krankheiten zu vermeiden. Entferne Unkraut regelmäßig, damit die Pflanzen nicht in Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe stehen.

Später wachsen die Zuckererbsen so schnell und buschig, dass sie sich gegen andere Pflanzen durchsetzen können.

Eine Mulchschicht aus Stroh oder Grasschnitt hält den Boden feucht und verhindert, dass Spritzwasser Krankheiten überträgt.)

Ab einer gewissen Größe wirst du an der Pflanze schnell kleine, dünne Triebe entdecken, die sich nach oben strecken und scheinbar etwas blind nach etwas zum Festhalten suchen - wickle sie wenn möglich um die Rankhilfe oder um die Stängel anderer Pflanzen. Das hilft ihr, sich daran festhalten zu können.

Zuckererbsen gießen

Erbsen mögen es gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass. Besonders während der Keimung, aber auch während der Blüten- und Schotenbildung ist eine gute Wasserversorgung wichtig.

  • Gieße am besten morgens oder abends, damit die Erde nicht zu schnell austrocknet.
  • Vermeide Staunässe, da Erbsen empfindlich auf zu nasse Wurzeln reagieren.
  • Bei längerer Trockenheit und Hitze im Sommer muss regelmäßig gegossen werden.

Zuckererbsen düngen

Zuckererbsen benötigen wenig bis gar keinen zusätzlichen Dünger, da sie Schwachzehrer sind. Außerdem leben sie in Symbiose mit Knöllchenbakterien, die Stickstoff aus der Luft binden und über Wurzeln an die Pflanze abgeben können. Die Zuckererbse düngt sich also von alleine.

  • Falls der Boden sehr nährstoffarm ist, kannst du etwas Kompost oder einen milden organischen Dünger vor der Aussaat einarbeiten.
  • Keinen stickstoffhaltigen Dünger verwenden – dieser fördert das Blattwachstum, aber nicht die Schotenbildung.
Nach der Ernte kannst du die Wurzeln in der Erde lassen – sie reichern den Boden mit Stickstoff an und verbessern ihn für die nächste Kultur.

Zuckererbsen ernten, lagern und verarbeiten

Die Erntezeit beginnt je nach Aussaat ab Mai bis Juni.

  • Zuckererbsen werden geerntet, bevor sich die Körner zu stark ausbilden – dann sind sie besonders zart und süß.
  • Pflücke die Schoten regelmäßig, damit die Pflanze neue bildet.
  • Lagern: Frische Zuckererbsen halten sich im Kühlschrank nur ca. 2–3 Tage. Alternativ kannst du sie blanchieren und einfrieren.

Beliebte Rezepte:

  • Frische Zuckererbsen aus der Pfanne mit Knoblauch
  • Zuckererbsensalat mit Zitronen-Dressing
  • Wok-Gemüse mit Zuckererbsen
Zuckererbsen schmecken roh besonders süß – probiere sie direkt nach der Ernte!

Zuckererbse: Inhaltsstoffe und Nährwerte

Zuckererbsen sind kalorienarm, aber reich an Ballaststoffen und wichtigen Nährstoffen wie  Vitamin C & K und Folsäure. Da sie jung geerntet werden, enthalten Zuckererbsen weniger Stärke als andere Erbsensorten, was sie besonders knackig und süß macht. Viele gesunde Inhaltsstoffe sitzen übrigens in der Schale. Beim frischen Verzehr ist diese knackig und kann problemlos mitgegessen werden, beim Kochen wird sie weich.

Nährwerte je 100 g

Kalorien 69 kcal
Fett 0,2 g
Kohlenhydrate 10 g
Eiweiß 4 g

Zuckererbse: Krankheiten und Schädlinge

Zuckererbsen sind robust, können aber anfällig für einige Schädlinge und Krankheiten sein:

  • Blattläuse: Saugen an den jungen Trieben und hinterlassen klebrigen Honigtau.
    Bekämpfung: Abspritzen mit Wasser oder Nützlinge wie Marienkäfer ansiedeln.
  • Echter Mehltau: Weißer Belag auf den Blättern, oft bei feuchter Witterung.
    Vorbeugung: Pflanzen nicht zu dicht setzen, befallene Blätter entfernen.
  • Schnecken: Knabbern gerne an jungen Pflanzen.
    Schutz: Schneckenbarrieren, Kupferband oder abends absammeln.

Fragen & Antworten zur Zuckererbse

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